Habitatmodelle für Tierarten: Entwicklung, Methoden und Perspektiven für die Anwendung

Kleyer, M.,  Kratz, R., Lutze, G. & Schröder, B. (1999/2000)

Z. Ökologie u. Naturschutz 8(4): 177-194

Abstract: This review provides an overview on development, methods and perspectives of habitat modelling. The focus is on statistical models and on expert based habitat models, together with the relation of habitat models to GIS. Concerning statistical models, recent publications favour logistic regression as compared to discriminant analysis. We discuss the preconditions necessary to transfer habitat models in time and space. This is seen as a prerequisite for application in planning for nature conservation.

Zusammenfassung: Habitatmodelle formalisieren die Beziehung zwischen den in den Geländeuntersuchungen erhobenen Umweltbedingungen und den Beobachtungen von Arten. In unserem Literaturüberblick wird zunächst die Entwicklung der Habitatmodellierung vorgestellt, beginnend mit den „habitat suitability index (HSI)“-Ansätzen aus den USA, die heute dort die verbreiteste Methode darstellen. Der Schwerpunkt des Überblicks liegt auf den wissensbasierten und den statistischen Modellen. Während in den wissensbasierten Modellen auf Methoden der künstlichen Intelligenz in Kombination mit Fuzzy Set Theory und neuronalen Netzen verwiesen wird, empfehlen jüngere Publikationen bezüglich statistischer Modelle vor allem die Methoden der logistischen Regression. Verschiedene Wege der Integration von Habitatmodellen in Geographische Informationssysteme werden vorgestellt. Um Habitatmodelle in Planungen verwenden zu können, müssen die Ergebnisse in Zeit und Raum übertragbar sein. Wir diskutieren die entsprechenden Randbedingungen und geben Empfehlungen zur Bereitstellung wesentlicher Grundlagendaten. Der Artenvielfalt in Landschaften kann durch Aggregationen zu funktionellen Gruppen oder Gilden Rechnung getragen werden.