Extensivgrünland- und
Ackergesellschaften auf dem Hohen Meißner und im östlichen Meißnervorland (Nordhessen)
Cord Peppler-Lisbach & Thomas van Elsen
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit der
Flora und Vegetation des Hohen Meißners und seines östlichen Vorlandes
(Werra-Meißner-Kreis, Nordhessen). Auf dem Meißner selbst sind, neben naturnahen
Bereichen mit Basaltblockhalden und Schutthangwäldern (Fraxino-Aceretum) vor allem gut ausgebildete
Beispiele montaner Grünlandkomplexe erhalten geblieben. Sie gehören pflanzensoziologisch
zu den Bergwiesen (Polygono-Trisetion), Feuchtwiesen
(Calthion), Borstgrasrasen (Violion caninae) und Braunseggenrieden (Caricion fuscae).
Im östlichen Meißnervorland sind größere Karstgebiete zu finden, die weithin von Kalkmagerrasen (Mesobromion) eingenommen werden. Daneben treten in den Magerrasenkomplexen Glatthaferwiesen (Arrhenatherion) und kleinflächig Pionierrasen (Alysso-Sedion) auf. Die Ackerflächen sind noch heute reich an gefährdeten Ackerwildkrautgesellschaften, insbesondere die an die Magerrasen angrenzenden, klein parzellierten Kalkäcker mit vielen Arten des Caucalidion.
Sowohl die Ackerwildkrautvegetation wie die Magergrünlandkomplexe sind Gegenstand von naturschutzfachlichen Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen, die ebenfalls erläutert werden.