KoPL      -   Berichte zum Praktisches Lernen    - 
 
Die folgenden Beispiele zum Praktischen Lernen sind Projektberichte von Teilnehmern zum Förderpreis PRAKTISCHES LERNEN in Niedersachsen "DER GOLDENE FLOH"
 aus der
Sekundarstufe II
 
Stand : Februar 1998
 

   


 
 

Sexuelle Gewalt gegen Kinder
 

Kontaktanschrift der Schule:
Fachschule � Sozialpädagogik
Berufsbildende Schulen I
Steinweg 24�26, 26721 Emden
Tel.: 04921/874109

Ansprechpartnerin:
Frauke Pekol

Die Schule:
Die Schülerinnen und Schüler werden zum Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers ausgebildet, um sozialpädagogische Aufgaben in Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Kinder- und Jugendheimen oder Jugendzentren zu übernehmen.

Der Anlaß für das Projekt:
Im Vorfeld des 5-wöchigen Praktikums der Klasse FSP Ic wurde deutlich, daß einzelne Schülerinnen in der eigenen Kindheit Erfahrungen mit sexueller Gewalt gemacht hatten. Von ihnen kam der Wunsch, sich im Unterricht intensiv mit dem Thema zu beschäftigen.

Im April besuchte eine Teilgruppe der Klasse eine Theateraufführung im Kinderschutzhaus in Leer. Titel: �Hau ab, du Angst!�  Thema : �Sexuelle Gewalt�. Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, wie groß das Informationsdefizit vieler Besucherinnen und Besucher aus dem pädagogischen Bereich war.

Die Fachschülerinnen waren überaus bestürzt, weil sie davon ausgegangen waren, daß Fachkräfte in der Lage seien, sich kompetent, sensibel und verantwortungsbewußt zu diesem Thema zu verhalten.

Gleich am nächsten Morgen wurden die Erfahrungen der Theaterbesucherinnen weitergegeben und die Auseinandersetzung mit dem Thema dahingehend erweitert, eine Außenwirkung zu erzielen, um möglichst viele Menschen ansprechen zu können: Die Idee der Ausstellung!

Die Umsetzung:
Gleich in der ersten Woche wurde in einem Kraftakt und mit freiwilligen �Überstunden� der Grundstein gelegt: Klärung der Erwartungen an das Projekt:
· Ideensammlung,
· Eingrenzung des Themenbereiches,
· Formulierung eines Briefes an die Schulleitung,
· Gespräche mit Schülerinnen aus anderen Klassen, die am Projekt teilnehmen wollten,
· Gespräche mit Lehrkräften zwecks Unterstützung,
· Einteilung der ersten Arbeitsgruppen.

Ein Projektvertrag wurde erarbeitet, in dem u.a. folgende Punkte festgeschrieben wurden:
· Terminplanung und deren verbindliche Einhaltung,
· Formulierung von Arbeitsschwerpunkten und deren Dokumentation,
· Sammeln der Ergebnisse in einer Projektmappe,
· Teilnahme von allen Teilnehmerinnen an den Plenumssitzungen,
· Festschreibung von einzuhaltenden Regeln und Appelle an alle teilnehmenden Schülerinnen und Lehrkräfte zu Kooperation und Verantwortung.

Eine Benotung sollte nicht stattfinden (hauptsächlich wegen der starken Betroffenheit einzelner Schülerinnen ).

Der Projektvertrag wurde von allen Teilnehmerinnen feierlich unterzeichnet. Nun konnte die Arbeit so richtig losgehen.

Im Verlauf des Projektes wurden auch noch andere Klassen aufmerksam, die sich ebenfalls an den Vorbereitungen der Ausstellung beteiligten und eine Mappe mit Liedern, Spielen und Büchern zusammenstellten. Diese Materialien wurden am Tag der Ausstellung stündlich im �Präventionsraum� gemeinsam mit den BesucherInnen erprobt, gesungen und gespielt.

Die Ausstellung
Inhaltliche Gestaltung der einzelnen Räume:

Kinderwelt
In diesem Raum sollten sich die Erwachsenen klein wie ein Kind vorkommen. Es wurden jeweils ein Riesentisch und ein Riesenstuhl gebaut, die so hoch sind, daß man mit den Fingerspitzen gerade die Stellfläche bzw. den Stuhlsitz erreichen kann.

