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Inhalt 7/2007

 

Hochschulpolitik

 

Neuer Hochschulrat

"Zukunftsweisende Weichenstellungen"

Dr. Werner Brinker (EWE AG) und Eske Nannen (Kunsthalle Emden) werden auch dem zweiten Hochschulrat der Universität Oldenburg angehören, dessen vierjährige Amtszeit am 1. September 2007 begonnen hat. Neu hinzugekommen sind als hochschulexterne VertreterInnen Edeltraud Glänzer (IG Bergbau, Chemie, Energie), Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel (Universität Dortmund) und Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung). Außerdem gehören Ministerialrätin Dr. Barbara Hartung als Vertreterin des Niedersächsischen Wissenschaftsministeriums und der Arbeitsrechtler Prof. Dr. Thomas Blanke als Mitglied der Universität Oldenburg dem Gremium an.

Der Hochschulrat berät das Präsidium und den Senat bei wichtigen Entscheidungen und nimmt u.a. zu Entwicklungs- und Wirtschaftsplänen Stellung sowie zu Gründungen von Unternehmen durch die Universität. Zu den Aufgaben gehört auch die Bestätigung der vom Senat gewählten Präsidiumsmitglieder.

„Mit dem ersten Hochschulrat haben wir durchweg positive Erfahrungen gemacht“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind. Er habe bei der strategischen Ausrichtung die Universität verantwortungsvoll beraten und mitgewirkt. Das hochkarätig besetzte neue Gremium verbinde wiederum Kompetenz und Erfahrung. Er freue sich auf die Zusammenarbeit. „Ich bin überzeugt, dass wir mit der Unterstützung und dem Engagement der Hochschulratsmitglieder weitere zukunftsweisende Weichenstellungen auf dem Weg zu einer innovativen Hochschule vornehmen werden.“

 

Familiengerechte Hochschule

Re-Auditierung erfolgreich durchgeführt

Das Zertifikat „Familiengerechte Hochschule“ hat die Universität Oldenburg Ende August von der berufundfamilie gGmbH erhalten. Bereits 2004 war die Hochschule mit dem Grundzertifikat zum Audit Familiengerechte Hochschule ausgezeichnet worden. Daran geknüpft war eine Reihe von Zielvereinbarungen, die in den letzten drei Jahren weitgehend umgesetzt wurden. Die Re-Auditierung führte zum „Haupt-Zertifikat“, das Oldenburg als eine von bundesweit 9 Hochschulen bescheinigt, eine familienbewusste Personalpolitik zu betreiben sowie familiengerechte Studien- und Arbeitsbedingungen zu fördern.

Das Bemühen um eine tragfähige Balance zwischen Studium bzw. Beruf und Familie soll, so die Projektleiterin Angelika I. Müller, in den nächsten Jahren kontinuierlich fortgesetzt werden. Im Rahmen der Re-Auditierung wurden jetzt Maßnahmen verabredet wie die Schaffung bedarfsgerechter Kinderbetreuungsangebote in Campusnähe, die Entwicklung von Teilzeitmodellen für Studiengänge, die Vernetzung von Beratungsangeboten für Studierende, die systematische Förderung des beruflichen Wiedereinstiegs und die Entwicklung einer Handreichung zur familienbewussten Personalführung.

Die Projektgruppe wird den Prozess der Umsetzung weiter begleiten. Interessierte sind zur Mitarbeit eingeladen.

www.uni-oldenburg.de/gss

 

"Lebendige" Basis schaffen

Erste Empfehlungen von CHE Consult zur strategischen Steuerung

Wie kann die Universität Oldenburg ihre strategische Steuerung und ihr Finanzmanagement gestalten, um auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet zu sein? Insgesamt 19 Empfehlungen gibt dazu CHE Consult, nachdem das Tochterunternehmen des Centrums für Hochschulentwicklung eine Analyse und Bewertung der derzeitigen Situation an der Universität vorgenommen hat. Nach Meinung der Experten sollte das Leitbild zu einer „lebendigen“ Basis der internen Steuerung werden und vorhandene Steuerungsinstrumente integrieren. Als notwendig wird die Schaffung eines konsistenten und nachvollziehbaren Gesamtsystems der Steuerung und dessen Konsolidierung angesehen – ebenso wie die Einführung der Personalkostenbudgetierung, die Weiterentwicklung des Finanzierungsmodells und die Neuordnung des Rücklagenmanagements. Die Bestandsaufnahme durch CHE Consult gehört zu den ersten Schritten des Projekts „Finanzmanagement“, das unter Leitung von Vizepräsidentin Dr. Heide Ahrens im Juni gestartet ist (siehe UNI-INFO 6/2007).

