2022

Dokumentation und Materialien der Veranstaltungen

Energiewende in der Krise? Zur sozial-ökologischen Transformation der Energiewirtschaft in der Nordwestregion

Freitag, der 2. Dezember 2022, 10:00 – 12:45 Uhr, Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, Oldenburg

Die Energiewirtschaft ist noch immer für einen Großteil des Ausstoßes von Treibhausgasen verantwortlich. Durch den Krieg in der Ukraine sind einige strategische Ansätze für einen klimagerechten Umbau der Branche stark ins Wanken geraten. So führt etwa die Suche nach Ersatz für russisches Erdgas als Brückentechnologie kurzfristig zu einer Intensivierung fossiler Brennstoffe. Trotzdem bleibt der klimaneutrale Umbau der Energiewirtschaft ein großes gesellschaftliches Ziel. Die Transformation bedeutet allerdings Beschäftigungsabbau in Bereichen der fossilen, konventionellen Energiewirtschaft – einem Sektor, der bislang eine hohe Beschäftigungsqualität gerade im Vergleich zu den Branchen der erneuerbaren Energien garantierte.

Die Transformation der Energiewirtschaft hat eine große Bedeutung für die Nordwestregion. Wie diese sozial-ökologisch insbesondere aus beschäftigungspolitischer Perspektive gestaltet werden kann, war Gegenstand eines gemeinsamen Projekts der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland, der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit, der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord sowie der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Universität Oldenburg.

Wie kann der Ausstieg aus Kohle, Erdöl und Erdgas im Interesse der Beschäftigten abgefedert werden? Welche energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen bedarf es gerade aus der Perspektive der Region, damit eine Transformation gelingen und sozial gerecht gestaltet werden kann? Diesen und weiteren Fragen wurde mittels Interviews mit Akteuren und Betriebsrät*innen aus der Energiewirtschaft, einem Workshop und einer darauf aufbauenden Studie von apl. Prof. Dr. Ulrich Scheele nachgegangen. Zielen die meisten Studien und Projekte zur Energiewende auf technische Lösungswege, so wurden hier besonders die soziale Dimension und beschäftigungspolitischen Implikationen behandelt.

Eine Zusammenfassung der Studie liegt bereits vor.

In der Abschlussveranstaltung wurden zentrale Ergebnisse der Studie und des Projektes zur Diskussion gestellt. Außerdem wurden betriebliche Interessenvertretungen bzw. Gewerkschaften und energiepolitische Akteure Gelegenheit gegeben, miteinander in den Austausch zu treten.

Programm

10:00 Uhr   Eröffnung
Dorothee Koch, Geschäftsführerin der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland
Niklas Knepper, Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit

10:15 Uhr   Vortrag
Energiewende im Zeichen der Energiekrise – Strategien der Landesregierung
Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Bauen, Verkehr und Digitalisierung

10:45 Uhr   Vorstellung der Studienergebnisse
Sozial-ökologische Transformation der Energiewirtschaft im Nordwesten
apl. Prof. Dr. Ulrich Scheele, ARSU GmbH

11:15 Uhr   Pause

11:30 Uhr   Diskussionsrunde
Wie gestalten wir zukünftig die Energiewende?
mit:
Olaf Lies, designierter Niedersächsischer Wirtschaftsminister
Kristian Evers, Gesellschafter der Papier- und Kartonfabrik Varel
Prof. Dr. Carsten Fichter, Professur Windenergietechnik, Energiewirtschaft und Speicherung, Hochschule Bremerhaven
apl. Prof. Dr. Ulrich Scheele, ARSU GmbH
Immo Schlepper, Leiter Fachbereich A im ver.di Landesbezirk Niedersachsen-Bremen
Moderation: Dr. Petra F. Köster (Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften Hannover-Hildesheim)

12:30 Uhr       
Schlusswort oder Perspektiven einer sozial gedachten Energiewende
Dr. Uwe Kröcher, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften (in Vertretung des erkrankten Johannes grabbe, DGB Niedersachsen – Sachsen-Anhalt – Bremen)

12:45 Uhr   Ende und informeller Austausch

Zur Dokumentation: der Einladungsflyer.

Projektbeteiligte „Sozialökologische Transformation der Energiewirtschaft“:

Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nord gGmbh, DGB Region Oldenburg-Ostfriesland, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie die Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit

Femizide. Frauenmorde in Deutschland – Buchvorstellung mit Julia Cruschwitz

Donnerstag, den 24. November 2022, 18:00 Uhr, Online via BigBlueButton

Am 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Gewalt gegen Frauen findet jeden Tag statt auch in Deutschland: Jede dritte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt. Im Jahr 2020 wurden 139 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner in Deutschland getötet, so die Polizeistatistik. Jeden zweiten Tag gab es einen Tötungsversuch – wobei davon auszugehen ist, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist.

Für das Buch „Femizide. Frauenmorde in Deutschland“ haben die Autorinnen Julia Cruschwitz und Carolin Haentjes mit Wissenschaftler*innen, Kriminolog*innen, Polizist*innen, Sozialarbeiter*innen, Anwält*innen, Überlebenden, Zeugen und Angehörigen gesprochen und wissenschaftliche Studien analysiert. Dabei zeigt ihr Buch: Femizide sind ein gesamtgesellschaftliches Problem, aber es gibt sinnvolle Wege zu einem besseren Schutz von Frauen vor männlicher Gewalt – wir müssen sie nur endlich beschreiten.

Autor*innen:
Julia Cruschwitz studierte Kommunikationswissenschaften, Hispanistik und Literaturwissenschaften. Seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin fürs Fernsehen, vor allem für die Politmagazine FAKT und exakt des Mitteldeutschen Rundfunks.
Carolin Haentjes arbeitet seit ihrem Studium der Politik-, Kultur- und Literaturwissenschaften als freie Journalistin und Feature-Autorin, unter anderem für das Deutschlandradio und den Mitteldeutschen Rundfunk.

Die Online-Buchvorstellung fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frauen*realitäten verändern! Frauen in Arbeit, Politik und Gesellschaft“ statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem DGB Oldenburg-Ostfriesland und der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Nord durchgeführt.

