Bianca Patricia Pick
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Bianca Patricia Pick

Promotionsprojekt
Distanznahme als Strategie in der Literatur von Überlebenden der Shoah
Abstract
Über die Erfahrung von Distanz zur es umgebenden Welt bildet sich das Subjekt selbst. Von dieser Hypothese ausgehend erfasst das Dissertationsprojekt Distanzierungen als eine Strategie literarischen Schreibens. Ziel der Arbeit ist es, eine über die Praktik der Distanznahme verlaufende Wiedergewinnung und Behauptung von Subjektivität in den literarischen Texten von Überlebenden der Shoah sichtbar zu machen.
Das Promotionsprojekt versucht eine Antwort auf die Frage zu finden, ob ein Mensch, der zum Opfer gemacht worden ist und in den ‚Abgrund‘ schaute, sich als Subjekt im literarischen Schreiben konstituieren kann. Die Ausgangsfrage lautet daher: Wie gehen Überlebende der Shoah schreibend mit ihren Erinnerungen um? An diese Frage schließt sich eine weitere an: Distanz, wovon und wozu? mehr...
Kurzbiografie
09/2018 | Promotion im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg mit der Arbeit Distanznahme als Strategie in der Literatur von Überlebenden der Shoah |
02/2018-07/2018 | Stipendiatin in Postdoc-Phase mit einem Projekt zum Thema Preisschriften im Kontext wissenschaftlicher und literarischer Preisausschreiben seit der Aufklärung, DFG-Anschubfinanzierung Graduiertenkolleg "Selbst-Bildungen" 1608/2 |
10/2013-03/2017 | Promotionsstipendiatin/Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Graduiertenkollegs „Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perspektive“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg |
10/2004–09/2013 | Magisterstudium Germanistische Literaturwissenschaft, Philosophie, Zeitgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg |
Wissenschaftliche Tätigkeiten
05/2019 | Entlang der Grenzen des Dialogs. Literarische Interventionen im erinnerungskulturellen Versöhnungsdiskurs seit 1945 |
26.-27.09/2018 | „Verzeihen ist zum Kotzen". Literarische Positionen im erinnerungskulturellen Versöhnungsdiskurs Workshop des DFG-Graduiertenkollegs 1608/2 "Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung in historischer und interdisziplinärer Perspektive" in Kooperation mit dem Germanistischen Institut der Universität Halle-Wittenberg, Universität Halle |
05/2017 | Erinnern Ӏ Leben Ӏ Exil. Fluchtpunkte und Grenzgänge |
11/2015 | „Transgenerationalität. Entwürfe und Gegenentwürfe zu einem Mechanismus der kulturellen Weitergabe“ |
07/2015 | „Schuld in der Geschichte. Die ‚Funktion‘ von Verzeihung im Spannungsfeld von Erinnern, Verdrängen, Vergessen“ |
07/2015 | „Verletzt und zersetzt: ein Gespräch über Praktiken der Aussöhnung“ |
06/2007–08/2013 | Wissenschaftliche Hilfskraft am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung, IZEA (z.B. für die DFG-Forschergruppe Die Aufklärung im Bezugsfeld neuzeitlicher Esoterik, redaktionelle Betreuung verschiedener Publikationsreihen); zudem hilfswissenschaftliche Tätigkeiten am Philosophischen Seminar der MLU (z.B. Tutor) |
2008–2010 | Verschiedene Tätigkeiten für das Kant-Lexikon hrsg. v. Georg Mohr, Jürgen Stolzenberg u. Marcus Willaschek (erscheint 2014/2015 im Verlag Walter de Gruyter) |
Lehre
SoSe 2015 | Weiter leben, aber wie? |
WiSe 2015/16 | Literatur jüdischer Autoren nach der Shoah: Albert Drach und Edgar Hilsenrath |
Vorträge
05/2019 | Unversöhnlichkeit im Dialog. Über 'unlösbare Knoten', 'nachtragende Opfer' und unvereinbare Perspektiven |
05/2019 | "Ich muß Zustände beschreiben". Imre Kertész und sein Roman eines Schicksallosen |
11/2018 | Produktive Unversöhnlichkeit. Über die Dynamik des Umdeutens und Aufwertens in der Literatur von Überlebenden der Shoah |
09/2018 | Produktive Unversöhnlichkeit. Selbst- und Fremdpositionierungen in Ruth Klügers "weiter leben. Eine Jugend" (1992) |
09/2018 | Literatur als Aufruf. Simon Wiesenthals Erzählung "Die Sonnenblume" und die Stellungnahmen zum Vergeben und Weiterleben |
12/2015 | Unterwerfung durch Wissen. Eigensinn und Einpassung durch Distanznahme im Medizinsystem |
11/2015 | Erscheinungsformen von Distanz in der Shoah-Literatur |
09/2015 | Distanz als literarische Strategie. Re-Subjektivierung durch Distanzierung in der deutschsprachigen Shoah-Literatur |
09/2015 | Delimitation through Sarcasm as a practice of selfhood |
08/2015 | „Von der Krankheit des Menschenhasses gepackt?“ |
01/2015 | „Verzeihen ist zum Kotzen“. Zur Kritik der Versöhnung |
11/2014 | Producing Distance in German Shoah Literature |
06/2014 | Ressentiments? Über Distanz als Erzählhaltung in der deutschsprachigen Shoah-Literatur |
05/2014 | „Revolte gegen das Wirkliche“. Das Ressentiment als Bestandteil autobiografischen Erzählens |
10/2013 | Autobiografischer Sarkasmus: Selbstzeugnisse des ‚Über‘-Lebens Internationaler Kongress zum Thema: „Autobiographisches Schreiben von Frauen 1900–1950. Theoretische Ansätze und Praxis“ (Universidad de Alcalá, Alcalá de Henares, Madrid) |
Publikationen
Aufsätze
„... es gibt keinen neuen Anfang, nur Fortsetzungen". Nachträgliches Schreiben ohne erzählten Neubeginn bei Ruth Klüger und Imre Kertész. In: Psychosozial 154/4 (2018), S. 74-88.
