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Hochschulpolitik


Technologiezentrum öffnet 2002 seine Tore

Gesellschafter unterzeichneten Vertrag

Es ist vollbracht: Das seit langer Zeit geplante Technologiezentrum (TGO) wird gebaut und spätestens zum Wintersemester 2002 am Küpkersweg in Nachbarschaft zum Standort Wechloy seine Tore öffnen. Dann werden junge WissenschaftlerInnen und AbsolventInnen, die den Weg in die Selbständigkeit suchen, die Möglichkeit haben, im TGO preisgünstig Räume zu mieten sowie Serviceleistungen und Beratung in Anspruch zu nehmen.

Am 19. Dezember unterzeichneten die Kommanditisten der TGO-Besitz GmbH & Co. KG, die das Gründerzentrum baut und vermietet, den Gesellschaftervertrag. Hauptgesellschafter ist die Stadt mit 51 Prozent. Außerdem haben sich die Bremer Landesbank, die Landessparkasse zu Oldenburg, die Oldenburgische Landesbank, die Raiffeisenbank Oldenburg, die Öffentliche Versicherung sowie der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft, Peter Waskönig, beteiligt.

Ihn stimme der Schulterschluss mit der Stadt und Wirtschaft sehr optimistisch, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Grubitzsch anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Das Technologiezentrum werde der Wirtschaft im Nordwesten neue Impulse geben. Oberbürgermeister Dr. Jürgen Poeschel betonte, das TGO werde dazu beitragen, dass HochschulabsolventInnen mit innovativen Unternehmensideen in Oldenburg blieben.

Die Gesamtkosten des Projektes werden bei knapp 14,5 Millionen Mark liegen, wovon der Löwenanteil durch Fördermittel der EU sowie Bund und Land aufgebracht wird. Im ersten Bauabschnitt entstehen 4.000 Quadratmeter Nutzfläche. Neben dem Zentrum wird zudem ein Grundstück (1 ha) für weitere Unternehmensgründungen bereitgehalten.

Ein Denken, das phantasievoll Zukunftshorizonte öffnet

Björn Engholm über den Zusammenhang von Ökonomie und Sinnlichkeit

Wer einen Lodenmantel oder einen Schlapphut erwartet hatte, wurde enttäuscht. Wie ein Ostagent sah der braungebrannte Polit-Pensionär Björn Engholm (61) wirklich nicht aus, als er vor zahlreichen Zuhörern im Bibliothekssaal über das Thema „Ästhetik und Ökonomie“ sprach. Nur einen Tag bevor Engholm in Oldenburg eintraf, hatte ein Münchner Nachrichtenmagazin enthüllt, dass der ehemalige Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident angeblich unter dem Decknamen „Beethoven“ für die Stasi spioniert habe. „Das ist hirnrissig“, erklärte Engholm dazu im Gespräch mit Universitätspräsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch und fügte hinzu, dass ihn die Anschuldigungen nicht träfen, weil er mit der Stasi nie etwas zu tun gehabt habe. Sprach’s und wendete sich feinsinnigeren Themen zu. Vor fünfzehn Jahren habe sich unsere Gesellschaft noch auf den „lichten Höhen der Moderne“ befunden. Doch an die Stelle der früheren Gewissheiten seien neue Megatrends getreten, die die uns vertraute Welt aus den Angeln heben. Seit dem Ende des Kalten Krieges sei das Gewisseste in dieser Welt die Ungewissheit geworden, erklärte Engholm. Zwar produziere der marktwirtschaftliche „Motor“ immer noch Wachstum, das Wachstum produziere aber kaum noch Arbeit. Auch die rot-grüne Koalition im Bundestag ließ der frühere SPD-Vorsitzende nicht ungeschoren: Die „nun regierende Linke“ strebe zur Mitte, wo es wegen „parteiübergreifender Drängelei“ „kaum noch Stehplätze“ gebe. Engholm bezweifelte, ob sich Politik und Gesellschaft der Dimension dieses Wandels und der daraus resultierenden engen Grenzen ihrer Handlungsspielräume bewusst seien, „oder ob nicht das Bewusstsein dem rasanten Wandel weit hinterherhinkt“. An die Adresse seines Nachfolgers Gerhard Schröder gerichtet sagte Engholm, dass ein Blick auf die Verfassung derer, die maßgeblich für die Gestaltung unserer Gesellschaft Verantwortung tragen, seinen Zweifel rechtfertige.

