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Veranstaltung

Semester: Sommersemester 2021

4.02.046 Die Moderne und ihr Mittelalter (synchron und Exkursion geplant) -  


Veranstaltungstermin | Raum

  • Donnerstag, 15.4.2021 10:00 - 12:00 | Online-Meeting
  • Donnerstag, 29.4.2021 10:00 - 12:00 | Online-Meeting
  • Donnerstag, 27.5.2021 10:00 - 12:00 | Online-Meeting
  • Donnerstag, 24.6.2021 10:00 - 12:00 | Online-Meeting
  • Donnerstag, 1.7.2021 10:00 - 12:00 | Online-Meeting
  • Donnerstag, 8.7.2021 10:00 - 12:00 | Online-Meeting
  • Freitag, 16.7.2021 9:00 - 13:00 | Online-Meeting

Beschreibung

Dieses Seminar ist ein eigenständiges Modul; es ist KEINE Kombination mit einer weiteren Veranstaltung notwendig.

Das Mittelalter hat nicht erst in jüngster Zeit Konjunktur. Vielmehr ist bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein gesteigertes Interesse an dieser Epoche zu verzeichnen, das teils Fragen der bürgerlichen Identität, teils der Herrschaftssicherung geschuldet war. Die Moderne spiegelte sich in „ihrem“ Mittelalter. Das lässt sich beispielsweise am George-Kreis beobachten, an der „Restauration“ von Burgen am Mittelrhein, der 1815 Preußen zugesprochen worden war, oder den nationalsozialistischen „Ordensburgen“, die der historischen Legitimierung und Überhöhung der nationalsozialistischen Diktatur dienten. Auch die erste Jugendherberge der Welt wurde 1912 in einer Burg (in Altena) eröffnet. Mit der Realität musste dieses Mittelalter nicht viel zu tun haben. Deshalb wird dieses Seminar nicht die Geschichte des Mittelalters untersuchen, sondern sich damit beschäftigen, welche Imaginationen des Mittelalters in der Moderne eine Rolle spielten, und welche Bedeutung die Vorstellung der Geschichte haben kann.
Das Seminar wird anhand ausgewählter Aspekte das Mittelalterbild der Moderne beleuchten und im Rahmen vor Ort in den Blick nehmen: Eine dreitägige Exkursion führt an den Rhein (16.-18. Juli). Geplant sind die Besuche der Burg Stolzenfels, Paradeburg der preußischen Besitzergreifung der Rheinlande, der Marksburg, restaurierte Referenzburg des bürgerlichen Burgenvereins, der Stadt Boppard als Beispiel einer im 19. Jahrhundert bewusst bewahrten mittelalterlichen Stadt, des Kölner Doms als Integrationsangebot der Preußen an die katholischen Rheinlande, sowie der Drachenburg bei Königswinter als im 19. Jahrhundert errichteter Phantasieburg eines bürgerlichen Aufsteigers. Die Exkursion ist konstitutiver Bestandteil des Moduls.

Literaturhinweise:
Groebner, Valentin: Das Mittelalter hört nicht auf. Über historisches Erzählen, München 2008.
Oexle, Otto Gerhard: Die Moderne und ihr Mittelalter. Eine folgenreiche Problemgeschichte, in: Peter Segl (Hg.): Mittelalter und Moderne. Entdeckung und Rekonstruktion der mittelalterlichen Welt. Kongreßakten des 6. Symposiums des Mediävistenverbandes in Bayreuth 1995, Sigmaringen 1997, S. 307-364.

Lehrende

Studienbereiche

  • Studium generale / Gasthörstudium

SWS
4

Art der Lehre
Hybrid (Online und Präsenz)

Anzahl der freigegebenen Plätze für Gasthörende
5

Für Gasthörende / Studium generale geöffnet:
Ja

Hinweise zum Inhalt der Veranstaltung für Gasthörende
Das Mittelalter hat nicht erst in jüngster Zeit Konjunktur. Vielmehr ist bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert ein gesteigertes Interesse an dieser Epoche zu verzeichnen, das teils Fragen der bürgerlichen Identität, teils der Herrschaftssicherung geschuldet war. Die Moderne spiegelte sich in „ihrem“ Mittelalter. Das lässt sich beispielsweise am George-Kreis beobachten, an der „Restauration“ von Burgen am Mittelrhein, der 1815 Preußen zugesprochen worden war, oder den nationalsozialistischen „Ordensburgen“, die der historischen Legitimierung und Überhöhung der nationalsozialistischen Diktatur dienten. Auch die erste Jugendherberge der Welt wurde 1912 in einer Burg (in Altena) eröffnet. Mit der Realität musste dieses Mittelalter nicht viel zu tun haben. Deshalb wird dieses Seminar nicht die Geschichte des Mittelalters untersuchen, sondern sich damit beschäftigen, welche Imaginationen des Mittelalters in der Moderne eine Rolle spielten, und welche Bedeutung die Vorstellung der Geschichte haben kann. Das Seminar wird anhand ausgewählter Aspekte das Mittelalterbild der Moderne beleuchten und im Rahmen von zwei Exkursionen vor Ort in den Blick nehmen: Neben einer Halbtagesexkursion nach Bremen (Termin noch offen) führt eine zweitägige Exkursion an den Rhein (voraussichtlich 08./09. Juli ODER 16./17. Juli). Geplant sind die Besuche der Burg Stolzenfels, Paradeburg der preußischen Besitzergreifung der Rheinlande, der Marksburg, restaurierte Referenzburg des bürgerlichen Burgenvereins, der Stadt Boppard als Beispiel einer im 19. Jahrhundert bewusst bewahrten mittelalterlichen Stadt, des Kölner Doms als Integrationsangebot der Preußen an die katholischen Rheinlande, sowie der Drachenburg bei Königswinter als im 19. Jahrhundert errichteter Phantasieburg eines bürgerlichen Aufsteigers. Literaturhinweise: Groebner, Valentin: Das Mittelalter hört nicht auf. Über historisches Erzählen, München 2008. Oexle, Otto Gerhard: Die Moderne und ihr Mittelalter. Eine folgenreiche Problemgeschichte, in: Peter Segl (Hg.): Mittelalter und Moderne. Entdeckung und Rekonstruktion der mittelalterlichen Welt. Kongreßakten des 6. Symposiums des Mediävistenverbandes in Bayreuth 1995, Sigmaringen 1997, S. 307-364.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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