Kontakt

Paul Blattner
Max-Simon Gündert
Claudia Lehmann 
Milica Vlajkovic

Begriffe und Szenarien digitaler Lehre

Seit Beginn der Pandemie kursieren verstärkt einige Begriffe, mit denen die Vielfalt unterschiedlicher Lehr-/Lernformate beschrieben wird: Online-, Präsenz-, hybride, synchrone und asynchrone Lehre. Insbesondere die Bezeichnung „hybrid“ wird in verschiedenen Kontexten unterschiedlich gedeutet. Auf dieser Seite finden Sie eine kurze Klärung dieser Begriffe und unterschiedliche Szenarien.

Eine Veranstaltung kann in folgenden Formen stattfinden:

  • komplett vor Ort in räumlich gleichzeitiger (synchroner) Anwesenheit – in Präsenz,
  • komplett als Online-Lehre (synchron und /oder asynchron) – online,
  • in gemischter Form – blended oder hybrid.

Begriffe

Präsenz

Bei Lehr-/Lern-Settings, die in Präsenz stattfinden, wird gleichzeitige physische Anwesenheit vor Ort und die damit einhergehende Kommunikation verstanden. Alle befinden sich dabei in einem gemeinsamen Raum, in räumlich-synchronem Kontakt.

Präsenz kann durchaus auch als eine Qualität in einem Online-Setting verstanden werden, v.a. dann, wenn zeitgleiches (synchrones) Arbeiten in einem virtuellen Raum (z.B. BBB) mit viel Interaktion zwischen den Teilnehmenden stattfindet. I.d.R. beschränkt sich aber das Verständnis von Präsenz in Lehrsituationen auf die gleichzeitige Anwesenheit vor Ort.

Online

In der Online-Lehre finden alle Lernaktivitäten synchron und/oder asynchron in einem digitalen Setting (online) statt.

In der synchronen Online-Lehre finden (wöchentlich) wiederkehrende Termine statt. Lehrende und Studierende sind gemeinsam und synchron in Online-Sitzungen (z.B. Videokonferenzen via BBB) präsent.

In der asynchronen Online-Lehre werden Lernmaterialien bereitgestellt und die Studierenden bearbeiten diese individuell als Selbstlerneinheiten.

Ein Wechsel zwischen synchronen und asynchronen Terminen ist auch möglich. In diesem Szenario wechseln Selbstlernaufgaben und gemeinsame Online-Sessions (z.B. via BBB).

Blended

Blended Learning bedeutet eine Mischung (engl. blend) aus physischer Präsenz vor Ort und Online-Lernphasen für alle Studierenden, wobei sich Präsenz- und Online-Phasen abwechseln. Die Online-Lernphasen können Online-Sessions, Online-Gruppenarbeit oder Selbstlernphasen umfassen.

Flipped

Eine besondere Form des Blended Learning ist der Flipped Classroom. Sein Hauptmerkmal besteht darin, dass Wissensvermittlung und Anwendung bzw. Übung vertauscht (engl. to flip = umdrehen) werden. Die Studierenden eignen sich das Wissen selbstständig mit Hilfe von bereitgestellten Lernmaterialien (z.B. aufgezeichnete Vorlesungen, Videos, Texte) außerhalb der gemeinsamen Sitzungen der Lehrveranstaltung an. Die gemeinsame Zeit (in Präsenz oder online) wird für die aktive Bearbeitung von Aufgabenstellungen und Diskussionen genutzt.

Hybrid

Zwischen den Begriffen „Blended Learning“ und „Hybride Lehre“ gibt es durchaus Überschneidungen. Sie wurden (und werden immer noch) zum Teil synonym verwendet. Im aktuellen Diskurs, der durch die Pandemie geprägt ist, kristallisiert sich eine wesentliche Unterscheidung heraus: Als hybride Formate werden solche bezeichnet, bei denen eine gleichzeitige Teilnahme unterschiedlicher Gruppen sowohl in Präsenz als auch online möglich ist.

Hybride Sitzungen

In einer hybriden Session ist ein Teil der Studierenden synchron vor Ort präsent und andere Studierende sind online über Videokonferenzen oder Videostreaming dazu geschaltet. Wenn von Hybridität die Rede ist, sind seit der Corona-Pandemie damit meist hybride Szenarien gemeint, die gleichzeitiges Teilnehmen vor Ort und online ermöglichen.

