Herzlich willkommen auf den Seiten des Lehrstuhls für Management!

Die Vision des Lehrstuhls ist es, durch rigorose und relevante betriebswirtschaftliche Forschung sowie die Ausbildung verantwortungsbewusster Führungskräfte und WissenschaftlerInnen zur Lösung drängender ökologischer und sozialer Probleme beizutragen. Um diese Vision zu realisieren, beschäftigt sich der Lehrstuhl in Forschung und Lehre mit Themen an der Schnittstelle von strategischem Management, Nachhaltigkeit und Innovation. Empirisch fokussiert die Forschung auf den Energie- und Mobilitätssektor. Aktuelle Projekte beschäftigen sich darüber hinaus mit strategischem Wandel von Unternehmen im Kontext der digitalen Transformation.

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Ein neues Papier "Not My Business: How Individuals' Role Identities Shape Sensegiving During Corporate Sustainability Initiatives", das von Jörn Hoppmann, Marcel Richert (Universität Hamburg) und Timo Busch (Universität Hamburg) verfasst wurde, ist soeben in der Zeitschrift Organisation & Umwelt erschienen.

Darin zeigen die Autoren, wie die Wahrnehmung von Nachhaltigkeit durch den Einzelnen und seine Rolle gemeinsam das Ausmaß seines Engagements in Nachhaltigkeitsinitiativen bestimmen. Die Literatur zeigt seit langem, dass das Ausmaß der Unterstützung von Nachhaltigkeitsinitiativen in Unternehmen von der Wahrnehmung des Einzelnen abhängt (z.B. ob sich Nachhaltigkeit ihrer Meinung nach lohnt oder nicht). Eine zentrale Aufgabe von Managern bei Veränderungsinitiativen ist es daher, die Wahrnehmung der Menschen durch #sensegiving zu verändern (d.h. die Menschen mit Informationen zu versorgen und diese auf bestimmte Art und Weise zu rahmen). In unserem Beitrag untersuchen wir die Nachhaltigkeitsinitiative eines mittelständischen Unternehmens, um zu zeigen, wie ein solches Sensegiving effektiv durchgeführt werden kann. Wir stellen fest, dass der Erfolg von Sensegiving-Bemühungen entscheidend davon abhängt, wie der Einzelne seine eigene Rolle im Unternehmen wahrnimmt. Personen, die ihre Rolle vor allem darin sehen, zum wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beizutragen (ökonomische Rollenidentität), ignorierten und filterten Informationen von Managern zum Thema Nachhaltigkeit aus (z.B. indem sie entsprechende E-Mails direkt löschten). Personen, die Umwelt- und Sozialthemen als Teil ihrer organisatorischen Rolle wahrnahmen (hybride Rollenidentität), waren offener für nachhaltigkeitsbezogene Informationen und somit empfänglicher für die Sensibilisierung der Führungskräfte. Um Fortschritte bei der Nachhaltigkeit zu erzielen, müssen Manager daher nicht nur Sensegiving einsetzen, sondern auch die Rollenidentitäten der Mitarbeiter verändern (z. B. durch Änderung der Rollendefinitionen und Schaffung neuer Rollen). Indem wir die Triebkräfte und Hindernisse für solche Veränderungen der Rollenidentität aufzeigen, hat unsere Forschung wichtige Auswirkungen sowohl auf die Theorie als auch auf die Praxis. Wir hoffen daher, dass unsere Forschung dazu beiträgt, die vielen auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Veränderungsinitiativen in Unternehmen zu erleichtern und den globalen Übergang zur Nachhaltigkeit zu beschleunigen.

Für alle, die mehr darüber erfahren möchten, ist das Papier unter journals.sagepub.com/doi/10.1177/10860266231183955 frei zugänglich. Eine frühere Version dieses Papiers wurde auf der Jahrestagung der Academy of Management 2017 in Atlanta mit dem "ONE Best Paper Award" ausgezeichnet.

Wie in jedem Jahr standen zum Semesterabschluss in den Veranstaltungen "Digital Transformation" und "Strategic Sustainability Management" wieder Gastvorträge von Praxisverter:innen an. Im Rahmen der Veranstaltung "Digital Transformation" berichtete das Unternehmen Transform8 aus seinem Alltag in der Beratung zum Thema digitale Transformation. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Nutzung digitaler Dashboards im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung. In der Veranstaltung "Strategic Sustainability Management" hielt Christian Blanke von der "Madaster Foundation" einen Vortrag zur Nutzung von Online-Materialkataster im Gebäudebereich. Durch die Erfassung sämtlicher Materialien und Produkte, die in Gebäuden oder Infrastruktur enthalten sind, erlaubt es Madaster eine Kreislaufwirtschaft im Bereich der Bauindustrie zu etablieren und damit die CO2-Emissionen in diesem Sektor stark zu reduzieren. Dem Vortrag folgte eine angeregte Diskussion zu den Treibern und Barrieren für Nachhaltigkeit in der Bauindustrie.