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Veranstaltung

Semester: Wintersemester 2021

3.01.053 Versehrte Körper im Drama (18.-20. Jh.) / Beginn ab 01. November (Online) -  


Veranstaltungstermin | Raum

Beschreibung

Anmeldung über Stud.IP ab 18.09.2021, 8 Uhr bis 31.10.2021, 23.59 Uhr.
Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Beschreibung des Anmeldeverfahrens unter
a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun/

Beginn ab 01. November. Weitere Blocktermine werden abgesprochen.

b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/

Das Seminar ist fest an die Übung 3.01.054 gebunden. Anmeldung bitte über das Seminar. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung importiert.

Mit der Entwicklung des bürgerlichen Illusionstheaters im 18. Jahrhundert setzt sich im Drama der ‚klassische Körperkanon‘ (Bachtin) durch, der den ‚geschlossenen‘, unversehrten Körper fordert. Für die Komödienpoetik der Aufklärung ist die Abgrenzung von der Körperlichkeit volkstheatraler Formen der Commedia dell’ arte und der Hanswurstiaden mit ihren Buckligen und Stotterern geradezu konstitutiv: An die Stelle der Inszenierung „unschuldiger natürlicher Fehler“ (Gottsched) soll eine Zivilisierung des Körpers und eine der Tugenderziehung verpflichtete Behandlung menschlicher Laster auf dem Theater treten. Dennoch finden sich in Dramen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, nicht nur in Lustspielen, auffällig viele Figuren, die durch körperliche Versehrtheit oder Behinderung gekennzeichnet sind: Das Spektrum reicht von Lessings Kriegsinvaliden Major Tellheim (Minna von Barnhelm) über Goethes Götz von Berlichingen mit seiner „eisernen“ Prothesen-Hand bis zu Kleists klumpfüßigem Dorfrichter Adam (Der zerbrochne Krug). Spätestens im sozialen Drama des Vormärz (Büchner, Woyzeck) wird schließlich körperliche Versehrung als gesellschaftliche Zurichtung reflektiert.
Das Seminar soll diese und weitere Dramentexte im Hinblick auf ihre jeweiligen Repräsentationen körperlicher Alterität untersuchen und dabei zugleich den Funktionen dieser Repräsentationen für das Drama nachgehen: Inwiefern dienen körperliche Versehrungen zur Figurenzeichnung? Welche symbolischen Dimensionen sind damit verbunden? Inwiefern ist körperliche Alterität mit anderen Differenzen (gender, race) vermittelt? Welche Funktionen haben körperliche Differenzen für die Dramenhandlung? Auf welche theatralen (Bühnen-) Effekte zielt der Dramentext mittels Körperbildern? Welche Möglichkeiten der Komik verbinden sich mit dem behinderten Körper in der Komödie? Kann der versehrte Körper zum Ansatzpunkt von ‚Furcht und Mitleid‘ werden?
Zur Anschaffung empfohlen werden Reclam-Ausgaben der folgenden Werke:
Lessing, „Minna von Barnhelm“; Goethe, „Götz von Berlichingen“; Kleist, „Der zerbrochne Krug“; Büchner, „Woyzeck“.
Prüfungsart: 1 Hausarbeit oder1 Referat mit schriftl. Ausarbeitung

lecturer

TutorInnen

SWS
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Lehrsprache
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(Stand: 19.01.2024)  | 
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