Hochschulzeitung UNI-INFO

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Nachrichten aus der Universität


Kolleg "Arbeit und Wissenschaft" gegründet

Studienmöglichkeit für GewerkschafterInnen

Am 26. Januar wurde in der Universität mit einem feierlichen Akt vom Vorsitzenden des DGB Niedersachsen, Heinz-Hermann Witte, und Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Daxner das Kolleg "Arbeit und Wissenschaft" formell besiegelt.

Ab dem Sommersemester 1996 eröffnet das Kolleg für haupt- und ehrenamtliche GewerkschafterInnen die Möglichkeit, an Forschung und Lehre der Carl von Ossietzky Universität teilzunehmen und mitzuwirken. Dafür sollen die TeilnehmerInnen für die Zeit von ein bis zwei Semestern von ihren Gewerkschaften freigestellt werden, um dann im Status von GasthörerInnen und im Einzelfall auch mit unbezahlten Lehraufträgen in den Universitätsbetrieb eingebunden zu sein.

Die Leitung des Kollegs übernimmt Dr. Thea Dückert ( Kooperationsstelle Hochschule - Gewerkschaften). Sie konzipiert in Absprache mit den Lehrenden für alle KollegiatInnen individuell zugeschnittene Arbeitspläne. Darüber hinaus wird ein Rahmenprogramm angeboten, welches für alle InteressentInnen aus Gewerkschaften und Universität den kontinuierlichen Diskurs über aktuelle und zukunftsweisende gesellschafts- und gewerkschaftspolitische Fragestellungen an der Universität institutionalisiert.

Der Schritt, GewerkschafterInnen als GasthörerInnen der Universität einzuladen, sei durchaus bescheiden. stelle dennoch ein Novum an bundesdeutschen Hochschulen dar, sagte Dückert anläßlich der Unterzeichnung des jetzigen Vertrages mit dem DGB. Auch an Hochschulen mit Kooperationsvereinbarungen gebe es vergleichbare Einrichtungen nicht.

Inzwischen kooperieren Universität und DGB offiziell seit 1974. Auch damals war es ein Novum, daß sich eine Universität der Vertretung der Arbeitnehmerschaft öffnete.

Vier-Millionen-Sparauflage:

Senat setzt weiter auf Konsenskurs

Verfahren zur Schließung der letzten Lücke beschlossen

Nach über zweistündiger Debatte hat der Senat mehrheitlich ein Verfahren beschlossen, das die Erbringung der knapp Vier-Millionen-DM-Einsparauflage der Landesregierung für 1996 endgültig sicherstellen soll. Die Haushaltskommission wurde beauftragt, einen Vorschlag für eine Restsumme von gut sieben Prozent zu erarbeiten. Insgesamt beträgt der Universitätshaushalt 1996 144,5 Millionen Mark, wovon allerdings ca. 90 Prozent durch Personalkosten gebunden sind.

Es geht konkret um 300.000 Mark, die einzelne Fachbereiche nach dem "Verteilerschlüssel" für die Einsparauflage nicht erbringen können. Dies gilt insbesondere für die Fachbereiche 1 Erziehungswissenschaften und 2 Kommunikation und Ästhetik, die ihren Anteil vornehmlich aus dem Sachetat ziehen müßten. "Diese Summe würde uns ins Konkursverfahren zwingen", sagte der Dekan des Fachbereichs 1, Prof. Dr. Wilhelm Topsch.

Die Zentralen Einrichtungen - wie die Bibliothek und das Rechenzentrum - sowie die Verwaltung hatten bereits in einem hart umkämpften Konsensverfahren "ihre Schecks auf den Tisch gelegt", wie es Vizepräsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch, der die Sitzung leitete, formulierte. Er sehe aber, so Grubitzsch weiter, nicht die Gefahr, daß der Konsens jetzt wegen der fehlenden 300.000 Mark scheitere. Christian Leszczynski, Sprecher der Zentralen Einrichtungen, sagte dazu:"Auch wir sind an dem Einsparmodell, das wir selbstvorgeschlagen haben, weiter interessiert. Wir können aber keine weiteren, überproportionalen Belastungen akzeptieren."

