Geschichte der Frühen Neuzeit
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Geschichte der Frühen Neuzeit
Jede Annäherung an die Zeitspanne zwischen 1450 und 1850 konfrontiert uns immer wieder neu mit dem Bild einer Epoche, die sich in einem so gewaltigen Umbruch befand, dass dieser bereits den Zeitgenossen auffiel, und die zugleich tief verankert war in alten Deutungsmustern, Handlungsweisen und Praktiken. So konnte etwa aus ein und derselben Feder die Begründung der modernen Staatstheorie und die Rechtfertigung des Hexenglaubens stammen.
Was uns aus der Sicht des 21. Jahrhunderts zunächst vertraut scheint, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als fremd und unzugänglich. Was bedeutete staatliches Handeln im 17. Jahrhundert? Wie entwickelten sich Handelsnetzwerke über den gesamten Globus? Welche Rolle spielten Religion und magische Vorstellungen für die Deutung der Welt? Warum gab es so viele Kindsmorde im 17. Jahrhundert? Warum schrieben Menschen während des Dreißig Jährigen Kriegs so wenig über Gewalterfahrung, Trauer und Angst in ihren Tagebuchaufzeichnungen und Briefen? In welchem Verhältnis standen Toleranz und Aufklärung? Was bedeutete die Alltäglichkeit der Sklaverei im Kontext von Europäischer Expansion und Kolonialismus?
Eine Voraussetzung, sich dieser nahen und doch so fernen Frühen Neuzeit in ihren globalen Verflechtungen annähern zu können, ist die Suche nach Deutungen, Wahrnehmungen, Denkstilen und Handlungsweisen der Zeitgenossen selbst, und deren Wirkmächtigkeit auf gegebene Herrschaftsverhältnisse und Ordnungsmuster.
Die Frühe Neuzeit hat eine Vielzahl sehr unterschiedlicher und dichter textlicher und materieller Quellen hinterlassen, die es erlauben, diese faszinierende Epoche in ihrer ganzen Komplexität und Andersartigkeit zu erforschen und zu durchdringen.
Im Fachmaster Europäische Geschichte gibt es die Möglichkeit, sich auf die Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit in Globaler Perspektive mit unterschiedlichen Profilangeboten zu fokussieren.