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Pressemitteilungen

Veranstaltungsankündigung

  • 070/24 16. April 2024 Veranstaltungsankündigung Von ukrainischer Identität, Medien des Meeres oder dem Wiener Feuilleton
    Neu berufene Forschende der Sprach- und Kulturwissenschaften geben Einblicke – Öffentliche Vortragsreihe beginnt am 24. April

    16. April 2024   070/24    Veranstaltungsankündigung

    Von ukrainischer Identität, Medien des Meeres oder dem Wiener Feuilleton

    Neu berufene Forschende der Sprach- und Kulturwissenschaften geben Einblicke – Öffentliche Vortragsreihe beginnt am 24. April

    Oldenburg. Welche Kunst steckt in Aktien? Welche Herausforderungen birgt das Erforschen von Kinderbüchern? Und welche Rolle spielt die Musik in der Wissensgeschichte? Fragen wie diesen widmen sich die neu an die Universität Oldenburg berufenen Professorinnen und Professoren der Fakultät III – Sprach- und Kulturwissenschaften. Bis Ende des Jahres sprechen sie anlässlich des 50-jährigen Universitätsjubiläums im Rahmen einer öffentlichen Antritts-Ringvorlesung über ihre Forschungsthemen. Den Auftakt macht der Kunsthistoriker Prof. Dr. Tobias Vogt am Mittwoch, 24. April, mit seinem Vortrag „Aktien zeichnen. Vermögen der Gegenwartskunst“. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht nötig. Der Vortrag findet ab 18.15 Uhr im Saal der Universitätsbibliothek (Uhlhornsweg 49-55) statt – wie auch die übrigen Termine der Ringvorlesung:

    15. Mai: „Literatur zwischen ‚Kunst‘ und ‚Erziehung‘? Herausforderungen der Kinder- und Jugendliteraturforschung“, Prof. Dr. Thomas Boyken (Germanistik);

    29. Mai: „Populäre Fiktionen. Zum Wiener Feuilleton der Zwischenkriegszeit“, Prof. Dr. Urte Helduser (Germanistik);

    12. Juni: „Fiktions- vs. Artefakt-Emotionen? – Literaturdidaktische Kritik einer Dichotomie in neuroästhetischen Modellen des Literaturgenusses“, Prof. Dr. Mark-Oliver Carl (Germanistik);

    23. Oktober: „Von musikalischen Revolutionen und singenden Philosophen: Musik und Wissensgeschichte“, Prof. Dr. Anna Langenbruch (Musik);

    30. Oktober: „Medien des Meeres“, Prof. Dr. Petra Löffler (Kunst und visuelle Kultur);

    06. November: „Kunst Macht Differenz – Vom Ein- und Ausschließen und den Aufgaben für die Kunstpädagogik“, Prof. Dr. Michaela Kaiser (Kunst und visuelle Kultur);

    13. November: „Die Ukraine und Belarus: Sprachen – Einstellungen – Identitäten“, Prof. Dr. Jan-Patrick Zeller (Slawistik);

    11. Dezember: „In der Zone der nächsten Entwicklung – zur Erforschung von Phänomenen sprachlicher Adaptivität in der Schule“, Prof. Dr. Katrin Kleinschmidt-Schinke (Germanistik).

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    Prof. Dr. Anna Langenbruch, E-Mail:

  • 064/24 8. April 2024 Veranstaltungsankündigung Zusammengeflickte Oper um den Soldaten Woyzeck
    Aufführungen in Oldenburg, Bremen und Rheinsberg

    8. April 2024   064/24    Veranstaltungsankündigung

    Zusammengeflickte Oper um den Soldaten Woyzeck

    Aufführungen in Oldenburg, Bremen und Rheinsberg

    Oldenburg. Das Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner liefert die Inspiration für das kooperative Musiktheaterprojekt „Woy/zzeck – eine Flickoper“, das am Sonntag, 21. April, 17.00 Uhr, in der Aula der Universität Oldenburg (Gebäude A11, Ammerländer Heerstraße 69) Premiere feiert. Beteiligt an dem aus unterschiedlichen Anteilen „zusammengeflickten“ Werk sind Schülerinnen und Schüler der IGS Flötenteich, Studierende der Universität Oldenburg und der Hochschule für Künste (HfK) Bremen sowie Profi-Musiker*innen des klangpol-Netzwerks. Eine zweite Vorstellung findet am Samstag, 27. April, 18.00 Uhr, im Speicher XI A (Überseetor 11, 28217 Bremen) der HfK Bremen statt. Außerdem ist die Produktion am Freitag, 31. Mai, 19.30 Uhr, im Schlosstheater Rheinsberg (Kavalierhaus der Schlossanlage, 16831 Rheinsberg) als Gastspiel zu sehen. Karten sind zum Preis von 10 Euro beziehungsweise 5 Euro (ermäßigt) an der Abendkasse erhältlich oder können unter reserviert werden.

    Musikalisch verbindet die „Flickoper“ verschiedene Sphären: Der Bühnenstoff von Georg Büchner trifft auf Fragmente aus Alban Bergs Oper Wozzeck, auf Bühnenmusik von Tom Waits und auf weitere musikalische Komponenten. Inhaltlich geht es um Unterdrückung, Ausbeutung und Machtungleichheiten: „Woy/zzeck“ erzählt die bekannte Geschichte des einfachen Soldaten Woyzeck, der durch Vorgesetzte gedemütigt wird, medizinische Experimente an Körper und Geist erleidet und durch die Untreue seiner Frau Marie in eine psychische Krise gerät.

    Die Rekomposition der musikalischen Vorlagen stammt von Krystoffer Dreps, der an die Universität Oldenburg lehrt. Die musikalische Leitung hat Felix Schauren vom Oldenburgischen Staatstheater inne. Projektleitung und Regie liegen bei Volker Schindel von der Universität Oldenburg, unterstützt durch Studierende sowie durch den Schauspieler, Sprech- und Körperdozenten René Schack. Beteiligt waren zudem Schüler*innen des Jahrgangs 12 der IGS Flötenteich und ihr Lehrer Arne Kreye sowie Prof. Maria Kowollik und fortgeschrittene Gesangsstudierende der HfK Bremen. Weitere Informationen unter

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    Volker Schindel, Tel.: 0441/798-4907, E-Mail:

  • 063/24 5. April 2024 Veranstaltungsankündigung In Zeiten von Fachkräfte-Engpässen: „Arbeitszeit neu denken“ – Zukunftsdiskurs startet
    Auftaktveranstaltung zum Thema „Mehr oder weniger Arbeitszeit?“ am 13. Mai

    5. April 2024   063/24    Veranstaltungsankündigung

    In Zeiten von Fachkräfte-Engpässen: „Arbeitszeit neu denken“ – Zukunftsdiskurs startet

    Auftaktveranstaltung zum Thema „Mehr oder weniger Arbeitszeit?“ am 13. Mai

    Oldenburg. Um die Zukunft der Arbeit gibt es derzeit einige Debatten. Sollen wir künftig mehr oder weniger arbeiten? Wie sieht es mit der Viertagewoche aus? Und wie lassen sich Arbeitszeiten sinnvoll flexibel gestalten? Diese und weitere Fragen möchten Forschende der Universität Oldenburg gemeinsam mit Studierenden, Auszubildenden sowie Beschäftigten als auch Unternehmensleitungen, Gewerkschaften, Verbänden und Kammern in den kommenden Monaten in einem sogenannten Zukunftsdiskurs erörtern. Das Team der Arbeitsgruppe Organisation und Personal am Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften und der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Universität lädt Interessierte daher zur Auftaktveranstaltung am Montag, 13. Mai, in den Saal der Universitätsbibliothek ein (Campus Haarentor, Uhlhornsweg 49-55).  Margareta Steinrücke von der Bremer Arbeitszeitinitiative und Verena Albrecht vom Arbeitgeberverband Oldenburg e. V. werden mit den Anwesenden das Für und Wider von mehr oder weniger Arbeitszeit vor dem Hintergrund von Fachkräfteengpässen diskutieren. Die kostenlose, etwa zweistündige Veranstaltung beginnt um 18.15 Uhr.

