Nikola Plohr
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Nikola Plohr

Promotionsprojekt
Revival of the Fittest. Zwischen Passung und Passion. Selftracking als Subjektivierungpraktik
ABSTRACT
Unter dem Titel „Revival of the Fittest. Zwischen Passung und Passion. Selftracking als Subjektivierungspraktik“ strebe ich eine Auseinandersetzung mit den Praktiken der digitalen Selbstvermessung und eine Neuverhandlung des Fitness-Begriffes an, bei der medienwissenschaftliche, ethnografische und soziologische Ansätze ineinander greifen. Zwischen einer teilnehmenden Perspektive, die sich in einem Forschungstagebuch in die Dissertation verwebt und die Praktiken des Selftrackings in Selbstversuchen festhält und einer wissenschaftlichen Beobachterperspektive changierend, vollziehe ich kleinteilig die Operationsketten und Prozesse nach, die im Objekt des Smartphones geronnen sind und erhelle aus medienhistorischer Sicht die veränderten Praktiken des Trainierens und Coachings unter digitaltechnologischen Bedingungen. Zwischen Passung und Passion, zwischen Selbstunterwerfung und Selbstermächtigung, zwischen Disziplinierung und Flow eröffnen die Praktiken des Selftrackings einen Raum zur kritischen Auseinandersetzung mit der Fitness-Bewegung, die sich von einer verlustbeklagenden Rhetorik abwendet und das Potenzial des Selftrackings als Subjektivierungspraktik ernst nimmt. Der Begriff des Selftrackings soll dabei eine Schärfung aus medienwissenschaftlicher Perspektive erfahren und das In-Differenz-Setzen, das Dazwischen-Treten und Aufschieben durch mediale Operationen für den Begriff fruchtbar gemacht werden. Der Schreibakt wird dabei als konstitutiv für den Gegenstand betrachtet, die Beschreibung des Selftrackings fungiert zugleich als die Praxis erzeugende Vorgehensweise und öffnet Spielräume für das kritische Erproben und Aushandeln des Selftrackings als Subjektivierungspraktik.
Forschungsschwerpunkte
- Praxistheorie
- Medientheorie
- Soziologie des Körpers und des Sports
- Enhancement und Upgrade Kultur
Kurzbiografie
Seit 10/2016 | Kollegiatin im Graduiertenkolleg "Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perspektive" an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg |
07/2015-08/2016 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-finanzierten Projekt „Mediale Teilhabe. Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme“ bzw. im Teilprojekt „Smartphone-Gemeinschaften. Teilhabe als Versprechen und Zumutung“ bei Prof. Dr. Isabell Otto |
02/2013-02/2015 | Masterstudium „Literatur, Kunst und Medienwissenschaft an der Universität Konstanz Abschlussarbeit: „Ins Netz gegangen. Die technologische Bedingung als Bedrohung und Versprechen: Eine kritische Auseinandersetzung mit der Webdokumentation Netwars/Out of Ctrl“ |
10/2009-02/2013 | Bachelorstudium „Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft“ mit Nebenfach „Deutsche Literatur“ an der Universität Konstanz Abschlussarbeit: „Medienereignis Fußball: Bildästhetik und Inszenierung für die große Bühne?“ |
Lehre
Seit 12/2016 | Tätigkeit als Dozentin an der Medienakademie Hamburg für die Module „Medientheorie“, „Medienrezeption“, „Analyse digitaler Medien“ und „Medienanalytische Grundlagen“ |
Seit 04/ 2016 | Tätigkeit als Dozentin für „Sport, Medien und Gesellschaft“ an der EMBA (Europäische Medien- und Buisness Akademie) Hamburg |
01/2016-04/2016 | Tätigkeit als Dozentin für ‚Literatur-Kunst-Medien’ am Salem Kolleg auf Hornorarbasis für Kollegiaten des Studium Generale |
WS 2015/16 | Hauptseminar für BA-Studenten: „Dem Körper auf der Spur: Zwischen Amputation und Selftracking“ an der Universität Konstanz |
SoSe 2014 | Gemeinsam mit Prof. Dr. Isabell Otto: Hauptseminar „Displayanalyse. Das Smartphone als Forschungsobjekt“ an der Universität Konstanz |
Vorträge
10/2016 | „Zwischen Biomacht und Selbstoptimierung: Kritik trainieren am Beispiel der Enhancement-Kultur“ im Rahmen des Panels „Kritik üben“ bei der GfM-Tagung in Berlin |
05/2016 | „Revival of the Fittest: Überlegungen zu einer medienwissenschaftlichen Theorie der Passung am Beispiel der Fitness-App Freeletics“ im Rahmen des Seminars „Theres an App für that“ von Prof. Dr. Beate Ochsner |
11/2015 | „Neue Wege gehen. Zur Erkundung urbaner Räume mit dem Smartphone“ bei der Veranstaltung Uni Downtown in Konstanz. |
10/2015 | „Biedermeier 2.0: Die Utopie der guten alten Zeit. Smartphone-Gemeinschaften zwischen Nostalgie und Entschleunigungsapps.“ Im Rahmen des Panels „Smartphone-Versprechen. Utopische Konfigurationen mobiler Gemeinschaften“ bei der GfM- Tagung (30.09.-03.10.2015) zum Thema „Utopien. Wege aus der Gegenwart“ an der Universität Bayreuth |
07/2015 | „Von freien Athleten und Cash-Sportlern: Zur Erfindung von Teilhabe im Kontext mobiler Fitness- und Leistungsgemeinschaften“ im Rahmen der Summer School „Zur Erfindungsgeschichte der Partizipation“ in Konstanz |
Weitere wissenschaftliche Tätigkeiten
10/2014-07/2015 | Geprüfte Hilfskraft im Projekt „Mediale Teilhabe“ bei Prof. Dr. Beate Ochsner und Prof. Dr. Isabell Otto |
10/2011-10/2014 | Studentische Hilfskraft, Literaturwissenschaft, Tutorium zur Einführung in die Literaturwissenschaft |
04/2012-04/2013 | Studentische Hilfskraft im Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen der Integration“ und Mitarbeit im Kulturwissenschaftlichen Kolleg |
Publikationen
Plohr, Nikola: „Bodies that work: Freeletics und die herausfrodernde Gemeinschaft“, in: Isabell Otto/Samantha Schramm/Tristan Thielmann/Nacim Ghanbari (Hg.): „Kollaboration. Beiträge zu Medientheorie und Kulturgeschichte der Zusammenarbeit“, Wilhelm Fink. [in Vorbereitung]
Plohr, Nikola/Otto, Isabell: „Das Smartphone lernt riechen“, in: Pop. Kultur und Kritik, Heft 9. Herbst 2016, Bielefeld, S. 97-99.
Plohr, Nikola/Otto, Isabell: „Selfie-Technologie“, in: Pop. Kultur und Kritik, Heft 6 Frühling 2015, Bielefeld, S. 26-31.