Ringvorlesung Philosophie

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Wissenschaftliche Koordination

Prof. Dr. Matthias Bormuth
Heisenberg-Professur für Vergleichende Ideengeschichte, Institut für Philosophie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Karl Jaspers-Haus
Unter den Eichen 22
matthias.bormuth@uni-oldenburg.de 

Ringvorlesung Philosophie

Die Ringvorlesung Philosophie ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Philosophie, dem C3L – Center für lebenslanges Lernen der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Karl Jaspers-Gesellschaft.
Die Vorträge werden in der Universität gehalten und parallel online übertragen. Sie können sich somit aussuchen, ob Sie zur Universität kommen oder die Vorträge ganz bequem von zu Hause aus verfolgen. Mit diesem Format ermöglichen wir eine individuelle und ortsunabhängige Teilnahme.

Anmeldung: Für die Teilnahme ist eine Gasthörershaft erforderlich. Wenn Sie die Vortragsreihe gerne vor Ort besuchen möchten, wählen Sie bei der Anmeldung bitte die Veranstaltungsnummer 4.03.9998, damit wir für Sie einen Platz reservieren können und die maximale Teilnehmerzahl nicht überschreiten. Für die digitale Variante wählen Sie bitte die Veranstaltungsnummer 4.03.9998-online.

Für die digitale Teilnahme benötigen Sie lediglich ein internetfähiges Endgerät. Die Veranstaltung wird über das Videokonferenzprogramm „BigBlueButton“ übertragen. Damit Sie teilnehmen können, erhalten Sie einige Tage vorher die Zugangsdaten sowie einen kurzen Leitfaden für die Nutzung des Systems per E-Mail. Eine spezielle Software ist für die Nutzung nicht erforderlich.

Sie haben an einem Termin keine Zeit? Kein Problem! Wir zeichnen alle Vorträge auf und stellen diese im Laufe der jeweiligen Woche per E-Mail bzw. über Stud.IP zur Verfügung. Somit verpassen Sie keinen Vortrag.

Zur Anmeldung

Sommersemester 2025
Wozu Dichter in dürftiger Zeit?
Literatur und Philosophie von Thomas Mann bis Ingeborg Bachmann

Hölderlins Frage „Wozu Dichter in dürftiger Zeit“ entdeckte um 1900 die literarisch-philosophische Avantgarde neu. In der Folge postulierte Hannah Arendt ein „dichterisches Denken“, das die Ringvorlesung Philosophie in seiner Vielfalt bei deutschsprachigen Klassikern aufscheinen lassen will. Hugo von Hofmannsthal stellte im Fin de Siécle den epochalen Sprachverfall wie einen „um sich fressenden Rost“ fest. Anders dokumentierte Rainer Maria Rilke als Dichter die geistige Situation in der zerrissenen Zivilisation entlang seiner Pariser Aufzeichnungen.
Jenseits der „Wonnen der Gewöhnlichkeit“ befragte Thomas Mann seine Zeit im Lichte Nietzsches nach den frühen Betrachtungen eines Unpolitischen zunehmend als Verteidiger der Demokratie. Hermann Hesse akzentuierte stärker den Eigensinn, als er im Ersten Weltkrieg die bürgerliche Welt hinter sich ließ und sich mit Demian literarisch zu befreien suchte. Im Mann ohne Eigenschaften fasste Robert Musil die prekäre Lage der Moderne genauer, indem er alle Gesellschafts-und Rollenspiele skizzierte. Dabei stand sein Möglichkeitssinn im Kontrast zu dem, was Franz Kafka verrätselter als Utopie zur Sprache brachte. Politischer orientiert trat Alfred Döblin die Schicksalsreise an, die ihn nach den Berliner Jahren im Exil die Religion neu als Option des modernen Menschen entdecken ließ. Gottfried Benn blieb in Deutschland und bedachte die Einsamkeit mit dichterischem Pathos als existentielle Signatur des Äons.
Erst jüngst ist Christine Lavant neu mit ihrer Passionslyrik als geheimnisvolle Poetin entdeckt worden, die psychische Probleme zu gewärtigen hatte.
Ihre Perspektive erweiterten und verschärften Paul Celan und Ingeborg Bachmann, indem sie wie Arendt vom „Zivilisationsbruch“ als historischer Zäsur im 20. Jahrhundert ausgingen.

Vortragsplan

Montags, 14:15 – 15:45 Uhr
Bibliothekssaal der Universität

07. April 2025
Wozu Dichter in dürftiger Zeit?
Hannah Arendt und die Literatur
Prof. Dr. Matthias Bormuth (Oldenburg)
14. April 2025
Ein um sich fressender Rost
Hugo von Hofmannsthal
Prof. Dr. Elsbeth Dangel-Pelloquin (Basel)
28. April 2025
Wonnen der Gewöhnlichkeit
Thomas Mann
Dr. Igor Ebanoidze (Tiflis)
05. Mai 2025
Ich lerne lesen - Pariser Aufzeichnungen
Rainer Maria Rilke
Dr. Ulrich von Bülow (Marbach)
12. Mai 2025
Auf den Einzelnen kommt es an
Hermann Hesse
Dr. Volker Michels (Frankfurt a. M.)
19. Mai 2025
Schicksalsjahre - Ein Bekenntnis
Alfred Döblin
Dr. Christina Althen (Frankfurt a. M.)
26. Mai 2025
Über den Möglichkeitssinn
Robert Musil
Prof. Dr. Barbara Neymeyer (Klagenfurt)                                          
02. Juni 2025
Um sein Leben schreiben
Franz Kafka
Dr. Rüdiger Safranski (Berlin)
16. Juni 2025
Allein: du mit den Worten
Gottfried Benn
Prof. Dr. Manfred Geier (Hamburg)
23. Juni 2025
Ich frage mein Herz, das Stundenglas
Christine Lavant
Dr. Michael Krüger (Berlin)
30. Juni 2025
Meridian des Schmerzens
Paul Celan
Dr. Thomas Sparr (Berlin)
07. Juli 2025
Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar
Ingeborg Bachmann
Prof. Dr. Manfred Geier (Hamburg)

 

 

 

 

 

 

 

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