Donnerstag: Der Vielfalt motivierend begegnen
Kontakt
Team der Pädagogischen Woche
Donnerstag: Der Vielfalt motivierend begegnen
Donnerstag: Thementag - Der Vielfalt motivierend begegnen
Der Donnerstag hat den Themenschwerpunkt „Der Vielfalt motivierend begegnen“.
Wie kann der aktuellen Vielfalt motivierend begegnet werden? Jede Lerngruppe ist vielfältig und heterogen, aber in unterschiedlichem Ausmaß. Wenn die Heterogenität groß ist, kann auch das Spektrum der Motivationslagen der SchülerInnen breit sein.
In diesem Themenschwerpunkt werden Veranstaltungen zu verschiedenen Aspekten zu dieser Thematik angeboten.
09:00 Uhr: Impulsvortrag
"No need to run and hide, it’s a wonderful, wonderful life!
Wie wir in der Vielfalt führen"
Prof. Dr. Michaela Brohm, Universität Trier
Veranstaltungs-Nr.: 4.1.01, Angebotsformat: Impulsvortrag
Beschreibung: Menschen wollen wachsen, sich entwickeln und lernen. Und hierbei spielt die Motivation eine wichtige Rolle: Sie ist eine wichtige Lebens- und Lernenergie. Und grundlegend für den Lernerfolg.
Kinder und Jugendliche mit besonderen Lernbedarfen, mangelnder sprachlicher Integration oder Verhaltensauffälligkeiten haben jedoch oft jahrelang schulische Misserfolge erlebt und kompensieren diese häufig durch Selbstüberschätzung, Provokation und Clownerei. Anstrengend ist das für das Kind, anstrengend für die MitschülerInnen, anstrengend oft auch für die Lehrperson.
So geht dieser Vortrag der Frage nach, welches Führungsverhalten Kinder und Jugendliche im Lernkontext stabilisiert, motiviert und aufblühen lässt. Was können wir tun, damit unsere SchülerInnen, unsere Kinder, unsere erwachsenen LernerInnen anfangen, dranbleiben, abschließen? Wie bewegen wir?
In enger Verzahnung von Input und Praxis werden Impulse aus der Leistungsmotivations- und Positiven Organisationsforschung gegeben, die die TeilnehmerInnen in Ihrem Führungshandeln einsetzen können. Es werden Inhalte wie Positive Führung, Leistungsmotivation, kognitives und emotionales Aufblühen, Werte, Sinn, Führungstugenden und aufsteigende Erfolgsspiralen behandelt.
Wahlangebote 11:00 Uhr bis 12:30 Uhr, zum Ansehen bitte anklicken
„Du wurdest bei einer guten Tat beobachtet!“ - Förderung positiven Verhaltens im Schulalltag durch Tootling
Prof. Dr. Anna-Maria Hintz, Department für Erziehungswissenschaft und Psychologie, Universität Siegen, Siegen
Veranstaltungsnummer: 4.2.01, Vortrag
Zielgruppe: Alle Lehrkräfte
Beschreibung: Auch wenn sicherlich jeder Lehrkraft daran liegt, positives Verhalten lobend anzuerkennen, kann es sich im schulischen Alltag oftmals als schwierig erweisen, die Augen überall zu haben. Insbesondere bei parallel vorkommenden, störenden und unangemessenen Verhaltensweisen bleibt manches prosoziale Verhalten unbemerkt und findet kaum Beachtung.
Eine Möglichkeit, hier in positiver und präventiver Weise anzusetzen, stellt das Tootling dar. Genauso, wie das „KlasseKinderSpiel“ (Hillenbrand & Pütz, 2008) oder „Check in, check out“ (Hintz, Krull & Paal, 2016) gehört es zu den Methoden des Positive Behavior Support. Während der Schwerpunkt beim „KlasseKinderSpiel“ auf dem Einhalten von vorher gemeinsam vereinbarten Klassenregeln liegt bzw. bei „Check in, check out“ auf regelmäßigen Feedbackgesprächen während des Schultags, stellt das „Tootling“ eine pädagogische Methode dar, mit der der Fokus stärker als sonst oft üblich auf das Wahrnehmen und Loben positiver Verhaltensweisen gelegt wird (Skinner, Neddenriep, Robinson, Ervin & Jones, 2002; Skinner, Cashwell & Skinner, 2000).