In diesem Raum wird die Illusion vermittelt, als Erwachsene/r in ein Reich von Riesen geraten zu sein, die tägliche Erfahrung von Kindern also.

Aus den Raumecken wurden die BesucherInnen beschallt mit Aussagen und Ratschlägen wie: �Ein Kind hält den Mund�. �Du hast den Erwachsenen zu gehorchen�. usw.

Tunnelraum
Hier wurde ein Raum verdunkelt und mit Aussagen betroffener Frauen beklebt. Der Raum war tatsächlich stockfinster. Am Eingang erhielten die BesucherInnen eine Taschenlampe, mit der sie sich einen Weg suchten zu den Aussagen von Ängsten, Verletzungen und Scham.

Wutraum
Hier konnten die BesucherInnen ihre Wut herauslassen. Es wurde eine Wand aufgebaut, die mit nassen Farbschwämmen beworfen werden konnte. Außerdem gab es eine Stellwand, auf der Wut, Trauer, alle Gefühle aufgeschrieben werden konnten. An der Decke war ein Punchingball befestigt zum "Be-Boxen" und �Draufloshauen�.

Filmraum
Im Filmraum standen Stuhlreihen und ein Videorecorder, auf dem Dokumentationen und Berichte zum Thema liefen.

Inforaum
Im Flur waren Plakate, Schauwände und Stelltafeln aufgestellt zum Thema �Sexuelle Gewalt gegen Kinder�. Im Eingangsbereich waren der Teelichtertisch, die Gefühlssteine, die Strohpuppe und das Gästebuch untergebracht.

Präventivraum
Hier wurden Spiele, Lieder und Bücher ausgestellt , erprobt und durchgeführt.

Schattenraum
Dieser Raum war leer bis auf ein Kinderbett mit einem Teddy und einem umgestürzten Dreirad. Vor dem Bett standen ein Paar große Männerschuhe und ein paar Kinderschuhe. Hinter dem Bett war ein großer Schatten aus Tonpapier angebracht.

Trosträume
Abseits von der eigentlichen Ausstellung wurden zwei Räume präpariert, mit Blumen ausgestattet, um erschütterte BesucherInnen ein Stück auffangen zu können.

Relax-Cafe
Dieser Raum war gemütlich mit Kerzen und vielen Blumen ausgestattet. Es gab Kaffee, Tee und selbstgebackenen Kuchen. Hier konnten die BesucherInnen sich ausruhen, Musik hören und sich unterhalten.

Resonanz und Auswirkungen des Projektes:
Die Ausstellung wurde am 21.6.96 von unserem Schulleiter, Herrn OstD. Boomgaarden, eröffnet. Als Vertreter der Stadt Emden war der Bürgermeister, Herr Grigull, erschienen. Dieser machte in seiner Rede den Vorschlag, die Ausstellung  auch im Rathaus der Stadt zu zeigen.

Aufgrund der großen Resonanz wurde die Ausstellungszeit in der Schule verlängert und war auch am 24.6. noch geöffnet.

Vom 28.9. � 4.10.96 wurde die Ausstellung im Rathausfestsaal gezeigt. Auch hier kamen Besucherströme und die Schülerinnen übernahmen die Gestaltung des Festsaals völlig selbständig.

Für die Ausstellungswoche im Rathaus meldeten sich viele Schulklassen an. Die Einführung in das Thema und die Darlegung der Intentionen wurde von den SchülerInnen sehr selbstbewußt und souverän übernommen.

Vom 24.-25.2.97 wurde die Ausstellung im Kinderschutzhaus in Leer gezeigt. Hier arbeiteten wir mit einer Klasse des Taletta � Groß � Gymnasiums zusammen, die das Thema mit ihrem Lehrer bearbeitet hatten.

Den SchülerInnen schlug eine Woge der Anerkennung entgegen � innerhalb und außerhalb der Schule. Viele AusstellungsbesucherInnen bedankten sich direkt und bestätigten, daß es sich um eine sehr einfühlsame, intensive, informative und dichte Ausstellung gehandelt habe.

Die Resonanz der Presse war ebenfalls stark. Die SchülerInnen waren gefragt als InterviewpartnerInnen und als AnsprechpartnerInnen von Fachkräften  aus Verwaltung und vielen pädagogischen Institutionen.

