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Pressemitteilung der Helmholtz-Gemeinschaft

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Prof. Dr. Helmut Hillebrand
Institut für Chemie und Biologie des Meeres
Tel: 0441/798-3614

  • Geweihkoralle am Sinai: Die biologische Vielfalt in der marinen Umwelt untersuchen künftig Wissenschaftler am Oldenburger Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität. Foto: Pavel Bečka / Institut für Biologie und Umweltwissenschaften

  • "Einer der größten Erfolge für die Universität Oldenburg" (v.l.): Präsident Hans Michael Piper freut sich mit den federführenden Antragstellern Helmut Hillebrand (ICBM) und Thomas Brey (AWI). Foto: Lukas Lehmann / Universität Oldenburg

Neues Helmholtz-Institut in Oldenburg

Sie liefern uns Nahrung und Rohstoffe, beeinflussen Luftqualität und Weltklima, bauen Schadstoffe ab, dienen als Orte für Erholung und Tourismus – die marinen Ökosysteme. Wie sich ihre biologische Vielfalt und damit ihre Funktion aufgrund von Klimawandel und menschlichen Einflüssen verändern, untersucht künftig ein neues Helmholtz-Institut in Oldenburg.

Sie liefern uns Nahrung und Rohstoffe, beeinflussen Luftqualität und Weltklima, bauen Schadstoffe ab, dienen als Orte für Erholung und Tourismus – die marinen Ökosysteme. Wie sich ihre biologische Vielfalt und damit ihre Funktion aufgrund von Klimawandel und menschlichen Einflüssen verändern, untersucht künftig ein neues Helmholtz-Institut in Oldenburg.

Als "einen der größten Erfolge für die Universität" wertet es Präsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper: In Oldenburg entsteht ab dem kommenden Jahr das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität, wie der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft jetzt beschlossen hat. Damit werden die Universität Oldenburg und das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), ihre Forschungsexzellenz auf diesem Feld bündeln und erweitern.

Das Land Niedersachsen plant das neue Institut in der Aufbauphase von 2017 bis 2020 mit 23 Millionen Euro zu finanzieren; die Mittel sollen unter anderem in einen Neubau in Oldenburg fließen. Ab 2021 wird das Institut überwiegend von der Helmholtz-Gemeinschaft getragen. Weitere Partner von innerhalb und außerhalb der Gemeinschaft sollen dann an der gemeinsamen Forschungsarbeit am Standort Oldenburg beteiligt werden.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit dem neuen Helmholtz-Institut die Erforschung der Auswirkungen des globalen Wandels auf die Meereslebewelt auf ein neues Level heben können“, sagt AWI-Direktorin Prof. Dr. Dr. Karin Lochte. „Mit dem Bündeln der hervorragenden Expertise unserer Wissenschaftler erreichen wir eine einmalige Schwerpunktsetzung in der marinen Biodiversitätsforschung mit nationaler und internationaler Strahlkraft“, erklärt der Oldenburger Universitätspräsident Piper.

Ziel ist ein noch besseres Verständnis, was Klimawandel und anthropogene – also vom Menschen verursachte – Einflüsse für die biologische Vielfalt in der Meeresumwelt bedeuten. Welche Konsequenzen daraus für Funktion und Leistung mariner Ökosysteme entstehen, wollen die Wissenschaftler von Universität Oldenburg und Alfred-Wegener-Institut gemeinsam herausfinden. Eine weitere Aufgabe besteht darin, entsprechende Naturschutz- und Managementstrategien zu entwickeln. Das künftige Helmholtz-Institut führt bereits vorhandene Arbeitsgruppen des Oldenburger Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) und des AWI zusammen, wird aber auch neue Professoren berufen und Nachwuchsforschergruppen einrichten.

Oberbürgermeister Jürgen Krogmann erklärt: „Diese gute Nachricht freut mich sehr, denn wir haben als Stadt den Prozess lange unterstützt und eng begleitet. Das ist ein wichtiger Meilenstein für den Wissenschaftsstandort Oldenburg und ein Erfolg der jahrzehntelangen Arbeit der Meeresforscherinnen und -forscher.“

„Die Entscheidung für den Standort Oldenburg ist ein großartiger Erfolg für die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie stärkt den Wissenschaftsstandort Niedersachsen und unterstreicht die hervorragende Qualität der niedersächsischen Meeresforschung", betont die Niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić. „Oldenburg entwickelt sich damit zu einem auch international bedeutenden Zentrum der Meeres- und Klimawissenschaften. Durch die Partnerschaft mit dem AWI gewinnt dieses Forschungsfeld noch mehr Gewicht. Die Zusammenarbeit zeigt beispielhaft, wie exzellente Forschung zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen kann.“

„Helmholtz-Institute haben sich als sehr wirksames Instrument erwiesen, um Zukunftsthemen in Partnerschaft mit einer Universität zu entwickeln. Das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität in Oldenburg wird ein weiteres eindrucksvolles Beispiel dafür auf einem faszinierenden Gebiet der Meeresforschung sein", sagt der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Otmar D. Wiestler.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Universität und AWI kooperieren schon seit Langem erfolgreich in zahlreichen Projekten. Das neue Institut ermöglicht es ihnen nun, wesentliche Aspekte der Biodiversität gemeinsam zu erforschen – von der Genetik einzelner Meerestiere, Algen und Bakterien bis hin zur Funktionsanalyse eines ganzen Ökosystems.

„Wie können wir unsere marine Umwelt wirksam schützen, obgleich viele dort lebende Arten mobil und die Gebiete ohnehin meist keiner Nation zugehörig sind? Das ist nur eine der Herausforderungen des marinen Naturschutzes, bei der wir noch am Anfang stehen und für die wir Konzepte entwickeln wollen“, erläutert der Oldenburger Biodiversitätsexperte und künftige Institutsdirektor Prof. Dr. Helmut Hillebrand. Die Forschung am neuen Helmholtz-Institut sei ausgesprochen interdisziplinär angelegt und beinhalte insoweit auch gesellschaftswissenschaftliche Bezüge.

AWI-Biologe Prof. Dr. Thomas Brey, gemeinsam mit Hillebrand federführend bei der Antragstellung, ergänzt: „Da wir unsere Forschungsstrategie bereits konkret ausgearbeitet haben, können wir 2017 direkt in die wissenschaftliche Arbeit einsteigen. Gleichzeitig werden vier neue Professuren eingerichtet, die Neueinstellung von weiterem Personal wird vorbereitet, und wir freuen uns auf den Institutsneubau in Oldenburg.“

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(Stand: 27.02.2024)  | 
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