Die Aufgabe, positives Verhalten zu erkennen und lobend anzuerkennen wird hierbei in kindgerechter Art und Weise auch auf die Lernenden übertragen (Peer Monitoring). Hierdurch vergrößert sich die Chance, dass mehr des gezeigten positiven Verhaltens zur Kenntnis genommen und durch eine ritualisierte gemeinsame Reflexion in Verbindung mit einem Gruppenkontingenzverfahren verstärkt wird.
Im Rahmen der Veranstaltung wird in die Methode des Tootling eingeführt. Im Anschluss hieran werden gemeinsam erste Schritte zur praktischen Umsetzung erarbeitet.
Schulabsentismus – Wege aus der Meidungsfalle durch Motivation
Prof. Dr. Heinrich Ricking, Pädagogik bei Beeinträchtigungen des Verhaltens, Universität Oldenburg, Oldenburg
Veranstaltungsnummer: 4.2.02, Vortrag
Zielgruppe: Alle Lehrkräfte
Beschreibung: Das Thema Schulabsentismus findet derzeit in der Öffentlichkeit erhebliche Beachtung. Pädagogisch betrachtet handelt es sich um ein in vielen Schulen verbreitetes Alltagsproblem, das erst in den letzten Jahren von der Erziehungswissenschaft eingehender bearbeitet wird. Dabei ist Absentismus nicht als homogenes Verhaltensmuster zu verstehen, die beobachtbaren Phänomene und Verhaltensmuster zeigen hohe Varianz. Mittlerweile gibt es aussichtsreiche Ansätze, den Problembereich zu klären und den Lehrkräften effiziente Strategien und Maßnahmen der Intervention und Rehabilitation anzubieten – in vielen Fällen kann eine Motivationsförderung nützen. Im Vortrag werden somit die unterschiedlichen Facetten des Schulabsentismus zur Sprache kommen, empirische Daten, Bedingungsfaktoren und Erklärungsansätze thematisiert und ein Schwerpunkt gelegt auf Prävention und frühe Intervention unter besonderer Berücksichtigung der Motivation.
Handlungssicherheit in Konflikten gewinnen und erleben
Carsten Metz, Budo & Bildung, Oldenburg
Veranstaltungsnummer: 4.2.03, Interaktiver Vortrag
Zielgruppe: Alle Lehrkräfte, TeilnehmerInnenzahl: 20
Beschreibung: Immer häufiger kommt es zu verbalen und auch körperlichen Übergriffen unter SchülerInnen und auch in zunehmendem Maße gegenüber Lehrkräften und pädagogischen MitarbeiterInnen.
Was soll ich tun? Was darf ich tun? Was traue ich mir zu? In Krisensituationen müssen in Sekundenschnelle Entscheidungen getroffen werden. Die Verunsicherungen auf allen Seiten nehmen zu. KollegInnen können so schnell in Situationen geraten, in denen sie unabsichtlich überfordert sind und somit in problematische Situationen geraten. Doch viele verbale und körperliche Auseinandersetzungen folgen einem Muster. Frühzeitiges Erkennen dieser Eskalationsmuster kann viele Krisen schon im Keim ersticken. Die Fortbildung dient den TeilnehmerInnen dazu, Muster und Denkweise des Gegenübers zu erkennen.
Die Veranstaltung entwickelt und stärkt unter Berücksichtigung von Verhältnismäßigkeit und Praxisbezug das Auftreten in Krisen. Hierbei rücken besonders die berufsspezifischen Einflussfaktoren in den Vordergrund.
Individueller Sinnbezug und natürliche Differenzierung: Werkstatt zur Arbeit mit Bilderbüchern in Grundschule und Sek I
Susanne Michel, Institut für Sonderpädagogik, Universität Oldenburg, Oldenburg
Veranstaltungsnummer: 4.2.04, Workshop
Zielgruppe: Primar, Sek I, Sonderpädagogik, TeilnehmerInnenzahl: 20
Beschreibung: Motivation entsteht vor allem dort, wo SchülerInnen einen unmittelbaren Sinnbezug herstellen können. Und sie bleibt erhalten, wenn SchülerInnen Anschlüsse finden, sich einbringen können, wenn sich Erfolgserlebnisse einstellen können. Für die Gestaltung von Unterricht in inklusiven Lerngruppen bedeutet dies, dass auf mehreren Ebenen ein weites Spektrum bedient werden sollte: Unterricht in heterogenen Gruppen sollte an die unterschiedlichen Interessenslagen einer heterogenen Gruppe anknüpfen und gleichzeitig ermöglichen, dass sich SchülerInnen mit unterschiedlichen Ausgangsvoraussetzungen mit dem gleichen Gegenstand auseinandersetzen können.
