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Veranstaltung

Semester: Sommersemester 2020

4.03.149 Einführung in die Existenzphilosophie -  


Veranstaltungstermin | Raum

  • Mittwoch, 15.4.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 22.4.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 29.4.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 6.5.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 13.5.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 20.5.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 27.5.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 3.6.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 10.6.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 17.6.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 24.6.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 1.7.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 8.7.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111
  • Mittwoch, 15.7.2020 14:00 - 16:00 | A06 1-111

Beschreibung

Lange bevor „Freiheit und Kontrolle“ als die „Geschichte des nicht zu Ende befreiten Sklaven“ gedacht werden konnte (Metz, Seeßlen 2017), gab es die Existenzphilosophie schon, die sowohl an einer absoluten Freiheit des Subjekts wie auch an einer vollkommenen Kontrolle durch die gesellschaftlichen Verhältnisse zweifelte, obwohl der Mensch nach dem „Tod Gottes“ (Friedrich Nietzsche 1844-1900) in der Welt auf sich allein gestellt sei. Mit Sören Kierkegaard (1813-1855) hatte die Existenzphilosophie einen bedeutenden Wegbereiter, die sich in Deutschland mehr über Karl Jaspers (1883-1969) und weniger über Martin Heidegger (1889-1976) philosophisch sowie durch Hannah Arendt (1906-1975) im amerikanischen Exil politisch vollendete. Der deutschen Existenzphilosophie stand der französische Existentialismus mit Gabriel Marcel (1889-1973), Jean-Paul Sartre (1905-1980), Simone de Beauvoir (1908-1986), Albert Camus (1913-1960) und der Leibphilosophie von Maurice Merleau-Ponty (1908-1961) gegenüber, deren politische und gesellschaftliche Wirkung sich vor allem in den Emanzipationsbewegungen und Befreiungskämpfen der sechziger und siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts manifestierte.
Heute sehen wir uns vor neue „Grenzsituationen“ (Jaspers) gestellt, bei denen durch eine flächendeckende Ausbreitung der sozialen Medien und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen durch die Klimakrise Angst, Sorge und Verzweiflung als prominente Themen der Existenzphilosophie ein anderes Interesse an ihr wachrufen können als es unter den Bedingungen der Weltkriege und der Atombewaffnung im 20. Jahrhunderts der Fall gewesen ist. Denn unter dem Konformitätsdruck der sozialen Medien kann bei der Suche nach einer eigenen Stimme ein „Plädoyer für Einsamkeitsfähigkeit“ (Marquard) ein existenzphilosophischer „Rettungsanker“ sein, der in diesem Seminar durch vergleichende Textlektüre und einen persönlichen Erfahrungsaustausch erprobt werden soll.

Literatur:
Odo Marquard: Der Einzelne. Vorlesungen zur Existenzphilosophie (Was bedeutet das alles?), Stuttgart 2013; Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft, Stuttgart 2000; Sören Kierkegaard: Die Krankheit zum Tode, Stuttgart 2002; Martin Heidegger: Über den Humanismus, Frankfurt am Main 2000; Karl Jaspers: Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens (1935), Berlin 1950; Karl Jaspers: Vernunft und Existenz (1935); Karl Jaspers: Existenzphilosophie, Berlin 1956; Hannah Arendt: Was ist Existenzphilosophie? Frankfurt am Main 1990; Gabriel Marcel: Sein und Haben, Paderborn 1968; Jean-Paul Sartre: Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie, Frankfurt am Main und Wien 1991; Jean-Paul Sartre: Der Existentialismus ist ein Humanismus, Ges. Werke, Reinbek 1994; Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau, Reinbek 2007; Albert Camus: Der Mythos des Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde, Reinbek 2004; Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1966; Annemarie Piper: Sören Kierkegaard, München 2014; Tilo Wesche: Kierkegaard. Eine philosophische Einführung, Stuttgart2003; Konrad Liessmann: Sören Kierkegaard zur Einführung, Hamburg 2013; Hans Saner: Karl Jaspers. rowohlts monographien, Hamburg 1970; Werner Schüßler: Jaspers zur Einführung, Hamburg 1995; Markus Metz und Georg Seeßlen: Freiheit und Kontrolle. Die Geschichte des nicht zu Ende befreiten Sklaven, Berlin 2017.

