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Philipp Zeltner
Doktorand am Arbeitsbereich Wissenssoziologie und Gesellschaftstheorie
Institut für Soziologie
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Philipp Zeltner
Dimensionen der Sorge
Philipp Zeltner
Promotionsstipendiat
Promotionsprojekt
Molekularbiologie im Spannungsfeld von Bioethik, Biopolitik und Bioökonomie. Eine artefaktbiographische Fallstudie der Technologien des genome editing mit CRISPR-Cas9
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte
Soziologische Theorie und Gesellschaftstheorie, Wissenschaftssoziologie/ und -geschichte, Bioökonomie, (Post-) Strukturalismus.
Zusammenfassung des Dissertationsvorhabens
Das Promotionsvorhaben befasst sich mit der Frage, wie sich menschliche Selbstverhältnisse, ökonomische Verhältnisse und Machtverhältnisse kontemporärer Gesellschaften in Wechselwirkung mit molekularbiologischer Wissensproduktion und Technologieentwicklung verändern und ist damit im Grenzbereich von soziologischer Wissenschafts- und Technikforschung und macht- und ökonomiekritischer Gesellschaftstheorie verortet. Sein Ziel ist es herauszuarbeiten, wie sich gesellschaftliche Verhältnisse über die Wissensproduktion und Technologieentwicklung der Molekularbiologie in die Materialität und Diskursivität molekularbiologischer Objekte und Wissensbestände einschreiben und darüber vermittelt auf sich selbst zurückwirken. Die empirische Analyse konzentriert sich dabei auf den Gegenstandsbereich der Genese kontemporärer Methoden des genome editing unter Verwendung von CRISPR-Cas9 sowie ihren gesellschaftlichen Auswirkungen im Spannungsfeld von Biowissenschaften, Bioethik, Biopolitik und Bioökonomie. Methodisch wird auf das in der soziologischen und historischen Wissenschafts- und Technikforschung etablierte Konzept der Artefaktbiographie zurückgegriffen; dieses wird jedoch um macht- und ökonomiekritische Perspektiven auf die gesellschaftstheoretische Ebene hin erweitert. Vermittels dieser dispositivanalytischen Artefaktbiographie der Methoden des genome editing liefert die Arbeit einen aktuellen Beitrag zu den Debatten einer ökonomisch durchdrungenen Genealogie der Biopolitik und Genealogie der Sorge im molekularbiologischen Gegenstandsbereich und eine Antwort auf die Frage, wie sich dadurch gesellschaftliche Verhältnisse einschließlich menschlicher Selbst- und Weltverhältnisse transformieren.
Kurzvita
Philipp Zeltner hat Biochemie (Dipl.) in Jena studiert. Zurzeit promoviert er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Fach Soziologie. 2016/2017 unterrichtete er als Lehrbeauftragter am Institut für Soziologie der FSU Jena. Zurzeit ist er Lehrbeauftragter am Institut für Soziologie und Kulturorganisation der Leuphana Universität Lüneburg.
Publikationen
Irmisch, Sandra, Zeltner, Philipp, Handrick, Vinzenz, Gershenzon, Jonathan, Köllner, Tobias G.: The maize cytochrome P450 CYP79A61 produces phenylacetaldoxime and indole-3-acetaldoxime in heterologous systems and might contribute to plant defense and auxin formation. In: BMC Plant Biology, 15: 128 (2015).
Zeltner, Philipp: Machtanalytik kinematographischer Bedrohungsszenarien im Planet der Affen. Von der Bombe zum Code. In: Henkel, Anna, Behrendt, Gianna (Hg.): 10 Minuten Soziologie. Fakten. Bielefeld: transcript Verlag (2018).