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Veranstaltung

Semester: Sommersemester 2023

1.07.0941 Gewalt und Ordnungsbildung -  


Veranstaltungstermin | Raum

Beschreibung

In der soziologischen Diskussion wird Gewalt primär als soziales Problem begriffen, aber kaum auf der Ebene einer allgemeinen Theorie sozialer Ordnungsbildung analysiert. Wenn man gesellschaftliche Ordnung und Gesellschaftskritik durch soziale Bewegungen analysieren möchte, ist es aber unerlässlich zu untersuchen, welche Funktion Gewalt für die Bildung sozialer Ordnung zukommt. Dabei zeigt sich, dass „Gewalt“ ein politischer Begriff ist, denn es wird in gesellschaftlichen Diskursen entschieden, was als Gewalt gelten soll und was nicht. Deutlich wird dies an den Aktionen der Klimaschutzbewegung. Sollen diese als strafbare Gewalthandlung gelten oder handelt es sich nicht vielmehr um eine gerechtfertigte Notwehrmaßnahme, die sich gegen die Gewalt derjenigen Akteure wendet, die den Klimawandel vorantreiben. Zu den letzteren wären Ölkonzerne oder Investmentgesellschaften zählen. Im Seminar werden wir zunächst einen reflexiven Gewaltbegriff erarbeiten, der es erlaubt, Gewalt als ein politisches Phänomen zu begreifen. Vor diesem Hintergrund werden in einem zweiten Schritt die moderne Verfahrensordnung der Gewalt untersucht und darauf aufbauend die Aktionen der Klimaschutzbewegungen analysiert sowie diejenigen Diskurse, in denen darum gestritten wird, ob diese Aktionen als Gewalt zu werten sind oder berechtigter Protest.

lecturer

SWS
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(Stand: 19.01.2024)  | 
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