In der Arbeit mit Bilder(bücher)n liegt ein solches Potential, denn diese bietet besondere, vielschichtige Zugänge: Bilderbücher knüpfen an visuell geprägte Medienrezeptionsgewohnheiten und deren Motivationspotenziale an. Ihre bildliche wie auch sprachliche Erzählweise lässt sich durch symbolische und stilistische Vielschichtigkeit charakterisieren. Diese Komplexität erschließt gerade auch Kindern mit geringen schriftsprachlichen Voraussetzungen und Vorerfahrungen besondere Zugänge. Bilderbücher bieten darüber hinaus emotional vielschichtige Anknüpfungspunkte. Dies ist nicht nur für Kinder mit und ohne Förderbedarf im Bereich des Lernens bzw. im Bereich Verhalten relevant.
Bilder(bücher) bilden in diesem Workshop den Impuls für (literar-)ästhetische Erfahrungen, die in natürlich differenzierte Schreib-, Erzähl- und Gesprächsanlässe münden können.
Im Workshop besteht nach kurzem theoretischem Input die Gelegenheit, handlungs- und produktionsorientierte Zugänge an ausgewählten Büchern auszuprobieren, erweitern und vertiefen zu können.
Dabei werden Bilderbücher genutzt, die in der Primarstufe und der Sek I zum Einsatz kommen können.
Motivierende Kommunikation mit geflüchteten Kindern – Integration von nichtdeutschsprechenden SchülerInnen in den Regelunterricht
Christiane Richter, Didaktik der Physik, Universität Oldenburg, Oldenburg
Marzena Weilke, OBS Süd, Delmenhorst
Veranstaltungsnummer: 4.2.05, Workshop
Zielgruppe: Sek I, TeilnehmerInnenzahl: 20
Beschreibung: Trotz vieler neuer Sprachlernklassen (SLK) werden auch Kinder ohne deutsche Sprachkenntnisse in die Regelklassen aufgenommen, da Lehrkräfte für weitere SLK fehlen. Welche Möglichkeiten gibt es, diese SchülerInnen in den Unterricht zu integrieren? Wie motiviere ich sie, im Unterricht mitzumachen, wenn die Sprachbarriere besteht? Der Kurs zeigt Wege der Kommunikation und Motivation jenseits von verbaler Sprache auf.
Heterogenität ernst nehmen, Motivation für das fachliche Lernen stärken –
das Lernatelier
Hendrik Stammermann, Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung, Hamburg, Hamburg
Veranstaltungsnummer: 4.2.06, Workshop
Zielgruppe: Sek I Deutsch, TeilnehmerInnenzahl: 20
Beschreibung: Lernmotivation hängt mit dem eigenen Erfolgserleben zusammen. Habe ich Erfolg, fühle ich mich kompetent, so bin ich auch bereit dazu, weiterzumachen und weiterzuarbeiten. Gerade in fachlichen Lernkontexten stößt das eigene Erfolgserleben jedoch häufig an Grenzen. Ein Grund hierbei ist die Unterschiedlichkeit der SchülerInnen. Wie kann ein Unterricht aussehen, wenn er die unterschiedlichen Leistungsniveaus der SchülerInnen ernst nimmt und ihnen Aufgaben auf ihrem jeweiligen Leistungsniveau bereitstellen möchte? Hier kommt das Lernatelier ins Spiel: Im Lernatelier arbeitet jede Schülerin bzw. jeder Schüler am eigenen Projekt. Das Leistungsniveau schätzt die Lehrkraft im Vornherein anhand eines Kompetenzrasters ab und legt die Kompetenzstufe und die zu trainierende Kompetenz fest. Die Lernenden können dann aus verschiedenen Projekten auf ihrer Kompetenzstufe auswählen. Sie planen die Projekte in Absprache mit der Lehrkraft, bearbeiten sie und legen sie zu einem vorher vereinbarten Termin vor. Zu ihrem Projekt erhalten sie ein Feedback und fahren mit dem nächsten Vorhaben fort.
