Bausteine

Bausteine

Bausteine - Basistraining Schulmediation

Das Basistraining zur Schulmediation besteht aus zwölf Bausteinen, die im Folgenden kurz dargestellt werden.

Baustein I

Konflikte und Mediation - Grundlagen

Umfang:

08 Unterrichtsstunden

Referent:

Frank Beckmann

Inhalt:

Die Fortbildung vermittelt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den ersten 4 Bausteinen das Phasenmodell der Mediation, die Grundannahmen, den Ablauf sowie das "Handwerkszeug" der Mediation. Ziel ist es dabei, Handlungssicherheit in der Rolle des neutralen Vermittlers zu erwerben, um als Mediator*in für Konflikte in der eigenen Schule zur Verfügung zu stehen.

Im Baustein 1 geht es zunächst einmal um Grundbetrachtungen zum Thema Konflikte, Konfliktdynamik und Möglichkeiten der Konfliktregelung. Die verschiedenen Rollen als Entscheider*in bzw. Vermittler*in im Konflikt werden handlungsorientiert thematisiert. Die Teilnehmenden lernen außerdem das Kommunikationsmodell der Mediation mit seinen verschiedenen Phasen kennen.

Baustein II

Den Konfliktklärungsprozess gut eröffnen: Phasen 1 und 2 der Mediation

Umfang:

08 Unterrichtsstunden

Referent:

Frank Beckmann

Inhalt:

Im 2. Baustein geht es darum, Haltung und Handeln als Mediator*in für den Gesprächseinstieg kennen zu lernen und einzuüben. Außerdem wird die für die Mediationsarbeit grundlegende Technik des aktiven Zuhörens vorgestellt und trainiert. In der 2. Phase der Mediation bekommen die Konfliktbeteiligten Raum, ihre Sichtweisen zu formulieren. Am Ende steht auch ein inhaltlich geklärter Auftrag an die Mediation. Die Ausbildungsteilnehmer*innen lernen, diesen Gesprächsprozess zu begleiten und Eskalationen vorzubeugen.

Baustein III  

Den Dialog vertiefen und Verständigung anbahnen

Umfang:

08 Unterrichtsstunden

Referentin:

Frank Beckmann

Inhalt:

Im 3. Baustein lernen die Teilnehmer*innen, wie sie den Konfliktdialog durch den Einsatz von Fragen und durch ein Hören „zwischen den Zeilen“ vertiefen, Hintergründe des Konfliktes erhellen und auf diese Weise die Verständigung zwischen den Konfliktbeteiligten anbahnen können.

Einige inhaltliche Stichpunkte dabei sind:

  • Konflikte sind wie Eisberge
  • Einsatz von hilfreichen Fragen zur Konflikt Erhellung
  • Position und Interessen im Konflikt
  • Gefühle und Bedürfnisse der Streitenden erkennen und „zur Sprache bringen“
  • Überkreuzfragen zur Unterstützung des Perspektivwechsels

Baustein IV

Von der Verständigung zur Lösung führen: Phase 3 - 5

Umfang:

08 Unterrichtsstunden

Referent:

Frank Beckmann

Inhalt:

Als die Beziehung wiederhergestellt war, fand uns die Lösung von selbst.

Ganz von selbst und ohne die Unterstützung der Mediator*innen gelingt der Abschluss einer Mediation nicht, benötigt aber eine deutlich andere Hilfestellung als die vorangegangenen Gesprächsabschnitte. Die Teilnehmenden lernen im 4. Baustein, wie sie den Prozess von der gemeinsamen Lösungsentwicklung bis zur einvernehmlichen Vereinbarung gut unterstützen können. Methoden wie das Brainstorming, die Kartenarbeit und die Kopfstandmethode werden dabei beispielsweise vorgestellt und eingeübt.

Auch ein Nachgespräch zur Überprüfung der Wirksamkeit der getroffenen Vereinbarung ist möglicher Inhalt des Tages.

Baustein V

Mediation und Haltung aus systemischer Sicht

Umfang:

04 Unterrichtsstunden

Referenten:

Dr. Eugene Epstein, Dr. Manfred Wiesner

Inhalt:

Im 5. Baustein geht es um die Konsequenzen und Nebenwirkungen des Systemischen Denkens für die Beobachtung von konflikthaften Interaktionen

Folgende Inhalte stehen im Mittelpunkt des 5. Bausteins:

  • Was ist die systemische Perspektive?
  • Wie erkenne ich, was los ist?
  • Wie sah David Bowie „das Selbst“?
  • Was ist die Wahrheit?

Verschiedene Fallbeispiele werden im Verlaufe des Tages diskutiert.