    In Zeiten, in denen die Gestaltungsansprüche an Arbeit und insbesondere Arbeitszeiten immer komplexer werden und mitunter im Gegensatz zueinander stehen, möchten die Forschenden im Dialog mit der Öffentlichkeit Chancen, Risiken und Herausforderungen unterschiedlicher Arbeitszeitmodelle ausloten. Dabei stützt sich das Team unter Leitung des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Thomas Breisig auf jüngste Forschungsergebnisse und bezieht Fachkräfteengpässe sowie verschiedene Lebens- und Erwerbsentwürfe in die Diskussion und Analyse mit ein. Ein besonderer Fokus liegt auf der Nordwestregion.

    „Arbeitszeit neu denken – in Zeiten von Fachkräfteengpässen“ ist der Titel des Zukunftsdiskurses, den das Niedersächsische Ministerium bis Ende Juni 2025 fördert. Es ist bereits das vierte Projekt dieses Formats in Folge unter Breisigs Leitung und in Zusammenarbeit mit der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften. Das Team möchte unter anderem Beschäftigte, Führungskräfte, Auszubildende, Studierende, Interessenvertretungen, Beauftragte für Diversity-Management oder Betriebliche Gesundheitsförderung sowie Teilnehmende aus Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden, Industrie-, Handels- und Handwerkskammern für den Austausch gewinnen. Das Programm „Zukunftsdiskurse“ zielt darauf ab, die Rolle von Hochschulen und Forschungseinrichtungen als Impulsgeberinnen für die Gesellschaft zu stärken. Es richtet sich an geistes- und sozialwissenschaftliche Fachrichtungen, die mit ihren Forschungsergebnissen gesellschaftliche Debatten aufgreifen und diese in öffentlichen Veranstaltungen vorstellen und diskutieren.

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    Hiltraud Grzech-Sukalo, E-Mail: ;

    Dr. Claudia Czycholl, E-Mail:

  • 059/24 3. April 2024 Veranstaltungsankündigung Migration und Religion
    Neues Jahresprogramm des Leo-Trepp-Lehrhauses

    3. April 2024   059/24    Veranstaltungsankündigung

    Migration und Religion

    Neues Jahresprogramm des Leo-Trepp-Lehrhauses

    Oldenburg. Welche Rolle spielt der Faktor „Religion“ für Menschen in einer Migrationssituation? Und wie nehmen sie den veränderten Kontext in Bezug auf die religiöse Praxis wahr? Das Leo-Trepp-Lehrhaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg und die Arbeitsstelle Interkulturelle Jüdische Studien der Universität Oldenburg beleuchten in ihrem Jahresprogramm „Aufbruch und Ankunft: Interreligiöse Perspektiven auf Migration“ das Thema Migration aus verschiedenen fachlichen, religiösen und individuellen Perspektiven. Die Beteiligten stellten das Programm, das neben zahlreichen Vorträgen auch ein Konzert, eine Podiumsdiskussion sowie eine Exkursion enthält, heute in der Oldenburger Synagoge vor. Die Reihe beginnt am Montag, 8. April, um 19.30 Uhr mit dem Vortrag „Identitätsanker oder Traditionsabbruch: Religiöser Wandel bei Geflüchteten“ des Göttinger Religionswissenschaftlers Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel im Bibliotheksaal der Universität (Campus Haarentor, Uhlhornsweg 49-55).

    In seinem Vortrag spricht Nagel über die Auswirkungen von Migration und Flucht auf religiöse Prägungen. Lange ging die Forschung davon aus, dass die Migrationserfahrung das religiöse Leben intensiviert, da die Religion des Herkunftslandes in der Diaspora als Identitätsanker dienen könne. Allerdings können die Herauslösung aus vertrauten Strukturen, traumatische Erfahrungen während der Flucht oder Diskriminierung in der Aufnahmegesellschaft vorhandene religiöse Prägungen relativieren, bis hin zum völligen Traditionsabbruch. Zudem ist angesichts fehlender religiöser Stätten sowie Spezialistinnen und Spezialisten denkbar, dass sich das religiöse Leben ins Private verlagert. Der Referent erörtert die verschiedenen Antriebskräfte und Muster religiösen Wandels und veranschaulicht diese anhand von Interviews mit Geflüchteten. Nagel ist Professor für sozialwissenschaftliche Religionsforschung am Institut für Soziologie der Universität Göttingen. Er beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Religion und Migration. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind religiöse Diversität auf dem Land sowie Muster religiösen Wandels bei muslimischen und christlichen Geflüchteten aus Syrien.

    Die Reihe „Aufbruch und Ankunft: Interreligiöse Perspektiven auf Migration“ führen das Leo-Trepp-Lehrhaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg und die Arbeitsstelle Interkulturelle Jüdische Studien der Universität in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg e.V., der St. Lamberti-Kirche Oldenburg, dem Forum St. Peter und der Stadt Oldenburg/PFL durch. Sämtliche Termine des diesjährigen Programms finden sich online unter

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    Prof. Dr. Andrea Strübind, E-Mail: ; Dr. Carina Branković, E-Mail:

  • 057/24 2. April 2024 Veranstaltungsankündigung Öffentliche Ringvorlesung zur Kunstvermittlung

    2. April 2024   057/24    Veranstaltungsankündigung

    Öffentliche Ringvorlesung zur Kunstvermittlung

    Oldenburg. Kunstpädagogik und Kunstvermittlung stehen im gerade gestarteten Sommersemester im Fokus der wöchentlichen Ringvorlesung „(Un)Doing Difference: über Komplexitäten von Differenz in kunstpädagogischen und kunstvermittelnden Handlungsfeldern“ an der Universität Oldenburg. Die Reihe beginnt am Montag, 8. April, und endet am Montag, 1. Juli. Beginn der Vorlesung ist jeweils um 16.00 Uhr im Raum A08 0-001 (Campus Haarentor, Ammerländer Heerstraße 69). Lediglich am Pfingstmontag entfällt diese.

    Aus einer kultur- und differenztheoretischen Perspektive sprechen Forschende und Kunstschaffende darüber, wie Differenz strukturell und kulturell hergestellt beziehungsweise bearbeitet werden kann, wenn es um Kunstpädagogik oder Kunstvermittlung geht. Sie bieten dabei verschiedene Perspektiven und legen ihren Fokus auf historische Zusammenhänge sowie aktuelle Perspektiven und befragen kunstvermittelnde Institutionen zum (Un)Doing von Differenz. Prof. Dr. Michaela Kaiser, Hochschullehrerin für Kunstpädagogik und Kunstvermittlung am Institut für Kunst und visuelle Kultur, koordiniert die Ringvorlesung.

