• Die großen Fjordsysteme Grönlands und Islands als Ziel: Eisrandforschungsschiff Maria S. Merian im europäischen Nordmeer (Foto: Klaus Bergmann)

  • „Wir wollen die arktischen Küstenökosysteme besser verstehen": Prof. Dr. Oliver Zielinski zeigt auf das Einsatzgebiet in Grönland.

Gletschermehl in der Diskobucht

Am Donnerstag, 26. Juli, sticht das Forschungsschiff Maria S. Merian in See. Das Ziel: die großen Fjorde Grönlands und Islands. Dort wollen Oldenburger Wissenschaftler unter anderem untersuchen, wie schädliche Algenblüten entstehen - mit modernster Meerestechnik.

Heute sticht das Forschungsschiff Maria S. Merian in See. Das Ziel: die großen Fjorde Grönlands und Islands. Dort wollen Oldenburger Wissenschaftler unter anderem untersuchen, wie schädliche Algenblüten entstehen - mit modernster Meerestechnik. 

Die Reise beginnt in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands. An Bord sind WissenschaftlerInnen des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg, des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven (AWI) und der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI).

Die ersten Stationen des Forschungsschiffs: das Uummannaq-Fjord, 590 Kilometer nördlich des Polarkreises, und die südlich davon gelegene Diskobucht. Es sind arktische Fjordsysteme, bekannt für ihre starken Gletscheraktivitäten und geprägt durch Schmelzwassereinträge.

Die WissenschaftlerInnen erforschen hier die Interaktion zwischen den ozeanographischen, bio-geochemischen und bio-optischen Umwelteigenschaften. Sie wollen Planktonarten mit toxischen Eigenschaften untersuchen – und verstehen, wie schädliche Algenblüten entstehen. Dafür nutzen sie molekulare und massenspektrometrische Meerestechniken.

Entscheidend für das Wachstum von Algen ist Licht – ein Schwerpunktthema der Arbeitsgruppe Marine Sensorsysteme um den Oldenburger Hochschullehrer Prof. Dr. Oliver Zielinski, der die Expedition stellvertretend leitet. „Mit hyperspektralen Radiometern zeichnen wir in hoher Auflösung die Lichtverteilungen in der Wassersäule auf. Dabei erfassen wir auch bio-optische Einflüsse wie den Eintrag von Gelbstoffen und feinstem Gletschermehl“, erläutert der Meeresforscher. Ziel der Untersuchungen sei es, das Unterwasserlichtfeld in nördlichen Breiten möglichst exakt zu modellieren. „Damit leisten wir einen Beitrag zu Ökosystemmodellen, die eine zentrale Bedeutung für die Klimaforschung haben“, so Zielinski.

Zielinski untersucht außerdem Fluoreszenz-Fingerabdrücke von gelöstem organischen Material – eingetragen teils durch Gletscherwasser, teils durch marine Abbauprodukte vor Ort. Die geochemische Zusammensetzung dieses Materials analysiert das Team um den Bremerhavener Experten Prof. Dr. Boris Koch. 

Nach dem Besuch der Diskobucht fährt die Maria S. Merian bis zur Südspitze Grönlands. Dann nimmt es Kurs Richtung Island. Hier, in den Fjorden, stehen vergleichende Untersuchungen auf dem Programm. „Wir wollen die arktischen Küstenökosysteme besser verstehen. Dazu vergleichen wir die biogeochemischen,  optischen und ozeanographischen Eigenschaften sowie die Verteilung giftiger Planktonarten“, erklärt Zielinski. Die Expedition endet am 10. August in Reykjavik.

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(Changed: 27 Feb 2024)  | 
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