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  • Stefanie Peters

Wir trauern um Priv.-Doz. Dr. Joseph Rieforth

Am 29. August ist Joseph Rieforth im Alter von 65 Jahren gestorben. Über mehrere Jahrzehnte leitete er die Abteilungen für Psychotherapie mit der angeschlossenen Institutsambulanz sowie für Beratung und Konfliktlösung. 

Am 29. August ist Joseph Rieforth im Alter von 65 Jahren gestorben. Über mehrere Jahrzehnte leitete er die Abteilungen für Psychotherapie mit der angeschlossenen Institutsambulanz sowie für Beratung und Konfliktlösung. 

„Wir nehmen Abschied von einem inspirierenden Wegbegleiter und einem allseits geschätzten Kollegen“, sagt Tim Zentner, Geschäftsführer des C3L – Center für lebenslanges Lernen der Universität. Als Wissenschaftler und Lehrender habe Rieforth viele Generationen von Absolventinnen und Absolventen geprägt, die heute in Bereichen wie Psychotherapie und Beratung tätig sind. 

1990 übernahm Rieforth die wissenschaftliche Leitung der Abteilung für Psycho-Soziale Weiterbildungen und Kontaktstudien im vormaligen Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW), das 2006 im C3L aufging. Er begründete postgraduale Programme für Supervision, Coaching und Organisationsentwicklung, für Systemische Beratung und Systemtherapie/Familientherapie sowie für Mediation und Konfliktmanagement. Seit 1998 leitete er die von ihm ins Leben gerufenen psychotherapeutischen Ausbildungsstätten und Hochschulambulanzen. Letztere stehen allen gesetzlich Krankenversicherten offen und tragen zur psychotherapeutischen Versorgung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in der Region bei. 

Seine Publikationen gaben Impulse insbesondere für die Weiterentwicklung von Beratungs- und Therapieverfahren sowie von Supervision, Mediation und Konfliktmanagement. Weiterbildungsprogramme konzipierte Rieforth zusammen mit Fachverbänden wie DGSv, DGSF, BAFM und BMWA. Als Mitglied der Sachverständigenkommission IMPP war er daran beteiligt, die schriftlichen Fragen der Abschlussprüfungen für die Ausbildungsgänge nach dem Psychotherapeutengesetz zu erstellen. 

Rieforth studierte Psychologie in Münster, Wien und Oldenburg, wo er 1982 sein Diplom erwarb. Die Promotion zum Doktor der Philosophie folgte 1996, ebenfalls an der Universität Oldenburg. Seit 2003 war er Dr. phil. habil Privatdozent an der Fakultät für Erziehungs- und Bildungswissenschaften.  

In seiner letzten Buchveröffentlichung mit dem Titel „Wunschkompetenz“ ging es um die Fähigkeit, das eigene Leben sinnvoll zu gestalten. Mit Blick auf sein Lebenswerk als Hochschullehrer, Forscher und Lehrtherapeut darf dies als gelungen betrachtet werden. 

 

(Changed: 04 Dec 2024)  | 
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