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    Prof. Dr. Michaela Kaiser, E-Mail:

  • 056/24 2. April 2024 Veranstaltungsankündigung Menschenwürde im Mittelpunkt der nächsten Universitätspredigt
    Politikwissenschaftler Tonio Oeftering spricht in Lamberti-Kirche

    2. April 2024   056/24    Veranstaltungsankündigung

    Menschenwürde im Mittelpunkt der nächsten Universitätspredigt

    Politikwissenschaftler Tonio Oeftering spricht in Lamberti-Kirche

    Oldenburg. Was wird aus der Würde des Menschen in Zeiten multipler Krisen? In seiner Universitätspredigt am Sonntag, 7. April, fragt der Politikdidaktiker Prof. Dr. Tonio Oeftering zum einen danach, worin menschliche Würde besteht und worin sie wurzelt. Zum anderen will er beschreiben, wie sich diese Würde in Zeiten gesellschaftlicher Krisen im Großen wie im Kleinen bewahren lässt. Beginn ist um 10.00 Uhr in der Oldenburger St. Lamberti-Kirche (Markt 17). Es singt die Capella St. Lamberti unter der Leitung von Tobias Götting. Im Anschluss ist Gelegenheit zu Gespräch und Austausch beim Kirchencafé.

    Bei den „Universitätspredigten“ thematisieren Forschende und Lehrende der Universität in Gottesdiensten aktuelle gesellschaftliche, wissenschaftliche, ethische und religiöse Fragen. Dabei werden – neben den fachlichen – auch ihre persönlichen Perspektiven sichtbar. Die Predigten sind ein Kooperationsprojekt der Universität Oldenburg und der Citykirchenarbeit an der St. Lamberti-Kirche.

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    Pastor Tom Brok, E-Mail:

Verschiedene

  • 069/24 16. April 2024 Studium und Lehre Ergänzend zur Schule an die Uni: Frühstudium an der Universität Oldenburg
    Bewerbungen für das Wintersemester ab sofort möglich

    16. April 2024   069/24    Studium und Lehre

    Ergänzend zur Schule an die Uni: Frühstudium an der Universität Oldenburg

    Bewerbungen für das Wintersemester ab sofort möglich

    Oldenburg. Vorlesungen besuchen, Hausarbeiten schreiben und vielleicht sogar Prüfungen ablegen – diese Gelegenheit bietet die Universität Oldenburg hochmotivierten und leistungsstarken Schüler*innen im Rahmen eines Frühstudiums. Die Universität ermöglicht es Jugendlichen, ein Studienfach auf akademischem Niveau kennenzulernen. Aber nicht nur das: Die eigenen Fähigkeiten zu erkunden, die beruflichen Vorstellungen zu schärfen, sich an der Uni zu orientieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen sind weitere Aspekte, die die Jugendlichen als Frühstudierende positiv erleben. Interessierte können sich bis zum 15. Juli für das Wintersemester 2024/2025 bewerben.

    Die Jugendlichen können auf Vorschlag ihrer jeweiligen Schulleitung an einem Frühstudium teilnehmen. Zur Auswahl stehen die Fächer Biologie, Chemie, Mathematik, Physik, Anglistik, Betriebswirtschaftslehre mit juristischem Schwerpunkt, Evangelische Theologie und Religionspädagogik, Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Sport oder Informatik. Die Frühstudierenden besuchen über ein oder mehrere Semester reguläre Lehrveranstaltungen, in denen sie auf Wunsch auch Prüfungen ablegen können. Diese Studienleistungen können für ein späteres Studium an der Universität Oldenburg anerkannt werden. Die Freiräume, die dadurch im regulären Studium entstehen, können sie beispielsweise für den Besuch interdisziplinärer Veranstaltungen oder Auslandsaufenthalte nutzen.

    Voraussetzung für ein Frühstudium sind gute Schulnoten, eine hohe Lernmotivation oder auch die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben. Die Zentrale Studien- und Karriereberatung unterstützt die Schüler*innen bei der fachlichen Orientierung. Lehrende der Universität führen die Auswahlgespräche. Dabei ist nicht nur entscheidend, ob die Jugendlichen komplexe fachliche Fragestellungen erfassen, sondern auch die Lernmotivation und die Ernsthaftigkeit der Entscheidung für ein Frühstudium sind von Bedeutung.

    Bewerben können sich Interessierte bis zum 15. Juli per E-Mail mit eingescannten Unterlagen (bitte in einer Datei) an , Betreff: Frühstudium, oder per Post an: Zentrale Studien- und Karriereberatung, Christa Funke, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 26111 Oldenburg.

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    Christa Funke, E-Mail:

  • 068/24 15. April 2024 Studium und Lehre Akademische Abschlussfeier der Human- und Gesellschaftswissenschaften
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    15. April 2024   068/24    Studium und Lehre

    Akademische Abschlussfeier der Human- und Gesellschaftswissenschaften

    Oldenburg. In einer Feierstunde am Freitag, 12. April, hat die Fakultät IV Human- und Gesellschaftswissenschaften der Universität Oldenburg 46 Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Insgesamt erlangten 219 Studierende im vergangenen Jahr ihren Bachelor- und Masterabschluss. Außerdem verlieh die Fakultät neun Promotionen. Dekanin Prof. Dr. Dagmar Freist sprach ein Grußwort und überreichte die Urkunden.

    Im Rahmen der Feier ehrte die Fakultät Lena Kowaljow (Master Ökumene und Religionen), Annika Eileen de Freitas (Master Geschichte), Simon Geest (Master Philosophie) und Lars Hubertus Lohmann (Master Sport und Lebensstil) für ihre herausragenden Abschlüsse.

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    In der Aula der Universität fand am Freitag die akademische Abschlussfeier der Fakultät IV Human- und Gesellschaftswissenschaften statt. Dekanin Prof. Dr. Dagmar Freist (rechts) und Studiendekan Prof. Dr. Mark Siebel (links) übergaben die Urkunden und Ehrungen. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    Beate Clausing, Tel.: 0441/798-2954, E-Mail:

  • 067/24 15. April 2024 Forschung Wie ein genetisches Element aus dem menschlichen Darm zum Biomarker werden könnte
    Ein rätselhaftes Plasmid, das im menschlichen Verdauungstrakt extrem häufig ist, könnte sich nutzen lassen, um etwa fäkale Verunreinigungen aufzuspüren

    15. April 2024   067/24    Forschung

    Wie ein genetisches Element aus dem menschlichen Darm zum Biomarker werden könnte

    Ein rätselhaftes Plasmid, das im menschlichen Verdauungstrakt extrem häufig ist, könnte sich nutzen lassen, um etwa fäkale Verunreinigungen aufzuspüren

    Oldenburg. Ein weitgehend unerforschter Teil der menschlichen Darmflora ist Thema einer neuen Studie. Plasmide sind kleine genetische Elemente, die außerhalb von Chromosomen vorkommen, häufig in Bakterienzellen anzutreffen sind und einen Einfluss auf die Lebensweise der Mikroben haben können. Die Diversität von Plasmiden in der natürlichen Umwelt ist bislang jedoch kaum verstanden. Ein internationales Team um Prof. Dr. A. Murat Eren vom Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB) hat kürzlich in der Zeitschrift Cell berichtet, dass ein bestimmtes Plasmid eins der häufigsten genetischen Elemente im menschlichen Darm ist. Es könnte als Biomarker dienen – beispielsweise, um Gesundheitsrisiken wie fäkale Verunreinigungen von Gewässern zu identifizieren oder Entzündungen des Dickdarms zu beobachten. Das Team fand heraus, dass das Plasmid im Darm von mehr als 90 Prozent aller Menschen in Industrienationen vorkommt.

