Tom Wappler
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Tom Wappler

Promotionsprojekt
Praktiken der musikalischen Intertextualität im frühen 20. Jahrhundert
Abstract
Klavierauszüge, Potpourris, Parodien, Zitate, Bearbeitungen etc. – die in den europäischen Musikzentren des frühen 20. Jahrhunderts auftretenden Formen musikalischer Intertextualität waren vielzählig, ebenso die Anlässe, zu denen derartige Musik entstand, wie etwa Gattungskonventionen, Verlagsaufträge oder analytische Auseinandersetzung mit vorgefundenem Material. Dass dabei oft mehr als eine bloß notentextliche Transformation von Musik verhandelt wurde, wird erkennbar, wenn man die beteiligten Personen und ihr Handeln genauer untersucht. Mit einem auf Praktiken ausgerichteten methodisch-theoretischen Rahmen und anhand ausgewählter Fallbeispiele trägt das Dissertationsprojekt der dichten Handlungsstruktur der Musikkultur, in der (intertextuelle) Musik komponiert, diskutiert, gelehrt und gelernt, aufgeführt, analysiert, angeeignet und verbreitet wurde, Rechnung. Es bezieht damit kritisch Stellung zu unterschiedlichen Hierarchisierungstendenzen von ‚Vorlage‘ und ‚Umarbeitung‘.
KURZBIOGRAFIE
2005-2007 | Musikwissenschafts-, Psychologie- und Philosophiestudium an der Universität Halle-Wittenberg |
2007-2011 | Bachelorstudium Musikwissenschaft, Anglistik/Amerikanistik an der Universität Halle-Wittenberg |
2011-2014 | Masterstudium Musikwissenschaft an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (inkl. unterschiedlicher hilfswissenschaftlicher Tätigkeiten bei Prof. Susanne Binas-Preisendörfer und Prof. Melanie Unseld am Institut für Musik) |
Seit 10/2014 | Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musik, Bereich Kulturgeschichte der Musik, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
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Seit 4/2015 | Kollegiat im DFG-Graduiertenkolleg „Selbst-Bildungen – Praktiken der Subjektivierung“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg |
Seit 10/2016 | Teil des SprecherInnen-Teams der Fachgruppe „Nachwuchsperspektiven“ innerhalb der Gesellschaft für Musikforschung |
LEHRE
WiSe 2014/15 | Seminar „Ich bin sehr jung in einer alten Zeit auf die Welt gekommen“ - reale und konstruierte Gegensätze bei Erik Satie |
WiSe 2015/16 | Aus Alt mach Neu und aus Neu mach Alt. Zitate, Parodien und Anspielungen in der Musik des 20. Jahrhunderts |
SoSe 2016 | Einführung in die Musikwissenschaft (mit Tutorium) |
WiSe 2016/17 | Akteure und Praktiken im Fokus: Was bedeutet musikkulturelles Handeln? Methoden der Musikwissenschaften |
SoSe 2017 | Your thesis in mind. Ideen sammeln, Methoden anwenden, Masterarbeit schreiben |
WiSe 2017/18 | "Sie sind bös auf mich". Der Briefwechsel zwischen Ferruccio Busoni und Arnold Schönberg |
SoSe 2018 | Zwischen Bearbeitungswillen und Fortschrittsglauben. Musik im frühen 20.Jahrhundert |
VORTRÄGE
Vom Umgang mit türkischen Jodlern, Kopffüßlern und Quasselstrippen. Intertextualität und/als musikkulturelles Handeln am Beispiel Erik Satie, 7. Niedersächsischer Studientag Musikwissenschaft, 18. Oktober 2014, Institut für Musik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Intertextualität und/als erinnerungs- und musikkulturelles Handeln. Das Beispiel Erik Satie, 28. DVSM Symposium zum Thema „Musik und Erinnerung: Gedächtnis – Geschichte – Gegenwart“, 22.-24. Januar 2015, Institut für Musikwissenschaft, Goethe Universität Frankfurt am Main
Performing intertextuality. Erik Satie’s tripartite piano pieces 1912-1917, International Conference „Intertextuality in Music since 1900“, 6.-7. März 2015, Faculdade de Ciências Sociais e Humanas, Universidade Nova de Lisboa
„Prima... e poi...“ – Intertextualität als musikkulturelle Praxis vor, auf und neben der Bühne, „La cosa è scabrosa“. Musikkulturelles Handeln auf den Opernbühnen in Wien um 1780, Symposium zu Wolfgang Amadeus Mozarts und Lorenzo da Pontes „Le Nozze di Figaro“, 3.-5. Juli 2015, in Kooperation mit dem Staatstheater Oldenburg
Publikationen
„Mit und an Intertextualität erinnern. Erik Saties musikalische Verweise in den Klavierkompositionen aus dem Jahr 1913“, in: Musik als Medium der Erinnerung. Gedächtnis - Geschichte - Gegenwart, hrsg. von Lena Nieper und Julian Schmitz, Bielefeld 2016, S. 113-133.
"Praxistheoretischer Grundriss musikalischer Intertextualität in der Wiener Oper Ende des 18. Jahrhunderts", in: La cosa è scabrosa. Das Ereignis ‚Figaro‘ und die Opernpraxis der Mozart-Zeit, hrsg. von Carola Bebermeier und Melanie Unseld, Wien/Köln/Weimar 2018, S. 83-106.