In den letzten Jahren kommt es immer zum Widerruf renommierter Studien, welche in hochrangigen Fachzeitschriften publiziert waren. Die Gründe hierfür reichen von falschen Ergebnissen bis hin zu Datenfälschung. Manche Studien wurden bis zu ihrem Widerruf hunderte Male zitiert (https://retractionwatch.com/the-retraction-watch-leaderboard/top-10-most-highly-cited-retracted-papers/). Darüber hinaus hat sich den vergangenen Jahren gezeigt, dass auch eine erschreckend hohe Anzahl von seriösen Studien trotz Peer-Review-Verfahren nicht oder nur partiell repliziert (d.h. bei Wiederholung bestätigt) werden können. Dieses Problem betrifft alle empirischen Wissenschaften, weshalb bereits von einer Replikationskrise in der Wissenschaft gesprochen wird. Eine Antwort auf diese Probleme besteht darin, Hypothesen und geplante Analysen zu präregistrieren, Open Science Prinzipien in der Forschung zu verankern und gezielt Replikationsstudien zu fördern.
Das Ziel dieses Seminars besteht darin für die Probleme der Replikationskrise zu sensibilisieren und Open Science Prinzipien sowie praktische Maßnahmen zur Erleichterung von Replikationsstudien zu vermitteln. In dem Seminar werden deshalb unter anderem folgende Fragen bearbeitet: Wie und wo kann ich eine Forschungsarbeit präregistrieren? Wie und wo können Daten anderen Forscher*Innen zur Verfügung gestellt werden? Nach welchen Kriterien kann der Erfolg oder Misserfolg einer Replikation beurteilt werden? Wie kann ich meine Analyseergebnisse auch nach Jahren noch eins-zu-eins reproduzieren?
Lehrende
Maximilian Kiebs
Anmeldung
Diese Veranstaltung wird im Rahmen der Professionalisierungssäule „Forschung und Wissenschaft“ des Humanmedizinstudiums angeboten und ist daher ausschließlich Promovierenden vorbehalten, die immatrikuliert sind oder am OLTECH-Programm Medicine and Health Sciences teilnehmen.
Die Anmeldung können Sie selbständig über Stud.IP vornehmen.