    Bei Plasmiden handelt es sich um Abschnitte der Erbsubstanz DNA, die außerhalb von Chromosomen vorliegen und in Zellen aller Lebewesen auftreten. „Plasmide sind meist kleine, zusätzliche Genome“, erläutert Eren. Sie können zwischen verschiedenen Bakterienzellen und sogar zwischen unterschiedlichen Arten von Bakterien ausgetauscht werden. Um sich zu vermehren, sind Plasmide auf ihre Wirtszellen angewiesen, die davon manchmal profitieren. „Einige Plasmide enthalten Gene, die ihren bakteriellen Wirten helfen, eine Antibiotikabehandlung zu überleben – sie tragen also zur Verbreitung von Antibiotikaresistenzen bei, einem der drängendsten medizinischen Probleme weltweit“, sagt Eren. Andere Plasmide hingegen verfügen nach bisherigen Erkenntnissen nicht über Gene, die eine nützliche Funktion für ihren Wirt haben. „Diese sogenannten ‚kryptischen Plasmide‘ werden oft als genetische Parasiten bezeichnet. Sie bleiben ein Rätsel für die mikrobielle Ökologie, da sie aus evolutionärer Sicht im Grunde gar nicht existieren sollten“, sagt der Informatiker, der an der Universität Oldenburg Professor für Ecosystem Data Science ist.

    Plasmide zu identifizieren war bislang schwierig. Zwar ist es seit einiger Zeit möglich, genetisches Material direkt aus Umweltproben zu extrahieren und so beispielsweise die Mikrobengemeinschaft im menschlichen Darm in ihrer Gesamtheit zu analysieren, ohne dafür Mikroorganismen kultivieren zu müssen. Allerdings erwies es sich als Herausforderung, Plasmide in diesem genetischen Gemisch, dem sogenannten Metagenom, zuverlässig zu erkennen. Um das Problem zu lösen, entwickelte ein Team um Eren einen neuen Ansatz, der auf maschinellem Lernen basiert. Wie das Team kürzlich in der Zeitschrift Nature Microbiology berichtete, identifizierten sie auf diese Weise 68.000 Plasmide in der menschlichen Darmflora. Zudem stellten sie fest, dass ein bestimmtes kryptisches Plasmid mit der Bezeichnung pBI143 in ihrem Datensatz besonders häufig auftrat.

    In der in der Zeitschrift Cell veröffentlichten Studie schaute sich das Team dieses Plasmid genauer an. Zu ihrer Überraschung besteht es nur aus zwei Genen: Eins dient der eigenen Vermehrung, das andere hat den Zweck, den Transfer in andere Bakterienzellen zu ermöglichen. Ein weiterer Nutzen ist nicht erkennbar. Um die Ökologie von pBI143 besser zu verstehen, untersuchte das Team insgesamt 100.000 Metagenome, davon stammten 60.000 aus dem menschlichen Darm und 40.000 aus verschiedenen natürlichen Umgebungen. „Wir haben festgestellt, dass pBI143 eine Reihe sehr interessanter Merkmale aufweist“, berichtet Eren. So tragen mehr als 90 Prozent der Menschen in Industrieländern das Plasmid in sich. Zudem gehört es zu den häufigsten genetischen Elementen im menschlichen Darm. „Im Durchschnitt kam es mehr als zehnmal so oft vor wie ein Virengenom, das bislang als häufigstes genetisches Element außerhalb der Chromosomen im menschlichen Darm galt“, so der Forscher.

    Weitere Analysen ergaben, dass das Plasmid praktisch nur im menschlichen Darm vorkommt. In Datensätzen, die aus anderen Umgebungen stammten, wie dem Meer, Böden, Pflanzen, den Verdauungsorganen von Tieren oder deren Ausscheidungen, war es dagegen nicht nachzuweisen. Lediglich in Proben von Orten, die vom Menschen beeinflusst sind – etwa Abwasser, Oberflächen in Krankenhäusern oder Laborratten – konnten die Forschenden die charakteristische Gensequenz ebenfalls detektieren. 

    Diese Eigenschaften brachten das Team auf die Idee, dass pBI143 als Biomarker dienen könnte, etwa als Anzeiger für eine Verunreinigung durch Fäkalien. „Tatsächlich konnten wir zeigen, dass das Plasmid ein empfindlicherer Marker für Verunreinigungen des Trinkwassers ist als derzeit verwendete Standardverfahren“, sagt Eren. Diese setzen auf Vervielfältigung bestimmter Gensequenzen von menschlichen Darmbakterien. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit sieht das Team im Zusammenhang mit entzündlichen Darmerkrankungen, einem medizinischen Problem, von dem alleine in Europa drei Millionen Menschen betroffen sind. Die Forschenden konnten nachweisen, dass bei Personen, die unter chronischen Darmentzündungen leiden, im Metagenom fast viermal so viele Kopien des Plasmids vorhanden sind wie bei Gesunden. Das deute darauf hin, dass man diesen Wert nutzen könnte, um den Verlauf oder die Schwere der Krankheit nicht-invasiv zu überwachen.

    Am HIFMB entwickeln Eren und sein Team neue Werkzeuge an der Schnittstelle von Informatik und Mikrobiologie, um natürlich vorkommende Plasmide und andere mobile genetische Elemente auch in den im Ozean lebenden Bakterien zu erkennen und zu charakterisieren. Ihr Ziel ist es, Ökologie und Evolution der Mikroben besser zu verstehen und herauszufinden, wie es ihnen gelingt, sich an ständig wechselnde Umweltbedingungen anzupassen. Auf dieser Basis wollen die Forschenden neue biotechnologische Anwendungen entwickeln und zur Lösung aktueller Probleme beitragen.

    Originalveröffentlichungen: Emily Fogarty et al: “A cryptic plasmid is among the most numerous genetic elements in the human gut”, Cell 187, Issue 5, Pages 1206-1222.e16 (2024). doi.org/10.1016/j.cell.2024.01.039

    Michael Yu, Emily Fogarty & A. Murat Eren: “Diverse plasmid systems and their ecology across human gut metagenomes revealed by PlasX and MobMess”, Nature Microbiology 9, 830–847 (2024). doi.org/10.1038/s41564-024-01610-3

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    Prof. Dr. A. Murat Eren, E-Mail:

  • 066/24 11. April 2024 Forschung Wie die Evolution den Magnetsensor der Vögel optimiert hat                                     
    Genetische Studie stützt These, dass Proteine im Auge für die Magnetwahrnehmung verantwortlich sind

    11. April 2024   066/24    Forschung

    Wie die Evolution den Magnetsensor der Vögel optimiert hat                                     

    Genetische Studie stützt These, dass Proteine im Auge für die Magnetwahrnehmung verantwortlich sind

    Oldenburg. Zugvögel können bei ihren Wanderungen erstaunlich genau navigieren und nutzen dabei unter anderem einen magnetischen Kompass. Ein Team um die Biologinnen Dr. Corinna Langebrake und Prof. Dr. Miriam Liedvogel von der Universität Oldenburg und vom Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ in Wilhelmshaven hat nun die Genome von mehreren hundert Vogelarten verglichen und dabei weitere Indizien dafür gefunden, dass ein bestimmtes Protein im Auge der Vögel der gesuchte Magnetsensor sein könnte. Die Forschenden stellten fest, dass sich das Gen für das Protein Cryptochrom 4 im Verlauf der Evolution stark verändert hat und bei bestimmten Gruppen von Vögeln verloren ging. Das deute auf eine Anpassung an unterschiedliche Umweltbedingungen hin und stütze die Theorie, dass Cryptochrom 4 als Sensor-Protein dient, schrieb das Team kürzlich in der Zeitschrift Proceedings B der britischen Royal Society.

