Forschung

Forschung

Forschung in der Arbeitsgruppe Crime and Carcerality:

  • Bringt neue interdisziplinäre Netzwerke von Forschern zusammen, die sich auf die gelebte Erfahrung von Räumen des Verbrechens und der Karzeralität konzentrieren – sei es in "traditionellen" Räumen (wie Gefängnissen oder Haftanstalten) oder in solchen, die auf erweiterte konzeptionelle Vorstellungen von Karzeralität ausgerichtet sind (wie Schulen, Verkehrspraxis, Räume von Stadt- oder sogar Meeresmanagement);
  • Hinterfragt, wie diese Räume funktionieren und sucht nach Möglichkeiten, sich mit relevanten Akteuren auszutauschen, um Forschungsmöglichkeiten zu identifizieren und Wissen und Expertise zu teilen;
  • Erforscht innovative Methoden, um mit den oft benachteiligten eingeschlossenen Populationen in Kontakt zu treten und sich mit weniger sichtbaren Forschungsfeldern zu beschäftigen, die mit diesem Bereich der akademischen Forschung verbunden sind;
  • Teilt Wissen und Expertise, um Lehre und Wissenschaft in diesem Bereich in Oldenburg disziplinübergreifend zu verbessern.

Unsere aktuelle Forschung ist in vier Bereichen angesiedelt:

Das Verständnis übergreifender sozialer Kontrolle anhand der Inhaftierung von Frauen (WISCA)

Frauen sind in Studien zu zentralen Themen wie Kontrolle, Ausgrenzung und Hafterfahrungen weitgehend außen vor geblieben. Dabei sind weibliche Gefangene von besonderem Interesse, weil viele Reformpläne an dieser relativ kleinen und scheinbar leichter zu handhabenden Gruppe erprobt werden. Dieses Projekt stellt eine wichtige Erweiterung der 'carceral geography' und der qualitativen Kriminologie im deutschsprachigen, interdisziplinären Bereich dar. Dies wird praktisch umgesetzt durch ein Projekt zum Verständnis von sozialer Kontrolle und der Inhaftierung von Frauen.

Räume der Fürsorge und Kontrolle: Apparat und Formen der karzeralen Fürsorge

Während sich ein Großteil der Forschung zu Kriminalität und Einschließung auf die Politik des absichtlichen, nachteiligen räumlichen Ausschlusses und der Inhaftierung konzentriert, ist es notwendig, Räume der Kriminalität und Karzeralität auch als solche der Kontrolle und Fürsorge zu sehen. Die hier assoziierten Projekte untersuchen, wie historische Arbeitshäuser im 18. Jahrhundert als Orte der Fürsorge funktionierten, bis hin zu zeitgenössischer Arbeit der Jugendjustiz im 21. Jahrhundert. Damit erweitern diese Projekte das Verständnis von Kriminalität und Karzeralität innerhalb von Theorien der institutionellen "Fürsorge" und "Sorge" und richten diese neu aus.

Der Gefängnis-Militär-Komplex

Welches Verhältnis besteht zwischen Gefängnissen – Räumen der Kontrolle, des räumlichen Ausschlusses und der Einschließung – und Institutionen des Militärs? Diese Forschung untersucht die komplexen Beziehungen zwischen Gefängnissen und der Art und Weise, wie sie in (post-)militärische Infrastrukturen eingebettet und durch (ehemaliges) Militärpersonal besetzt sind, in einer Zeit, in der Gefängnisse weltweit eine zunehmende Verbindung zu beiden (und Abhängigkeit von beiden) aufweisen.

Carceral geography beyond boundaries: Carceral Meere

Dieses Projekt baut auf dem Interesse an Grenzen auf, um die Abgrenzung dessen zu verschieben, was wir unter Räumen der Inhaftierung, der Begrenzung, der Einschließung und des Einsperrens verstehen. Auch andere Räume als das Gefängnis, das Arbeitshaus oder die Jugendstrafanstalt haben "karzerale" Qualitäten der Kontrolle, des Ausschlusses und der Eingrenzung. Indem wir andere Räume durch die konzeptionelle Linse der "Karzeralität" betrachten, können wir gelebte Erfahrungen, Formen des Regierens und die Politik der Kontrolle besser verstehen – historisch und gegenwärtig. Diese Forschung erforscht Offshore-Räume als solche des Verbrechens und der Karzeralität. Sie betrachtet die Politik der Eingrenzung von Menschen auf See (auf dem Gefängnisschiff) sowie die grenzüberschreitenden Praktiken, die die moderne Marine Governance charakterisieren (in Form von begrenzenden räumlichen Managementinstrumenten wie Meeresschutzgebieten).

(Stand: 19.01.2024)  | 
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