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  • (von links) Prof. Dr. Thorsten Dittmar, Melina Knoke und Dr. Michael Seidel bei der Arbeit im Labor an Bord FS METEOR [Foto: Clive Maguire]

METEOR-Reise M147 geht zu Ende

Die 147. Expedition des Forschungsschiffes METEOR führte Forscher des ICBM und anderer Forschungseinrichtungen in die Amazonas-Mündung. Pfingstsonntag geht M 147 im brasilianischen Belém zu Ende. Was war so anziehend für die Forscher im Ästuar des größten Stroms der Erde? Im blog Clive Maguires kamen auch die Wissenschaftler zu Wort.

Die 147. Expedition des Forschungsschiffes METEOR führte Forscher des ICBM und anderer Forschungseinrichtungen in die Amazonas-Mündung. Pfingstsonntag geht M 147 im brasilianischen Belém („Bethlehem“) zu Ende. Was war so anziehend für die Forscher im Ästuar des größten Stroms der Erde?

Der einheimische Referent Clive Maguire hat an Bord nicht nur den reibungslosen Austausch mit den regionalen Behörden und die Logistik im Blick. In seinem blog kommen auch die Wissenschaftler zu Wort. So erfahren wir vom Mitorganisator der Forschungsfahrt, Prof. Dr. Thorsten Dittmar, dass an Bord nicht nur ausgezeichneter Teamgeist herrscht. Auch sozusagen im „Studierzimmer“ erdachte Theorien konnten vor Ort bereits bestätigt werden.

Totes wird von weit her ins Meer gespült
Die Wissenschaftler an Bord betrachten die Flussmündung unter verschiedenen Gesichtspunkten. Der Marine Geochemiker Dittmar und seine ICBM-Kollegen interessieren sich besonders für das, was abgestorbene Lebewesen im Meerwasser an Spuren hinterlassen. Die Forscher sprechen bei diesen Kohlenstoffverbindungen von gelösten organischen Stoffen, international abgekürzt DOM (dissolved organic matter). Die Amazonasmündung ist da besonders spannend, denn der 7.000 Kilometer lange Strom transportiert gigantische Mengen davon aus den Regenwäldern ins Meer, vermischt mit winzigen Mineralteilchen aus den entfernten Anden Perus und Kolumbiens.

Farbspiel der unterschiedlichen Wassermassen
Bakterien ernähren sich von den Kohlenstoffverbindungen und setzen dabei das ursprünglich von Urwaldpflanzen gebundene Kohlendioxid wieder frei. Nebenprodukt der bakteriellen Verdauung: Nährstoffe. Die wären für immer verloren, gäbe es die Bakterien nicht. Das Flusswasser ist gleichsam eine Düngerlösung, auf der sich Algen in großem Stil vermehren könnten, wären da nicht die ungeheure DOM-Fracht, die den Strom teebraun färbt und ihnen das Licht nimmt. Erst das Meerwasser in der Amazonasmündung wirkt wie ein Flockungsmittel: Die Schwebstoffe werden ausgefällt und schichten sich am Boden der Amazonasmündung, ein Grund für die Sandbänke und den vielen Schlamm dort. Dabei wird das Wasser klarer, heller. Erst jetzt können Mikroalgen wachsen – sie färben das Wasser grün. Dort, wo sich Nährstoffe weitgehend verbraucht haben, beginnen sie zu kümmern – das Wasser ist hier dunkler grün, um dann schließlich im offenen Ozean, wo es keine Nährstoffe und keine Algen mehr gibt, blau zu erscheinen.

Wissenslücken
„Vieles während des Mischungsprozesses in der Amazonasmündung verstehen wir noch nicht“, erläutert Dittmar. So sei Eisen etwa ein Schlüsselelement, das von allen Lebewesen benötigt werde. Und das DOM hält es in der Schwebe und macht es so für Algen verfügbar. Aber in dem Moment, in dem das organische Material ausfällt – die Algen also genügend Licht haben – wird das Eisen sozusagen weggeschlossen. Wann genau es ausfällt und wo es abgelagert wird, wollen die Forscher um Dittmar herausbekommen. Und auch der schwankende Kohlendioxidgehalt im Wasser interessiert sie.

Mehr unter: http://amazongeotraces-m147.com/dissolved-organic-material-2/
 

(Stand: 05.03.2024)  | 
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