Engholm plädierte stattdessen für ein ästhetisches Denken, das nicht im Status Quo verharren dürfe: „Ein Denken also, das phantasievoll Zukunftshorizonte öffnet, eines, das dem Logos und der Ratio die Emotion, die Intuition und Imagination zur Seite stellt.“ Ein solcher Art erweitertes Denken erscheine ihm unabdingbar, weil sich unsere Welt innerhalb sehr kurzer Zeit dramatisch verändert habe. In unserer Gesellschaft könne sich nur zurechtfinden, wer alle seine ästhetischen Fähigkeiten bewusst nutze, erklärte Engholm und fügte hinzu: „Was wäre es für ein Gewinn, wenn es uns gelänge, nicht nur zu analysieren, sondern auch voller Imagination, Empfindungen und Träume zu sein?“

Kaum einer, der den Raum nicht nachdenklich und mit guten Vorsätzen verließ.

Wer mehr über Engholms Anmerkungen zu Ökonomie und Sinnlichkeit erfahren möchte, der kann den Vortrag in Kürze in den „Oldenburger Universitätsreden“ nachlesen.

Stefan Appelius

Präsidium: Keine Entlassungen geplant

Grubitzsch zur "Umstrukturierung der Fachbereiche"

Bitte, glauben Sie uns, dass es uns nicht darum geht, Arbeitsplätze wegzurationalisieren!“ Mit beschwörenden Worten wandte sich Präsident Prof. Dr. Siegried Grubitzsch an die vielen BesucherInnen der Personalversammlung, zu der der Personalrat für Mitte Dezember in den Bibliothekssaal eingeladen hatte. Hauptthema war die geplante Umstrukturierung der Fachbereiche (siehe Uni-Info Dezember 2000). Die SkeptikerInnen waren zahlreich, wie der starke Beifall für kritische Anfragen aus dem Publikum zeigte. In den Fachbereichen herrsche bei vielen MitarbeiterInnen eine große Verunsicherung, manche hätten Angst um ihre Zukunft, Gerüchte machten die Runde, man fürchte, dass die Sinnhaftigkeit von Arbeit verloren gehe - so lauteten die Äußerungen. Moniert wurde mehrfach die Informationspolitik des Präsidiums.

Grubitzsch unterstrich seine in der Vergangenheit schon oft geäußerte Auffassung, dass die Universität Oldenburg nur dann langfristig bestehen könne, wenn sie sich den Herausforderungen eines intensiven Wettbewerbs mit anderen Hochschulen stelle. Entscheidend sei vor diesem Hintergrund die Herstellung von Interdisziplinarität und Transdisziplinarität im Wissenschaftsbereich. Im Hinblick auf die geplante Bildung von Fakultäten und Instituten könnten noch keine gesicherten Aussagen gemacht werden, da eine Grundsatzentscheidung des Senats noch ausstehe, sagte Grubitzsch. Das Präsidium befürworte die Einrichtung von fünf Fakultäten, denen - nach Fächern gegliedert - ca. 20 Institute zugeordnet werden sollten. Daneben soll es Forschungszentren wie das ICBM und den Sonderforschungsbereich Neurokognition sowie Zentren wie das Didaktische Zentrum geben. Neben einer nachhaltigen Verbesserung des gesamten Forschungsbereichs sei das Ziel der Umstrukturierung, für alle MitarbeiterInnen klare Weisungsstrukturen, Verantwortlichkeiten und personelle Kontinuitäten zu schaffen. Dies sei mit dem jetzigen Modell der kurzfristig rotierenden Dekane nicht zu schaffen.

Auch Kanzler Günter Scholz versuchte die Gemüter zu beruhigen („Das wird alles nicht so gewaltig anders werden“) und versicherte, dass keinesfalls betriebsbedingte Entlassungen geplant seien.

