Schröder, B. (2002): in Albrecht Gnauck (Hrsg.): Theorie und Modellierung von Ökosystmen. Shaker, Aachen: 201-224
4. Workshop Theorie und Modellierung von Ökosystemen 1.-3.11.2000 in Kölpinsee
Zusammenfassung: Habitatmodelle stellen eine Möglichkeit dar, die Prognose der Umweltauswirkungen von Eingriffen oder von Kompensations- und Pflegemaßnahmen in der Umweltplanung und im Naturschutzmanagement zu verbessern. Sie können dazu beitragen, Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Objektivität in der Planung zu erhöhen und liefern damit einen wichtigen Beitrag für ein modernes Naturschutzmanagement. Ziel der Habitatmodellierung ist es, die Beziehung zwischen Umweltbedingungen und Habitatansprüchen von Arten zu formalisieren. Auf der Grundlage einfach zu erhebender biotischer und abiotischer Schlüsselfaktoren erlauben die Modelle, die Habitatqualität von Biotopen für ausgewählte Arten zu quantifizieren und das Vorkommen bzw. die räumliche Verteilung dieser Arten vorherzusagen.
Der Beitrag benennt Grundlagen und Methoden der Habitatmodellierung, diskutiert die Leistungsfähigkeit von Habitatmodellen und liefert eine umfangreiche Literaturübersicht.
Beispiele aus dem BMBF-Verbundprojekt "Ökosystemmanagement für Niedermoore" erläutern die Anwendung von mittels logistischer Regression erstellten Habitatmodellen wie auch von ROC-Kurven zur Modellüberprüfung in planungsrelevanten Fragestellungen. Sie behandeln die Auswirkungen verschiedener Datenerhebungsintensitäten auf die Modellgüte, die Bewertung von Nutzungsszenarien und die Verwendung von Habitateignungskarten als Grundlage für eine Habitatkonnektivitätsanalyse.