Laut CHE Consult sind an der Universität Oldenburg eine Vielzahl von Steuerungsansätzen und -instrumenten zu finden: von Globalhaushalt, Leitbildprozess, Strukturplanung über Berufungsmanagement bis hin zu Qualitätsmanagement und Organisationsoptimierungen. Ein Gesamtkonzept der internen Steuerung, das alle Instrumente zusammenführt, fehlt allerdings nach Meinung der Experten. Außerdem sieht CHE Consult Defizite beispielsweise in der Umsetzung des Globalhaushalts, des Leitbilds und anderer Reformprozesse sowie in der Balance zwischen zentraler und dezentraler Steuerung. Hier sehen die Berater wichtige Ansatzpunkte für Verbesserungen.

Vortrag

Mit dem Thema Finanzmanagement beschäftigt sich auch der hochschulöffentliche Vortrag von Dr. Rainer Ambrosy, Kanzler der Universität Duisburg-Essen, am Donnerstag, 18. Oktober, 14.00 Uhr, im Hörsaal 3 des Hörsaalzentrums (A 14). Ambrosy, Experte für die Bereiche Finanzmanagement, Controlling, Personalentwicklung und Qualitätssicherung, wird das 2006 eingeführte Budgetierungsmodell der Universität Duisburg-Essen (UDE) vorstellen.


Die externen Experten hatten von Juni bis August zahlreiche Dokumente und Konzepte ausgewertet und Interviews mit 36 MitarbeiterInnen unterschiedlicher Bereiche und Hierarchiestufen der Universität geführt. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die strategische Steuerung, die vorhandenen Steuerungsinstrumente, der Umgang mit hochschulinternen Veränderungsprozessen sowie persönliche Einschätzungen der Befragten.

Die Bereitschaft, sich in „großer Offenheit“ einer kritischen Bestandsaufnahme interner Prozesse zu stellen, sei für Hochschulen bislang noch ungewöhnlich und Ausdruck einer „positiven Führungskultur und einer ausgeprägten Entwicklungsfähigkeit der Universität Oldenburg“, heißt es in dem CHE-Bericht. Deutliche Stärken der internen Steuerung seien ein akzeptiertes Leitbild, die vielfältigen Erfahrungen mit Steuerungsinstrumenten, das große Engagement der MitarbeiterInnen und die Tatsache, dass Präsidium und Fakultäten Probleme ähnlich einschätzten. „Der Bericht gibt uns wertvolle Hinweise und Empfehlungen für unsere künftige Arbeit und die Neugestaltung des Finanzmanagements. Unsere Stärken und Schwächen besser zu erkennen – das haben wir uns von der Bestandsaufnahme erhofft und diese Hoffnung hat sich erfüllt“, erklärte Ahrens.

Der vollständige Bericht und weitere Informationen zum Projekt „Finanzmanagement“ unter:

www.uni-oldenburg.de/praesidium/finanzmanagement/

 

Berufschancen verbessern

Stiftungsprofessur "Ökonomische Bildung"

"Ökonomische Bildung mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung“ heißt die 6. Stiftungsprofessur der Universität Oldenburg. Mit ihrer Einrichtung will das Institut für Ökonomische Bildung und Technische Bildung (IÖTB) die Berufsorientierung in der Lehrerausbildung für den Hauptschulbereich weiter ausbauen. Die Finanzierung der Professur für fünf Jahre in Höhe von 500.000 € übernehmen die Wirtschaftliche Vereinigung Oldenburg „Der Kleine Kreis e.V.“, Nord-West-Metall-Verbandsgruppe Oldenburg, die OLB-Stiftung und die Vierol Aktiengesellschaft.

Insbesondere HauptschülerInnen haben Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz zu finden. Ein Ansatzpunkt, diesen Schülern den Berufseinstieg zu erleichtern, sei die Berufsorientierung bereits in der Schule, sagte Prof. Dr. Hans Kaminski. Derzeit gebe es sowohl in der wissenschaftlichen Lehramtsausbildung wie auch in der Unterrichtspraxis noch „Potenziale zur Verbesserung der Situation“. Ursache dafür sei die bislang kaum gesicherte Verortung der Berufsorientierung im schulischen Fächerkanon und ein Mangel an qualifizierten Lehrkräften. Die Berufsorientierung in Lehre und Forschung solle deshalb im Rahmen des Bachelor- und Masterstudiengangs „Ökonomische Bildung“ systematisch weiterentwickelt werden.

