Studierende tun sich zusammen und gründen ein Campus-Radio. Ihr Ziel: Regelmäßige Live-Sendungen zu bringen. Nun suchen sie noch Mitstreiter – und stellen sich und ihr Projekt bei der Erstsemesterbegrüßung auf dem Infomarkt (7. Oktober) vor.
Auf dem belebten und sonst eher lauten Mensavorplatz am Campus Haarentor ist es an diesem Mittag still. Statt miteinander zu reden, hören die Studierenden andächtig zu. Aus den Lautsprechern ertönt die erste Probesendung des Campus-Radios der Universität Oldenburg. Regelmäßige Live-Sendungen mit Reportagen, Berichten und Musik direkt vom Campus – das ist die Vision des Projekts Campus-Radio.
Um sie zu realisieren, haben sich die Studierenden intensiv vorbereitet. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum eigenen Radio waren die Campus-Radio-Projekttage im Juni. Dort präsentierten die MacherInnen ihre Ergebnisse, diskutierten mit Experten das zukünftige Radioformat, Inhalte und die technische Umsetzung.„Die Projekttage waren sehr fruchtbar, jetzt muss sich zeigen, ob die Initialzündung für das Campus-Radio greift“, sagt Prof. Dr. Susanne Binas-Preisendörfer, Hochschullehrerin für „Musik und Medien“.
Das Campus-Radio sei eine Idee, die sie im Gespräch mit Dörthe Bührmann, Programmleiterin beim Oldenburger Lokalsender „oeins“, entwickelt habe. Dabei sei schnell klar geworden, dass das Radio nur funktionieren könne, wenn die Studierenden es selbst in die Hand nähmen. Also holten sie zunächst Lydia Skrabania mit ins Boot. Denn sie absolvierte den Master Integrated Media und verfügt über vielfältige journalistische Erfahrungen im Hörfunk. Bereits während ihres Bachelorstudiums an der Uni Duisburg-Essen arbeitete Skrabania beim dortigen Campus-Radio.
Anfangs war sie mit dem Aufnahmegerät unterwegs, übernahm die eine oder andere Moderation und produzierte schließlich regelmäßig Berichte und Reportagen. Und in Oldenburg war sie freie Mitarbeiterin bei „oeins“. Kein Wunder also, dass sie sofort begeistert war von der Idee, in Oldenburg ein Campus-Radio für die Uni ins Leben zu rufen. In ihrem Seminar „Radio aktiv“ erlernten die Studierenden des Fachmasters Integrated Media die Produktions-und Sendungsplanung, diskutierten den Aufbau von Reportagen und Moderationen.
„Die Studierenden haben große Fortschritte gemacht und tolle Formate und Sendungen entwickelt“, sagt Skrabania. Von Vorteil sei, dass die Studierenden der Integrated Media mit den technischen Details vertraut seien und sich deshalb ganz auf die Inhalte konzentrieren könnten. Damit nicht genug: Im Seminar „Projektmanagement“ bei Thomas Schneeberg, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am C3L, befassten sich die Studierenden ebenfalls intensiv mit der Planung, Finanzierung und Werbung für das Oldenburger Campus-Radio. Und neben dem technischen und inhaltlichen Know-How informierten sie sich bei den Projekttagen über Fragen der Radioästhetik sowie über rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.
Das Campus-Radio richtet sich an Studierende aller Fakultäten. Die MacherInnen freuen sich über jeden, der Lust hat mitzumachen, egal ob mit oder ohne Vorkenntnisse. Schon jetzt ist klar, dass die verschiedenen fachlichen Hintergründe der Studierenden den besondern Reiz des Senders ausmachen. Übrigens: Schon einmal gab es an der Universität ein „CampusRadio“ – eine Journalistenausbildung, die mehrere Jahre vom Arbeitsamt finanziert wurde. 1995 ging die wöchentliche Radiosendung in Kooperation mit der Universität Bremen bei Radio Bremen 2 an den Start. Vielen HochschulabsolventInnen gelang mit „CampusRadio“ der Sprung in den Journalismus.
Die MacherInnen des Projekts Campus-Radio stellen sich bei der Begrüßung der Erstsemester vor: Am Montag, 7. Oktober, auf dem InfoMarkt von 8.30 bis 14.00 Uhr im Hörsaalgebäude A 14.
Sendezeiten: Jeder erste Donnerstag im Monat, 18.00 bis 20.00 Uhr auf Oeins (UKW 106,5 MHz und Internetstream). Die nächste Sendung: 7. November, 18.00 Uhr.
Nächstes Redaktionstreffen: 16.Oktober, 20.00 Uhr im A8 (Medienlabor). Interessierte sind willkommen!