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Veranstaltung

Semester: Sommersemester 2020

3.06.024 Zertrümmern, Schießen, Ausradieren. Zerstörung als künstlerische Praxis -  


Veranstaltungstermin | Raum

Beschreibung

Ulrike Rosenbach schoss mit Pfeilen auf ein Madonnenbildnis, Niki de Saint Phalle mit einem Gewehr auf ihre Leinwände, Lucio Fontana zerschnitt seine. Robert Rauschenberg radierte eine Zeichnung von Willem de Kooning aus, John Baldessari verbrannte sein Frühwerk. Zerstörung – ob als aggressiver und gewaltvoller Akt, akribisch ausgeführte Tätigkeit, aufwendig konstruierte Inszenierung, einkalkulierter oder in Kauf genommener Zerfall – steht traditionellen Vorstellungen vom originär Schöpferischen scheinbar diametral gegenüber. Gleichwohl ist sie in der kanonischen westeuropäisch-nordamerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts ein essenzieller Bestandteil zahlreicher künstlerischer Arbeiten. Ihnen werden wir uns im Seminar anhand exemplarischer Fallstudien vor allem der 1950er bis 1990er Jahre nähern. Der weit gefasste Oberbegriff der Zerstörung umfasst dabei nicht nur Arbeiten wie die oben genannten, sondern auch so disparate Phänomene wie Prozesskunst oder (Selbst-)Verletzung in der Body Art und berührt zudem vielfältige kunst- und medienhistorische, methodische sowie geschlechtertheoretische Fragen. Im Seminar wird die eigenständige Erarbeitung fragen- und thesengeleiteter Analysen und der Umgang mit künstlerischen Arbeiten unterschiedlicher Gattungen wie Malerei, Skulptur, Performance, Video- und Medienkunst erprobt. Die Bereitschaft zur regelmäßigen Textlektüre wird erwartet.

lecturer

(Stand: 19.01.2024)  | 
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