Deutsche Historiker nach 1945

Kommentar und Seminarplan

Kommentar:

Im Streit um Werner Conze, Theodor Schieder und nun Hans Rothfels setzt sich die deutsche Geschichtswissenschaft erregt mit ihrer Vergangenheit auseinander. Inwieweit waren deutsche Historiker in den Nationalsozialismus involviert? Inwieweit haben sie diese Rolle nach 1945 zu vertuschen versucht? Sind moderne geschichtswissenschaftliche Ansätze der Nachkriegszeit ideologisch kontaminiert? In dieser Übung soll es um das Verhältnis von Historikern zur deutschen und zu ihrer eigenen Vergangenheit gehen. Wir wollen untersuchen, wie ihre „Vergangenheitsbewältigung“, ihre Geschichtsschreibung und die deutsche Nachkriegsgeschichte verknüpft sind, um auf diese Weise etwas über den Zusammenhang von Gegenwart und Geschichtsschreibung sowie die Nachkriegsentwicklung unseres Faches zu lernen.

W. Schulze, Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945. München 1993; W. Schulze/O.G. Oexle (Hg.), Deutsche Historiker im Nationalsozialismus. Frankfurt/Main 1999

Seminarplan:

15.10.2003 Einführung

22.10.2003 Historiker im Nationalsozialismus I

29.10.2003 Kriegsende und Systemwechsel I: „Die deutsche Katastrophe“

5.11.2003 Kriegsende und Systemwechsel II: Der deutsche Widerstand

12.11.2003 Kriegsende und Systemwechsel III: „Revision des Geschichtsbildes“?

19.11.2003 Noch ein Dolchstoß: Die Fischer-Kontroverse I

26.11.2003 Noch ein Dolchstoß: Die Fischer-Kontroverse II

3.12.2003 Intermezzo: Gefilmte Historiker

10.12.2003 Zur Deutungshoheit über Vergangenheit und Gegenwart: Der
Historikerstreit I

17.12.2003 Zur Deutungshoheit über Vergangenheit und Gegenwart: Der
Historikerstreit II

7.1.2004 Die deutschen Historiker und der Holocaust I

14.1.2004 Die deutschen Historiker und der Holocaust II

21.1.2004 „Vordenker der Vernichtung“? Historiker im Nationalsozialismus II

28.1.2004 „Vatermorde“? Historiker im Nationalsozialismus III

4.2.2004 Abschluß

(Stand: 16.03.2023)  |