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Kaum ein Phänomen hat das kulturelle Selbstverständnis im vergangenen Jahrhundert so stark beeinflusst wie die Entwicklung und zunehmende Allgegenwart technischer Kommunikationsmittel und deren gesellschaftliche Wirkmächtigkeit: Medien. Obwohl die Trennung von Bild, Bewegung und Klang technologisch heute im common digit aufgehoben ist, wird die Medienwelt meist als Bilderwelt, selten als Klangwelt apostrophiert.
In den Medienwissenschaften existiert ein offenkundiges Defizit auf dem Gebiet der akustischen Medien. Und die Denktradition der Musikwissenschaft setzt bisher eine der Musik immanente Bedeutungsstruktur voraus, deren Gehalt sich primär in ihrer Gestalt festschreibt. Der nahezu klassisch gewordene „Musik in den Medien“-Ansatz kollidiert dort, wo die Medialität von Musik – und nicht der intendierte oder rezipierte Gehalt – den Schlüssel zum Verständnis von Musikpraktiken liefert. Das betrifft nicht nur die unterschiedlichen Formen populärer Musik, sondern sämtliche Klänge, die medial produziert, verbreitet und angeeignet, affiziert und konstruiert sind. Auch für zukünftige Musikpädagogen dürfte ein solches Verständnis einen sinnvollen Umgang mit den Musikpraktiken der ihnen Anvertrauten ermöglichen.
Geleitet von dieser Forschungsperspektive werden wissenschaftliche Arbeiten betreut und begutachtet und Forschungsprojekte konzipiert und organisiert.