    Auslöser für die Studie waren Untersuchungen an den Universitäten Oldenburg und Oxford (Großbritannien), die zeigten, dass die Magnetwahrnehmung auf einem komplizierten quantenphysikalischen Prozess in bestimmten Zellen der Netzhaut von Zugvögeln beruht. 2021 veröffentlichte das deutsch-britische Team im Fachblatt Nature ihre Ergebnisse, denen zufolge das Protein Cryptochrom 4 höchstwahrscheinlich der gesuchte Magnetsensor ist: Zum einen lässt es sich in der Netzhaut von Vögeln nachweisen, zum anderen belegten sowohl Experimente mit bakteriell hergestellten Proteinen als auch Modellrechnungen, dass Cryptochrom 4 den vermuteten Quanteneffekt als Reaktion auf Magnetfelder zeigt. Interessanterweise stellte sich zudem heraus, dass diese Proteine bei Rotkehlchen, die zu den Zugvögeln zählen, deutlich empfindlicher für Magnetfelder sind als jene der sesshaften Hühner und Tauben. „Die Ursache dafür, dass Cryptochrom 4 beim Rotkehlchen empfindlicher ist als bei Huhn und Taube, muss folglich in der DNA-Sequenz des Proteins zu finden sein“, sagt Hauptautorin Langebrake. Wahrscheinlich sei die Sequenz bei dem nachtaktiven Zugvogel durch evolutionäre Prozesse optimiert worden.

    In der aktuellen Studie untersuchte das Team um Langebrake und Liedvogel den Magnetsinn daher erstmals aus einer evolutionären Perspektive. Die Forschenden analysierten dafür die Cryptochrom-4-Gene von 363 Vogelarten vom Zwergkiwi bis zur Singammer. Sie verglichen zunächst deren Evolutionsrate mit der von zwei anderen, verwandten Cryptochromen. Ergebnis ist, dass sich die Gensequenzen der zum Vergleich herangezogenen Cryptochrome bei allen Vogelarten stark ähneln: Sie haben sich offenbar im Verlauf der Evolution kaum verändert. Der Grund dafür dürfte darin liegen, dass sie eine wichtige Rolle bei der Regelung der inneren Uhr spielen – einer Funktion, die für alle Vögeln essenziell ist und bei der Modifikationen stark negative Auswirkungen hätten.

    Cryptochrom 4 hingegen erwies sich als sehr variabel. „Das deutet darauf hin, dass das Protein für die Anpassung an spezifische Umweltbedingungen wichtig ist“, erläutert Liedvogel, Professorin für Ornithologie an der Universität Oldenburg und Direktorin des Instituts für Vogelforschung. Diese Spezialisierung könnte der Magnetsinn sein: Ein ähnliches Muster habe man auch bei anderen Sinnesproteinen beobachtet, etwa bei lichtempfindlichen Pigmenten im Auge.

    Anschließend warf das Forschungsteam einen genaueren Blick darauf, wie sich die Gensequenz für Chryptochrom 4 im Stammbaum der Vögel entwickelt hat. Aus den Ergebnissen schließen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass insbesondere bei Zugvögeln aus der Gruppe der Sperlingsvögel (Passeriformes) eine Optimierung des Proteins stattgefunden hat. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass sich Cryptochrom 4 durch evolutionäre Prozesse bei den Singvögeln als Magnetorezeptor spezialisiert haben könnte“, so Langebrake.

    Eine weitere interessante Erkenntnis: Bei drei Gruppen tropischer Vögel – Papageien, Kolibris und südamerikanischen Schreivögeln, auch Tyrannen genannt – ging die Information für Cryptochrom 4 im Verlauf der Evolution verloren, die Vögel können das Protein also nicht herstellen. Dies deutet darauf hin, dass es keine lebenswichtige Rolle spielt. Doch während Papageien und Kolibris sesshaft sind, handelt es sich bei den Tyrannen um Langstreckenzieher, die ganz ähnlich wie kleine europäische Singvögel sowohl tagsüber als auch nachts unterwegs sind. „Dass sie im Gegensatz zu Rotkehlchen nicht über Cryptochrom 4 verfügen, macht sie zu einem idealen System, um verschiedene Hypothesen zum Magnetsinn zu untersuchen“, sagt Langebrake.

    Interessante Fragen sind beispielsweise: Haben die Tyrannen einen Magnetsinn entwickelt, der unabhängig von Cryptochrom 4 funktioniert? Oder sind sie in der Lage, sich ohne Magnetsinn zu orientieren? Eine weitere Möglichkeit ist, dass ihr Magnetsinn die gleichen Charakteristika zeigt wie der von Rotkehlchen, der beispielsweise lichtabhängig ist und durch Radiowellen gestört wird. „Die ersten beiden Fälle würden die Cryptochrom-4-Hypothese enorm unterstützen, während der dritte Fall ein Problem für die Theorie darstellen würde“, betont die Biologin.

    Als nächsten Schritt plant das Forschungsteam daher, die magnetische Orientierung bei Tyrannen zu untersuchen und zu klären, ob sie einen Magnetsinn besitzen oder nicht. „Die Gruppe der Schreivögel bietet uns somit ein natürliches Werkzeug, um die Funktion von Cryptochrom 4 und die Bedeutung der Magnetwahrnehmung bei Zugvögeln zu verstehen“, skizziert Liedvogel einen Anknüpfungspunkt für weitere Forschung.

    Die genetische Studie ist ein Ergebnis des Sonderforschungsbereichs „Magnetrezeption und Navigation in Vertebraten: von der Biophysik zu Gehirn und Verhalten“, das der Biologe Prof. Dr. Henrik Mouritsen von der Universität Oldenburg leitet und an dem auch das Institut für Vogelforschung beteiligt ist. An der aktuellen Studie wirkten außerdem Forschende des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön mit.

    Originalveröffentlichung: Corinna Langebrake et al: „Adaptive evolution and loss of a putative magnetoreceptor in passerines” Proceedings of the Royal Society B. doi.org/10.1098/rspb.2023.2308

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    Prof. Dr. Miriam Liedvogel, E-Mail:

  • 065/24 11. April 2024 Einweihungsfeier für modernisierte Glasfassade
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    11. April 2024   065/24    

    Einweihungsfeier für modernisierte Glasfassade

    Oldenburg. Besser isolierte Scheiben, zusätzliche Photovoltaikanlagen und eine bauliche Sanierung: Die charakteristische Glasfassade des 40 Jahre alten Hauptgebäudes auf dem Campus Wechloy der Universität Oldenburg erstrahlt in neuem Glanz. Nach gut einem Jahr Bauzeit fand gestern die Einweihungsfeier statt. Die 1.300 Quadratmeter große, überwiegend verglaste Fläche rund um den Innenhof sowie das Dach im Eingangsbereich sind nun wieder auf dem aktuellen bautechnischen und energetischen Stand.

    Die im Februar 2023 begonnene Renovierung umfasste sechs Bauabschnitte. Dabei wurden die alten Scheiben gegen wärmedämmendes und isolierendes Sonnenschutzglas ausgetauscht. Sechs Gauben, zwei Dachterrassen und die Fassadenrinne wurden ebenfalls erneuert. Um Ressourcen zu schonen, blieb die ursprüngliche Tragkonstruktion erhalten. Die Fassade enthält nun 282 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtfläche von rund 270 Quadratmetern und einer Spitzenleistung von 45 Kilowatt.

    Die energetische Sanierung von Gebäuden und die Versorgung durch regenerative Energie sind zwei wichtige Bausteine der Universität auf ihrem Weg, bis 2030 klimaneutral sein. Mit den neuen Modulen an der Glasfassade beträgt die Spitzenleistung aller Photovoltaik-Anlagen aktuell etwa 730 Kilowatt. Dies entspricht einem Energieertrag von rund 620.000 Kilowattstunden pro Jahr oder dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 150 Vier-Personen-Haushalten. Den erzeugten Strom nutzt die Universität selbst. Sie spart dadurch jährlich etwa 380 Tonnen CO2 ein.