Die Stifter selbst haben sich zum Ziel gesetzt, dabei zu helfen, die Berufschancen der Jugendlichen ohne höheren Bildungsabschluss in der Region zu verbessern sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Universität Oldenburg weiter zu stärken.

Die bundesweit hoch anerkannte Lehrerausbildung in Oldenburg werde mit der Stiftungsprofessur ihre Position weiter verbessern und einmal mehr zeigen, dass sie im Interesse der Gesellschaft und eines funktionierenden Schulsystems neue Wege gehe, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind. Dass die regionale Wirtschaft dies fördere, zeige ihre Fähigkeit, gesellschaftliches Engagement mit ökonomischer Weitsicht zu verbinden.

 

Gestärkte Kooperation

Niedersachsen und Maryland "rücken zusammen"

Ein „Memorandum of Understanding“ haben der Niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann, die Oldenburger Vizepräsidentin für Verwaltung, Dr. Heide Ahrens, und der Chancellor des University of Maryland Systems (USA), Dr. William E. Kirwan, am 20. Juli in Adelphi, Maryland, unterzeichnet. Die nordwestdeutschen Hochschulen und die Hochschulen des University of Maryland Systems wollen auf der Grundlage einer bereits seit 20 Jahren bestehenden Partnerschaft künftig noch stärker zusammenarbeiten. Dabei steht ein regelmäßiger Austausch über die Weiterentwicklungsstrategien der Hochschulsysteme ebenso auf dem Programm wie der Austausch von Führungskräften.

Auch in der Klima- und Umweltforschung und der Küsten- und Meeresforschung wurde eine Intensivierung der Zusammenarbeit vereinbart. Hier steht insbesondere die Flachmeerforschung im Mittelpunkt des gemeinsamen Interesses. Darüber hinaus wollen die Partner die Möglichkeit einer gemeinsamen wissenschaftlichen Initiative in China prüfen.
Der Delegation des Wissenschaftsministers gehörte seitens der Universität Oldenburg neben Ahrens auch Dr. Jobst Seeber, Tansferstelle dialog, an. Besucht wurden u. a. die Towson University und die University of Maryland/University College (UMUC), die größte Weiterbildungsuniversität der USA.

www.uni-oldenburg.de/praesidium/28706.html

 

Neue Struktur der Fakultäten

Die bisherige Fakultät I wird ab 1. Januar 2008 neben dem Institut für Pädagogik und dem Institut für Sonderpädagogik, Prävention und Rehabilitation zusätzlich das Institut für Sozialwissenschaften umfassen und zudem in „Fakultät für Bildungs- und Sozialwissenschaften“ umbenannt. Das hat das Präsidium im Juli beschlossen. Das Institut für Sozialwissenschaften entsteht durch Zusammenführung der bisherigen Institute für Politikwissenschaft und für Soziologie, die bereits zum 1. Oktober 2007 erfolgte. Im Rahmen der Fakultätsrestrukturierung wird außerdem das Institut für Psychologie der Fakultät V zugeordnet. Die Professur für Pädagogische Psychologie wird dagegen künftig zum Institut für Pädagogik der Fakultät I gehören.

 

Ombudsstelle Antirassismus

Eine Ombudsstelle Antirassismus nimmt mit Beginn des Wintersemesters ihre Arbeit auf. Zum Beauftragten wurde Kilian Asangana ernannt, der sich gemeinsam mit einem Team aus Studierenden und Universitätsangehörigen gegen Rassismus und Diskriminierung an der Hochschule stark machen will. Die Ombudsstelle, die vom Präsidium finanziell unterstützt wird, wurde im Juni vom Senat beschlossen. Ihre zentrale Aufgabe ist die Beratung von Studierenden und MitarbeiterInnen, die in Bezug auf eine zugeschriebene „Rasse“, ethnische oder religiöse Zugehörigkeit diskriminiert werden. In Zusammenarbeit mit dem IBKM, ISO, ZFG, IRO, AStA, der PSB, dem Personalrat und der Hochschulgruppe der ausländischen Studierenden soll Sensibilisierungs-, Beratungs- und Interventionsarbeit geleistet werden. Sprechstunden: Di. und Do., 16.00 bis 18.00 Uhr, Raum A4-1-139.

antirassismus@uni-oldenburg.de