Im einleitenden Vortrag wird es um eine didaktische Grundlegung und um die Organisation des Lernateliers exemplarisch am Fach Deutsch gehen. Im Workshopteil werden die TeilnehmerInnen einen Einblick in die konkrete Arbeit des Lernateliers nehmen und Ergebnisse sichten können.
Im Fokus steht dabei nicht die sonderpädagogische Förderung, sondern die fachliche Heterogenität.
Näheres auf der Website: http://www.denkenhilft.cc
Argumentieren gegen rechte Parolen. Herausforderungen für den (Schul)-Alltag
Achim Bröhenhorst, Landespräventionsrat Niedersachsen, Hannover
Veranstaltungsnummer: 4.2.07, Interaktiver Vortrag
Zielgruppe: Sek I, Sek II, BBS, TeilnehmerInnenzahl: 25
Beschreibung: Sowohl in der Arbeit mit SchülerInnen als auch mit Erwachsenen sind wir immer wieder mit tatsächlichen oder vermeintlich diskriminierenden Aussagen konfrontiert.
Wie geht man damit um? Wann sollte man reagieren? Dieser Umgang wird in der Veranstaltung erprobt und diskutiert. Es wird ein Blick auf vorurteilsbeladene, rechtsextreme und rechtspopulistische Argumentationsweisen, Strategien und aktuelle Themen geworfen. Daraus erfolgt die Erarbeitung von Möglichkeiten, um diesen einen menschenrechtsorientierten Standpunkt entgegenzusetzen. Auf diese Weise soll die Handlungsfähigkeit der Lehrkräfte gestärkt werden.
„Liederspaß mit Bonobo – Na sowas!?” Vorstellung eines ganzheitlichen DaF/DaZ - Konzeptes für die Primarstufe
Fabio Niehaus, erfindenker Verlag, Hamburg
Sandro Jahn, erfindenker Verlag, Hamburg
Heidi Niehaus, erfindenker Verlag, Hamburg
Hans Niehaus, erfindenker Verlag, Hamburg
Veranstaltungsnummer: 4.2.08, Workhop
Zielgruppe: Primar, TeilnehmerInnenzahl: 30
Beschreibung: In diesem Seminar wird das im In- und Ausland erprobte unterrichtsbegleitende Modell durch die Autoren vorgestellt. Im Dreiklang von Singen, Bewegen und Malen werden positive sinnliche Erfahrungen ermöglicht. Singen und Hören vor dem Schreiben führt zu einer akzentfreien Eroberung der deutschen Sprache. In keiner Phase des Lernens ist die Vermittlung von Phonetik so fruchtbar wie im Anfangsunterricht. Hier geschieht dies mit Musik, also rhythmisch und melodisch verknüpft und damit von hohem Erinnerungswert. Sprechend zu wiederholen ist Arbeit – singend zu wiederholen ist Spaß. Gemeinsames Singen führt gerade bei heterogenen Lerngruppen zu einem guten Unterrichtsklima und damit auch zu einer optimierten Lernbereitschaft. Sprachlich orientieren sich die Lieder am Alltagsvokabular. Ein besonderer Fokus liegt auf der Phonetik. Dies wird im Seminar schwerpunktmäßig erläutert. Heimlicher Lehrer ist der Stoffaffe Bonobo, den die Kinder sofort ins Herz schließen. Als Umhängefigur vermittelt er die Bewegungen, wodurch die Zielwörter und Redemittel sich unmittelbar im Gedächtnis verankern. Zu jedem Lied wird ein Bild zum Aus- und Weitermalen angeboten. Hierdurch entsteht die Möglichkeit einer Ruhephase, die auch für individuelle Förderung genutzt werden kann. Das Seminar vermittelt den Aufbau des Buches (didaktische Begleitseite, Text mit Bewegungsbildern, Leadsheet mit Gitarrengriffen, thematisch gestaltetes Ausmalbild). Anhand ausgewählter Beispiele wird den TeilnehmerInnen das Projekt vorgestellt und in Ansätzen praktisch vermittelt. Ein kurzer Film gibt einen Einblick in die Umsetzung. In der anschließenden Diskussion geht es um die Frage, wie das Konzept in die jeweiligen Lehrbedingungen der TeilnehmerInnen eingepasst werden kann.