Von zu Hause, unterwegs und im Betrieb – Herausforderungen hybrider Arbeit

Mittwoch, den 23. November 2022, 17:00 Uhr, Online-Auftaktveranstaltung des neuen Zukunftsdiskurses

Das ausschließliche Arbeiten im Betrieb ist Vergangenheit. Seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Abwesenheit vom betrieblichen Arbeitsplatz prägt das Arbeiten im Homeoffice den Alltag vieler Beschäftigter. Mittlerweile hat sich die Homeoffice-Nutzung in Deutschland bei Vollzeitbeschäftigten auf durchschnittlich 1,4 Tage pro Woche eingependelt. Hybride Arbeitsmodelle, bei denen Beschäftigte teils in Präsenz in der Betriebsstätte, teils im Homeoffice oder an anderen Orten arbeiten, haben somit erheblich an Bedeutung für die Arbeitswelt gewonnen. Hybrides Arbeiten wird Normalität. Dabei geht die Etablierung hybrider Arbeitsmodelle mit neuen Anforderungen an Arbeitsplatzkonzepte (z.B. Einsparung von Büroflächen), Arbeitsorganisation (z.B. Führen auf Distanz) und Digitalisierung (z.B. Datensicherheit) einher.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden Herausforderungen hybrider Arbeitsmodelle in den Blick genommen. Ihre unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen brachten hierzu die Podiumsgäste Dorothee Koch (Geschäftsführerin der DGB Region Oldenburg Ostfriesland), Dr. Christian Pundt (Landrat des Landkreises Oldenburg) und Rea Kodalle (Geschäftsführerin der Graduiertenschule 3GO und Mitglied im Personalrat der Universität Oldenburg) ein.

Die Veranstaltung stellte den Auftakt des praxisorientierten Zukunftsdiskurses „Hybride Arbeitsplätze – die Normalität von morgen“ dar, mit dem zentrale Herausforderungen und Probleme sowie Lösungsansätze zur Gestaltung von ortsflexiblen Arbeitsmodellen in einem engen Austausch zwischen Praxis und Forschung erörtert werden. Der Zukunftsdiskurs wird gefördert vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Projekt-Homepage.

Fußball-WM in Katar – Menschenrechte auf dem Abstellgleis?

Dienstag, den 15. November 2022, 18:00 Uhr, Universität Oldenburg (Bibliothekssaal)

Das Eröffnungsspiel der Fußball-WM der Männer in Katar fand am 20.11.2022 statt. Im Vorfeld haben wir die Menschenrechtssituation in Katar und die diesbezügliche Rolle des Sports diskutiert. Im Fokus der Podiumsdiskussion standen folgende Fragen: Ist angesichts der zahlreichen Menschenrechtsverletzungen die Durchführung einer Fußball-WM in Katar überhaupt politisch vertretbar? Haben die jüngsten Arbeitsrechtsreformen in Katar zu einer grundlegenden Verbesserung der Situation geführt? Welchen Einfluss können z.B. Faninitiativen, Vereine, Sportverbände oder auch Gewerkschaften auf die Vergabepraxis von internationalen Sportveranstaltungen nehmen?

Podiumsgäste:

  • Micòl Feuchter, Sportsoziologin, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Sylvia Schenk, Juristin und Leiterin der „Arbeitsgruppe Sport“ der Transparency International Deutschland
  • Dietrich Schulze-Marmeling, Fußballautor und -historiker

Moderation:

  • Thorsten Poppe, Journalist und Präsidium Verband Deutscher Sportjournalisten e.V.

Ein Mitschnitt der Veranstaltung durch den Regionalsender Oldenburg Eins kann abgerufen werden unter: https://www.youtube.com/watch?v=b3GtWc9KT5E

Veranstaltende

Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Partner*innen: Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Nord und DGB Region Oldenburg-Ostfriesland

Heike Radvan: Frauen in (extrem) rechten Szenen – nach wie vor übersehen und unterschätzt? Herausforderungen für die Pädagogik

Donnerstag, den 10. November 2022, 18:00 Uhr, Universität Oldenburg (Bibliothekssaal)

Heike Radvan thematisierte in ihrem Vortrag, welche Rollen, Aufgaben und Funktionen Frauen in (extrem) rechten Gruppierungen geschichtlich und in der Gegenwart übernehmen. Folgende Fragen standen dabei im Fokus: Welche Vorstellungen von Geschlecht sind in rechter Ideologie verbreitet? Und wie werden Frauen, die sich in (extrem) rechten Gruppen engagieren, wahrgenommen? Welche dominanten Bilder sind verbreitet und wie strukturieren sie die Wahrnehmung vor? Zum Abschluss der Veranstaltung wurden Herausforderungen und Optionen für ein pädagogisches Handeln gemeinsam mit den Teilnehmenden ausgelotet.

Referentin:
Heike Radvan ist Professorin für „Methoden und Theorien Sozialer Arbeit“ an der Brandenburgisch-Technischen Universität in Cottbus. Im Jahr 2020 wurde sie für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Antifeminismus mit dem Alice Salomon Award ausgezeichnet.

Der Abendvortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ statt. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Nord und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.

Auf einer Wellenlänge – alte und neue feministische Kämpfe verbinden

Donnerstag, den 27. Oktober 2022, 18:00 Uhr, Online via BigBlueButton

Wir leben auch in Deutschland nach wie vor in einer patriarchalen Gesellschaft. Dies zeigt sich u.a. daran, dass bis heute Frauen die Hauptlast in der unbezahlten Care-Arbeit (Sorge und Pflegetätigkeiten) tragen, selbst wenn sie (auch in Vollzeit) erwerbstätig sind. Zudem sind Frauen in Positionen unterrepräsentiert, die mit Macht und Status zusammenhängen – sei es in Leitungs- und Entscheidungsgremien oder Parlamenten. Um diesen patriarchalen Strukturen etwas entgegenzusetzen, ist es wichtig, alle Kräfte zu bündeln und gemeinsam für Gendergerechtigkeit in allen gesellschaftlichen Bereichen einzutreten.

In ihrem Vortrag erörterte Dr*in Britta Wittner was Feministinnen in den vergangenen Jahrzehnten bereits errungen haben und was junge Feminist*innen aktuell erstreiten wollen. Im Anschluß diskutierte sie mit den Teilnehmenden über praktische Möglichkeiten, wie verschiedene feministische Bewegungen vernetzt werden können, um mit gemeinsamer Stärke für eine gendergerechte Gesellschaft zu kämpfen.

Referentin: Dr*in Britta Wittner, Psychologin, arbeitet an der Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften SüdOstNiedersachsen und dem Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- & Sozialpsychologie an der TU Braunschweig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind soziale und Gendergerechtigkeit.

