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Hannes Glück

Promotionsprojekt

Selbstbestimmungen. Jacques Rancière und die Politik der Emanzipation

ABSTRACT

In meiner Dissertation untersuche ich die Praktiken und Formen politischer Subjektivierung anhand einer Theorie der Emanzipation, die ich ausgehend von Jacques Rancière entwickle. Von der Politischen Philosophie kommend – ergänzt um soziologische, pädagogische, historische und ästhetische Gesichtspunkte – frage ich nach den Voraussetzungen und Erscheinungsformen von Emanzipations-prozessen. Die wechselseitige Transformation von Ideen, Subjekten, Institutionen und Wahrnehmungs-ordnungen beschreibe ich als vier Dimensionen dieser Prozesse, die bei erfolgreichem Verlauf den Grad an Selbstbestimmung steigern. Dieses Erstrittene gilt jedoch stets nur in bestimmter Hinsicht und für bestimmte (und damit identitär festgelegte) Subjekte – Emanzipation kann somit nie abschließend erreicht, sondern nur durch Wiederholung approximiert werden. Ergänzt und erprobt wird die Interpretations- und Begriffsarbeit durch eine Reflexion über Anwendbarkeit, Anspruch und Grenzen einer solchen kritischen Forschungspraxis.

Forschungsschwerpunkte

  • neuere französische politische Theorie und Philosophie
  • Begriffs- und Bewegungsgeschichte der Emanzipation
  • Wissenschaftstheorie und -soziologie

Kurzbiografie

seit 04/2015

Kollegiat im DFG-Graduiertenkolleg „Selbst-Bildungen – Praktiken der Subjektivierung“ an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg

SoSe 2013

Lehrauftrag an der Leuphana Universität Lüneburg

2005-2012Magisterstudium Politikwissenschaft und Philosophie an der Universität Leipzig und am IEP Lille

2004-2005Studium generale am Leibniz Kolleg Tübingen

Vorträge

09/2016

"Emanzipation als endlose Umverteilung des Sinnlichen?", Interdisciplinary Symposion "On the Division of Labour, Work, Knowledge, the Sensible, Spaces and Times" an der Akademie der bildenden Künste Wien.

07/2016

„Emanzipation als Wiederholung? Politische Subjektivierung bei Jacques Rancière“, Ringvorlesung des Instituts für Philosophie, Universität Oldenburg.

04/2016

„Das unmögliche Volk. Kollektivsubjekte bei Rancière und Laclau“, Tagung „Jenseits der Person. Die Subjektvierung kollektiver Subjekte“ an der Universität Leipzig.

10/2015

„Das prekäre Kollektiv. Jacques Rancière und die Subjektivierung der Demokratie“, Graduiertenkonferenz „Challenging Collectivities” an der Goethe-Universität Frankfurt a. M.

07/2014   

„Wissenschaft zwischen Polizei und Politik. Rancières Kritik an Bourdieu und Foucault“ auf der Tagung „Diskurs Macht Wissenschaft“ an der Universität Bamberg.

01/2009  

Vortrag zum Thema „Poststrukturalismus und Psychoanalyse“ an der Freien Uni Bamberg.

09/2008   Impulsreferat zum Thema „Kritik von Diskursen und das Problem unterschiedlicher Perspektiven“ beim Workshop „Diskurstheorie und Diskursanalyse“ am Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung.

Publikationen

Kritik der Selbst-Bildung. Routine und Eigensinn in den Praktiken der Subjektivierung. Bericht zur Summer School: "Kritik der Selbst-Bildungen. Routine und Eigensinn in den Praktiken der Subjektivierung, 13.–14. September 2016, in: H-Soz-Kult, 02.12.2016 (zusammen mit Alexandra Janetzko, Björn Bertrams, David Adler und Stefan Kühnen).

Glück, Hannes/Gengnagel, Vincent (2013): Für eine emanzipatorische Ästhetik. Jens Kastner greift einen Streit zwischen Rancière und Bourdieu auf. In: Analyse & Kritik Nr. 582.

(Stand: 16.03.2023)  |