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Veranstaltung

Semester: Wintersemester 2024

3.01.055 Trotzkopf, Gurkenkönig, Lady Punk – Gattungstheoretische Analysen des weiblichen Kanons der Kinder- und Jugendliteratur -  


Veranstaltungstermin | Raum

  • Donnerstag, 17.10.2024 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 24.10.2024 14:00 - 16:00 | W03 1-156
  • Donnerstag, 7.11.2024 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 14.11.2024 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 21.11.2024 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 28.11.2024 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 5.12.2024 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 12.12.2024 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 19.12.2024 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Dienstag, 7.1.2025 18:00 - 22:00 | A01 0-008
  • Donnerstag, 9.1.2025 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 16.1.2025 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 23.1.2025 14:00 - 16:00 | A14 1-113
  • Donnerstag, 30.1.2025 14:00 - 16:00 | A14 1-113

Beschreibung

(Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Beschreibung des Anmeldeverfahrens unter
a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun/
b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren)

Das Seminar ist fest an die Übung 3.01.056 gebunden. Anmeldung bitte über das Seminar. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung importiert.

Immer noch ist weibliche Literatur mit dem Vorurteil behaftet, literarisch weniger wertvoll und damit weniger bedeutend für die Gattungsgeschichte der Literatur zu sein. Sie wird seltener verlegt, rezensiert, mit Preisen ausgezeichnet und in Schulbücher oder Kanonlisten aufgenommen.
Beispielsweise zieht die Studie #frauenzählen der Universität Rostock, die im März 2018 in 69 deutschen Medien in den Bereichen Print, Hörfunk und TV 2036 Rezensionen statistisch ausgewertet hat, das Fazit: „Autoren und Kritiker dominieren den literarischen Rezensionsbetrieb: Zwei Drittel aller Rezensionen würdigen die Werke von Autoren, Männer schreiben weit überwiegend über Männer und ihnen steht ein deutlich größerer Raum für Kritiken zur Verfügung. Einzig das Kinder- und Jugendbuchgenre erscheint als ausgeglichenes Genre; die als intellektuell oder „maskulin“ empfundenen Genres wie Sachbuch und Kriminalliteratur werden von Autoren wie Kritikern vereinnahmt.“ (Quelle: www.frauenzählen.de/docs/Literaturkritik%20und%20Gender_08_09_18.pdf, S. 4).

Die Studie #frauenzählen vermerkt, dass ausschließlich im (scheinbar ,unintellektuellen‘) Genre der Kinder- und Jugendliteratur Kritikerinnen und Kritiker in nahezu gleichem Maße Buchautorinnen wie -autoren besprechen: Gibt es in diesem Bereich also keinen geschlechtsbezogenen Bias? Bereits ein kurzer Blick auf den internationalen KJL-Kanon, schulische oder universitäre Leselisten zur Kinder- und Jugendliteratur oder auf das Seminarangebot an Universitäten zeigt, dass davon keine Rede sein kann.

Dieses Seminar will dem entgegensteuern und hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, die Poetik und Geschichte zentraler Gattungen der Kinder- und Jugendliteratur ausschließlich am Beispiel von Primär- und Sekundärtexten von Autorinnen in den Blick zu nehmen.

Thema sind bedeutende Gattungen und Klassiker für die Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur wie die Beispielgeschichten des 18. Jahrhunderts (Sophie La Roches „Moralische Erzählungen“ (1783/84)), der Backfischroman des 19. Jahrhunderts (Emmy von Rhodens „Der Trotzkopf“ (1885)) und das realistische und phantastische Erzählen im späteren 20. Jahrhundert (Ursula Wölfels „Die grauen und die grünen Felder“ (1970) und Christine Nöstlingers „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ (1972)). Untersucht werden außerdem der Adoleszenzroman (Dagmar Chidolues „Lady Punk“ (1985)), der phantastische Jugendroman (Cornelia Funkes „Der Herr der Diebe“ (2000)) und zuletzt der Coming-of-Age-Jugendroman in Versen von Chantal-Fleur Sandjons „Die Sonne, so strahlend und Schwarz“ (2022). Letzterer wurde 2023 mit dem deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet und schließt als Versroman einer afrodeutschen Autorin über eine queere BPoC in mehrfacher Hinsicht eine Leerstelle im Kanon der Kinder- und Jugendliteratur.
Neben der gattungstheoretischen Analyse des weiblichen Kanons der Kinder- und Jugendliteratur wird das Seminar auch zum Anlass genommen, um das Verhältnis von Kanon und Macht zu reflektieren.

Dieses Seminar ist lektüre- und dadurch auch kostenintensiv (ca. 25 € insgesamt beim Kauf gebrauchter Ausgaben). Am Ende des Kurses werden die Seminarteilnehmer:innen über eine kleine Kinder- und Jugendliteratursammlung verfügen, die sie im Idealfall durch das gesamte weitere (berufliche) Leben begleitet. Voraussetzung für die Teilnahme sind die regelmäßige Lektüre und aktive Mitarbeit. Ins Seminar integriert ist der Besuch der KIBUM im Zeitraum vom 9. – 13.11.2024.

Anzuschaffende Literatur:
• Sophie La Roche: „Moralische Erzählungen“ (1783/84), Taschenbuch, Holzinger 2013: 11,79€ (Scan wird zur Verfügung gestellt)
• Emmy von Rhoden: „Der Trotzkopf“, Fischer Taschenbuch, 2012, neu: 15 €; gebraucht: ab 3 €
• Ursula Wölfel: „Die grauen und die grünen Felder“ (1970), Beltz & Gelberg 2017, Taschenbuch: 1,15 €.
• Christine Nöstlinger: „Wir pfeifen auf den Gurkenkönig“ (1972), Rowohlt, Taschenbuch, 1977, neu: 10 €, gebraucht ab: 2 €
• Dagmar Chidolue: Lady Punk (1985). Taschenbuch, epubli 2019, neu: 9,95 €, gebraucht: ab 2€;
• Cornelia Funke: „Der Herr der Diebe“ (2000), Dressler 2021, neu: 12 €, gebraucht ab 4€;
• Chantal-Fleur Sandjon: „Die Sonne, so strahlend und Schwarz“, Thienemann, 2022, neu: 18 €, gebraucht: ab 9 €.

Prüfungsart: Referat mit Ausarbeitung oder Hausarbeit.

lecturer

SWS
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(Stand: 22.05.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uol.de/studium/lehrveranstaltungen/va-details?course_id=2f8c55549da360020dea9b74f147d307&cHash=9ed08b7ea0c7cb80ff531a14be00552c
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