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Forschung und Lehre

Systemtechnik des intelligenten Hörgeräts der Zukunft

Hilfe für zwölf Millionen hörgeschädigte Menschen - Kompetenzzentrum HörTech an der Universität mit prominenten Gästen eröffnet

Das Oldenburger Kompetenzzentrum „Systemtechnik des ‘intelligenten HIFI-Hörgeräts’ der Zukunft“ (HörTech) wurde im Februar mit einer Festveranstaltung am Standort Wechloy eröffnet. Zu den namhaften Gästen aus Forschung, Industrie und Politik gehörte auch der niedersächsische Wissenschaftsminister Thomas Oppermann.

Ziel des Kompetenzzentrums HörTech ist eine umfassende Verbesserung der Systemtechnik von Hörgeräten, um Patienten ein besseres und komfortableres Hören zu ermöglichen. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen das menschliche Gehör und seine Störungen, digitale Signalverarbeitungsverfahren für Hörgeräte (Software) und technologische Neuerungen der Geräte selbst. Dies soll zu besseren Produkten und optimierten Anpass- und Rehabilitationsstrategien führen.

Etwa zwölf Millionen Deutsche leiden unter einem behandlungsbedürftigen Hörschaden, der ihre kommunikativen Möglichkeiten und sozialen Kontakte oft empfindlich beeinträchtigt. Pro Jahr werden jedoch nur etwa eine halbe Millionen Hörgeräte verkauft und angepasst, viele davon werden zudem kaum genutzt und enden als so genannte „Schubladengeräte“.

Dabei machen neueste Entwicklungen im Bereich von Audiologie und digitaler Signalverarbeitung die Einführung innovativer, intelligenter Digitaltechniken bei Hörgeräten prinzipiell möglich. So wird etwa durch die zunehmende Miniaturisierung die Rechenleistung der Mikrochips für kommerzielle Im-Ohr-Hörgeräte erheblich gesteigert. Die Software zur Nutzung dieser Ressourcen aber muss ebenso wie die Anpassung an die individuellen Hörfähigkeiten deutlich verbessert werden. Und gerade hier hapert es: Eine direkte Rückkopplung zwischen Nutzern und Systementwicklern der Hörtechnologie findet kaum statt.

HörTech hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Blockade zu durchbrechen und die Arbeiten der beteiligten Institutionen - von der Grundlagenforschung über die Produktion bis hin zur Anpassung der Hörgeräte - enger zu verzahnen.

In sechs Projekten beschäftigt sich das Kompetenzzentrum mit Hard- und Softwareaspekten von Hörgeräten und den Möglichkeiten einer verbesserten Versorgung hörgeschädigter Menschen. Darüber hinaus bietet es ein Forum für vorwettbewerbliche Forschung und Entwicklung für den gesamten Hörsystemmarkt sowie firmen- und berufsgruppenübergreifende Beratung für Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft und Patienten.

Das Kompetenzzentrum Hörtech, das unter Federführung der Universität Oldenburg steht, vereint Projektpartner aus Forschung und Lehre (Hörzentrum Oldenburg, Universität Giessen, Evangelisches Krankenhaus Oldenburg), Bildung (Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven, Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte, Akademie für Hörgeräte-Akustik) und Industrie (Siemens, Audio Service, Sennheiser, Kind Hörgeräte, Otoplastik). Es hat sich im vergangenen Jahr im Wettbewerb „Kompetenzzentren Medizintechnik“ des Bundesforschungsministeriums erfolgreich durchgesetzt und wird von Bund und Land in zweistelliger Millionenhöhe gefördert.

Der Globus quietscht und eiert

Sedimente, Schlickablagerungen des Mittelmeeres, bilden für den Forscher ein unschätzbares Archiv, in dem sich vergangene Klimaschwankungen Südeuropas und des afrikanischen Kontinents verewigt haben. Die Geochemiker Dr. Rolf Wehausen (l.) und Prof. Dr. Hans-Jürgen Brumsack (r.) vom Oldenburger Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) konnten dies anhand chemischer Analysen von 2,5 bis 3 Millionen Jahre alten Sedimenten eindeutig belegen. Zusammen mit ihrem niederländischen Kollegen Dr. Lucas Lourens (Universität Utrecht) stellen sie ihre richtungweisenden Forschungsergebnisse in der desWissenschaftsjournals Nature (Ausgabe 409, Nr. 6823) vor.Die Wissenschaftler erklären die zyklischen Änderungen der chemischen Zusammensetzung der Sedimentkerne, die im Rahmen des internationalen Tiefseebohrprogramms „Ocean Drilling Program“ (ODP) aus dem östlichen Mittelmeer gewonnen wurden, mit einer regelmäßigen Abfolge trockenen und feuchten Klimas. Dieser Wechsel schlug sich einerseits in häufigen Staubstürmen in der Sahara nieder, andererseits im Anschwellen der Wasserführung des Nils und anderer Flüsse.

