• Drohnenaufnahme von 120 Medizinstudierenden.

    120 neue Studierende lernen ab dem Wintersemester 22/23 alles, was sie für eine Karriere als Ärztinnen und Ärzte brauchen. Foto: Daniel Schmidt / Universität Oldenburg

Erstmals 120 Medizinstudierende im Wintersemester

Drei Mal so viele wie beim Start vor zehn Jahren: Die Universitätsmedizin Oldenburg bildet seit diesem Wintersemester jährlich 120 angehende Ärztinnen und Ärzte aus. Für ein Gruppenfoto braucht es inzwischen eine Luftaufnahme.

120 junge Menschen haben zum laufenden Wintersemester ihr Studium der Humanmedizin an der Universität Oldenburg begonnen. Vorangegangen war ein längeres Ringen um die Aufstockung von 80 auf 120 Studienplätze, die ursprünglich bereits für das Jahr 2020 vorgesehen war.

„Die Entscheidung der Regierungsfraktionen nehmen wir mir Freude zur Kenntnis. Sie ist sowohl ein klares Bekenntnis zur Oldenburger Universitätsmedizin als auch ein klares Bekenntnis, dem Ärztemangel in einem medizinisch unterversorgten Bundesland mit konkreten Schritten zu begegnen,“ erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder nach der entsprechenden Entscheidung im Winter 2021.

Die erneute Verzögerung beim Ausbau der Oldenburger Universitätsmedizin hatte zuvor – nicht zum ersten Mal – für Empörung in der Region gesorgt. Viele Unterstützer stellten sich an die Seite der Universität. Dazu gehörten beispielsweise die Stadt Oldenburg, der Arbeitgeberverband Oldenburg, die Oldenburgische IHK, die IHK für Ostfriesland und Papenburg, die Arbeitsgemeinschaft der Landkreise und kreisfreien Städte in Weser-Ems, der Niedersächsische LandFrauenverband Weser-Ems, die Wirtschaftliche Vereinigung Oldenburg – DER KLEINE KREIS, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Handwerkskammer Niedersachsen, die Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest, der Marburger Bund Niedersachsen, die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, der Niedersächsische Städte- und Gemeindebund und der Landesverband Oldenburg des Deutschen Roten Kreuzes.

„Der Rückhalt, den wir in der Nordwestregion bereits seit Gründung der Oldenburger Universitätsmedizin vor neun Jahren erleben, ist beispiellos. Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern – auch aus der Landespolitik – für ihren vehementen Einsatz. Ohne sie alle, da bin ich mir sicher, hätten wir die Finanzierung 40 weiterer Studienplätze nicht erreicht,“ so Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät Medizin und Gesundheitswissenschaften. Er dankte auch allen Akteurinnen und Akteuren der Universitätsmedizin selbst, sei es in der Fakultät, den beteiligten Krankenhäusern, Lehrkrankenhäusern oder Lehrpraxen wie auch den Partnern in Groningen. Sie alle setzten sich trotz der nicht immer einfachen Umstände dafür ein, herausragende Ärztinnen und Ärzte auszubilden – auch für diese Region.

Hintergrund:

Unter den großen Flächenländern weist Niedersachsen die niedrigste Zahl an Humanmedizin-Studienplätzen pro Einwohner auf. Gerade im Nordwesten ist die Lage alarmierend: Laut Prognose der Kassenärztlichen Vereinigung werden bis zum Jahr 2030 rund 1.400 Hausärztinnen und -ärzte und über 1.000 weitere niedergelassene Fachärztinnen und -ärzte benötigt. Hinzu kommt ein Bedarf von über 3.000 Ärztinnen und Ärzten in den Krankenhäusern und Gesundheitsämtern.

Die Universität Oldenburg bildet seit 2012 Studierende im Humanmedizinstudiengang European Medical School Oldenburg-Groningen (EMS) aus. Mit dem Aufwuchs von 80 auf 120 Studienplätze pro Jahr hat der Ausbau der Oldenburger Universitätsmedizin einen neuen Meilenstein erreicht. Mittelfristiges Ziel ist es, die Zahl auf 200 Studienanfängerinnen und -anfänger pro Jahrgang zu steigern.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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