Im Blockseminar werden Grundlagentexte der Eigentumstheorie und die aktuelle Praxis des Eigentums an Wohnraum behandelt. Wem gehört die Stadt? Oder genauer gefragt: Welches Eigentum an Wohnraum und städtischen Boden ist gerechtfertigt? Da Blockseminar widmet sich dabei drei normativen Grundfragen des Eigentums, die in Bezug auf das Fallbeispiel des Wohneigentums erörtert werden. Die Frage nach der Eigentumsfähigkeit: Soll an Wohnraum und Boden überhaupt Eigentum gehalten werden? Die Frage nach den Eigentumsformen: Soll Wohnraum und Boden in individuelles, in soziales oder in öffentliches Eigentum überführt werden? Und die Frage nach der Sozialpflichtigkeit: Kann individuelles Eigentum an Wohnraum und Boden durch Interessen des Gemeinwohls begrenzt werden? Das Seminar beginnt mit einer textnahmen Lektüre klassischer Texte der Eigentumstheorie, um einen Überblick über die Schlüsselbegriffe und Grundpositionen zu verschaffen. Anschließend werden aktuelle Untersuchungen zur Wohnungsfrage behandelt; diese beiden Teile finden als Online-Lehre über BBB statt. Schließlich ist eine Exkursion nach Berlin geplant, wo ein alternatives Wohnprojekt besucht und eine Debatte mit führenden Aktivist*innen geführt werden soll. Das interdisziplinäre Blockseminar findet gemeinsam mit der Philosophin Prof. Dr. Rahel Jaeggi (Humboldt-Universität Berlin) und der Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Regina Kreide (Universität Gießen) statt. An ihm nehmen Studierende aus Oldenburg, Berlin und Gießen teil.