Nachdrücklich machte der neue Sprecher der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Planungskommission (GeiSoPla), Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg, darauf aufmerksam, daß die Universität ihre Kraft nicht allein darauf verschwenden dürfe, Einsparauflagen umzusetzen. Es könne keineswegs ausgeschlossen werden, daß den Hochschulen im kommenden Haushaltsjahr noch größere Summen zugemutet werden sollten. "Wir müssen deshalb rechtzeitig in Richtung Landesregierung und Öffentlichkeit deutlich machen, daß das Ende der Fahnenstange erreicht ist und die Universität keine weiteren Einschränkungen hinnehmen kann", sagte er.

StuPa - Wahlbeteiligung sinkt weiter

Alternative Liste wieder stärkste Fraktion / Schwierige AStA-Bildung?

Der "Rutsch ins Unpolitische" macht auch vor der Universität Oldenburg nicht halt: nur noch jeder sechste Studierende beteiligte sich an den Wahlen zum StudentInnenparlament (StuPa) , dem höchsten Organ der StudentInnenschaft. Bei der geringen Wahlbeteiligung von 16,8% (1995: 20%) konnte sich die Alternative Liste (AL) erneut als stärkste Gruppierung behaupten. Fast alle anderen etablierten Listen mußten Stimmeneinbußen zugunsten neu gegründeter Listen hinnehmen, die mit teils unpolitischen und scherzhaften Programmen überraschende Erfolge erzielten (siehe Grafik).

Die neuen Konstellationen im StuPa werden eine baldige AStA-Wahl, die wichtigste Aufgabe des StuPa, nicht leichter machen. Mehrheitsfähige Koalitionen sind im neuen StuPa kaum auszumachen. Der derzeitige AStA, der immerhin über einen Finanzetat von über 500.000 DM verfügt, besteht aus VertreterInnen der autonomen und listenunabhängigen Referate - ein Provisorium, auf das sich die zerstrittenen linken Gruppierungen noch geeinigt hatten.

Bei den Gremienwahlen errang die gemeinsame Liste von AL, Gruppe Links, GriSU und unabhängigen Fachschaften beide Sitze der StudentInnen im Senat. Lediglich sieben Stimmen fehlten der Grünen Hochschulgruppe (GHG) und Simply Red/Juso, um den zweiten Sitz zu bekommen.

Im Konzil sitzen künftig je fünf VertreterInnen der AL und des RCDS sowie je drei der Listen GHG, Gruppe Links, Simply Red/Jusos und GriSU.

Sitzverteilung im Studentenparlament:

Gruppierung % Sitze
Alternative Liste
RCDS/Unabh.
GHG
Simply Red/Jusos
GriSU
Gruppe Links
Picard
Igel
Mao/aM
GrüLiLi
Könich (Einzelk.)
20,3
16,7
12,7
12,0
9,8
9,7
6,5
4,1
3,7
2,8
1,7
11
9
6
6
5
5
3
2
2
1
-

Deutsch-Israelisches Symposium

Vom 10. bis 15. Februar 1996 findet in der Universität ein gemeinsames Symposium des Instituts für Erziehungswissenschaften 1 und des Beit Berl College (Israel) zum Thema "Entwicklung der Erziehungswissenschaften und Professionalisierung der Lehreraus- und -fortbildung" statt. Themenschwerpunkte sind die Struktur und Entwicklung der Lehrerausbildung, das Verhältnis von Hochschule und Schule in der praktischen Ausbildung von LehrerInnen und die Entwicklung eines Studiengangs "Europäische Studien". Zu jedem Themen-schwerpunkt finden Vorträge und Diskussionen statt. Auch das kulturelle Angebot kommt nicht zu kurz. Es findet sowohl eine Führung durch die Universität als auch eine Stadtbesichtigung statt.