    Das Staatliche Baumanagement Region Nord-West und das Architekturbüro B.A.C. Bau- und Anlagenconsult Bielefeld GmbH haben die Sanierung geplant und durchgeführt. Insgesamt kostete die Baumaßnahme 3,3 Millionen Euro. Das Land Niedersachsen trägt davon 1,5 Millionen Euro, den Restbetrag finanziert die Universität aus Eigenmitteln.

    Das mathematisch-naturwissenschaftliche Zentrum der Universität am Standort Wechloy wurde 1984 fertiggestellt. Es beherbergt auf rund 40.000 Quadratmetern Fläche die Institute für Biologie und Umweltwissenschaften, Chemie, Mathematik und Physik, Teile des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres sowie zahlreiche Labore für Forschung und Lehre, verschiedene Werkstätten, Bibliothek und Mensa.

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    Weihten die modernisierte Glasfassade in Wechloy feierlich ein (von links): Vizepräsident Jörg Stahlmann, Christel Tesch (Niedersächsisches Wissenschaftsministerium), Cedric Strüver (Regionalstellenleiter des Staatlichen Baumanagements Region Nord-West), Meik Möllers (Dezernent für Gebäudemanagement). Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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    Kontakt

    Meik Möllers, Tel.: 0441/798-5400, E-Mail:

  • 062/24 4. April 2024 Studium und Lehre Zwischen Forschung und Patientenversorgung: Neuer Masterstudiengang startet
    Informationsveranstaltung am Donnerstag, 18. April

    4. April 2024   062/24    Studium und Lehre

    Zwischen Forschung und Patientenversorgung: Neuer Masterstudiengang startet

    Informationsveranstaltung am Donnerstag, 18. April

    Oldenburg. Aktuelle Forschungsergebnisse zeitnah in die Arbeit und den Alltag in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu überführen – dafür qualifiziert der neue Masterstudiengang „Pflege – Advanced Nursing Practice“ der Universität Oldenburg. Die Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften lädt Interessierte ein zu einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 18. April, von 15.00 bis 17.00 Uhr im Klinischen Trainingszentrum (Ammerländer Heerstraße 136). Anmeldungen sind ab sofort unter uol.de/anp möglich.

    Der Studiengang startet im kommenden Wintersemester und richtet sich an Absolventinnen und Absolventen einschlägiger Bachelor- oder gleichwertiger Studiengänge, darunter Pflege-, Gesundheits-, Hebammen- oder Therapiewissenschaften. Im Masterstudiengang erlangen sie unter anderem vertieftes klinisches Wissen, machen sich mit den Methoden im noch jungen Forschungsfeld Pflegewissenschaft vertraut und bilden sich in verschiedenen Wahlpflichtbereichen fort. Absolventinnen und Absolventen qualifizieren sich damit für das Berufsbild einer Advanced Practice Nurse und agieren damit an der Schnittstelle zwischen Forschung und Patientenversorgung.

    Das Studium ist berufsbegleitend organisiert und dauert fünf Semester. An zwei Tagen in der Woche findet die Lehre in Präsenz statt, ansonsten überwiegend online.

    Anmeldungen zur Informationsveranstaltung sind ab sofort möglich, Anmeldungen zum Studium ab 1. Juni.

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    Kontakt

    Dr. Julia Gockel, Tel.: 0441/798-2961, E-Mail:

  • 061/24 4. April 2024 Forschung / Hochschulpolitik Wissenschaftsminister besucht die drei Exzellenzcluster-Initiativen der Universität
    Falko Mohrs informiert sich über Meeresforschung, Hörforschung und Forschung zur Tiernavigation
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    4. April 2024   061/24    Forschung / Hochschulpolitik

    Wissenschaftsminister besucht die drei Exzellenzcluster-Initiativen der Universität

    Falko Mohrs informiert sich über Meeresforschung, Hörforschung und Forschung zur Tiernavigation

    Oldenburg. Die Universität Oldenburg bewirbt sich in der aktuellen Wettbewerbsrunde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder um drei Exzellenzcluster. Wissenschaftsminister Falko Mohrs besuchte am Mittwoch, 3. April, die Forschenden der neuen Initiative NaviSense, die sich mit den Navigationsfähigkeiten von Tieren beschäftigt. Bereits am 22. März informierte sich der Minister über die beiden Fortsetzungsanträge der Oldenburger Hörforschenden (Exzellenzcluster Hearing4All) und Meeresforschenden (Exzellenzcluster Ocean Floor).

    „Die beiden Fortsetzungsanträge und die neue Clusterinitiative NaviSense verdeutlichen die hohe Relevanz der Forschung in Oldenburg“, sagt Wissenschaftsminister Mohrs. NaviSense vereine ein weltweit führendes Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachgebieten der Physik, Chemie, Biologie, Ökologie, Informatik und den Sozialwissenschaften, die gemeinsam die Sinne und Mechanismen erforschen, die es Tieren ermöglichen, über große Entfernungen zu navigieren. „Das hier gewonnene Wissen kann wichtige Beiträge für Lösungen aktueller gesellschaftlicher Fragen wie beispielweise zur biologischen Vielfalt, der Quantensensorik oder unserer GPS-unabhängigen Navigation liefern“, so Minister Mohrs.

    Am Exzellenzcluster Ocean Floor der Universität Bremen sind Forschende der Universität Oldenburg seit einigen Jahren erfolgreich beteiligt. „Der Meeresboden, der im Mittelpunkt des Vorhabens steht, ist in weiten Teilen nach wie vor vollkommen unerforscht. Durch das Bündeln der Expertise beider Hochschulen in einer gemeinsamen Clusterinitiative wird das Unbekannte und Unerreichbare zukünftig Stück für Stück weiter entschlüsselt“, betont Mohrs. Die Stärke der oldenburgischen Hörforschung fuße auf einer konsequent interdisziplinären Ausrichtung zwischen Ingenieur-, Natur-, Lebens- und Sprachwissenschaften und einer starken Patientenorientierung, sagt Mohrs. „Mit dem Exzellenzcluster Hearing4All, aber auch dem Sonderforschungsbereich zur Hörakustik, existiert ein starkes Fundament für weitere innovative Hörlösungen für alle Menschen. Dies wollen wir in der nächsten Runde der Exzellenzstrategie sichern und weiter stärken.“

    „Wir haben unsere Spitzenforschung im vergangenen Jahrzehnt   gezielt gestärkt und weiterentwickelt. Die Hörforschung, die Meeresforschung und die Forschung zur Tiernavigation sind national und international hochanerkannt und sichtbar“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. Dass die Universität Oldenburg nun mit drei Anträgen ins Rennen um die Exzellenzcluster geht, stelle diese Forschungsstärke einmal mehr unter Beweis.

    Die Forschenden der drei geplanten Cluster nehmen sehr unterschiedliche Themen in den Blick: Das Team von NaviSense will herausfinden, wie Tiere über große Entfernungen navigieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zudem in neue technische Entwicklungen einfließen. Die Forschenden untersuchen die physikalischen, biochemischen und physiologischen Vorgänge, auf denen die Tiernavigation beruht sowie die Sinne, die diesen Fähigkeiten zugrunde liegen. Da der Magnetsinn von Vögeln vermutlich auf einem Quanteneffekt beruht, stehen auch quantenmechanische Phänomene im Fokus. Aus den Erkenntnissen möchte das Team Schlussfolgerungen für die Ökologie der Tiere sowie den Naturschutz ziehen. Ziel ist zudem, Modelle und Algorithmen für technische Systeme zu entwickeln, die von der Tiernavigation inspiriert sind – zum Beispiel Sensoren oder autonome Geräte.