Zusammenfassend ist zu sagen, daß das Projekt seine Wirksamkeit bis heute hat:
· Die SchülerInnen haben sehr viel Selbstbewußtsein erlangt,
· sie trauen sich viel mehr an Neues heran und
· wissen, daß sie tolle Leistungen vollbringen können.

Auch innerhalb der BBS I hat das Projekt Auswirkungen gehabt:
· Das Thema �Sexuelle Gewalt� ist wieder mehr in das Bewußtsein der LehrerInnen  getreten und
· hat auch Gedanken an das Projektlernen verstärkt,
· die in den verschiedenen Abteilungen in vielfältiger Form umgesetzt werden.
 
 



 
 

der laden ! - Schüler werden Unternehmer

Kontaktanschrift der Schule:
Berufsbildende Schulen I Leer
Blinke 39; 26789 Leer
Tel.: 0491/92750

Ansprechpartner:
Johannes Ackermann/Bernd Vetterick

Zum dritten Mal bereits eröffnet im Mai in der Leeraner Stadtmitte ein besonderes Geschäft seine Pforten für sechs Wochen. Seit Beginn des Schuljahres haben sich 18 Schüler unserer Schulen unter Anleitung von Johannes Ackermann und Bernd Vetterick auf ihre Unternehmertätigkeit vorbereitet. In Zusammenarbeit mit 10 Schülern des holländischen Alfa-College Groningen wird im Rahmen unserer Partnerschaft ein zweites Geschäft in den Niederlanden eröffnet.

Das besondere an diesem Projekt: Die Realität bestimmt das Handeln. Eigenverantwortlich nehmen die Schüler einen Kredit auf, suchen geeignete Geschäftsräume, ermitteln �passende� Lieferanten, gestalten den Laden, organisieren den Personaleinsatz. Auch die Werbetrommel wird kräftig gerührt. Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft sind immer herzlich willkommen. Mit der Geschäftseröffnung steigt die Spannung: Wird das nach eigener Marktforschung zusammengestellte Sortiment �vom Markt� angenommen, müssen wir mit Marketing-Aktivitäten nachhelfen ?

Ein richtiger Gewinn ist das ökonomische Ziel, der Erfolg jedoch nicht allein in Mark und Gulden meßbar. Selbständigkeit und Verantwortungsbewußtsein kommt mit der "Laden�-Entwicklung, das Engagement der Schüler ist groß, in ihrer Freizeit und über die Grenze hinweg: Vielleicht der beste Weg, in gemeinsamer Arbeit Vorurteile abzubauen oder zu verhindern.

Aufgaben von uns:
Grundinformationen erlebend vermitteln
Zielbestimmung gemeinsam vornehmen
Regeln für gemeinsames Handeln erarbeiten wie zur Tagesordnung und zum Ablauf eines Plenums
- Vorgaben entwerfen und diskutieren
- schulische Rahmenbedingungen wie Anwesenheitspflicht einbeziehen
- wirtschaftliche Rahmenbedingungen wie Wareneinkauf auf Kommission kalkulieren
- Lernmodule anbieten, auswählen, verarbeiten
- Existenzgründung mittragen
- Umgang mit Behörden zielorientiert durchstehen
- Werbemittelgestaltung wie Plakate, Flyer, Anzeigen verantwortlich annehmen
- Kommunikations- und Verkaufstraining produktorientiert betreiben
- Kreativität- und Präsentationstechniken erlernen
- gruppendynamische Prozesse erfolgreich durchstehen
- Konfliktlösungen aufzeigen und durch Erfolge erproben
- situative Handlungsalternativen erfühlen
- mögliche Konsequenzen prognostizieren
- ...
 

 



 
 

Ein Exponat für das Wattenmeerhaus

Kontaktanschrift der Schule:
Gymnasium am Mühlenweg
Wilhelmshaven
Tel.: 04421/30628

Kontaktpartner:
Klaus Schöpfer

Das Projekt wurde mit acht SchülerInnen der Jahrgänge 12 und 13 und einem Schüler des Jahrgangs 9 seit September 1995 durchgeführt. Im März 1997 wurde die Arbeit am Exponat beendet. Zur Eröffnungsfeier des Wattenmeerhauses im Mai 1997 fand mit der Präsentation des Exponates das Projekt seinen eigentlichen Abschluß.