Hybride Lehrveranstaltung

Hybride Lehrveranstaltungen kombinieren Präsenz- und Online-Sessions. Die Kombination kann auf unterschiedliche Weisen passieren:

  • Wechsel von Online- und Präsenz-Sitzungen (nacheinander). In diesem Fall ist eigentlich nicht hybride Lehre im engeren Sinne gemeint, sondern Blended Learning.
  • Alle Termine sind hybride Termine und ermöglichen unterschiedlichen Studierendengruppen die gleichzeitige Teilnahme an einer Sitzung – manchen in Präsenz und manchen online.
  • Mischung aus den ersten beiden.

Hybrides Semester

In einem „hybriden Semester“ findet Lehre sowohl in Präsenz als auch online statt. Für einzelne Veranstaltungen kann das ganz unterschiedliche Bedeutung haben.

  • Manche Veranstaltungen werden komplett vor Ort in räumlich gleichzeitiger (synchroner) Anwesenheit stattfinden.
  • Andere werden komplett als Online-Lehre synchron und/oder asynchron) umgesetzt.
  • Einige werden in gemischter Form durchgeführt.

Szenarien

Für die praktische Umsetzung einer Lehrveranstaltung ergeben sich folgende Szenarien. Die Grafiken zeigen, wie sich Präsenz- und Online-Termine über das Semester verteilen können.

Blended Learning

Einige Präsenztermine (P) sind über das Semester verteilt. Dazwischen gibt es Lernphasen mit Lernaktivitäten, die – asynchron oder synchron – online (O) stattfinden.

Die Präsenztermine müssen nicht immer regelmäßig abwechselnd stattfinden; sie können über das Semester unterschiedlich verteilt werden.

Flipped Classroom

Das Besondere des Flipped Classroom ist das Umdrehen von Wissensvermittlung und Anwendung bzw. Übung. Während die Wissensvermittlung individuell und selbstgesteuert erfolgt, steht in der gemeinsamen Zeit die Anwendung und Diskussion im Vordergrund. Letzteres kann dabei in Präsenz (Variante A) oder online (Variante B) erfolgen.

Variante A: Materialien + Präsenztermine

Variante B: Materialien + Online-Meetings

Rotierende Präsenz

Die Studierende werden in Gruppen aufgeteilt, die alle zwei, drei oder vier Wochen rotierend vor Ort präsent sind (G1, G2, G3). Die Präsenztermine werden z.B. für Übungen und Fragen zum aktuellen Inhalt genutzt.

Aufgezeichnete Vorlesungen oder anderweitige Materialien werden für alle Studierenden zur Verfügung gestellt. Jede Woche kommt eine andere Gruppe zum Präsenztermin. Es gibt aber einen gemeinsame Auftakttermin und einen gemeinsamen Abschluss (z.B. als synchrones Online-Meeting).

Damit die Studierenden, die nicht vor Ort sind, den Anschluss nicht verlieren, gibt es z.B. folgende Möglichkeiten:

  • Aufzeichnung: Die Präsenzsitzungen werden aufgezeichnet (als Video oder Audio) und später z.B. über Stud.IP zur Verfügung gestellt.
  • Hybrid: Die Teilnehmenden, die nicht vor Ort sind, nehmen durch Videostream (als reine Zuhörende) oder über BBB teil mit der Möglichkeit, sich über Wortmeldungen oder den Chat zu beteiligen.
  • Protokollieren: Die vor Ort anwesenden Studierenden erstellen Protokolle, die z.B. über Stud.IP zugänglich gemacht und für den weiteren Austausch genutzt werden.

Hybride Sitzungen

Hybride Sitzungen finden mit einer:einem Dozent:in und mit einem Teil der Studierenden in Präsenz statt, während die anderen online über Videokonferenzen oder Videostreaming dazu geschaltet sind.

Eine hybride Session umfasst dabei in der Regel für die Online-Teilnehmenden die Möglichkeit sich digital zu beteiligen. Das kann durch das Freischalten von Mikrofon – ggf. auch Kamera – in der Videokonferenz geschehen oder durch eine schriftliche Beteiligung (z.B. Fragen oder Diskussionsbeiträge im Chat). Zudem können Lehrende mithilfe von Umfrage-Tools Feedback einholen und Interaktionsmöglichkeiten schaffen, an denen sich alle (sowohl vor Ort als auch online) beteiligen können.

Hybride Lehrveranstaltungen

Eine Lehrveranstaltung kann komplett in hybrider Form stattfinden, wobei dann alle Semestertermine hybride Sessions sind:

Die Termine müssen nicht ausschließlich hybrid stattfinden; sie können auch mit Online-Terminen kombiniert werden.

Ideen für die Auswahl von Tools

Weitere Unterstützung zur Auswahl von digitalen Tools, die Universität Oldenburg zur Verfügung stellt erhalten Sie über die Entscheidungshilfe.

(Stand: 23.01.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page