Differenz- und Zugehörigkeitsordnungen

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Differenz- und Zugehörigkeitsordnungen

Ungeachtet der Besonderheit jeder Zugehörigkeits- und Differenzordnung sind Differenz- und Zugehörigkeitsverhältnisse allgemein gekennzeichnet dadurch, dass sie Unterscheidungspraxen thematisieren, die das gesellschaftliche Geschehen symbolisch, materiell, institutionell und diskursiv für die Gesellschaftsmitglieder beeinflussen und begreifbar machen. Die zwischen natio-ethno-kulturellem Wir und Nicht-Wir unterscheidende Zugehörigkeits- und Differenzordnung beispielsweise leistet dies. Erfahren, begriffen und verstanden wird mit Hilfe von Zugehörigkeits- und Differenzordnungen gesellschaftliche Realität und die eigene Position in ihr. Diese Ordnungen strukturieren und konstituieren Erfahrungen, sie normieren und subjektivieren, rufen, historisch aufklärbar, Individuen als Subjekte an. Bei einigen dieser Ordnungen (Geschlechter-, Klassen-, Sexualitäts-, natio-ethno-kulturelle Ordnungen), die auf Grund ihrer grundlegenden sozialen, politischen und individuellen Bedeutung als fundamental bezeichnet werden können, handelt es sich um Ordnungen, die biographisch früh strukturierend auf Erfahrungen, Verständnisweisen und Praxisformen wirken. Solche fundamentalen Differenzordnungen bezeichnen (immer gegebene) Hintergrunderwartungen, die auch dann strukturierend wirken, wenn sie nicht explizites Thema sozialer Situationen sind. Die sozialisierende Wirkung grundlegender Ordnungen besteht darin, dass sie Selbstverständnisse praktisch, kognitiv-explizit, aber auch sinnlich-leiblich vermitteln, in denen sich soziale Positionen und Lagerungen spiegeln. Differenzverhältnisse vermitteln zudem ein Verständnis der sozialen Welt, in dem sich die je eigene Stellung in ihr darstellt.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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