- Dies ist eine Veranstaltung des Verlags erfindenker. -
Wahlangebote 13:45 Uhr bis 15:15 Uhr, zum Ansehen bitte anklicken
Effektive Motivationsförderung in kulturell vielfältigen Lerngruppen
Dr. Holger Morawietz, Schulpädagogik, Universität Vechta, Vechta
Veranstaltungsnummer: 4.3.01, Vortrag
Zielgruppe: Alle Lehrkräfte
Beschreibung: Der erste Teil dieses Vortrags konzentriert sich auf die kurze Analyse der häufigsten
Motivationsprobleme von SchülerInnen. Die zusätzlichen, meistens kulturell und religiös geprägten
oder durch die Flucht verursachten Lern- und Leistungsprobleme von Flüchtlingskindern werden
danach vorgestellt. Der zweite Teil des Vortrags behandelt ausführlich die Motivationsförderung bei
kultureller Vielfalt in Willkommensklassen und vor allem in Regelklassen, in denen SchülerInnen mit
und ohne Fluchthintergrund getrennt oder miteinander oder (meistens besonders effektiv)
voneinander lernen. Wichtig sind dabei wirkungsvolle Formen der Binnendifferenzierung im
Klassenverband, im Gruppenunterricht und im Offenen Unterricht.
Zur Motivationsförderung der SchülerInnen und vor allem zur Integration der geflüchteten Kinder
und Jugendlichen werden neben speziellen Büchern auch wirkungsvolle aus dem Internet kostenlos
herunterladbare Alltagshilfen, Deutschkurse, Projekte sowie praxiserprobte motivierende
Unterrichtsmaterialien vorgestellt.
Grundlagen und Fördermöglichkeiten bei Auffälligkeiten im Verhalten, in der Entwicklung und im Lernen
Dr. Marie-Christine Vierbuchen, Pädagogik und Didaktik bei Beeinträchtigungen des Lernens, Universität Oldenburg, Oldenburg
Prof. Dr. Manfred Wittrock, Institut für Sonder- und Rehabilitationspädagogik, Universität Oldenburg, Oldenburg
Veranstaltungsnummer: 4.3.02, Vortrag
Zielgruppe: Alle Lehrkräfte
Beschreibung: Beeinträchtigungen im Bereich der sozial-emotionalen Entwicklung und des Lernens sind nicht nur für Lehrkräfte häufig demotivierend, sondern schränken vor allem auch die Motivation und die Partizipationsmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen für den Schulbesuch, soziale Kontakte in der Klasse und weitere für die Entwicklung relevante Lebensbereiche ein. In dieser Veranstaltung werden bedeutsame Grundlagen wie der Prozess der Entstehung und Aufrechterhaltung von Lern- und Verhaltensbeeinträchtigungen, wichtige Zusammenhänge beider Bereiche und deren Auswirkungen auf den schulischen Alltag für die betroffenen Kinder und Jugendlichen thematisiert. Darauf aufbauend können dann ausgewählte wirksame Präventions- und Interventionsmaßnahmen wie das Classroom Management (z.B. „KlasseKinderSpiel“/ „KlasseTeamSpiel“), Unterstützung sozial-kognitiver Informationsverarbeitung (z.B. „Lubo aus dem All“) oder Aspekte gelingender Lernförderung herauskristallisiert und erste Anwendungshinweise angedacht werden. Damit bietet die Veranstaltung einen Überblick über Handlungsmöglichkeiten. Zum selbstständigen Vertiefen der jeweiligen Maßnahmen werden hilfreiche Hinweise gegeben.
Fachpraxisunterricht als Chance in DaZ-/Sprachförderklassen an berufsbildenden Schulen
Susanne Oppermann, Niedersächsische Landesschulbehörde/Walter-Gropius-Schule, Hildesheim, Hildesheim
Veranstaltungsnummer: 4.3.03, Workshop
Zielgruppe: BBS, TeilnehmerInnenzahl: 20
Beschreibung: Die steigende Zahl neu zugewanderter Jugendlicher nichtdeutscher Herkunftssprache und die damit einhergehende Einrichtung von Sprachförder- und SPRINT-Klassen stellt die Berufsbildenden Schulen (und damit auch die Lehrkräfte) in Niedersachsen vor große Herausforderungen (SPRINT-Klassen: Sprach- und Integrationsprojekt für jugendliche Flüchtlinge, initiiert durch das Niedersächsische Kultusministerium). Nur wenige Lehrkräfte, die in diesen Klassen unterrichten, haben ein Studium oder eine Weiterbildung in Deutsch als Zweit-/Fremdsprache absolviert. Dies gilt insbesondere für Lehrkräfte, die Fachpraxis unterrichten. Doch gerade diesem Unterricht kommt eine herausragende Bedeutung für den Bildungserfolg und die Teilhabe von SchülerInnen nichtdeutscher Herkunftssprache zu, denn er bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um die Lernmotivation von SchülerInnen zu steigern und gleichzeitig die deutsche Sprache zu vermitteln. Diese Möglichkeiten sollen in einem Vortrag mit einigen praktischen Übungen aufgezeigt werden. Darüber hinaus soll bereits eingesetztes Anschauungsmaterial zu Methodik und Didaktik aus der Praxis vorgestellt werden. Durch diese Anregungen und Unterstützungmöglichkeiten sollen Fachpraxislehrkräfte und kooperierende DaZ-Lehrkräfte motiviert werden, die neue Heterogenität nicht als zusätzliche Belastung, sondern als Chance zu begreifen.
