Kompetenzzentrum Partizipationsförderung & Prävention bei Verhaltensstörungen
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Kompetenzzentrum Partizipationsförderung & Prävention bei Verhaltensstörungen
Arbeitsbereich: Pädagogik bei Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung / Pädagogik bei Verhaltensstörungen / Erziehungshilfe
Prof. Dr. Blanka Hartmann, apl. Prof. Dr. Heinrich Ricking, Viviane Albers, Tijs Bolz, Dr. Imke Dunkake, Hendrik Hoffmann, Annika Krause, Dorin Katharina Strenge, Tomke Weihrauch
Assoziierte Mitglieder:
Prof. Dr. Manfred Wittrock, Frank Ockenga, Bastian Rieß
Partizipationsförderung - Verhaltensstörung - Prävention & Intervention
Als Teil des Ambulatoriums für ReHabilitation leistet das "Kompetenzzentrum Partizipationsförderung - Prävention bei Verhaltensstörungen" einen Beitrag zur Dokumentation und Information zu den Tehmen
- Verhaltensstörungen (in allen Formen)
- Schulabsentismus- und Dropout(-prävention)
- Mobile Dienste sowie Beratungs- und Unterstützungssysteme ESE
- Inklusive bis intensivpädagogische Förderung.
Außerdem wird Erstberatung für
- professionelles Fachpersonal und für
- die spezifische Erforschung und Weiterentwicklung von Unterstützungsangeboten in Schulen bzw. für Familien und Kindern / Jugendlichen mit schulaversiven Vehaltensmustern bzw. in Risikolagen geboten.
Unter wissenshaftlicher Begleitung / Anleitung werden insbesondere
- Information und Beratung,
- Konzeptrecherche,
- Fortbildungsangebote,
- Forschungsprojekte und
- weitere Angebote für die Bedürfnisse der betroffenen Zielgruppen bereit gestellt.
Ebenso können sich Personen mit Fragen zur
- Re-Habilitation im Problembereich schulaversiver Verhaltensmuster und,
- zur Passung im Hinblick auf Kinder, Jugendliche und Erwachsene einerseits und Bildungsangeboten andererseits an die Arbeitsstelle wenden.
Neben Forschungsaufgaben besteht der Auftrag darin, Studierenden Möglichkeiten zum forschenden Lernen zu bieten und so eine Praxis orientierte Lehre in den Bereichen Beratung / Clearing, Förderung / Re-Habilitation zu ermöglichen.
Schulabsentismus- und Dropout-Prävention
Beim Thema Schulabsentismus und Dropout, das derzeit auch in der Öffentlichkeit erhebliche Beachtung findet, handelt es sich um ein in vielen Schulen verbreitetes Alltagsproblem, das erst in den letzten Jahren von der Erziehungswissenschaft in Deutschland eingehender bearbeitet wird. Es ist die Folge ganz unterschiedlicher Risikokonstellationen zwischen innerem System des Schülers und Umfeldeinflüssen (Familie, Schule, Peer-Group, Gesellschaft).
Empirisch belegt sind die Formen des
- schulaversiv geprägten Schulschwänzens,
- der angstinduzierten Schulverweigerung,
- des Zurückhaltens und
- des Fernhaltens durch Eltern.
In ungünstigen Fällen führen häufige Schulversäumnisse zum Dropout, dem Schulabbruch, der vollständigen Entkopplung von Schule.
Fehlen Schüler häufig, ohne ausreichende Begründung im Unterricht, stellt sich die Frage, wie Schulen und Eltern reagieren sollten. Neuerlich gibt es aussichtsreiche Ansätze den Problembereich zu klären und Praktikern effiziente Strategien und Maßnahmen anzubieten, die im Handlungsfeld Schule wie auch im Kooperationsfeld Familie, Schule und weiteren Diensten Anwesenheit und Partizipation von Schülern zu stärken vermögen.
Ein weiterer, spezifischer Akzent der Arbeit des Kompetenzzentrums wird durch die Arbeistelle "Mobile Dienste im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung" und ihre Angebote, wie z.B. regelmäßige Fachtage, gesetzt.
Behavioral Literacy
Ein Ansatz zur Unterstützung auch bei Schulabsentismus stellt das Konzept der Behavioral Literacy dar, welches davon ausgeht, dass "Fehlverhalten" u.a. deshalb gezeigt wird, weil Kinder und Jugendliche die "Rahmungen" bestimmter sozialer Situationen nicht richtig interpretieren (können). Speziell in schulischen Anforderungssituationen, im Kontext von Schulabsentismus und Dropout, können Prozesse einer nicht hinreichenden "Literalität des Verhaltens und Handelns" ein wichtiger Faktor einer nicht gelingenden (An-)Passung an die schulischen Rahmungen sein bzw. für die "Fehlanpassung" einer Schule an ihre Schüler. In diesem Rahmen wird derzeit zu der Bedeutung von "Fassadentechnik" (Masking Behavior) geforscht.
Systemsprenger und Verstehende Diagnostik
In der schulischen und außerschulischen Erziehungshilfe kommt es immer wieder zu der Situation, dass das Betreuungssetting auf Grund heftiger oder häufiger Eskalationen zu scheitern droht. Im Rahmen des Forschungsprojektes "Systemsprenger" wird auf der Grundlage einer grundlegenden "verstehenden Diagnostik" herausgearbeitet, welche Motive hinter dem eskalierenden Verhalten stecken und welches Kommunikations- und Betreuungsangebot perspektivisch langfristig angemessen erscheint.