Günter Schumann, betrieblicher Sozial- und Suchtberater, stellte auf der Personalversammlung das Projekt „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ vor. Im vergangenen Sommer habe sich dazu eine Projektgruppe an der Universität gebildet. Schumann kündigte für Februar eine Befragung von allen MitarbeiterInnen der Universität zum Thema „Gesundheit“ an. Ziel sei, auf dieser Grundlage ein Konzept für ein Gesundheitsmanagement an der Hochschule zu entwickeln. Die Einhaltung datenschutzrelevanter Bestimmungen bei der Befragung sei durch die Einbeziehung des Datenschutzbeauftragten gewährleistet, sagte Schumann auf entsprechende Nachfragen.

Spendengelder und Sponsoring

Leitfaden des Uni-Präsidiums zur Einwerbung von Geld- und Sachleistungen

Das Präsidium hat einen „Leitfaden zur Einwerbung von Sponsorengeldern und Spenden“ verabschiedet, der in Kürze in den Amtlichen Mitteilungen der Universität (Nr.1/2001) veröffentlicht wird.

Die Situation ist allseits bekannt und auch für die Universität Oldenburg kein Novum: Die Gelder sind knapp bemessen, die Mittel für Forschung und Lehre fließen immer spärlicher. Um Initiativen und Aktivitäten zu ermöglichen, die über die universitären Kernaufgaben hinausgehen, bemühen sich MitarbeiterInnen immer häufiger bei Wirtschaftsunternehmen, Banken oder Privatpersonen um Spender und Sponsoren.

Wiederholt wurde die Hochschulleitung von VertreterInnen der Wirtschaft darauf hingewiesen, dass Mitglieder der Universität sich auf der Suche nach Fördermitteln die Klinke in die Hand geben. Dabei kommen sie sich nicht nur gegenseitig in die Quere. Es entsteht auch der Eindruck einer mangelnden Koordination innerhalb der Universität. Den potenziellen Geldgebern muss zudem deutlich werden, dass es bei den erbetenen Zuwendungen nicht um die Finanzierung staatlicher Pflichtaufgaben geht, sondern um die Förderung zusätzlicher Initiativen.

Mit dem neuen Leitfaden will die Hochschulleitung zukünftig Missverständnissen vorbeugen und die interne Abstimmung verbessern. Sie begrüßt ausdrücklich jede Initiative zur Einwerbung von Sponsoringleistungen und Spenden. Nach der neuen Regelung kommt dem Dezernat 2 Finanzen künftig bei Abstimmung und Abwicklung der Aktivitäten eine zentrale Rolle zu. Hier werden die Informationen zur Einwerbung, zu laufenden Sach- und Geldspenden sowie Sponsoring-Verfahren gebündelt. Hilfen zur formal korrekten Abwicklung bei der Einwerbung von Fördermitteln werden ebenso angeboten wie exemplarische Vertragstexte und Informationen etwa zu Steuerfragen.

Die juristischen und steuerlichen Raffinessen, die unterschiedlichen Verfahrensweisen bei Spenden und beim Sponsoring sind den Antragstellern häufig nicht bekannt. Hier klärt der Leitfaden auf: Bei der Spendenwerbung bleibt es bei der bisherigen Praxis: Das Einwerbungsgespräch wird zwischen dem Hochschulangehörigen und dem potenziellen Spender geführt. Das Dezernat stellt bei einer Sachspende den Geldwert fest, schreibt bei einer Geldspende den Betrag der entsprechenden Stelle gut und stellt in beiden Fällen die Spendenbescheinigung aus. Bei Sponsoring-Verträgen dagegen wird das Haushaltsdezernat konstitutiv in die Vertragsgestaltung miteinbezogen. Es legt der Universitätsleitung den Vertragsentwurf zur Genehmigung vor, sorgt dafür, dass die vereinbarten Zahlungen der Finanzstelle gutgeschrieben werden und ist dem Sponsor gegenüber für die ordnungsgemäße Vertragserfüllung verantwortlich.

 

(Stand: 19.01.2024)  | 
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