Der Vortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frauen*realitäten verändern! Frauen in Arbeit, Politik und Gesellschaft“ statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem DGB Oldenburg-Ostfriesland, der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord und der Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften SüdOstNiedersachsen an der TU Braunschweig durchgeführt.

DGB-Demokratiekongress 2022

Samstag, 03. September 2022, 09:00 Uhr - 18:30 Uhr, Kulturzentrum PFL Oldenburg

Viele demokratische Errungenschaften geraten ins Kreuzfeuer und demokratische Institutionen sehen sich plötzlich ungewohnt starker Kritik bis hin zu generellem Misstrauen ausgesetzt. Politische Diskussionen werden auf allen Ebenen vom Bundestag bis ins Internet schnell polarisiert und hoch emotional aufgeladen. Ein sachlicher Austausch kommt zu kurz! Mit dem Demokratiekongress möchte der DGB Oldenburg-Ostfriesland zusammen mit seinen 14 Kreis- und Stadtverbänden einen Beitrag leisten, um gerade diesen sachlichen Austausch zu fördern.

Demokratie ist kein Selbstläufer, das hat die Geschichte gezeigt und das zeigt die Gegenwart. Sie läuft nicht unendlich, sie hat Bruchstellen und sie muss immer wieder reformiert werden. Um in Zukunft autoritäre Systeme zu verhindern, müssen wir uns also proaktiv mit der Gestaltung unserer Demokratie auseinandersetzen: Was macht sie aus? Was sind ihre Säulen? Was sind ihre Schwächen? Was fehlt und was brauchen wir, gerade angesichts der aktuellen Probleme, damit Demokratie auch künftig funktionieren kann?

Diesem wichtigen und großen Themenkomplex widmete sich der Demokratiekongress am Samstag, den 3. September 2022 im Kulturzentrum PFL in Oldenburg. In zwei Einstiegsvorträgen wurde die Lage der Demokratie und Mitbestimmung in Deutschland erörtert. Anschließend gab es die Möglichkeit, in 12 Workshops verschiedene Facetten des Themenkomplexes neu zu denken und zu diskutieren. Die Themen der Workshops reichten von Nachhaltigkeit, Wandel der Arbeit, Bürger:innenbeteiligung bis hin zu Lobbyismus, Protestformen und Kampf gegen Rechts. Kongress und Workshops waren für alle Interessierten geöffnet, die sich mit den Fragen unserer Demokratie und Zukunft beschäftigen möchten.

Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenfrei. Weitere Informationen zum Kongress und Anmeldung unter: oldenburg-ostfriesland.dgb.de/demokratiekongress. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an: oldenburg@dgb.de oder 0441- 2187610.

Veranstalter*innen:

 

Oldenburg im Nationalsozialismus – ein Stadtrundgang via Actionbound mit Jasmina Bindner und Kevin Mennenga

Mittwoch, den 31. August 2022, 16:30 Uhr - 18:30 Uhr, Oldenburg Innenstadt

Alle Geschichtsinteressierten waren eingeladen, sich mit Hilfe ihres Smartphones auf einen Rundgang zur Geschichte der Stadt Oldenburg während des Nationalsozialismus zu begeben. Die bei der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Nord angesiedelte Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit hat hierzu innerhalb der kostenlosen App „Actionbound“ die Möglichkeit geschaffen, diesen wichtigen Teil der Stadtgeschichte zu erkunden. Der Rundgang führte auf knapp vier Kilometern über zehn Stationen vom Pferdemarkt, durch die Innenstadt, zum alten Landtag und endet an der Gedenkwand für die jüdischen NS-Opfer in Oldenburg. In der Veranstaltung wurde der Stadtrundgang vorgestellt, gemeinsam unternommen und zusätzlich Informationen zur Nutzung in verschiedenen pädagogischen Kontexten vermittelt.

Referent*innen:
Jasmina Bindner, Projektmitarbeiterin der Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Oldenburg 
Kevin Mennenga, Bildungskoordinator der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord

Der Stadtrundgang fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ statt. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen Nord und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.

Abschlussveranstaltung des Zukunftsdiskurses "Arbeiten zwischen Home und Office"

Montag, den 11. Juli 2022, 18:00 Uhr – 20:00 Uhr, Online-Veranstaltung

Die COVID-19-Pandemie hat erheblich dazu beigetragen, dass für viele Beschäftigte Arbeit ins Homeoffice verlagert wurde. Wurden von Arbeitgeberseite vor der Pandemie Vorbehalte gegenüber Homeoffice-Arbeiten angeführt, so wich diese Skepsis nach einiger Zeit einer weitgehenden Akzeptanz dieser Arbeitsform. Die meisten Beschäftigten und Unternehmen erkannten Vorteile, insbesondere den Wegfall von Pendelwegen, die Möglichkeit zur flexiblen und autonomen Arbeitszeitgestaltung oder bessere Arbeitsergebnisse. Auch wenn durchaus Nachteile beobachtbar sind, wie z.B. permanente Erreichbarkeit oder zunehmende Entgrenzung von Arbeit, sind die meisten Beschäftigten (sehr) zufrieden mit der Arbeit im Homeoffice und möchten auch zukünftig diesen Arbeitsort nutzen – allerdings meist nur an einigen Tagen in der Woche. Sowohl Beschäftigte als auch Betriebe plädieren deshalb für hybride Arbeitsformen zwischen Homeoffice und Präsenzarbeit.

In unserem Projekt lag ein besonderer Fokus auf Erfahrungen mit Regelungen zur Gestaltung der Arbeit im Homeoffice. Dazu wurden Betriebs- und Dienstvereinbarungen vor und während der Corona-Pandemie in den Blick genommen. Vorrangig wurde der Frage nachgegangen, welche Regelungen sich bewährt haben und welcher weitergehende Regelungsbedarf besteht. Die wesentlichen Ergebnisse des Projektes wurden auf der Abschlussveranstaltung präsentiert und empirische Befunde zusammengefasst dargestellt.