    Im Exzellenzcluster Ocean Floor (Der Ozeanboden – unerforschte Schnittstelle der Erde) der Universität Bremen sind Oldenburger Forschende seit 2019 als Partner eingebunden. Beim Fortsetzungsantrag treten die Universitäten Oldenburg und Bremen zusammen als antragstellende Hochschulen auf. Im Mittelpunkt des Vorhabens steht der Meeresboden – der größte Lebensraum der Erde, aber gleichzeitig einer der am wenigsten erforschten. Das Ziel des zukünftigen gemeinsamen Antrags ist es, die Rolle des Meeresbodens für Stoffkreisläufe und Biodiversität unter sich verändernden klimatischen Bedingungen zu verstehen. Die Forschenden nutzen dabei die einzigartige Infrastruktur und Erfahrung beider Universitäten und ihrer Partner sowie neue modellierende und datenwissenschaftliche Ansätze. Diese sollen es ermöglichen, zukünftige Umweltveränderungen anhand der geologischen Vergangenheit sowie der Biogeochemie und Ökologie der Gegenwart abzuschätzen. Dies soll die wissenschaftliche Grundlage für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Ozeane liefern.

    Der Exzellenzcluster Hearing4all (Hören für Alle: Medizin, Grundlagenforschung und technische Lösungen für personalisierte Hörunterstützung) bewirbt sich nach zwei erfolgreichen Anträgen für eine weitere Förderperiode. Beteiligt sind die Universität Oldenburg, die Medizinische Hochschule Hannover und die Universität Hannover. Die Partner haben das Ziel, innovative Lösungen für die Versorgung von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen zu entwickeln und so die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. In den vergangenen zehn Jahren hat das Forschungsteam erhebliche Fortschritte erzielt. Beispielsweise konnte es die Klangqualität und Sprachverständlichkeit von Hörhilfen optimieren, Künstliche Intelligenz (KI) in Hörgeräte integrieren oder Cochlea-Implantate weiterentwickeln. In der nächsten Förderphase wollen die Forschenden unter anderem datengetriebene Lösungen für Hörhilfen entwickeln, die genetischen Ursachen von Hörverlust mit Blick auf neue Therapiemöglichkeiten erforschen und sozial-kommunikative Faktoren des Hörverstehens beleuchten.

    Mit der Exzellenzstrategie stärken Bund und Länder die universitäre Spitzenforschung. Gefördert werden Exzellenzcluster zu bestimmten Forschungsfeldern und Exzellenzuniversitäten als strategische Unterstützung herausragender Universitätsstandorte. Ab 2026 stehen in der Förderlinie Exzellenzcluster jährlich 539 Millionen Euro für bis zu 70 Exzellenzcluster zur Verfügung. Davon trägt der Bund 75 Prozent, das jeweilige Bundesland 25 Prozent. Die Exzellenzstrategie baut auf das Vorgängerprogramm „Exzellenzinitiative“ der Jahre 2007 bis 2017 auf.

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    Exzellente Forschung: Der niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs besuchte die Universität Oldenburg an zwei Terminen und informierte sich über die Arbeit der Oldenburger Forschenden der Exzellenzcluster Hearing4All und Ocean Floor sowie der Exzellenzcluster-Initiative NaviSense. Auf dem Foto (v. li.): Prof. Dr. Ralf Grüttemeier, Vizepräsident für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Henrik Mouritsen, NaviSense, Prof. Dr. Christiane Thiel, Hearing4All, Falko Mohrs, Prof. Dr. Ralph Bruder, Universitätspräsident, Dr. Marcus Beiner, Wissenschaftsministerium, und Prof. Dr. Helmut Hillebrand, Ocean Floor. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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    Kontakt

    NaviSense: Prof. Dr. Henrik Mouritsen, E-Mail:

    Hearing4All: Prof. Dr. Christiane Thiel, E-Mail:

    Ocean Floor: Prof. Dr. Helmut Hillebrand, E-Mail:

  • 060/24 4. April 2024 Forschung Eine antike Megastadt im Umbruch
    Forschungsprojekt befasst sich mit der Besiedlungsgeschichte der eisenzeitlichen Metropole Hazor in Israel

    4. April 2024   060/24    Forschung

    Eine antike Megastadt im Umbruch

    Forschungsprojekt befasst sich mit der Besiedlungsgeschichte der eisenzeitlichen Metropole Hazor in Israel

    Oldenburg. Die Ursprünge des Volkes Israel stehen im Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts an der Universität Oldenburg. Über drei Jahre untersuchen Forschende unter Leitung des Alttestamentlers und Archäologen Prof. Dr. Benedikt Hensel, wie eine der größten bronzezeitlichen Megastädte im östlichen Mittelmeerraum verlassen und wiederbesiedelt wurde – und welchen Einfluss die Geschichten darüber auf die Identitätsbildung des Volkes Israels hatten. Die Gerda Henkel Stiftung fördert das Vorhaben „Resettlement of Ruins and Memories in the Making – A Case Study on Hazor and the Shaping of Early Israelite Identities during the Iron Age“ im Programm „Lost Cities“ mit rund 400.000 Euro. Das international besetzte Forschendenteam in Oldenburg arbeitet dabei eng zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hebräischen Universität von Jerusalem in Israel sowie der Universität Regensburg.

    Die Ruinen der antiken Stadt Hazor liegen im Norden Israels, nördlich des Sees Genezareth. Erstmals wurde der Ort archäologischen Befunden zufolge vor rund 5.000 Jahren in der frühen Bronzezeit besiedelt. In der Mittel- und Spätbronzezeit erreichte Hazor dank seiner strategisch vorteilhaften Lage an der Kreuzung mehrerer Handelsrouten eine Einwohnerzahl von rund 10.000 bis 15.000 Menschen und war damit die größte Stadt der gesamten Region. Aus dieser Zeit gibt es verschiedene Quellen, etwa Briefe und Tontafeln aus Städten in Syrien und Ägypten, mit denen die Herrscher von Hazor Handel trieben. Sie alle zeigen, welche zentrale Rolle Hazor als Handelsknotenpunkt und kultureller Schmelztiegel für den gesamten vorderasiatischen Raum innehatte.

    Am Ende der Bronzezeit, um 1300 vor unserer Zeitrechnung, wurde Hazor aus noch unbekannten Gründen zerstört und zeitweise aufgegeben. In der nachfolgenden Eisenzeit fand eine Wiederbesiedlung statt, allerdings in einem deutlich kleineren Rahmen. „Welcher Kultur die Bewohner von Hazor angehörten, wissen wir nicht genau“, sagt Hensel. Neben den archäologischen Befunden geben auch biblische Texte über Hazor Auskunft – unter anderem wird im Buch Josua des Alten Testaments geschildert, wie die Israeliten das von Kanaanitern bewohnte Hazor eroberten. Die Historizität dieser Passagen ist unter Forschenden jedoch umstritten, da die Texte aus einer wesentlich späteren Zeit stammen. „Sie haben wahrscheinlich nicht unmittelbar etwas mit der Neubesiedlung Hazors zu tun“, sagt Hensel, der einen besonderen Schwerpunkt auf die biblische Archäologie legt.

    Das interdisziplinäre Forschungsteam untersucht die Periode der Wiederbesiedlung nun genauer. Forschende aus Archäologie, Sozial- und Kulturgeschichte, Anthropologie und hebräischer Bibelwissenschaft wollen anhand der Ergebnisse ein Gesamtbild davon entwerfen, welche kulturellen und ethnischen Veränderungen sich am Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit im Gebiet zwischen Euphrat und der Halbinsel Sinai, der sogenannten Levante, abspielten – und wie sich im Verlauf dieses Umbruchs die Identität des Volkes Israel herausbildete.

