Dreigroschenoper-Fazit

Das Dreigroschenoperprojekt ist aus den USA zurück

Der Kreis schloss sich: Fast ein Jahr nach der ersten Sitzung im Oktober 2009 war es am 23. September diesen Jahres soweit: 23 Studierende aus dem Institut für Musik, 5 Textilstudentinnen, sowie die Dozenten Petra Eller (Seminar für materielle und visuelle Kultur), Ljuba Markova und Peter Vollhardt (beide vom Institut für Musik) reisten nach Towson (Baltimore, Maryland), um dem befreundeten Department of Music der Towson University den lang ersehnten Gegenbesuch abzustatten und das einmalige Projekt „Die Dreigroschenoper“ abzuschließen. BildBereits im Mai waren Studierende aus Towson mit ihren Dozenten Leneida Crawford und Phillip Collister nach Oldenburg gekommen, um gemeinsam mit den deutschen Studierenden „Die Dreigroschenoper“  von Bertolt Brecht mit der Musik von Kurt Weill an drei Abenden in einer zweisprachigen Version aufzuführen. Die Partnerschaft zwischen dem Department of Music der Towson University und dem Institut für Musik der Universität Oldenburg besteht seit über 20 JahrBilden. Diese Produktion war vom Aufwand und der Organisation her etwas völlig Neues. Da beide Studentengruppen sich erst eine Woche vor der Premiere in Oldenburg zum ersten Mal zu gemeinsamen Proben treffen sollten, musste die Probenarbeit im Vorfeld genau geplant werden, damit eine möglichst einheitliche Version des Stückes entstehen konnte. Um sich „über den großen Teich“ austauschen zu können, kamen moderne Kommunikationsmittel wie Videoliveschaltungen oder Chaträume zum Einsatz, die auch dazu beitrugen, dass sich die Studierenden untereinander schon einmal „beschnuppern“ und über Ideen zu einer dramaturgischen Umsetzung des Stücks austauschen konnten. Diese Art der Zusammenarbeit war für alle Beteiligten neu und spannend. Man war anfangs etwas unsicher, ob es am Ende funktionieren würde. Hinzukam, dass das Stück mit englischen Dialogen und deutschen Songtexten aufgeführt werden sollte, eine Herausforderung für beide Gruppen. Drei ausverkaufte Abende in der Aula der Carl von Ossietzky Universität vor einem begeistertem Publikum bewiesen, dass das Wagnis, die „Dreigroschenoper“ in dieser einmaligen Form aufzuführen, gelungen war! BildIn Towson wurde „Die Dreigroschenoper“ ebenfalls an drei Abenden im Rahmen eines Kurt Weill Festivals aufgeführt, das vom Department of Music organisiert worden war. Für die Dauer einer Woche gab es verschiedene Veranstaltung rund um Kurt Weill und seine Musik, unter anderem einen Liederabend mit den Lehrenden beider Universitäten, Vorträge zum Einfluss Kurt Weills auf die Musiktheaterkultur in Deutschland und in den USA, sowie ein Violinkonzert Weills von 1924 mit einem bekannten Geiger des Baltimore-Symphonieorchesters. Höhepunkt des Festivals war die Aufführung der „Dreigroschenoper“ in der ehrwürdigen Stephen’s Hall, dem großen Theater der Towson University, dessen Sitzplätze bei jeder Show gut gefüllt waren. Viele begeisterte Besucher kamen an allen drei Abenden, da sie aufgrund der Doppelbesetzungen jedes Mal ein anderes Bühnenensemble erwartete. BildWährend des Aufenthalts in Towson waren die Oldenburger Studierenden und Dozenten bei Studierenden und Freunden der Towson University untergebracht. Außerhalb der Theaterproben bestand die Möglichkeit Seminare und Chorproben im Department of Music zu besuchen. Hierbei wurde den Studierenden der Unterschied zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Hochschulsystem, sowohl im Aufbau als auch in der Organisation deutlich. Einen gelungenen Abschluss fand das Projekt in einer gemeinsamen Tagesreise nach Washington D.C. sowie einer Farewell-Party. Die Oldenburger Studenten verließen Towson mit einem weinenden und einem lachenden Auge, denn die Abreise aus Baltimore hieß noch nicht das Ende des großen Abenteuers Amerika. Sie verbrachten noch einige aufregende Tage in New York! Rieke Buse und Stephanie Kelle    Bild

(Stand: 19.01.2024)  | 
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