Die hier angezeigten Termine und Veranstaltungen werden dynamisch aus Stud.IP heraus angezeigt.

Daher kontaktieren Sie bei Fragen bitte direkt die Person, die unter dem Punkt Lehrende/Dozierende steht.

Veranstaltung

Semester: Wintersemester 2019

4.03.241 Philosophische Ästhetik im Roman der türkischen Moderne: A. Tanpinar, N. Hikmet, O. Pamuk, Z. Livaneli, A. Altan und A. Erdogan -  


Veranstaltungstermin | Raum

  • Dienstag, 15.10.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 22.10.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 29.10.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 5.11.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 12.11.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 19.11.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 26.11.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 3.12.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 10.12.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 17.12.2019 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 7.1.2020 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 14.1.2020 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 21.1.2020 14:00 - 16:00 | A01 0-006
  • Dienstag, 28.1.2020 14:00 - 16:00 | A01 0-006

Beschreibung

Angesichts von rund 4 Millionen türkischen Mitbürgern, über deren kulturelle Inhomogenität der deutsche Normalbürger wenig Kenntnis hat, beabsichtigt die Lehrveranstaltung einige Facetten des geistigen Lebens und der Identitätskonflikte zu beleuchten, die Gegenstand der türkischen Literatur und ihres Publikums sind. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund, dass das Interesse an türkischer Literatur und deren transnationale Bedeutung gewachsen ist, denn Orhan Pamuk wurde im Jahr 2006 für sein schriftstellerisches Werk mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Täglich kursieren verschiedenste, teils erschreckende Nachrichten und Klischees über das Land, dessen EU-Mitgliedschaftskandidatur nach den Ereignissen der Gezi-Park-Revolte und dem ‚Flüchtlingsdeal‘ auf dem Spiel stehen. Aber: „Erdoğanistan“ und die dort stattgefundene kulturelle Gleichschaltung spiegeln nicht den Reichtum und die Diversität türkischer Kultur und ihres philosophisch-literarischen Überbaus wider.
Die Ästhetik des modernen türkischen Romans, dies ist meine Arbeitsthese, beruht – neben sufistischen und osmanisch-türkischen Traditionen – auf der Durchdringung bestimmter philosophischer Grundgedanken, die der europäischen Überlieferung entstammen. Welche philosophisch und poetologisch vorgebildeten Topoi eines Boethius, Augustinus, Marx, Nietzsche, Lenin, Nerval, Flaubert, Baudelaire, Majakowski oder auch Erich Auerbach – er hatte 11 Jahre als Philologe und Kulturphilosoph im Istanbuler Exil gelehrt – wirkten auf Schriftsteller wie Hikmet, Pamuk, Tanpınar oder Altan ein? Wie wurden philosophische Denkformen bei der literarischen Gestaltung gesellschaftlich und moralisch schwieriger türkischer Themen (Religion, Minderheiten, Rolle der Frau, Kunst, Musik, Sexualität, Politik, Staatsdoktrin, Nationalgeschichte, Zerrissenheit zwischen Ost und West, Zensur, Folter, Schreiben hinter Gefängnismauern, Exil) stilistisch verwendet?
Voraussetzungen und Bedingungen: Neugierde und Freude am „Fremden“, um das „Eigene“ (F. Hölderlin) besser verstehen zu lernen. Zur ersten Sitzung sollten möglichst Tanpınars und Hikmets Roman Seelenfrieden (1948) und Die Romantiker (1962) gelesen sein. Alle Romantexte stehen im Handapparat der UB zur Verfügung und werden nach der angegeben chronologischen Reihenfolge (türk. Erstveröffentlichung) behandelt:
Primärtexte:
Ahmet Hamdi Tanpınar: Seelenfrieden [1949]. Aus dem Türkischen von Christoph K. Neumann. Nachwort von Wolfgang Günter Lerch. Zürich: Unionsverlag 2008.
Nazim Hikmet: Die Romantiker [1962]. Roman aus dem Türkischen von Hanne Egghardt. Mit einem Nachwort von Peter Bichsel. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag, 2. Auflage 2012.
Orhan Pamuk: Istanbul [2003]. Aus dem Türkischen von Gerhard Meier. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch Verlag 2010.
Asli Erdoğan: Das Haus aus Stein [2009]. Aus dem Türkischen übersetzt von Gerhard Meier. München: Penguin 2019.
Zülfü Livaneli: Serenade für Nadja [2010]. Aus dem Türkischen von Gerhard Meier. Stuttgart: Klett-Cotta 2013.
Ahmet Altan: Ich werde die Welt nie wiedersehen. Texte aus dem Gefängnis. Aus dem Türkischen von Ute Birgi-Knellessen. Frankfurt/Main: S. Fischer Verlag 2018.
Forschungsliteratur:
Hundert Jahre Türkei. Zeitzeugen erzählen. Herausgegeben und mit einem Vorwort von Hülya Adak und Erika Glassen. Zürich: Unionsverlag 2010.