Teure Ortsgespräche: Fasse Dich kurz

Noch völlig unklar ist, wie sich die neuen Postgebühren auf den Universitätshaushalt auswirken werden. Klar ist nur, daß bei den Ortgesprächen die Kosten erheblichen ansteigen werden, wenn nicht die Bereitschaft in der Universität vorhanden ist, sich kürzer zu fassen. Für ein fünfminütiges Ortsgespräch, das bisher 23 Pfennig kostete, werden in der Arbeitszeit (bis 18 Uhr) nun 48 Pfennig berechnet - also mehr als doppelt soviel. Etwas billiger werden die Gespräche nach auswärts. Ein fünfminütiges Gespräch nach Hannover wird vormittags (9 bis 12 Uhr) mit 3,00 DM berechnet (bisher 3,45 DM), am Nachmittag (12 bis 18 Uhr) sinkt der Preis auf 2,76 DM.

Studieren mit Behinderungen

Ein Informatikseminar für behinderte und chronisch kranke Studieninteressierte und Studienanfänger veranstaltet das Deutsche Studentenwerk (DSW) vom 20. bis 22. März 1996. Das Seminar findet in der Jugendbildungsstätte St. Alfried in Essen-Kettwig statt. Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Anfahrt werden erstattet. Anmeldung beim Studentenwerk Oldenburg, Tel.: 798-2709.

Rund um Frauen und Schule

10. Bundeskongreß erstmalig in Oldenburg

Vom 7. bis 9. März 1995 findet an der Universität ein Bundeskongreß unter dem Thema "FrauenStärken - ändern Schule" statt. Erstmalig wird in Niedersachsen der zehnte Kongreß dieser Art vorbereitet und getragen vom Verein Frauen und Schule e.V., der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und anderen Organisationen. Fünf Themenschwerpunkte werden behandelt:
  • Gewaltprobleme und Schule
  • Bedeutung veränderter Lebensformen (wie z. B. alleinerziehende Mütter,
    Stieffamilien, wechselnde Bezugspersonen) und die Auswirkungen für die Schule
  • Neue pädagogische Werte der Gleichberechtigung
  • Förderung sozialer Kompetenzen bei Jungen
  • Frauen in Führungspositionen des Bildungswesens.

Zu jedem Schwerpunkt werden Symposien, Foren, Workshops, Arbeitsgruppen und Vorträge stattfinden. Für die über 80 verschiedenen Veranstaltungen haben sich mehr als 200 TeilnehmerInnen angemeldet. Auf dem Abschlußplenum zum Thema "Politische Perspektiven der Gleichberechtigung im Bildungswesen" am Sonnabend, 9. März 1996 werden Maria Böhmer (MdB, CDU), Christiana Bührmann (Niedersächsische Frauenministerin, SPD), Dr. Margret Funke-Schmitt-Rink (MdB, FDP), Renate Jürgens-Pieper (Staatssekretärin im Niedersächsischen Kultusministerium), Waltraud Schoppe (MdB, Bündnis 90-Die Grünen) und Cornelia Tenberken (Feministische Partei - Die Frauen) sprechen.

Meldungen an Prof. Dr. Astrid Kaiser, FB 1 Pädagogik, Tel.: 0441/798-2032.

Traute Paare gesucht

Für eine journalistische Recherche wollen Elke Gundel und Volker Siefert von der CampusRadio-Redaktion mit verheirateten Studierenden ins Gespräche kommen. Wer Lust hat, über seine Erfahrungen zu berichten, melde sich bitte unter der Telefonnummer: 798-2908.

Kontaktstudium für Frauen

Weiterbildung für Frauen mit Praxiserfahrung

Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) bietet ab April 1996 ein dreisemestriges Kontaktstudium für Frauen an. Angesprochen sind Frauen, die Praxiserfahrung in der Frauen- und Mädchenarbeit durch Familie, Beruf oder Ehrenamt erworben haben und sich durch fachliche Vertiefung und wissenschaftliche Reflexion neue Perspektiven erschließen wollen. Das Studium orientiert sich an Ergebnissen und Methoden feministischer Frauenforschung. Die Teilnehmerinnen sollen befähigt werden, wissenschaftlich fundiert und parteiergreifend die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Gesellschaft einzufordern und an ihr mitzuarbeiten.