    Ein Ziel des Projekts ist es, die Wiederbesiedlung der bronzezeitlichen Ruinen in der Eisenzeit zu erforschen. Die Forschenden wollen beispielsweise herausfinden, wie die neuen Siedler mit den zerstörten Gebäuden umgingen und welche kulturelle und ethnische Identität sie hatten. „Die Neusiedler scheinen bestimmte Stadtgebiete bewusst gemieden zu haben, so zum Beispiel den ehemaligen Tempelbezirk in der Oberstadt, der eigentlich ein idealer Siedlungspunkt gewesen wäre“, berichtet Hensel. Das Team plant, durch neue Ausgrabungen weitere Orte innerhalb der Stadtanlagen mit ähnlicher Geschichte zu finden.

    Das zweite Projektziel besteht darin, das literarische und kulturhistorische Andenken an Hazor und die Kanaaniter innerhalb der biblischen Tradition zu rekonstruieren und herauszufinden, wie diese Geschichte mit dem Bild vom Ursprung des Volkes Israel als früher Stammeskultur verbunden ist. „Hazor gilt in den biblischen Erzählungen als Hauptstadt der dort so genannten Kanaanäer. Dieses Bild ist in weiten Teilen artifiziell, bleibt aber über die Jahrhunderte der Fortschreibung der biblischen Texte immer mit Hazor verbunden – auch nachdem diese Besiedlung lange aufgegeben war“, erläutert Hensel. Hazor diene als Gegenbild der Israeliten, durch das mit literarischen Mitteln die Identität des biblischen „Israel“ gezeichnet werde. Das Projektteam untersucht die möglichen historischen Ankerpunkte dieser Identitätsbildungsprozesse.

    In Hazor finden bereits seit den 1990er-Jahren umfangreiche archäologische Grabungen statt. Sie werden von Prof. Dr. Igor Kreimermann von der Hebräischen Universität in Jerusalem geleitet, der auch am aktuellen Projekt beteiligt ist. Hensel ist Ko-Direktor der Grabung, an der im vergangenen Jahr erstmals auch Oldenburger Studierende teilnehmen konnten. Die Projektmittel ermöglichen Freiwilligen aus Oldenburg auch weiterhin, an den archäologischen Arbeiten mitzuwirken.

    Weblinks

    Kontakt

    Prof. Dr. Benedikt Hensel, E-Mail:

  • 058/24 3. April 2024 Studium und Lehre / Weiterbildung Für einen guten Start in den deutschen Arbeitsmarkt
    Universität Oldenburg entwickelt Qualifizierungsprogramm für internationale Fachkräfte im Bereich Bildung und soziale Arbeit weiter

    3. April 2024   058/24    Studium und Lehre / Weiterbildung

    Für einen guten Start in den deutschen Arbeitsmarkt

    Universität Oldenburg entwickelt Qualifizierungsprogramm für internationale Fachkräfte im Bereich Bildung und soziale Arbeit weiter

    Oldenburg. Wie können eine Lehrerin aus Syrien oder ein Sozialarbeiter aus der Ukraine ihren Beruf auch in Deutschland ausüben? Ein an der Universität Oldenburg koordiniertes Qualifizierungsprogramm bietet internationalen Akademikerinnen und Akademikern mit Hochschulabschluss aus dem pädagogischen Bereich die Möglichkeit, sich für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Im Vorhaben „Pädagogik-Kolleg – Modell für ein vernetztes Weiterbildungs- und Beratungsprogramm“ können Fachkräfte ein anerkanntes deutsches Hochschulzertifikat erwerben, das sie für den direkten Berufseinstieg, zur Berufsanerkennung oder zum Weiterstudium nutzen können. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das Vorhaben im Programm „Profi plus“ über vier Jahre mit knapp 570.000 Euro, Leiterin ist Prof. Dr. Ayça Polat, Hochschullehrerin für Sozialpädagogik in der Migrationsgesellschaft und Leiterin des Center for Migration, Education and Cultural Studies (CMC) an der Universität Oldenburg.

    Das „Pädagogik-Kolleg“ bietet Fachkräften zwei Möglichkeiten zur Weiterqualifikation: Mit der neunmonatigen Zertifikatsweiterbildung „Kontaktstudium: Pädagogische Kompetenz in der Migrationsgesellschaft“ wird eine bestehende, gleichnamige Weiterbildung auch in Zukunft fortgeführt. In drei Durchgängen sollen mindestens 20 Personen an den Standorten Bremen und Hannover ab dem Wintersemester 2025 ihre Kompetenzen so weiterentwickeln, dass sie möglichst nahtlos in einen pädagogischen Beruf oder ein entsprechendes Fachstudium wechseln können. Wie Befragungen der bisherigen Absolventinnen und Absolventen zeigen, war das Kontaktstudium dabei in der Vergangenheit sehr erfolgreich. Der großen Mehrheit der Teilnehmenden gelingt es demnach, eine langfristige Beschäftigung in einem Berufsfeld zu finden, das ihrer Qualifikation entspricht. Das aus acht Modulen bestehende Kontaktstudium wird in Zusammenarbeit mit den lokalen Kooperationspartnern effect eGmbH Bremen und kargah e.V. Hannover angeboten.

    Weiterer Bestandteil des Projekts ist es, zur Ergänzung ein weiteres Programm mit dem Titel „Grundlagen des Sozialstaats, Sozial- und Familienrechts“ aufzubauen. Es umfasst zwei Module und soll den Teilnehmenden die nötigen rechtsbezogenen Kenntnisse für eine Arbeit im pädagogischen Bereich in Deutschland vermitteln. Das Ergänzungsprogramm wird erstmals im September 2025 mit einer Teilnehmerzahl von 15 Personen erprobt. Nach einer Evaluation sind weitere zwei Durchgänge geplant.

    Die Weiterbildungsprogramme umfassen Angebote wie ein Bewerbungstraining, individuelle Beratung, Coaching und mehrwöchige Praktika, die den Einstieg in den Beruf erleichtern sollen. Die Teilnehmenden erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat der Universität Oldenburg, das ihre Kompetenzen, Qualifikationen und Prüfungsleistungen für Bildungseinrichtungen und Behörden nachvollziehbar macht.

    Das dritte Projektziel besteht darin, für Niedersachsen und Bremen modellhaft eine zentrale Beratungsstelle zu etablieren, an die sich internationale Akademikerinnen und Akademiker mit pädagogischen Vorkenntnissen wenden können – etwa, um sich über ihre Berufsoptionen zu informieren und ihre bisherigen pädagogischen Qualifikationen anrechnen zu lassen. Das Projektteam strebt an, bereits bestehende, oft nur vorübergehend geförderte Angebote zu vernetzen und das Konzept in Form eines Studienkollegs über eine Landesfinanzierung zu institutionalisieren.

    Das DAAD-Programm „Profi plus“ unterstützt Projekte an deutschen Hochschulen, die die fachliche Qualifizierung von internationalen Akademikerinnen und Akademikern mit ausländischem Hochschulabschluss fördern, etwa durch zusätzliches Fachwissen für den deutschen Arbeitsmarkt. In der aktuellen Ausschreibungsrunde werden von 2024 bis 2028 insgesamt 25 Projekte gefördert.

    Weblinks

    Kontakt

    Iris Gereke, Tel.: 0441/798-2795, E-Mail:

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(Stand: 21.02.2024)  | 
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