Vorgeschichte
Im Sommer 1958 kam es zu einer Delphinstrandung auf der Insel Wangerooge. Waldemar Fried, begeisterter Präparator und Studienrat für Biologie an der damaligen Humboldtschule in Wilhelmshaven, barg mit seinen Schülern den Delphin und präparierte ihn für die Biologiesammlung der Schule. Dieses Delphinskelett war vermutlich seit 1978/1979 aus der Sammlung verschwunden.

Die Einzelteile des Skeletts werden 1994 im Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven wiedergefunden. Damit kann die Idee verwirklicht werden, das Delphinskelett 39 Jahre nach der Strandung an jener Stelle neu entstehen zu lassen, an der es vor 38 Jahren schon einmal zusammengebaut wurde.

Schwerpunkte
Ein wichtiges Ziel des Wattenmeerhauses ist, die Exponate mit spannenden Geschichten zu verbinden. Wenn die Geschichte außerdem einen besonderen regionalen Bezug aufweist, so ist es ein glücklicher Umstand, viele Aspekte der  am Projekt beteiligten Institutionen miteinander zu verknüpfen.

In einer handlungsorientierten Vorgehensweise - durch die handwerkliche Beschäftigung mit dem Objekt - war es möglich, Morphologie und Anatomie der Zahnwale den Schülern spielerisch zu vermitteln. Die Schüler haben erstmals Projektarbeit so erfahren, dass sie neben den Präparationstechniken auch Dokumentationsmethoden und Präsentationsformen erlernten.

Der Projektverlauf
Nach einer Orientierungsphase im September 1995 (Ziele des Wattenmeerhauses; Methoden der Präparation - vermittelt durch das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven) erfolgte der Zusammenbau von einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft in den Biologiefachräumen der Schule. Parallel zur Präparationsarbeit wurden die Vorgehensweisen auf Videosequenzen dokumentiert, um sie einer größeren Öffentlichkeit im Rahmen eines Zwischenberichtes im Wattenmeerhaus präsentieren zu können.

Der endgültige Zusammenbau zu einem ausstellungsreifen Exponat fand von Februar 1997 bis März 1997 in den Räumen des Wattenmeerhauses, ganz in der Nähe der Ausstellungsvitrine statt.

Ergebnisse
In handwerklicher Feinarbeit ist es SchülerInnen ohne Vorkenntnisse mit einfachen Mitteln gelungen, ein ausstellungsreifes Exponat als Produkt einer Projektarbeit kostenneutral herzustellen und nebenbei und ganz ohne Zwang sich Kenntnisse der Anatomie der Zahnwale anzueignen.

Aus schulischer wie aus Sicht des Wattenmeerhauses kann von einer geglückten Kooperation gesprochen werden.

Das Wattenmeerhaus erhält mit dem Fried�schen Delphin ein Exponat mit einer einzigartigen Geschichte, die neben dem regionalen Bezug auch eine Facette Wilhelmshavener Schulgeschichte beinhaltet. Dem Gymnasium am Mühlenweg bietet das Wattenmeerhaus mit bis zu 300.000 erwarteten Besuchern pro Jahr eine willkommene Plattform, Ergebnisse schulischer Arbeit einem breiten Publikum präsentieren zu können. Durch den Einbezug der Öffentlichkeit während der Projektarbeit waren sich die SchülerInnen auch zunehmend ihrer Rolle bewußt, durch ihr Auftreten in der Öffentlichkeit Werbeträger der Schule zu sein und somit das Schulimage positiv mitgestalten zu können.
 
 



 
 

Graffiti -  von der Anarchie zur Galerie
oder: Schule als Forum für legale KreativArbeit

Kontaktanschrift der Schule
Berufsbildende Schule I
Heppenser Straße 16 - 18, 26384 Wilhelmshaven,
Tel.: 04421-93760, Fax: 04421 - 9376 - 41

Kontaktpersonen - Ansprechpartner
Ernst Jünke, Volkmar von Nordeck

Im Frühjahr ´95 tauchten die ersten Tags (Signaturen von Sprayern) in unserer Schule auf; zunächst nur vereinzelt. Im Verlauf der nächsten Monate jedoch entstand ein regelrechter Wettbewerb, der bald alle möglichen Bereiche in und außerhalb der Schule einbezog.

