Are habitat models transferable in space and time?

Schröder, B. & Richter, O. (1999/2000)

Z. Ökologie u. Naturschutz 8(4): 195-205

Abstract: Habitat models have proved to be efficient tools assessing the habitat suitability of species. Before applying such a model, its scope and transferability in time and space need to be tested. This paper shows ways of validating habitat models by trans-ferring them in time and space and by testing the significance of the resulting confusion matrices, comparing data and prognoses. The importance of cutoff value choice for the classification results is discussed. Species of interest is the bush cricket Conocephalus dorsalis, which was surveyed in two fens in Northern Germany between 1995 and 1997.

Zusammenfassung: Am Beispiel von Habitatmodellen für die Kurzflügelige Schwertschrecke Conocephalus dorsalis im Niedermoor werden Möglichkeiten der Überprüfung von Übertragbarkeit vorgestellt und die Validierung dieser Modelle in Raum und Zeit demonstriert. Die Modellbewertungen sowie die Übertragbarkeitstests wurden auf der Grundlage von Klassifikationsmatrizen durchgeführt. Dabei wurden die Bedeutsamkeit und Angemessenheit des der Bildung dieser Matrizen zugrundeliegenden Klassifikationsschwellenwertes verdeutlicht und diskutiert. Für die Untersuchungen wurde ein Schwellenwert verwendet, bei dem Präsenz- und Absenzprognosen zu gleichen Anteilen fehlerhaft sind. Das hier vorgestellte Kriterium zur Auswahl des Klassifikationsschwellenwertes ist flexibel, objektiv und konsistent.
Die mittels multipler logistischer Regression erstellten Modelle berücksichtigen Habitat-faktoren, deren ökologische Bedeutung gezeigt wird. Durch die Übertragungen in Raum und Zeit wurden die Modelle validiert. In den einzelnen Untersuchungsgebieten erwiesen sich alle Modelle als in der Zeit übertragbar; auch die zeitlich zusammen-gefaßten Modelle ließen sich zwischen den Untersuchungsgebieten gut transferieren. Hierbei war jede Übertragung mit einem Verlust von Prognosegüte verbunden; die Prognosegüten der übertragenen Modelle lagen im Durchschnitt bei 66 %. Im Vergleich dazu lieferten die Originalmodelle durchschnittlich 76 % korrekte Prognosen. Die hier über alle drei Untersuchungsjahre hinweg gezeigte Gültigkeit der entwickelten Modelle in beiden Untersuchungsgebieten, den Niedermooren Drömling und Rhinluch, ermöglicht es, verläßliche Aussagen bzgl. der Auswirkungen von Management-maß-nahmen auf diese Spezies zu treffen.