Begabungsförderung durch individuelle Rückmeldungen und Fördermaßnahmen
Dr. Frauke Stenzel, Deutsche Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V., Wilhelmshaven
Veranstaltungsnummer: 4.3.04, Vortrag
Zielgruppe: Primar
Beschreibung: Hochbegabte Kinder zeichnen sich durch sehr früh entwickelte, weit überdurchschnittliche Fähigkeiten aus, durch die sie Gleichaltrigen in Teilgebieten oft beträchtlich voraus sind. Dies kann den logisch-mathematischen, den sprachlichen, den musikalischen, den bildnerisch-künstlerischen, den sportlichen oder den sozialen Bereich – manchmal auch mehrere dieser Bereiche gleichzeitig – betreffen. Diese Kinder haben in der Regel eine hohe Eigenmotivation. Sie wollen lernen. Sie wollen die Welt, in der sie leben, verstehen und begreifen. Viele von ihnen haben schon vor der Einschulung selbstständig Kompetenzen entwickelt, die Bestandteile des Curriculums der Grundschule sind. Um diese Motivation für den schulischen Lernprozess zu erhalten, brauchen einige dieser SchülerInnen Unterstützung. Die Grundlage der Förderung muss darin liegen, die Bedürfnisse und Stärken im emotionalen, sozialen und geistigen Bereich zu erkennen. Neben der kognitiven Herausforderung spielen dabei die Grundbedürfnisse, wie u.a. die Zugehörigkeit zur Gruppe und die emotionale Beziehung zur Lehrkraft, für die begabten Grundschulkinder eine wichtige Rolle. Anhand dieser Erkenntnisse können entweder individuell angepasste Rückmeldungen der Lehrkraft an das Kind gegeben oder auf den Einzelfall abgestimmte Fördermaßnahmen eingesetzt werden, von denen einige in diesem Vortrag anhand von Fallbeispielen vorgestellt werden. Diese Sichtweise auf das Kind ermöglicht eine Förderung von jeglichen Begabungen und kommt somit allen SchülerInnen zugute, egal ob hochbegabt oder nicht. Sie führt zum Erhalt der intrinsischen Motivation, die für die Umsetzung des Potenzials der SchülerInnen in schulische Leistung notwendig ist.
- Dies ist eine Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für das hochbegabte Kind e.V. -
Was macht Classroom-Management effektiv?
Ralf Martenstein, Pädagogik und Didaktik bei Beeinträchtigungen des Lernens, Universität Oldenburg, Oldenburg
Imke Rebensburg, Pädagogik und Didaktik bei Beeinträchtigungen des Lernens, Universität Oldenburg, Oldenburg
Veranstaltungsnummer: 4.3.05, Workshop
Zielgruppe: Alle Lehrkräfte, TeilnehmerInnenzahl: 25
Beschreibung: Wie kann ich Unterrichtsstörungen wirkungsvoll reduzieren und SchülerInnen eine effektive und motiverende Lernumgebung bieten? Die Klassenführung bzw. das Classroom- Management stellt eine der wirksamsten Faktoren für den Lernerfolg dar. In einem inklusiven Unterricht ermöglicht ein gutes Classroom-Management von SchülerInnen mit Unterstützungsbedarf eine erfolgreiche Teilhabe am gemeinsamen Lernen.
Auf Basis wissenschaftlicher Forschungen werden die Prinzipien des Classroom Managements begründet. In diesem Workshop werden proaktive und reaktive Maßnahmen konkret vorgestellt und auch die Grenzen des Classroom Managements erläutert. Dabei sollen durch die Möglichkeit zum Austausch neue Anregungen für den Unterrichtsalltag gegeben werden.