In einem Hauptvortrag stellte Prof. Dr. Hajo Holst (Universität Osnabrück) die Ergebnisse des Arbeitswelt-Monitors „Arbeiten in der Corona-Krise“ bezogen auf die Arbeit im Homeoffice vor. Dabei verdeutlichten die durch Mehrfachbefragungen gewonnenen Ergebnisse die verschiedenen Gestaltungsbedarfe für ein zukünftig gutes Arbeiten im Homeoffice.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Zukunftsdiskurs „Arbeiten zwischen Home & Office“ statt. Nähere Informationen zum Zukunftsdiskurs sind auf unserer Projekt-Homepage zu finden.

Arbeiten unter dem WissenschaftsZeitVertragsGesetz –
Befristungsrealität an deutschen Universitäten

Donnerstag, den 07. Juli, 18:00 – 20:00 Uhr im Bibliothekssaal, Uhlhornsweg

Kurze Arbeitsverträge, ständige Befristungen, viele Überstunden, keine Planungssicherheit- das sind die Merkmale der Arbeitsbedingungen in Wissenschaft und Forschung.
Nicht erst seit #IchBinHanna ist klar: Reformen sind hier dringend erforderlich und überfällig!
Ermöglicht werden diese prekären und schwierigen Beschäftigungsverhältnisse durch das WissZeitVG. Dieses nur für die Wissenschaft geltende Sonderbefristungsgesetz wurde 2007 eingeführt. 2016 wurde es mit dem Ziel überarbeitet, das Befristungsunwesen abzustellen und angemessene Laufzeiten der Arbeitsverträge zu gewährleisten. Ob dieses Ziel erreicht wurde, hat nun eine erneute Evaluation im Auftrag des BMBF untersucht.
Leider nein, sagt Sonja Staack, ver.di - Bereich Bildung, Wissenschaft & Forschung. Im Rahmen der Veranstaltung stellt sie die Ergebnisse der Evaluation vor und begründet ihre Einschätzung. 
Dr. Mathias Kuhnt, TU Dresden präsentiert die Erkenntnisse einer alternativen Evaluation des WissZeitVG. Das Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft hat sie auf den Weg gebracht, um zusätzlich zur Befristungssituation auch die Arbeitsbedingungen in den Fokus zu nehmen. Die Referent*innen sind online zugeschaltet.

Wir laden alle wissenschaftlich Mitarbeitenden und Interessierte ganz herzlich ein, zu diskutieren, Positionen und Forderungen zu formulieren und Einfluss auf den Reformierungsprozess des WissZeitVG zu nehmen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Promovierendenvertretung an der Uni Oldenburg und der ver.di-Betriebsgruppe der Carl von Ossietzky Universität statt.

Wie erreichen wir Klimaneutralität bis 2045?
Politiker*innen diskutieren mit Fridays und Scientists for Future

Donnerstag, den 07. Juli 2022, 17:00 Uhr – 19:00 Uhr, Online-Podiumsdiskussion

Der jüngste Bericht des Weltklimarates verdeutlicht, eine schnelle und radikale Transformation unserer Wirtschafts- und Lebensweise ist erforderlich. Doch was bedarf es hierfür? Wie kann eine Klimaneutralität bis spätestens 2045 erreicht werden? Und welche Maßnahmen sollen hierfür z.B. in den Bereichen Verkehr, Wohnen und Wirtschaft umgesetzt werden? Über diese und weitere Fragen diskutierten Politiker*innen mit Fridays und Scientists for Future zum Abschluss des Schüler*innen-Projektages KlimaWissen 2022.

Podiumsgäste:

  • Imke Haake, Spitzenkandidatin für den Niedersächsischen Landtag der Oldenburger FDP
  • Olaf Lies, Niedersächsischer Umweltminister (SPD)
  • Susanne Menge, MdB – Wahlkreis Ammerland-Oldenburg (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Barbara Woltmann, Mitglied des Oldenburger Stadtrats (CDU)
  • Jonas Berndmeyer (Fridays and Students for Future Hannover)
  • Prof. Dr. Bernd Siebenhüner (Scientists for Future, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

Moderation: Anna Krämer (Klimaschutzmanagerin der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

Veranstalter*innen:
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften und Didaktisches Zentrum für Lehrkräftebildung), Landesmuseum Natur und Mensch, Scientists for Future – Regionalgruppe Oldenburg, Students for Future Oldenburg, Fridays for Future Leer, Fridays for Future Oldenburg, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft – Weser-Ems

 

Tagung: Diskriminierung in der Arbeitswelt – erkennen und handeln

Dienstag, 05. Juli 2022, 10:00-17:00 Uhr, Teil 2

Menschen erfahren Diskriminierung in allen Lebensbereichen – auch in der Arbeitswelt.

Nach der internationalen „Diversity and Inclusion Study 2019“ erleben Beschäftigte in Deutschland Diskriminierung bei der Arbeit insbesondere aufgrund des Geschlechts, des Alters und rassistischer Zuschreibungen. Viele weitere Faktoren können zu Benachteiligung und Ausschluss führen, bspw. Behinderung, Religion, sexuelle Identität und Aussehen. Besonders wenn es immer wieder zu Diskriminierungen kommt, kann dies ernsthafte gesundheitliche und biografische Folgen haben. So führen Diskriminierungserfahrungen häufig zu einem erhöhten Stressempfinden, Depressionen, Schlafstörungen, Selbstzweifeln und Unzufriedenheit.

Zum Schutz vor Diskriminierung im Arbeitsleben wurde 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Deutschland verabschiedet. Laut Gesetz darf niemand aus rassistischen Gründen oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität benachteiligt werden.

Dennoch kommt es beim Zugang zu Beschäftigung bzw. am Arbeitsplatz immer wieder zu Diskriminierung. Ob sexuelle Belästigung, die fehlende Entgeltgleichheit für gleichwertige Tätigkeiten oder rassistische Beleidigungen: Arbeitgeber*innen, Beschäftigte und Interessenvertretungen sollten nicht nur ihre Rechte und Pflichten kennen, sondern auch einen diskriminierungskritischen und diversitätssensiblen Umgang praktizieren und wissen, wie sie in solchen Fällen reagieren können.

Genau darum ging es auf der Jahrestagung der Kooperationsstellen Hochschulen – Gewerkschaften Niedersachsen und Bremen. In Vorträgen und Workshops haben wir uns u.a. mit rechtlichen Aspekten und verschiedenen Diskriminierungsdimensionen auseinandergesetzt und gemeinsam Handlungsoptionen ausgelotet.