Die klimatisch bedingten Zyklen der Mittelmeersedimente sind eine Reaktion auf Änderungen der Sonneneinstrahlung auf die nördliche Erdhalbkugel. Die saisonale Verteilung der Sonneneinstrahlung variiert im Rhythmus von etwa 22.000 Jahren. Ursache sind geringfügige Abweichungen der Umlaufbahn der Erde um die Sonne und Verschiebungen der Erdrotationsachse. Astronomen haben die Schwankungen der Erdbahnparameter - auf Basis bestimmter Hypothesen - für vergangene Jahrmillionen errechnet. Einen direkten Beweis für die Richtigkeit ihrer Berechnungen aber konnten sie nicht liefern. So ist etwa Einfluss der Eiszeiten ungeklärt, die wegen des abgesunkenen Meeresspiegels und gewachsener Eispakete auf den nördlichen Kontinenten ein verändertes Rotationsverhalten der Erde zur Folge gehabt haben müssen.

Die Utrechter und Oldenburger Geowissenschaftler konnten mit ihren geochemischen Datenreihen nun erstmals einen Beweis für die Richtigkeit der astronomischen Berechnungen liefern. Sie können ferner eindeutig belegen, dass die Eiszeiten einen bestimmenden Einfluss auf die Erdbahnparameter ausüben. Die Rotationsgeschwindigkeit der Erde hat im Verlauf der vergangenen Jahrmillionen insgesamt leicht abgenommen, während der Eiszeiten aber wurde der Trend offenbar unterbrochen. Mögliche Erklärungen sind Verformungen des Erdkörpers durch die gigantischen Eismassen und verringerte Gezeitenkräfte des gesunkenen Meeresspiegels.

Die gemeinsame Studie der Utrechter Paläontologen und Oldenburger Geochemiker ist wegweisend. Sie ermuntert zu weiteren Überprüfungen astronomischer und geophysikalischer Hypothesen auf der Basis geowissenschaftlicher Erhebungen. Je präziser die astronomischen Gleichungen sind, desto genauer wird die astronomisch Berechung der Sonneneinstrahlungskurve und damit die Uhr, die zur Altersbestimmung von Sedimenten benutzt werden kann. Eine exaktere Kenntnis astronomischer Größen ist bedeutsam für die Berechnung der natürlichen Klimaentwicklung auf der Erde, die mit der vom Menschen beeinflussten Entwicklung konfrontiert werden kann. Nur mit diesem kombinierten Wissen ist eine langfristige Klimavorhersage möglich.

Die neue Dimension: Organische Solarzellen

Oldenburger Physik-Arbeitsgruppe beteiligt an bundesweitem Verbundprojekt zur industriellen Serienfertigung

Die industrielle Serienfertigung von organischen Solarzellen in mittel- und langfristiger Hinsicht ist das Ziel eines neuen Verbundprojekts, an dem die Abteilung Energie- und Halbleiterforschung am Fachbereich Physik beteiligt ist („Erneuerbare Energien: Organische Solarzellen“). Partner des Projekts sind darüber hinaus die Technische Universität Dresden, das Hahn-Meitner-Institut Berlin und das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme Freiburg. Das finanzielle Volumen des Forschungsvorhabens, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, beträgt 2,5 Mio. Mark, wovon 660.000 Mark auf die Universität Oldenburg entfallen. Die Leitung des Oldenburger Teilprojekts obliegt Prof. Dr. Jürgen Parisi und Dr. Vladimir Dyakonov.

Im Einzelnen geht es um die grundlagenorientierte Erforschung und anwendungsrelevante Entwicklung neuartiger organischer Solarzellen auf der Basis von Kohlenwasserstoffverbindungen, die bei akzeptablen Wirkungsgraden relativ einfach und kostengünstig produzierbar sind. Im Rahmen des Oldenburger Teilprojekts sollen neue molekularelektronische Hybridmaterialien synthetisiert und deren störstellenbeeinflusstes Ladungstransportverhalten mittels verschiedener Nachweisverfahren systematisch analysiert werden.

An einem weiteren Forschungsprojekt sind neben der Oldenburger Gruppe die Universität Stuttgart, das Institut für Solarenergieforschung Hameln/Emmerthal, das Hahn-Meitner-Institut Berlin und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Stuttgart beteiligt. Das BMBF fördert dieses Projekt mit 1,6 Mio. Mark, der Umfang des Oldenburger Teilprojekts beträgt 350.000 Mark.