lecturer

Studienbereiche

  • Studium generale / Gasthörstudium

SWS
2

Lehrsprache
deutsch

Für Gasthörende / Studium generale geöffnet:
Ja

Hinweise zum Inhalt der Veranstaltung für Gasthörende
Angesichts von rund 4 Millionen türkischen Mitbürgern, über deren kulturelle Inhomogenität der deutsche Normalbürger wenig Kenntnis hat, beabsichtigt die Lehrveranstaltung einige Facetten des geistigen Lebens und der Identitätskonflikte zu beleuchten, die Gegenstand der türkischen Literatur und ihres Publikums sind. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund, dass das Interesse an türkischer Literatur und deren transnationale Bedeutung gewachsen ist, denn Orhan Pamuk wurde im Jahr 2006 für sein schriftstellerisches Werk mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Täglich kursieren verschiedenste, teils erschreckende Nachrichten und Klischees über das Land, dessen EU-Mitgliedschaftskandidatur nach den Ereignissen der Gezi-Park-Revolte und dem ‚Flüchtlingsdeal‘ auf dem Spiel stehen. Aber: „Erdoğanistan“ und die dort stattgefundene kulturelle Gleichschaltung spiegeln nicht den Reichtum und die Diversität türkischer Kultur und ihres philosophisch-literarischen Überbaus wider. Die Ästhetik des modernen türkischen Romans, dies ist meine Arbeitsthese, beruht – neben sufistischen und osmanisch-türkischen Traditionen – auf der Durchdringung bestimmter philosophischer Grundgedanken, die der europäischen Überlieferung entstammen. Welche philosophisch und poetologisch vorgebildeten Topoi eines Boethius, Augustinus, Marx, Nietzsche, Lenin, Nerval, Flaubert, Baudelaire, Majakowski oder auch Erich Auerbach – er hatte 11 Jahre als Philologe und Kulturphilosoph im Istanbuler Exil gelehrt – wirkten auf Schriftsteller wie Hikmet, Pamuk, Tanpınar oder Altan ein? Wie wurden philosophische Denkformen bei der literarischen Gestaltung gesellschaftlich und moralisch schwieriger türkischer Themen (Religion, Minderheiten, Rolle der Frau, Kunst, Musik, Sexualität, Politik, Staatsdoktrin, Nationalgeschichte, Zerrissenheit zwischen Ost und West, Zensur, Folter, Schreiben hinter Gefängnismauern, Exil) stilistisch verwendet? Voraussetzungen und Bedingungen: Neugierde und Freude am „Fremden“, um das „Eigene“ (F. Hölderlin) besser verstehen zu lernen. Zur ersten Sitzung sollten möglichst Tanpınars und Hikmets Roman Seelenfrieden (1948) und Die Romantiker (1962) gelesen sein. Alle Romantexte stehen im Handapparat der UB zur Verfügung und werden nach der angegeben chronologischen Reihenfolge (türk. Erstveröffentlichung) behandelt: Primärtexte: Ahmet Hamdi Tanpınar: Seelenfrieden [1949]. Aus dem Türkischen von Christoph K. Neumann. Nachwort von Wolfgang Günter Lerch. Zürich: Unionsverlag 2008. Nazim Hikmet: Die Romantiker [1962]. Roman aus dem Türkischen von Hanne Egghardt. Mit einem Nachwort von Peter Bichsel. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag, 2. Auflage 2012. Orhan Pamuk: Istanbul [2003]. Aus dem Türkischen von Gerhard Meier. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch Verlag 2010. Asli Erdoğan: Das Haus aus Stein [2009]. Aus dem Türkischen übersetzt von Gerhard Meier. München: Penguin 2019. Zülfü Livaneli: Serenade für Nadja [2010]. Aus dem Türkischen von Gerhard Meier. Stuttgart: Klett-Cotta 2013. Ahmet Altan: Ich werde die Welt nie wiedersehen. Texte aus dem Gefängnis. Aus dem Türkischen von Ute Birgi-Knellessen. Frankfurt/Main: S. Fischer Verlag 2018. Forschungsliteratur: Hundert Jahre Türkei. Zeitzeugen erzählen. Herausgegeben und mit einem Vorwort von Hülya Adak und Erika Glassen. Zürich: Unionsverlag 2010.

(Stand: 19.01.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page