„Von der Krankheit des Menschenhasses gepackt?“ Sarkasmus in der Autobiografie und in den Briefen Käthe Vordtriedes. In: Akten des XIII. Internationalen Germanistenkongresses Shanghai 2015 – Germanistik zwischen Tradition und Innovation. Sektion: Fluchtgeschichten. Bd. 9. Hg. v. Jianhua Zhu, Michael Szurawitzki u. Jin Zhao. Frankfurt a.M., Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Warszawa, Wien: Peter Lang, 2017, S. 269-273.
Das Ressentiment als Bestandteil literarischer Distanzierung. In: Storylines and Blackboxes. Autobiografie und Zeugenschaft in der Nachgeschichte von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg. Hg. v. Johanna Gehmacher u. Klara Löffler. (Beiträge des Wiener Wiesenthal Instituts zur Holocaustforschung Bd. 4). Wien: New academic press, 2017, S. 175-195.
Selbstzeugnisse des ‚Über’-Lebens. Spott trotz Verzweiflung. In: Autobiographische Diskurse von Frauen (1900-1950). Hg. v. Lorena Silos u. Montserrat Bascoy. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2017, S. 227-236.
Lexikonartikel
Personenartikel im Kant-Lexikon. 3 Bde. Hg. v. Marcus Willaschek, Jürgen Stolzenberg, Georg Mohr u. Stefano Bacin. Berlin [u.a.]: De Gruyter 2015:
Bd. 1:
- Aepinus, Franz Ulrich Theodor (S. 25-26)
- Baumeister, Friedrich Christian (S. 213)
- Biester, Johann Erich (S. 292-293)
- Bock, Friedrich Samuel (S. 300)
- Borowski, Ludwig Ernst von (S. 303-304)
- Crichton, Wilhelm (S. 335-336)
- Dorn, Martin Eberhard (S. 439)
- Driest, Johann Friedrich (S. 440)
- Eberhard, Johann Peter (S. 447)
- Engel, Johann Jacob (S. 507-508)
- Funk, Johann Friedrich (S. 654)
- Göschen, Johann Julius (S. 887)
- Green, Joseph (S. 992)
Bd. 2:
- Hartung, Johann Heinrich und Gottlieb Leberecht Hartung (S. 1006-1007)
- Hasse, Johann Gottfried (S. 1007-1008)
- Hippel, Theodor Gottlieb von (S. 1034-1035)
- Jachmann, Reinhold Bernhard (S. 1195)
- Jäsche, Gottlob Benjamin (S. 1199-1200)
- Lagarde (de la Garde, Francois Théodore) (S. 1366-1367)
- Mellin, Georg Samuel Albert (S. 1504)
- Metzger, Johann Daniel Heinrich (S. 1578)
- Mortzfeld, Johann Christoph (S. 1612)
- Möser, Justus (S. 1613-1614)
- Motherby, Robert (S. 1614)
- Petersen, Johann Friedrich (S. 1747-1748)
- Plessing, Friedrich Victor Leberecht (S. 1803)
- Reuss, Maternus (S. 1966)
- Richardson, John (S. 1982-1983)
- Rink, Friedrich Theodor (S. 1987-1988)
Bd. 3:
- Scheffner, Johann George (S. 2007-2008)
- Silberschlag, Johann Esaias (S. 2095)
- Spener, Johann Carl Philipp (S. 2145)
- Süßmilch, Johann Peter (S. 2220)
- Wasianski, Ehregott Andreas Christoph (S. 2606-2607)