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  • Dr. Matthias Kellermann während seines Vortrags im Pumpwerk [Foto: S. Riexinger, ICBM]

Dritter Science Slam im Pumpwerk

Der dritte Science Slam im Wilhelmshavener Pumpwerk am Mittwoch war erneut eine kurzweilige wie lehrreiche Veranstaltung. Dr. Matthias Kellermann, der für das ICBM antrat, zeigte auf, unter welchem Druck Korallenriffe weltweit durch den Klimawandel stehen.

Wilhelmshaven. Der dritte Science Slam im Wilhelmshavener Pumpwerk am gestrigen Mittwoch war erneut eine kurzweilige wie lehrreiche Veranstaltung. Dr. Matthias Kellermann, der für das ICBM antrat, zeigte auf, unter welchem Druck Korallenriffe weltweit durch den Klimawandel stehen. Ausgewachsene Korallen würden sich von den mit ihnen symbiontisch vergemeinschafteten Mikroalgen trennen, da diese unter den steigenden Temperaturen Giftstoffe ausschieden. Hielte der Temperaturstress an, stürben die Korallen ab, was weltweit bereits in weiten Bereichen geschehe. Jungkorallen seien noch anpassungsfähiger, weswegen man unter anderem untersuche, wie man Korallenlarven in größerem Umfang zur Ansiedlung bewegen könne.

Insgesamt fünf junge und junggebliebene Forschende brachten durchweg auf gelungene Weise im vollbesetzten Wilhelmshavener Pumpwerk ihre Arbeitsgebiete dem Publikum nahe. Von Natalie Kelsey, Institut für Vogelforschung, erfuhren die  Zuschauer, dass es sich Zugvögel - anders als der Mensch - leisten können, Fettreserven bis zum Format eines „Biggest Looser“ anzulegen, um sich dann während der Reise ins tausende Kilometer entfernte Saisonquartier zum „Magermodel“ herunter zu hungern, ohne Risiko für Diabetes Typ II oder Herz-Kreislauferkrankungen. Wenn es gelänge, die Regelmechanismen aufzuklären, so Kelsey, könnte dies durchaus sinnvolle Erkenntnisse für die menschliche Diät mit sich bringen.

Dr. Martin Segschneider vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung, der kurzfristig für eine Kollegin hatte einspringen müssen, ließ das Publikum in einem launigen Vortrag an einige tausend Jahre zurückliegenden „Butterfahrten“ nach Helgoland teilhaben, bei denen es freilich weniger um das Streichfett, Schnaps und Zigaretten, mehr jedoch um den in der Steinzeit wertvollen Rohstoff Roter Feuerstein ging.

Ein durchaus schwer zugängliches Thema, nämlich die taxonomische Einordnung winziger Ruderfußkrebse vermittels dreier unterschiedlicher Laser-gestützter Methoden, wusste Dr. Sven Rossel vom Institut Senckenberg auf derart humorige Weise zu präsentieren, dass sich das ohnehin applausfreudige Publikum nochmals steigerte und alle Juroren die maximale Punktzahl vergaben. Damit lag die Messlatte hoch für Andreas Baumgart von der Jade Hochschule. In einem respektablen Vortrag, teils mit mimischer Unterstützung durch eine Studentin, gelang es ihm jedoch, die Zuschauer in die Grundzüge des Programmierens einzuführen. Die Vorstellung einer aus Lego-konstruierten Maschine, die lasergestützt und über einen auf mehrere Rechner verteilten Programmablauf Papierwürfel produzierte, krönte seinen Vortrag.

 

(Changed: 07 Mar 2024)  | 
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