Baustein VI

Mediation und systemisch-reflexive Gesprächsführung

Umfang:

04 Unterrichtsstunden

Referent:

Dr. Eugene Epstein, Dr. Manfred Wiesner

Inhalt:

Der Baustein besteht aus verschiedenen Inputs und Übungen zur systemisch-reflexiven Gesprächsführung:

  • Wahrnehmungsübung
  • Sprache und Wirklichkeit
  • Kommunikationsmodelle und ihre Folgen
  • Wie komme ich ins Gespräch?
  • Leitideen zur Gesprächsführung
  • Gemeinsame Reflektion von Fallbeispielen der TeilnehmerInnen

(Die Überlegungen der Referenten werden an Hand von Filmclips illustriert)

Baustein VII

KonfliktKulturen und KulturKonflikte im Spannungsfeld Schule

Umfang:

08 Unterrichtsstunden

Referentin:

Marita Hesselink-Grötzbach

Inhalt:

In diesem Baustein werden Sie als Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren und erleben, wie intra- und interkulturelle Vielfalt und individuelles Konfliktverhalten miteinander korrelieren. Ausgehend vom eigenen kulturellen Hintergund und der eigenen Konfliktfähigkeit sollen Sie durch Selbsterfahrungen und Teamprozesse, Reflexionen und konstruktivem Feedback Ihre Position in der Schule fokussieren und mittels der Erfahrungen manifestieren.

Das Wechselspiel von Konflikt und Kultur bestimmt dabei die gemeinsame Arbeit – es erweitert unser Blickfeld und ermöglicht uns eine dynamische Sichtweise im Umgang mit allen an Schule beteiligten Personen.

Einzelne inhaltliche Schwerpunkte sind:

  • individuelle und allgemeingültige Definition der Begriffe „Kultur“ und „Konflikt“
  • Auseinandersetzung mit der eigenen Kultur und dem individuellen Konfliktverhalten
  • Stereotype und Vorurteile als mögliche Auslöser intra- und interkultureller Konflikte
  • Lösungsvielfalt durch Verschiedenartigkeit und Chancen der Produktivität
  • kulturelle Werte und intra/interkulturelles Verständnis
  • die eigene Rolle im Kraftfeld von Kultur und Konflikt
  • Konfliktbewältigung im Rahmen der „kulturellen Vielfalt“ im Schulalltag

Baustein IX

Sozialkompetenzentwicklung in der Schule

Umfang:

08 Unterrichtsstunden

Referent:

Marita Hesselink-Grötzbach

Inhalt:

Sozialkompetenz als Schlüsselqualifikation aller in Schule wirkenden Personen ist ein wesentlicher Aspekt schulischer Gemeinschaft. Entsprechend ist das eigene Erleben in interaktiven Prozessen und die Reflexion über die individuellen Erfahrungen notwendig, um Sozialkompetenz in ihrer Wirksamkeit zu identifizieren und für die eigene Arbeit zu nutzen.

Einzelne inhaltliche Schwerpunkte sind:

  • Einordnung der „Sozialkompetenz“ in den Wirkungsbereich überfachlicher Kompetenzen
  • Sozialkompetenz in Korrelation zur Selbstkompetenz
  • Soziales Lernen in der Schule – individuell und lerngruppenspezifisch geplant und durchgeführt
  • die „besondere“ Rolle als Teamer*in in interaktiven Prozessen
  • Umsetzungsbeispiele aus der Praxis
  • Der Klassenrat als Instrument zur Förderung von Dialog- und Konfliktfähigkeit im Klassenverband

Baustein X

Schülermediationsprogramme als Umsetzungsbeispiel im System Schule

Umfang:

08 Unterrichtsstunden

Referent:

Frank Beckmann

Inhalt:

Im 10. Baustein geht es darum, das Konfliktlotsenprogramm als Umsetzungsbeispiel für die systematische Umsetzung von Mediation in der Schule kennenzulernen. Inhalte sind hier u.a.:

  • die Bestandteile von Schülermediationsprogrammen,
  • die Ausbildung von Schülermediator/-innen, und der schrittweise Aufbau eines solchen Projektes.

Außerdem geht es um den förderlichen Umgang mit Widerständen und Bedenken sowie um Ansatzpunkte für den Umsetzungserfolg.

Baustein XI

Grenzen der Mediation und erweiterte Nutzungsmöglichkeiten

Umfang:

08 Unterrichtsstunden

Referent:

Frank Beckmann

Inhalt:

Im 11. Baustein geht es um Möglichkeiten, Aufbau und Entwicklung der Sozialkompetenz der Schüler*innen in der Schule zu unterstützen.

Einige inhaltliche Stichworte sind dabei:

  • Sozialkompetenz - was ist das eigentlich?
  • ausgewählte Übungsbeispiele für Sozialtrainings in der Schule
  • Anleitung und Durchführung: Rolle und Aufgaben als Teamer*in
  • Umsetzungsbeispiele aus der Praxis.
  • Der Klassenrat als Instrument zur Förderung von Dialog- und Konfliktfähigkeit im Klassenverband
  • Gesprächssteuerung im Klassenrat

 

(Stand: 16.03.2023)  |