Programm am 05. Juli 2022 in Oldenburg

10:00 - 10:30 Uhr, Begrüßung
Prof.in Dr. Annett Thiele, Vizepräsidentin für Wissenschaftlichen Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität der Universität Oldenburg
Dorothee Koch, Regionsgeschäftsführerin DGB Region Oldenburg-Ostfriesland

10:30 - 11:20 Uhr, Gewerkschaftliche Antidiskriminierungsarbeit – Erfahrungen, Ansätze, Weiterentwicklung
Elke Hannack, stellvertretende Bundesvorsitzende des DGB

11:40 - 12:30 Uhr, Beratung und Beschwerdestelle – Instrumente für eine diskriminierungssensible Organisationskultur
Sewita Mebrahtu, Beraterin für Antidiskriminierung, Beschwerde- und Anlaufstrukturen in Organisationen, ADE Universität Bremen

13:30 - 16:00 Uhr, Parallele Workshops inkl. Pause

Rassismus bei der Arbeit – was tun?!
Sara Paßquali, Trainerin & Beraterin für Antidiskriminierung, Antirassismus, Antiziganismus und Diversity

Solidarisch mit trans*, inter* und nichtbinären Personen in der Arbeitswelt
Mine Pleasure Bouvar, Machtkritische Referent*in und Antidiskriminierungstrainer* in zu den Themen trans*Feindlichkeit und trans*Misogynie

Haltung zeigen gegen rechte Positionen am Arbeitsplatz – aber wie?
Jasmina Bindner, Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit Oldenburg und Ronja Kiese, Jugendbildungsreferentin, ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen e.V.

Klassismus – Welche Rolle spielt die soziale Herkunft in der Arbeitswelt?
Dr. Francis Seeck, Sozialwissenschaftler*in, Autor*in und Antidiskriminierungstrainer*in16:00 - 17:00 Uhr, Auswertung: Was nehmen wir mit aus den Workshops?
• Podium mit den Workshopleitenden

Veranstaltungsdokumentation

Veranstaltende:
Kooperationsstellen Hochschulen und Gewerkschaften in Niedersachsen und Bremen

Gefördert durch:

Sorry, we missed you (Spielfilm in der Filmreihe Arbeitswelt im Wandel)

Mittwoch, 15.06.2022, 18:30 Uhr im cine k, Kulturetage, Bahnhofsstr. 11

Paketbote Ricky Turner und seine als Altenpflegerin arbeitende Frau Abbie haben unsichere Jobsituationen. Beide leiden unter ihren Null-Stunden-Verträgen und Ricky findet höchstens Alternativen als Handwerker oder auf dem Bau. Aufgrund seiner Anstellung ist Ricky nämlich verpflichtet, für seine Firma einen Lieferwagen mit strengen Lieferzeiten zu mieten und dafür böse in Vorkasse zu gehen. Er überredet seine Frau, ihr Auto zu verkaufen, auch wenn sie es für ihren Job braucht. Nur so kann er den Van bezahlen. Rickys Schulden steigen aufgrund seiner Beschäftigungssituation derweil immens an und die Patienten seiner Frau leiden immer mehr unter Vernachlässigung. Ein Teufelskreis, aus dem die Familie Turner nur schwer ausbrechen kann. Im Anschluss an die Filmvorführung fand eine Diskussion mit Maria Olivotti, Betriebsratsvorsitzende der Deutschen Post AG der Region Oldenburg, statt.

Der Flyer der Filmreihe „Arbeitswelt im Wandel”

Jasmina Bindner und Kevin Mennenga: Oldenburg im Nationalsozialismus – ein Stadtrundgang via Actionbound

Dienstag, 14. Juni 2022, 16:30 Uhr - 18:30 Uhr, Oldenburg Innenstadt

Alle Geschichtsinteressierten waren eingeladen, sich mit Hilfe ihres Smartphones auf einen Rundgang zur Geschichte der Stadt Oldenburg während des Nationalsozialismus zu begeben. Die bei der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord angesiedelte Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit hat hierzu innerhalb der kostenlosen App „Actionbound“ die Möglichkeit geschaffen, diesen wichtigen Teil der Stadtgeschichte zu erkunden. Der Rundgang führt auf knapp vier Kilometern über zehn Stationen vom Pferdemarkt, durch die Innenstadt, zum alten Landtag und endet an der Gedenkwand für die jüdischen NS-Opfer in Oldenburg. In der Veranstaltung wurde der Stadtrundgang vorgestellt, gemeinsam unternommen und es wurden zusätzlich Informationen zur Nutzung in verschiedenen pädagogischen Kontexten vermittelt. Zur Teilnahme wurde ein Smartphone sowie die App „Actionbound“ benötigt.

Referent*innen:
Jasmina Bindner, Projektmitarbeiterin der Koordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit in Oldenburg 
Kevin Mennenga, Bildungskoordinator der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord

Die Teilnahme an der Veranstaltung war kostenfrei.

Der Stadtrundgang fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.

Die Veranstaltenden behielten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder andere menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen

In den besten Händen (Spielfilm in der Filmreihe Arbeitswelt im Wandel)

Mittwoch, 01.06.2022, 20:00 Uhr im cine k, Kulturetage, Bahnhofsstr. 11

Comiczeichnerin Raphaela und Verlegerin Julie sind seit zehn Jahren ein Paar, doch nun scheint ihre Beziehung am Ende zu sein. Bei einem ihrer aufreibenden Streits stürzt Raphaela, bricht sich den Arm und die beiden landen unversehens in einer Pariser Notaufnahme. Draußen toben heftige Proteste der „Gelbwesten“, das Krankenhaus füllt sich mit verletzten Demonstrierenden, das Personal ist am Ende mit den Nerven und die Lage droht zu eskalieren. Als der wütende LKW-Fahrer Yann zu Raphaela ins Zimmer verlegt wird, knallen Vorurteile und Klassen-Ressentiments aufeinander. Doch im Laufe der ereignisreichen Nacht werden sich auch viele Gemeinsamkeiten finden. Der Film greift brandaktuelle Themen wie den Pflegenotstand in Krankenhäusern und die Spaltung der Gesellschaft auf. Dabei ist ihr Film, der auf den letzten Filmfestspielen von Cannes seine umjubelte Weltpremiere feierte, so bitter wie komisch, so energiegeladen wie berührend.