Verärgerung, Suche nach den �Tätern�, und das unter 1500 Schülern. Kein Schüler wurde auf �frischer Tat ertappt�. Sie waren hochsensibel und kreativ! Aus Einzelgesprächen ergaben sich Diskussionen in Gruppen. Strafrechtliche Ideen durften nicht aufkommen. Der Zugang zur Sprayer-Szene gelang.
 

Unser Projekt �Graffiti-AG�
Am 07. Mai 1996 gab es das erste Zusammentreffen mit den Sprayern. Ein Vertrag war das Ergebenis: Die Sprayer verpflichten sich, den entstandenen Schaden zu beseitigen. Sie erhielten die Zusage, drei großformatige Wände innerhalb der Schule mit Graffitis zu gestalten. Der Kunstlehrer betreut einige Vorbesprechungen zur Gestaltung.

Ein gegenseitiges Vertrauens entstehen. Nur: Jetzt legale Graffitis anfertigen zu dürfen, bereitete einigen Schülern anfangs Unbehagen. Wie wird sich die Akzeptanz innerhalb der Sprayer-Szene entwickeln?

Die legalen Vorteile werden angenommen, aufwendige Arbeiten unter nahezu optimalen Bedingungen realisieren zu können. In drei Arbeitsgruppen werden Entwürfe und Materiallisten für die zu gestaltenden Wände fertig. Die Schule trägt den größten Teil der Kosten.

Die Graffitis entstehen in der ersten Woche der Herbstferien. Die Resonanz nach den Ferien ist für alle Beteiligten höchst erfreulich. Die Schülerinnen und Schüler unserer Schule idetifizieren sich mit dieser Form der Jugendkunst-Aktivitäten.

Am 26. Oktober berichtet die Wilhelmshavener Zeitung in einem ganzseitigen Sonderbericht über unser Graffitiprojekt unserer Schule als Möglichkeit konstruktiver Zusammenarbeit.

Im November wurden zwei großformatige Graffitibilder für unseren Schulgottesdienst in der Heppenser Kirche angefertigt. Eine vorangehende (zielkotrollierende) Auseinandersetzung mit dem Thema des Gottesdienstes �Masken abnehmen� findet nicht statt. - Erfolg!

Radio ffn sendet im Januar ´97 eine Reportage über die Arbeit unserer AG. Im Februar werden wir vom Intendanten der Landesbühne Niedersachsen Nord zu einem Besuch des Stückes �Rottweiler� von Thomas Jonigk eingeladen. Anschließend werden dem Projekt Farben und Stellwände zur Verfügung gestellt. Die Schul-Sprayer interpretieren das Stück in 15 Arbeitsstunden  durch eigene Spray-Produkte. Sie werden im März ´97 im Foyer des Stadttheaters in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert.

Und die Perspektiven?
Mittlerweile werden unsere Graffitis nachgefragt, von Privatleuten wie auch von einigen Unternehmen. Geplant wird eine große Aktion: die Gestaltung eines Öltanks im Norden Wilhelmshavens in Zusammenarbeit mit der Nord-West Oelleitung GmbH. Die Gestaltung dieser Fläche von 1600 m muß jetzt intensiv vorbereitet werden und ist für uns alle die bisher größte Herausforderung.

Schulleben aus der Kreativität unserer Initiativ-Sprayer.
Durch das Projekt wird die Lebenswelt der zu uns in die Schule kommenden jungen Menschen einbezogen. Es werden Brücken gebaut zur Öffentlichkeit und zu unterschiedlichen öffentlichen Einrichtungen. Die (sonst heimlichen) Sprayer werden in der Zusammenarbeit zu aktiven, verantwortlich handelnden Partnern. Aus einem zunächst und auch oft berechtigten Ärgernis über Schmierereinen an ungeeigneten Plätzen wird eine Bereicherung für unsere Gesellschaft und für unseren Alltag.
 
 



   
 


 
Kontaktadresse: Carl von Ossietzky Universität, KoPL / DIZ, Rüdiger Semmerling, D-26111 Oldenburg
Tel.: 0441/798-3040, Fax: 0441/798-4900, e-mail: kopl@uni-oldenburg.de