In jedem Semester werden drei dreitägige Blockveranstaltungen sowie zwei ganztägige Supervisionssitzungen angeboten. Außerdem müssen die Teilnehmerinnen eine begleitende zweistündige Lehrveranstaltung aus dem Angebot "Frauenstudien" des Studium generale belegen. Folgende Schwerpunktsetzungen sind vorgesehen: Rhetorik/Moderation, Frauenforschung heute, Weiterbildung, Büromanagement, Recht, Presse-/ Öffentlichkeitsarbeit, Arbeitsplatz "Frauenförderung", Gesprächsführung und Projektmanagement.

Informationen: ZWW, Edith Goldmann-König, Tel. 0441/798-3737, und Dr. Christiane Brokmann-Nooren, Tel. 798-4420.

Dezernat 8 aufgelöst

Das Dezernat 8 Bauplanung ist aufgelöst und weitgehend dem Dezernat 4 Hausverwaltung unter Leitung von Heinz-Jürgen Lohmann zugeordnet worden. Lediglich der Aufgabenbereich Raumbelegung und Erfassung des Flächen- und Raumbestandes wurde dem Dezernat 7 Innerer Dienst unter Leitung von Gudrun Buchholz mit dem auch bisher dafür zuständigen Personal angegliedert.

Physikseminar in Indien

Der Ergänzungsstudiengang "Grundlagen der Nutzung regenerativer Energiequellen - Renewable Energies" des Fachbereichs Physik veranstaltet im März 1996 ein Seminar am TERI-Institut in Neu Delhi (Indien). Mit Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) haben mehr als zwanzig AbsolventInnen dieses Studiengangs die Möglichkeit, sich über neue Entwicklungen im Bereich der Physik erneuerbaren Energien auszutauschen.

Fundsachen werden versteigert

Am 6. Februar 1996 um 13.00 Uhr werden im Foyer des Zentralbereichs der Universität Oldenburg (vor dem Aufgang zur Mensa) Fundsachen, die von ihren Besitzern nicht abgeholt wurden, versteigert. Unter den Fundsachen befinden sich u. a. wieder diverse, allerdings defekte, Fahrräder, Bücher, Thermoskannen, Uhren, Schmuck, Geldbörsen sowie die obligaten Regenschirme.

Verteilung nach Leistung

Vor dem Hintergrund der Debatte über die (finanzielle) Entwicklung der Universität findet am 8. März 1996 ab 9.00 Uhr im Bibliothekssaal eine Tagung zum Thema "Einsatz von Leistungsindikatoren in Forschung, Lehre und Verwaltung an Hochschulen" statt. Initiatoren der Veranstaltung sind Präsident, Prof. Dr. Michael Daxner, und das Dezernat 5 (Hochschulentwicklungsplanung).

Seit dem Inkrafttreten des Globalhaushalts Anfang 1995 verwaltet die Universität ihre finanziellen Mittel eigenständig. Nach welchen Kriterien die Mittel auf die Organisationseinheiten in Zukunft verteilt werden, wird derzeit innerhalb der Universitätsleitung diskutiert. Ab 1997 sollen die Gelder teilweise nach sogenannten Leistungsindikatoren zugewiesen werden. Ein solcher Indikator ist z.B. die Absolventenzahl eines Fachbereichs. Die Leistungsindikatoren werden von der Universität selbst beschrieben.

1. Niedersächsische Projekte-Börse

Am 24. und 25. Februar 1996 findet im Zentralbereich der Universität die erste Niedersächsische Projekte-Börse "Praktisches Lernen" statt. Etwa 20 bis 25 Projektgruppen aus ganz Niedersachsen werden dort ihre Projektarbeiten vorstellen. Aus dieser Präsentation wird dann der Preisträger des Förderpreises "Der goldene FLOH 1995" ermittelt. Der Gesamtpreis von 30.000 DM umfaßt insgesamt zwanzig Preise an Projekte, neun Preise an BesucherInnen und drei Publikumspreise für besondere Mit-Mach-Präsentationen vergeben.

Veranstaltet wird die Projekte-Börse von der Koordinationsstelle Praktisches Lernen des Zentrums für pädagogische Berufspraxis (ZpB) unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Kultusministers Rolf Wernstedt.

LehramtsstudentInnen inszenieren "Robin Hood"!