Der Flyer der Filmreihe „Arbeitswelt im Wandel”

Andreas Speit: Verqueres Denken – Gefährliche Weltbilder in alternativen Milieus

Dienstag, 26. April 2022, 18:00 bis 20:00 Uhr, Online-Veranstaltung

Sie gehen für die „Freiheit- und Grundrechte“ auf die Straße. Die staatlichen Maßnahmen gegen die Ausbreitung von COVID-19 sind für sie der erste Schritt in eine Diktatur. Das Maskengebot wird in diesem Zusammenhang als ein politischer Maulkorb und die Impfempfehlung als ein körperlicher Angriff verstanden. Bei der Querdenken-Bewegung reihen sich Coronamaßnahme-kritiker*innen und Impfgegener*innen neben QAnon-Anhänger*innen und Reichsbewegte ein. Binnen kürzester Zeit hat sich die Bewegung so rasant radikalisiert, dass einzelne Akteure längst mit Rechtsextremen zusammenarbeiten. Wer vegane Ernährung und Alternativmedizin bevorzugt, seine Kinder in Waldorfeinrichtungen schickt, nach spiritueller Erfüllung sucht oder Natur und Tiere schützt, muss nicht frei von rechtem Gedankengut und Verschwörungserzählungen sein. In seinem Vortrag hinterfragte Andreas Speit Werte und Vorstellungen in alternativen Milieus, die oftmals alles andere als progressiv oder emanzipatorisch sind. Zudem wurden gemeinsam mit den Teilnehmenden Handlungsoptionen erörtert.

Referent: Andreas Speit ist freier Journalist, Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zum Thema Rechtsextremismus und Neonazismus in Europa. Für seine Arbeit erhielt er mehrfach Auszeichnungen, darunter „TON ANGEBEN. Rechtsextremismus im Spiegel der Medien“ (2012).

Der Abendvortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.

Friedenssicherung durch Aufrüstung?

Donnerstag, 21. April 2022, 18:00 – 20:00 Uhr, online als Videokonferenz

Fassungslosigkeit, Angst und Wut sind verständliche Reaktionen auf den Angriffskrieg der russischen Regierung gegen die Ukraine. Wenige Tage nach Kriegsbeginn hat die Bundesregierung Waffen an die Ukraine geliefert und plant eine massive Aufrüstung der Bundeswehr. Nach Angaben von SIPRI wurden bereits im Jahr 2020 in Deutschland 52,8 Mrd. Euro für das Militär ausgegeben, in Russland waren es mind. 61,7 Mrd. Euro. Nun hat die Bundesregierung ein Sondervermögen von 100 Mrd. Euro beschlossen und grundgesetzlich garantierte jährliche Ausgaben von 2% des BIP für die Bundeswehr angekündigt. Die Schritte seien notwendig, damit der wachsenden Bedrohung durch die Regierung Russlands begegnet werden könne. Dies bedeutet eine Zäsur in der Sicherheitspolitik, die die bislang eher zurückhaltende Position der Bundesregierung in militärischen Konflikten verändert. Doch wie ist eigentlich die militärische Bedrohungslage in Europa zu bewerten? Welcher Friedensgewinn durch vergangene Aufrüstungsprozesse konnte beobachtet werden? Welche Optionen für eine neue europäische Sicherheitsarchitektur stellen sich angesichts des Krieges in der Ukraine? Und welche finanziellen und ökonomischen Folgen hätte diese Aufrüstungspolitik für andere gesellschaftliche Herausforderungen wie die Bekämpfung der sozialen Ungleichheit oder des Klimawandels? Diese Fragen haben wir auf der Veranstaltung gemeinsam diskutiert.

Referenten:
Marius Pletsch, Informationsstelle Militarisierung e.V. (IMI) und Redakteur der Zeitschrift „Wissenschaft und Frieden“
Paul Schäfer, Publizist und Redakteur der Zeitschrift „Wissenschaft und Frieden“, bis 2013 verteidigungs- und abrüstungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE

Die Veranstaltung fand statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Krieg in der Ukraine – Ursachen, Folgen, Konsequenzen.

Veranstaltende

Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nord gGmbH, DGB Stadtverband Oldenburg, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Krieg und (soziale) Medien: Zuerst stirbt die Wahrheit

Donnerstag, 14. April 2022, 18:00 – 20:00 Uhr, im Kulturzentrum PFL, Peterstraße 3, Oldenburg

„Im Krieg stirbt immer die Wahrheit zuerst“, schrieb Günter Gaus angesichts des Jugoslawien-Kriegs. Krieg und Medien stehen in einem besonderen Verhältnis zueinander. So spielen Medien eine nicht zu unterschätzende Rolle, wenn es um die Legitimierung von Standpunkten bis hin zu kriegerischen Handlungen geht. Hierbei nehmen soziale Medien eine zentrale Funktion ein: Neben vertrauenswürdigen Inhalten kursieren dort viele Gerüchte, nicht verifizierte Bilder und Videos und gezielte Falschmeldungen – so auch rund um den Krieg in der Ukraine.
In der Veranstaltung haben wir uns mit der aktuellen Problematik der Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Konflikt und den Krieg in der Ukraine auseinandergesetzt. Zentrale Fragen, um die es uns hierbei ging, waren: Wie und was wird in Russland und der Ukraine über die Situation berichtet? Wie ist es in beiden Staaten um die Informations- und Meinungsfreiheit bestellt? Welche Informationen gibt es aus dem Kriegsgebiet überhaupt? Was ist als Kriegspropaganda zu bewerten? Welche Rolle spielen die sozialen Medien im Informationskrieg? Können soziale Medien zur Formierung von politischem Widerstand beitragen? Schließlich ging es auch um die Frage, wie in deutschen Medien über den Krieg in der Ukraine berichtet wird.

Referentin: Melina Borčak (Journalistin & Filmautorin, Berlin). Sie selbst floh als Kind während des Bosnienkrieges nach Deutschland, musste wieder zurück und kämpft seitdem für Aufklärung gegen Fake News und Propaganda.

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe Krieg in der Ukraine – Ursachen, Folgen, Konsequenzen statt.