Grundschulkinder zum Lesen motivieren - Anregungen unter besonderer Berücksichtigung kultureller Vielfalt
PD Dr. Annegret Eickhorst, Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Universität Bremen, Schwanewede
Veranstaltungsnummer: 4.3.06, Workshop
Zielgruppe: Primar, TeilnehmerInnenzahl: 30
Beschreibung: Lesekompetenz und Lesemotivation, wie sie auch als „Freude" oder „Lust" am Lesen in Erscheinung
tritt, bedingen sich gegenseitig. In der Grundschule geht es mithin auch darum, eine positive
Einstellung zum Lesen zu vermitteln.
Um diese auf den Weg zu bringen, bieten sich verschiedene Ausgangspunkte an, die – ggf. ergänzt
um Materialien – beispielhaft vorgestellt werden. Diese Ausgangspunkte sind das Anknüpfen an
Erfahrungen der frühen Lesesozialisation, die Ausgestaltung des Klassenraumes (Leseecken,
Klassenbibliothek), die Unterstützung und die Förderung des Wunsches nach sozialer Teilhabe
(Lesepaten, „Lesefreunde") und schließlich die Auswahl ansprechender Texte und Bücher.
Für jeden dieser Vorschläge wird die Umsetzung in kulturell und/oder sprachlich heterogenen
Gruppen in besonderer Weise in den Blick kommen.
Vielfalt aus der Perspektive der Intersektionalität verstehen (World Café)
Dr. Lüder Tietz, Institut für Materielle Kunst, Universität Oldenburg, Oldenburg
Veranstaltungsnummer: 4.3.07, Workshop
Zielgruppe: Alle Lehrkräfte, TeilnehmerInnenzahl: 30
Beschreibung: Ziel des World Cafés ist es, ein komplexes Verständnis von Vielfalt zu entwickeln. Statt von einem bloßen Nebeneinander unterschiedlicher Erfahrungen und Identitäten auszugehen, soll die Perspektive der Intersektionalität einbezogen werden. Diese Perspektive besagt, dass soziale Kategorien wie Gender, Ethnizität, Nation oder Klasse nicht isoliert voneinander betrachtet werden können, sondern in ihren Überkreuzungen (intersections) betrachtet werden sollen. Der Workshop beginnt mit einem kurzen Input zu dieser Perspektive. Davon ausgehend benennen die TeilnehmerInnen konkrete Schwierigkeiten im Umgang mit verschiedenen Diskriminierungen in pädagogischen Situationen. Anschließend werden zu den ausgewählten Schwierigkeiten in einem halb-strukturierten Gesprächsprozess, der an verschiedenen Tischen auf großen Papierbögen dokumentiert wird, Lösungen entwickelt: Wie kann es möglich werden, konstruktiv und motivierend mit unterschiedlichen Positionierungen und Erfahrungen in pädagogischen Prozessen umzugehen?
Warum naturwissenschaftlicher Unterricht Sprache besonders gut fördert?
Nese Ersoy, Carolina Science GmbH, Berlin
Veranstaltungsnummer: 4.3.08, Workshop
Zielgruppe: Alle Lehrkräfte, TeilnehmerInnenzahl: 30
Beschreibung: Sich nicht mitteilen zu können, ist für SchülerInnen und Lehrkräfte furchtbar und demotivierend zugleich. Unterricht lebt vom verbalen Austausch! Im heutigen Schulalltag verfügen viele SchülerInnen über keine oder nur geringe Deutschkenntnisse. Das erschwert den Unterrichtsablauf, denn manchmal genügt nur ein unbekanntes Wort, um eine Aufgabe nicht bearbeiten zu können. Diese SchülerInnen gesondert zu fördern, ist im Schulalltag schwer zu realisieren. Ein Ansatz: Sprachförderung im Fach! Praktisches Arbeiten bietet Gesprächsanlässe und somit werden der Sinn und die Bedeutung von Worten transparent und leichter verständlich. In diesem Workshop möchten wir Ihnen Methoden vorstellen, die Sie gezielt einsetzen können, um Sprachförderung im naturwissenschaftlichen Fachunterricht durchzuführen.
- Dies ist eine Veranstaltung des Verlags Carolina Science. -
Zur Online-Anmeldung