In dem Projekt mit dem Titel „Erneuerbare Energien: Spannungsmaximierung von II/VI-Dünnschichtsolarzellen“ stehen anorganische Dünnschichtsolarzellen auf der Basis von Kupfer-Chalkopyriten im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Ziel der Oldenburger Arbeiten ist, ein besseres Verständnis der äußerst komplexen Materialeigenschaften zu erlangen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen bei der schon laufenden industriellen Produktion von Solarzellen dieses Typs umgesetzt werden.

Über die Beteiligung an den beiden BMBF-Vorhaben hinaus koordiniert die Oldenburger Forschungsgruppe derzeit bereits das von der EU geförderte Verbundprojekt „Organische Solarzellen“. An dem EU-Projekt nehmen WissenschaftlerInnen aus Österreich, Italien, Spanien, Belgien und Deutschland teil. Das Fachgebiet Organische Solarzellen gilt in technologischer Hinsicht als äußerst zukunftsträchtig.

Nachhaltige Zukunftsmärkte

Reinhard Pfriem leitet wirtschaftswissenschaftliches Verbundprojekt zur Ökologie

Die Ökologie scheint ihre politische und akademische Hochkonjunktur hinter sich zu haben. Und Nachhaltigkeit? Alle sind zwar scheinbar dafür, aber ganz konsequent offenbar nur eine kleine Schar Unverzagter, die ihren Einsatz in lokalen Agenda 21-Gruppen nicht aufgeben mag. Der Schein könne bekanntlich trügen, meint der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Reinhard Pfriem: „Richtig angepackt, kann die Leitidee der nachhaltigen Entwicklung, wie sie durch die UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio global Verbreitung fand, Wirtschaft und Gesellschaft gerade in den frühindustrialisierten Ländern neue Impulse geben.“ Pfriem, Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmensführung und betriebliche Umweltpolitik am Fachbereich 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, hat jetzt die Zusage für das Verbundprojekt „Nachhaltige Zukunftsmärkte“ erhalten, das vom Bundesforschungsministerium mit einem Betrag von knapp 2, 7 Mio. Mark gefördert wird. Ziel ist es, unternehmerische Strategieentwicklungen mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel und gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsanforderungen zu verknüpfen.

Unter Federführung der Universität Oldenburg sind an dem auf drei Jahre angelegten Projekt das Institut für Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung Berlin, das Institut für Produktdauer-Forschung und Factor 10 Innovation Network Giebenach/Schweiz sowie die ecco Unternehmensberatung GmbH in Oldenburg (An-Institut der Universität) beteiligt. Vorgesehen sind sechs Praxisprojekte zur Strategieentwicklung, und zwar mit den Großunternehmen mohn media Druck und Bosch-Siemens Hausgeräte, den Kleinunternehmen VELOTAXI Berlin und Projektwerk Hamburg sowie mit einem ökologisch orientierten Möbeltischlernetzwerk aus Baden-Württemberg und einem Netzwerk zum ökologischen Bauen aus Ostfriesland.

Wirtschaftlicher Strukturwandel komme nicht als etwas unabhängig vom menschlichen Handeln Vorgegebenes über uns bzw. über die Unternehmen, so Reinhard Pfriem. „In der Interaktion zwischen Anbietern und Kunden, zwischen Herstellern und Konsumenten und über gesellschaftliche Kommunikation darüber, was sein soll und was gewünscht wird, entscheiden sich Richtung und Inhalte dieses Strukturwandels.“ Insofern werde das Projekt zur Aufklärung darüber beitragen, „wie Unternehmen und Gesellschaft aufeinander einwirken und wie Ziele nachhaltiger Entwicklung dabei stärker zur Geltung gebracht werden können“.

Urzeitliche Biofilme

Tagung der Arbeitsgruppe Geomikrobiologie am FB 7

Fossile und Rezente Biofilme - eine Naturgeschichte des Lebens auf der Erde“ lautete das Thema einer Tagung, zu der die Arbeitsgruppe Geomikrobiologie unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Krumbein und das Delmenhorster Hanse-Wissenschaftskolleg Experten aus aller Welt eingeladen hatten. Der Themenbogen reichte von der Raumfahrt bis hin zu scheinbar trivialen Alltagsphänomenen wie Unfällen - verursacht durch glitschige Filme.

Überall auf der Erde gibt es derartige Filme, die sich durch Zusammenrottung von Bakterien und anderen Mikroorganismen bilden. Sie verwandeln die feste Oberfläche, auf der sie siedeln, in eine glitschige, schlüpfrige, schleimige Schicht. Der gesellschaftliche Schaden, den Biofilme durch Fraß, Ätzung, Korrosion oder Unfälle verursachen, geht ins Unermessliche.