Veranstaltende

Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nord gGmbH, DGB Stadtverband Oldenburg, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Die Ukraine und Russland – von der Krise zum Krieg Hintergründe und Erklärungsansätze

Donnerstag, 7. April 2022, 18:00 – 20:00 Uhr, online als Videokonferenz

Am 24. Februar 2022 befahl die Regierung Russlands einen Großangriff auf die Ukraine. Der durch nichts zu rechtfertigende Krieg hat bereits unzählige Opfer gefordert und droht, das größte Flächenland Europas zu zerstören. Ein Ende der Kampfhandlungen ist noch nicht abzusehen. Doch wie konnte der Russland-Ukraine-Konflikt nach der Annexion der Krim und den Abspaltungsversuchen in der Ostukraine so eskalieren? Wie ist der Krieg vor dem Hintergrund der jüngeren Entwicklung in der Region nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zu erklären? Welche politischen und ökonomischen Interessen verfolgt die russische Regierung? Wie ist das Spannungsverhältnis aus wachsendem ukrainischen Nationalbewusstsein zur tiefgreifenden soziokulturellen Verbindung mit Russland zu bewerten? Diese und weitere Fragen zu den aktuellen und historischen Hintergründen zum Krieg in der Ukraine wurden in der Veranstaltung in den Blick genommen.

Referent*innen:
Yana Lysenko (Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen)
Prof. Dr. Gerd Hentschel (Slawist, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)
Andreas Zumach (Journalist, u.a. für die taz, Netzwerk Friedenskooperative, Berlin)

Die Veranstaltung fand statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe Krieg in der Ukraine – Ursachen, Folgen, Konsequenzen.

Veranstaltende

Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nord gGmbH, DGB Stadtverband Oldenburg, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Energiewende sozial gestalten – Workshop zu beschäftigungspolitischen Perspektiven der Energiewirtschaft für die Nordwestregion

Freitag, 25. März 2022, 9:30 Uhr – 13:30 Uhr, online-Veranstaltung

Die Energiewirtschaft im Nordwesten ist einem sozial-ökologischen Transformationsprozess unterworfen, in dem einerseits der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Kohle, Gas und Erdöl stattfindet, andererseits ist die Region aber bereits heute schon überdurchschnittlich stark von erneuerbaren Energien geprägt.  Profitierte die Region bislang von der Energiewende mit einer Beschäftigungszunahme, stockt seit einiger Zeit der weitere Ausbau und insbesondere die Windenergie-Branche geriet in eine Krise. Wie kann der Ausstieg aus Kohle, Erdöl und Erdgas im Interesse der Beschäftigten abgefedert werden und welche Gestaltungsperspektiven eröffnen sich bei den erneuerbaren Energien insbesondere für die Industriebeschäftigung?

In dem Workshop haben wir uns einen Überblick über die Beschäftigungsentwicklung aus der Perspektive von Betriebsräten und Gewerkschaften in den unterschiedlichen Segmenten der Energiewirtschaft verschafft und Ansätze zur politischen Gestaltung der Energiewende diskutiert. Eingeladen waren Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter*innen der betroffenen Branchen. Dazu gehören Betriebe der „fossilen Energien“ (Kohle- und Gaskraftwerke, Erdöl- und Erdgasförderung, Raffinerien, Gas- und Erdölleitungen, Kavernenspeicher), der erneuerbaren Energien (insbesondere Windkraftanlagenbau Onshore und Offshore) sowie der klassischen Energieversorgungsunternehmen (Strom- und Gasverteilungsnetze).

Vorgestellt wurden Zwischenergebnisse einer Studie, die durch die ARSU GmbH im Auftrag des DGB und der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit erstellt wird. Breiten Raum hatte ein Austausch über die Lage, Perspektiven und möglicherweise auch konkrete Auseinandersetzungen und Forderungen in den einzelnen Segmenten der Energiewirtschaft.

Nähere Informationen sind dem Einladungsflyer zu entnehmen.

Der Workshop fand im Rahmen von zwei Projekten statt („SocialTransEnergy“, durchgeführt von der DGB Region Oldenburg-Ostfriesland mit dem niederländischen Gewerkschaftsverbund FNV, gefördert durch die Ems-Dollart-Region; und „Sozial-ökologische Transformation der Energiewirtschaft“, gefördert von der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit). In den Projekten sollen die jeweiligen Beschäftigungstendenzen quantitativ und qualitativ abgeschätzt und bestehende strukturpolitische Ansätze zur Beschäftigungssicherung, zu Konversionsideen und (Um-)Qualifizierungen zusammengefasst bzw. gemeinsame strukturpolitische Strategien aus Arbeitnehmer*innenperspektiven in Kooperation mit anderen wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren erarbeitet werden.

Für den Kohleausstieg erhalten auch Standortregionen von Kohlekraftwerken erhebliche strukturpolitische Mittel, um den Ausstieg zu gestalten. Im Projekt sollen eigene Vorstellungen entwickelt werden, welche strukturpolitischen Maßnahmen aus Arbeitnehmer*innenperspektive und welche Konzepte/Programm für die anderen Segmente der Energiewirtschaft sinnvoll sind.

Projektbeteiligte „Sozialökologische Transformation der Energiewirtschaft“:

Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nord gGmbh, DGB Region Oldenburg-Ostfriesland, Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie die Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit

Projekt SocialTransEnergy:

Das Projekt SocialTransEnergy ist Teil des Dachprojektes „Arbeitsmarkt Nord". Lead Partner ist die Ems Dollart Region (EDR) in Bad Nieuweschans. Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG V A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Kofinanzierer sind das niederländische Ministerie van Sociale Zaken en Werkgelegenheid, das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung sowie die Provinzen Groningen, Drenthe und Fryslân.

Workshop „Entgrenztes Arbeiten im Homeoffice – Wie gegensteuern?“

Donnerstag, den 17. März 2022, 9:00 Uhr – 13:00 Uhr, Videokonferenz

Material des Workshops „Entgrenztes Arbeiten im Homeoffice – Wie gegensteuern?“
Prof. Dr. Jan Dettmers, FernUniverstät in Hagen, Arbeits- und Organisationspsychologie

Das Arbeiten im Homeoffice ist längst für zahlreiche Beschäftigte Normalität und wird mehrheitlich befürwortet. Höhere Selbstbestimmtheit und Gestaltungsautonomie, der Wegfall von Pendelzeiten, eine ausgewogenere Work-Life-Balance oder eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben werden häufig als Vorteile angeführt. Doch gleichzeitig steigt für viele das Überlastungsrisiko, das vor allem mit Entgrenzungsphänomen von Arbeit zusammenhängt: Permanente Erreichbarkeitsanforderungen seitens der Arbeitgeber sind genauso zu beobachten wie die Überforderung von Beschäftigten, Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zu setzen und diese gegenüber anderen und sich zu legitimieren.