lecturer

Studienbereiche

  • Studium generale / Gasthörstudium

SWS
2

Für Gasthörende / Studium generale geöffnet:
Ja

Hinweise zum Inhalt der Veranstaltung für Gasthörende
Lange bevor „Freiheit und Kontrolle“ als die „Geschichte des nicht zu Ende befreiten Sklaven“ gedacht werden konnte (Metz, Seeßlen 2017), gab es die Existenzphilosophie schon, die sowohl an einer absoluten Freiheit des Subjekts wie auch an einer vollkommenen Kontrolle durch die gesellschaftlichen Verhältnisse zweifelte, obwohl der Mensch nach dem „Tod Gottes“ (Friedrich Nietzsche 1844-1900) in der Welt auf sich allein gestellt sei. Mit Sören Kierkegaard (1813-1855) hatte die Existenzphilosophie einen bedeutenden Wegbereiter, die sich in Deutschland mehr über Karl Jaspers (1883-1969) und weniger über Martin Heidegger (1889-1976) philosophisch sowie durch Hannah Arendt (1906-1975) im amerikanischen Exil politisch vollendete. Der deutschen Existenzphilosophie stand der französische Existentialismus mit Gabriel Marcel (1889-1973), Jean-Paul Sartre (1905-1980), Simone de Beauvoir (1908-1986), Albert Camus (1913-1960) und der Leibphilosophie von Maurice Merleau-Ponty (1908-1961) gegenüber, deren politische und gesellschaftliche Wirkung sich vor allem in den Emanzipationsbewegungen und Befreiungskämpfen der sechziger und siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts manifestierte. Heute sehen wir uns vor neue „Grenzsituationen“ (Jaspers) gestellt, bei denen durch eine flächendeckende Ausbreitung der sozialen Medien und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen durch die Klimakrise Angst, Sorge und Verzweiflung als prominente Themen der Existenzphilosophie ein anderes Interesse an ihr wachrufen können als es unter den Bedingungen der Weltkriege und der Atombewaffnung im 20. Jahrhunderts der Fall gewesen ist. Denn unter dem Konformitätsdruck der sozialen Medien kann bei der Suche nach einer eigenen Stimme ein „Plädoyer für Einsamkeitsfähigkeit“ (Marquard) ein existenzphilosophischer „Rettungsanker“ sein, der in diesem Seminar durch vergleichende Textlektüre und einen persönlichen Erfahrungsaustausch erprobt werden soll. Literatur: Odo Marquard: Der Einzelne. Vorlesungen zur Existenzphilosophie (Was bedeutet das alles?), Stuttgart 2013; Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft, Stuttgart 2000; Sören Kierkegaard: Die Krankheit zum Tode, Stuttgart 2002; Martin Heidegger: Über den Humanismus, Frankfurt am Main 2000; Karl Jaspers: Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens (1935), Berlin 1950; Karl Jaspers: Vernunft und Existenz (1935); Karl Jaspers: Existenzphilosophie, Berlin 1956; Hannah Arendt: Was ist Existenzphilosophie? Frankfurt am Main 1990; Gabriel Marcel: Sein und Haben, Paderborn 1968; Jean-Paul Sartre: Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie, Frankfurt am Main und Wien 1991; Jean-Paul Sartre: Der Existentialismus ist ein Humanismus, Ges. Werke, Reinbek 1994; Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau, Reinbek 2007; Albert Camus: Der Mythos des Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde, Reinbek 2004; Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1966; Annemarie Piper: Sören Kierkegaard, München 2014; Tilo Wesche: Kierkegaard. Eine philosophische Einführung, Stuttgart2003; Konrad Liessmann: Sören Kierkegaard zur Einführung, Hamburg 2013; Hans Saner: Karl Jaspers. rowohlts monographien, Hamburg 1970; Werner Schüßler: Jaspers zur Einführung, Hamburg 1995; Markus Metz und Georg Seeßlen: Freiheit und Kontrolle. Die Geschichte des nicht zu Ende befreiten Sklaven, Berlin 2017.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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