Informatik-Lehramt für Migranten

Informatik-Lehramt für Migranten

„Die Bildungsbenachteiligung von Migranten in Deutschland wirkt sich bis in den Lehrerberuf aus“, erläuterte der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger. Derzeit haben nach Schätzungen des VBE nur ein Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland einen Migrationshintergrund. Dieser geringe Anteil bedeutet für die Lehrerschaft einen Erfahrungsverlust, die interkulturelle Dimension von Bildung und Erziehung zu gestalten. Dieses Projekt möchte befördern, dass sich junge Menschen mit Migrationshintergrund für den Lehrerberuf und vor allem für das Fach Informatik entscheiden. Dies scheint besonders deshalb sinnvoll, da es etliche Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland gibt, die bereits einen informatiknahen Hochschulabschluss aus dem Ausland sowie Unterrichtserfahrungen, z.B. als Lehrer für ihre Muttersprache, besitzen.

Die Fakultät II für Informatik von der Universität Carl von Ossietzky begleitet zur Zeit 10 studierende Migranten, die im Studienprogramm „Informatik für Migranten“ zum Wintersemester 2008/2009 immatrikuliert wurden. Dadurch wurde auch die Frage für das Studium „Informatik-Lehramt für Migranten“ aufgeworfen. Die Abteilung „Informatik in der Bildung“ hat die ersten Gespräche mit dem diz und dem IBKM der Universität sowie den beteiligten Ministerien des Landes Niedersachsen initiiert. Aktuell haben zwei Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen begonnen, die Situation für das Studium „Informatik-Lehramt für Migranten“ anhand von bereits existierenden Bewerbungen zu eruieren und hierzu einen Antrag auf Förderung zu formulieren.

(Stand: 16.03.2023)  |