Die negativen Begleiterscheinungen entgrenzten Arbeitens sind auch im Zusammenhang mit neuen Managementmethoden zu sehen, die als „indirekte Steuerung“ bezeichnet werden. Dabei werden unternehmerische Erfolgskriterien an die Arbeit unselbstständig Beschäftigter angelegt und von diesen in viel stärkerem Maße internalisiert als in früheren Arbeitsregimen der direkten Steuerung. Daraus erwachsen Phänomene, die unter dem Stichwort „interessierte Selbstgefährdung“ diskutiert werden. Diese zeigen sich in einem Präsentismus sowie gesundheitsgefährdendem Verhalten bei der Arbeit und haben negative Auswirkungen auf die Arbeitsfähigkeit und das Privatleben. Die unternehmerischen Geschäftsziele werden über die eigene Gesundheit gestellt.

Um die negativen Auswirkungen entgrenzten Arbeitens zu vermeiden, sind neben der Stärkung von Selbststeuerungskompetenzen auch individuelle und kollektive Reflexionen zur Gestaltung von Verfügbarkeitsanforderungen notwendig. Diese Umgangsstrategien wurden im Rahmen des Workshops dargestellt und praktisch erprobt.

Referent des Workshops war Prof. Dr. Jan Dettmers, Arbeits- und Organisationspsychologe an der Fern Universität Hagen. Er forscht seit vielen Jahren zum Thema Arbeit und Gesundheit  und zu Wirkungen entgrenzter Arbeit. Er hat u.a. ein Gestaltungs- und Trainingskonzept für den gesundheitsförderlichen Umgang mit erweiterter Verfügbarkeit entwickelt.

Die Veranstaltung fand im Rahmen des vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur geförderten Zukunftsdiskurs „Arbeiten zwischen Home & Office“ statt.

Die Veranstaltung richtete sich an Unternehmens- und Institutionsleitungen sowie an Betriebs- und Personalräte und an sonstige interessierte Vertreter*innen von Betrieben und Institutionen.

Nähere Informationen sind auf unserer Projekt-Homepage zu finden.

Veronika Kracher: Incels. Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults
Online-Buchlesung anlässlich des Internationalen Frauenkampftags am 08. März

Freitag, 04. März 2022, 18:00 - 20:00 Uhr, Online-Veranstaltung

Incel - der Begriff steht für „involuntary celibate“ und bedeutet so viel wie „unfreiwilliges Zölibat“, also Menschen, die unfreiwillig ohne Partnerschaft und Sex leben. Incels sind (oftmals junge) Männer, die sich seit Jahren online auf Plattformen organisieren und dabei ganz klar Schuldige benennen, die für ihre Misere verantwortlich sein sollen: Frauen. Misogyner Hass, Gewaltfantasien und -aufrufe bleiben dabei jedoch nicht auf den Online-Raum beschränkt.

Spätestens seit 2014 ist klar, dass die herbeifantasierten Attentate auf Frauen in die Tat umgesetzt werden. Am 23. Mai 2014 ermordete Elliot Rodgers in Kalifornien sechs Menschen und verletzte 13 weitere. Er hinterließ ein seitenlanges antifeministisches und zutiefst frauenfeindliches Manifest. Es folgten weitere Gewalttaten, die sich auf Rodgers Manifest und die Incel-Ideologie beriefen.

Die Incel-Ideologie ist global verbreitet - auch in Deutschland. Die Attentäter von Halle und Hanau haben deutlich ihren Frauenhass kundgetan, verbreiteten antifeministische Propaganda und hielten sich auf Incel-Plattformen auf. Allerdings findet das Phänomen in Deutschland bisher kaum Beachtung und die von Incels ausgehende Gefahr für Frauen wird von Behörden unterschätzt.

Veronika Kracher geht in ihrem Buch „Incels: Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults“ (2020, ventil-Verlag) dem Phänomen auf den Grund. In der Veranstaltung las sie online aus ihrem Buch und gab Einblicke in die Geschichte der Bewegung, die Memes und Sprache der Incels und ihre Ideologie. Anschließend bestand die Möglichkeit, Fragen zu stellen und gemeinsam mit der Autorin zu diskutieren.

Referentin: Veronika Kracher ist Soziologin, Autorin und Journalistin und beschäftigt sich mit der Incel-Subkultur, der Alt-Right, Imageboards wie 4chan und Rechtsterrorismus. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Feminismus und Patriarchatskritik, Antisemitismus, Literaturtheorie und Popkultur. Regelmäßige Publikationen von ihr erscheinen u.a. in „konkret“, „Jungle World“ und „Neues Deutschland“.

Die Lesung war Teil der Veranstaltungsreihe „Frauen*realitäten verändern! Frauen in Arbeit, Politik und Gesellschaft“. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem DGB Oldenburg-Ostfriesland und der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord durchgeführt.

Rolf Schleyer: Verschwörungsdenken und Antisemitismus in Zeiten der Pandemie

Mittwoch, 02. Februar 2022, 18:00 Uhr - 20:00 Uhr Online-Veranstaltung

Dass sich Verschwörungsmythen aller Art rund um das Corona-Virus bilden, ist kein Zufall. Die Forschung zu dem neuartigen Virus steht noch am Anfang und die Tür für Mythen und Spekulationen ist weit geöffnet. Dabei sind die Verschwörungserzählungen sehr häufig antisemitisch grundiert oder anschlussfähig für antisemitische Welterklärungsversuche – und dies in einer Zeit, in der sich der Antisemitismus deutlicher und offener zeigt als in den vergangenen Jahrzehnten. In seinem Vortrag ging Rolf Schleyer der Frage nach, ob und wo sich Verbindungslinien von tradierten judenfeindlichen Mythen und Verschwörungserzählungen zu aktuellen antisemitischen Äußerungen im Kontext der Pandemie ziehen lassen.

Referent: Rolf Schleyer, Politikwissenschaftler, Dozent am Bildungszentrum des Bundes in Wetzlar und Gründungsmitglied des Netzwerkes für politische Bildung, Kultur und Kommunikation e.V.

Der Abendvortrag fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ statt. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen Nord und dem DGB Oldenburg-Ostfriesland durchgeführt.

Vortragsmaterial zur Veranstaltung:
Verschwörungsdenken und Antisemitismus in Zeiten der Pandemie

 

 

 

(Stand: 03.04.2024)  | 
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