Praxisnahe Ausbildung: Aufführung mit SchülerInnen

Tatsächlich, es gibt doch Didaktikseminare, die etwas mit Schule und SchülerInnen zu tun haben! Wir, acht Anglistik-StudentInnen, arbeiten im Rahmen des Didaktikseminars "Robin Hood" (Prof. Dr. Heike Rautenhaus) mit zwei neunten Klassen der Realschule Dorum (nördlich von Bremerhaven) zusammen. Ziel unseres Projekts ist eine englischsprachige Schüleraufführung zur Robin Hood-Legende. Wir führen Regie und kümmern uns gemeinsam mit der Fachlehrerin um die Organisation.

Zur ersten Seminarsitzung brachte eine Schülerabordnung den Entwurf einer Szenenfolge, die die Schüler aus den Dialogen eines Lektüreheftes zusammengestellt hatten, und wiesen uns die Aufgabe zu, daraus ein "richtiges" Theaterstück zu machen.

"Das ist noch gar nicht witzig", nörgelte ein Schüler selbstkritisch, "da ist noch kein Pep drin". Also bemühten wir uns, den geforderten "Pep" zu liefern, und fanden nach einigen Änderungswünschen der Schüler schließlich ihren Beifall.

Die erste Probe in Dorum im November: Nach eineinhalb Stunden Autofahrt (so weit ist das?) standen wir plötzlich zwischen ca. dreißig 14-16jährigen, die uns skeptisch beäugten. Doch schon am Ende der ersten Probe, in deren Verlauf wir die einzelnen Szenen grob gestellt hatten, merkten wir: Die Dorumer akzeptieren uns.

Seitdem wird jeden Montag von 14 bis 17 Uhr geprobt; sowohl für die Schüler wie für uns sind das lange, anstrengende Tage. Gegen Ende der Probe läßt die Konzentration der Jugendlichen meist stark nach, und unsere pädagogischen Fähigkeiten sind gefordert, um die Akteure bei Laune zu halten. Aber je näher der Aufführungstermin rückt, desto begeisterter sind wir bei der Sache: Kostüme werden zusammengesucht, Kulissen gemalt, und vor allem wird an Aussprache, Intonation und Gestaltung im Detail gefeilt. Mit der Schulband probt eine Kommilitonin Vorspiele zu den 14 Szenen in Form mittelalterlicher Bänkellieder.

Also, wer Freude an Theater hat und/oder Robin Hood-Fan ist, sollte sich unsere Aufführung nicht entgehen lassen: am 5. Feburar 1996 um 17.30 Uhr in der Aula der Universität. Wer das verpaßt, hat selbst schuld! Kathrin Marquardt

Literaturrecherche im Internet

Bibliothek bietet neuen Benutzerservice

Die Literatur-Recherche in den Beständen der Universitätsbibliothek ist mit Beginn des Jahres schneller, komfortabler und vor allem weltweit möglich. Die Katalogdatenbank des Bibliotheks- und Informationssystems (BIS) kann jetzt von jedem Standort mit Internet-Zugang über das World Wide Web (WWW) eingesehen werden.

Der neue Service vereinfacht vor allem für die universitären Nutzer die Suche nach Literatur. Von jedem (vernetzten) Arbeitsplatz aus kann nun in dem Katalog recherchiert werden. Auch die Selbstbedienungsfunktionen der Ausleihe sind über diesen Weg nutzbar. Darüber hinaus plant das BIS, weitere Dienstleistungen und Informationsangebote im WWW bereitzustellen. In absehbarer Zukunft sollen u.a. Auskunftsfragen elektronisch beantwortet werden, Bestellvorschläge angenommen oder Fernleihbestellungen mit Hilfe entsprechender WWW-Formulare abgewickelt werden. Die Katalogdatenbank der Bibliothek ist über die Adresse "http://katalog.bis.uni-oldenburg.de" zu erreichen.

"Manche gehen hier einfach raus, wenn sie keine Lust haben ..."

