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Veranstaltung

Semester: Sommersemester 2022

3.01.021 Geschlecht und Sexualität. Queere Identitäten in deutschsprachigen Romanen. Eine Einführung in die Erzähltheorie. -  


Veranstaltungstermin | Raum

Beschreibung

Studierende der Gender Studies, die teilnehmen möchten, wenden sich bitte per Mail an Frau Brören unter eske.broeren@uol.de, die sie einträgt. Die Eintragungen erfolgen bis Fr, 8.4.2022 und dann wieder ab Di, 19.04.22.

Germanistik-Studierende melden sich bitte über Stud.IP an.
Einzelheiten zum Anmeldeverfahren unter
a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/
b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun/.


„Oft habe ich den Eindruck, viele Menschen denken, dass das Leben für LGBTQ-Menschen heutzutage doch kein Problem mehr sei. Wir haben doch den Christopher Street Day und die Ehe für alle – stellt euch doch nicht so an und fühlt euch ständig diskriminiert! Doch die Realität sieht immer noch anders aus. Auch 2020 ist es keine Selbstverständlichkeit, sichtbar zu sein und laut zu sagen: Ich bin schwul, lesbisch, bisexuell, nichtbinär oder trans.“, konstatiert der Autor Linus Giese in seinem 2020 erschienenen autobiografischen Buch „Ich bin Linus.“ Er verweist damit auf die scheinbar zunehmende Akzeptanz queerer Identitäten in der deutschen Gesellschaft und stellt doch heraus, dass Menschen, die in ihrem Geschlecht oder ihrer Sexualität von heteronormativen Vorstellungen abweichen, nach wie vor starker Diskriminierung ausgesetzt sind.

Tatsächlich werden queere Menschen in den Medien (z. B. im Internet, in Filmen, in Serien über Streaming-Dienste oder in der Kinder- und Jugendliteratur) seit den 1990er-Jahren und 2000er-Jahren zuzunehmend in positiver Weise sichtbar gemacht. Beispielsweise schaffen es diese Charaktere, von stereotypen Randfiguren zu vielschichtigen Hauptfiguren aufzusteigen. Doch findet diese positive Entwicklung auch Niederschlag in der Auseinandersetzung mit der Diskriminierung queerer Menschen? Inwiefern ist das Thema Teil der Literatur oder der literaturwissenschaftlichen Forschung?

In diesem Seminar wollen wir das Erzählen von Geschlecht und Sexualität in deutschsprachigen Romanen (zwischen 1977 und 2020) hinterfragen.
Wie wird von queeren Identitäten erzählt? Welche Rolle spielen erzähltheoretische Kategorien wie Modus, Handlung, Figur oder Raum beim Erzählen von Menschen, die heteronormative Konzepte unterlaufen? Gibt es eine ,spezifisch queere‘ Erzählweise überhaupt?
Dabei geht es um Fragen wie:
Wie werden Geschlecht und Sexualität im literarischen Text verhandelt? Inwiefern richten sich die gelesenen literarischen Texte speziell an eine cis Zielgruppe? Kommen die Texte über Vorurteile oder eine stereotype Darstellung z. B. von Transgender hinaus? Inwiefern birgt der jeweilige literarische Text das Potenzial, heteronormative Vorstellungen wie die Binarität der Geschlechter infrage zu stellen?

Erzähltheoretisch untersucht und mittels literaturwissenschaftlicher Methoden interpretiert werden sollen die Romane „Die Freundinnen“ (1977) von Johanna Moosdorf sowie die Kinder- und Jugendbücher „Body. Leben im falschen Körper“ (2003) von Christine Fehér und „Der Katze ist es ganz egal“ (2020) von Franz Orghandl.
Neben dem Kennenlernen der literaturwissenschaftlichen Textinterpretation ist es das Ziel des Seminars, eine Einführung in die Erzähltheorie zu bieten, indem grundlegende Kategorien der Erzähltheorie (Zeit, Modus, Stimme usw.) vermittelt und praktisch angewandt werden.
Darüber hinaus wird das Seminar in das wissenschaftliche Arbeiten einführen. Hierzu gehören Kenntnisse des Bibliografierens, Zitierens, Exzerpierens und der Literaturrecherche.
Die Prüfungsleistung in diesem Seminar ist das Portfolio aus Bibliografie, Exposé, Exzerpt und Textanalyse, das in der Vorlesungszeit zu erbringen ist.

Für das Seminar sind die folgenden Werke selbstständig anzuschaffen:
Christine Fehér: Body. Leben im falschen Körper. Düsseldorf: Sauerländer 2003. (Taschenbuch: 1,14 €).
Franz Orghandl: Der Katze ist es ganz egal. Mit Illustrationen von Theresa Strozyk. Leipzig: Klett Kinderbuch 2020. (neu: 13 €; gebraucht ab 9 €)
Johanna Moosdorf: Die Freundinnen. Roman. [1977]. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch 2016. (Taschenbuch: 12,99 €; gebraucht ab 9 €)
Zu Anschaffung empfohlen ist:
Martinez, Matias/Scheffel, Michael: Einführung in die Erzähltheorie. 10., überarbeitete und ak-tualisierte Auflage. München: C.H. Beck 2016 ⇐ C.H. Beck Studium). (neu: 16,95 €; gebraucht ab 9 €)

lecturer

SWS
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(Stand: 19.01.2024)  | 
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