Russische StudentInnen über ihre Erfahrungen an der Oldenburger Universität

Seit Oktober studieren Lena Mamaeva, Marina Slinko, Anja Sergeeva und Kosta Solov aus Rußland Wirtschaftswissenschaft an der Carl von Ossietzky Universität. Die vier, die aus St. Petersburg und Novosibirsk stammen, haben im Juni 1994 an einer Summer School teilgenommen. Aufgrund ihrer Fach- und Sprachkenntnisse wurden sie für ein sechsmonatiges Gaststudium mit anschließendem Betriebspraktikum in Oldenburg ausgewählt.

Finanziell abgesichert durch ein Stipendium der Volkswagen-Stiftung, lernen sie nicht nur Land und Leute kennen, sondern auch das Studieren an der Universität. Nach drei Monaten ziehen die vier eine erste Zwischenbilanz: "Studieren ist hier ganz anders als in St. Petersburg," sagt Lena, "hier sitze ich manchmal mit bis zu dreihundert Leuten im Hörsaal. Außerdem sind die meisten Studierenden viel älter als bei uns." Marina ergänzt: "In manchen Seminaren ist es sehr unruhig, die Leute gehen einfach raus, wenn sie keine Lust mehr haben, stricken oder unterhalten sich."

Aus ihrer Heimat kennen sie kleinere Kurse, mit maximal 25 Studierenden, denen ihr Studium bis ins Detail vorgegeben ist. Studieren in Rußland unterscheidet sich kaum von der Schule. Nachdem man elf Jahre die Schulbank gedrückt hat, kann man an einer Aufnahmeprüfung für ein Studium teilnehmen. Die vier Gaststudierenden sind davon überzeugt, daß eine Aufnahmeprüfung sinnvoll ist. Sonst - so ihre Erfahrung aus Oldenburg - sind die Niveauunterschiede zwischen den Studierenden zu groß.

"Studieren im 16. Semester, wie es hier manche machen, wäre bei uns undenkbar. Wir kommen mit 17 oder 18 an die Uni und sind dann nach vier Jahren fertig", erzählt Lena.

Doch es gibt auch positive Anregungen aus Deutschland. Das deutsche Prüfungssystem, bestehend aus Klausuren, Hausarbeiten und mündlichen Prüfungen, empfinden sie als gerechter. In ihrer Heimat, beklagt Anja, gibt es nur mündliche Prüfungen. Deswegen sieht sie die Gefahr, daß diejenigen, die sich zwar schriftlich gut ausdrücken können, aber im Mündlichen schlechter sind, an einer russischen Universität unterbewertet werden.

Gefragt nach Kontakten zu Oldenburgern, berichtet Marina: "Die Deutschen sind meistens begeistert, wenn ich erzähle, daß ich aus Rußland komme. Alle wollen erst einmal hören, wie es dort ist." Aber leider habe sich, trotz eines ersten Interesses, noch kein engerer Kontakt ergeben. Generell halten die russischen Studierenden es für schwierig, hier Kontakte zu bekommen. Nicht allein die Sprachbarriere macht Marina dafür verantwortlich: "Wenn wir zu Hause beispielsweise in eine Diskothek gehen, dann tanzen wir richtig miteinander. Hier ist die Mentalität anders, man hält mehr Abstand, ist reservierter und kommt nicht so leicht ins Gespräch." So bedauert sie, daß es ihr in Oldenburg noch nicht passiert ist, jemanden kennengelernt zu haben, bei dem sie, wie sie sagt, ihre "Seele öffnen" kann.

Volker Siefert

Bildung und Kennenlernen

Über 600 AusländerInnen sind im Wintersemester 1995/96 immatrikuliert, das sind 4,7 % aller StudentInnen. Das Akademische Auslandsamt (aka) veranstaltet für Neuimmatrikulierte jedes Semester Einführungen in das Studium. Außerdem werden regelmäßig Reisen angeboten, um Land und Leute besser kennenzulernen. Kurz vor Weihnachten reisten 38 StudentInnen nach Berlin und besuchten das Widerstandsmuseum, Schloß Charlottenburg und Sanssouci. Im Anschluß an eine Führung durch die Ufa-Studios in Babelsberg konnten die Oldenburger Gäste die Live-Produktion einer Fernsehsendung miterleben. Organisiert wurde die Reise von dem studentischen Mitarbeiter des aka, Isam El-Korhaly. Eine weitere Berlin-Tour ist für den Juli geplant.


Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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