Die Forschung der vergangenen Jahrzehnte konnte die Entstehung von Leben auf der Erde über die Untersuchung versteinerter fossiler Biofilme bis nahe an die Entstehungszeit der Erde zurückdatieren. Urzeitliche Biofilme haben vom Meer aus das Festland erobert und beim Übergang von der anoxygenen zur oxygenen Photosynthese die sauerstoffhaltige Atmosphäre geschaffen und so die Ansiedlung von Insekten ermöglicht, die sich von den Biofilmen ernährten.

Die Experten beschäftigten sich mit den philosophischen und wissenschaftstheoretischen Aspekten dieser Phänomene. Es ging um den Unterschied zwischen einem Film aus Bakterien und einem Teppich aus Pilzen, um die Frage, warum sich überhaupt höher strukturierte Pflanzen und Tiere auf der Erde entwickelt haben, wenn doch die Mikroorganismen alles können, und darum, ob sich ein Biofilm als biologisch verfestigtes Wasser bezeichnen lässt. Es wurden Biofilme erörtert, die - anders als wasserreiche Filme, die zu 99,5 Prozent aus biologisch verfestigtem Wasser bestehen - aus Trockenmasse aufgebaut sind. Diese Masse vegetiert mit einem Minimum Wasser auf Gesteinsoberflächen und erwacht nur kurzzeitig zum Leben.

Viele andere Komplexe wurden auf dem Kongress erörtert - so die Frage, wie die ersten Urorganismen auf der Erde ausgesehen haben mögen, wie sie an der Gestaltung ihrer Umwelt beteiligt waren und auf welche Weise Biofilme zur Bildung von Gesteinen und Lagerstätten vom Uran bis zum Gold und Eisen beigetragen haben.

Die TeilnehmerInnen kamen aus allen europäischen Ländern, den USA und dem fernen Osten. Die eigentlichen Akteure aber waren die unsichtbaren kleinen Lebewesen, die überall von der Antarktis bis auf den Mount Everest, von der Gobiwüste bis in die tiefsten Spalten der Erde jede feste Oberfläche besiedeln.

An-Institut "Science Networking"

Die Untersuchung der Konsequenzen des Internets für Wissenschaft und Forschung und die Entwicklung neuer Online-Dienste hat sich das „Institute for Science Networking“ zum Ziel gesetzt, das jetzt an der Universität gegründet worden ist. Am 19. März unterzeichneten Präsident Prof. Dr. Siegried Grubitzsch, der Dekan des Fachbereich 8 Physik, Prof. Dr. Volker Mellert, und Prof. Dr. Eberhard R. Hilf, der Leiter des An-Instituts, den Kooperationsvertrag. Das Institut arbeitet mit sieben Mitarbeitern an einer Reihe von innovativen Projekten rund um Internet-Suchmaschinen und Portale für wissenschaftliche Zwecke. Es bietet WissenschaftlerInnen weltweit Werkzeuge an, die ihnen helfen sollen, mit der Entwicklung des Internet Schritt zu halten und seine Möglichkeiten optimal zu nutzen. Nähere Informationen: www.isn-oldenburg.de.

Professoren lernen in Kleingruppen

Medien-Qualifikation für Lehrende in der Lernwerkstatt

Die „Lernwerkstatt für multimediales Lehren“, letztes Jahr auf Initiative des Informatikers Prof. Dr. Peter Gorny und der Historikerin Prof. Dr. Hilke Günther-Arndt an der Universität eingerichtet, hat ihre Pilotphase abgeschlossen. Seit Januar werden für alle Fachbereiche neue Kurse, Seminarbegleitung und Projektberatung angeboten. Ziel ist die Qualifizierung von DozentInnen für den Einsatz neuer Medien im Rahmen der Studienbegleitung.

Multimedia bietet vielfältige Möglichkeiten zur Unterstützung der Präsenzlehre. Davon ist die Leiterin der Lernwerkstatt, Dr. Ulrike Daldrup, überzeugt. Aber die neuen Präsentationsformen und interaktiven Anwendungstechniken verlangen auch ein hohes Maß an Computer-, Software- und Internet-Kenntnissen. Dies läßt sich im Selbststudium nur mit unverhältnismäßig großem Einsatz erwerben. Allein die Software und die Peripheriegeräte zum störungsfreien Zusammenspiel zu bringen, ist eine große Herausforderung.

Mit den Kursen „Einführung in die Multimedia-Präsentation mit PowerPoint“, „Netzunterstützte Seminararbeit“ und „Webpräsentationen“ unterstützt die Lernwerkstatt die Hochschullehrenden bei der Integration der neuen Medien. Neu ist die Ausrichtung auf Kleingruppen aus den einzelnen Fachbereichen. Daldrup zufolge erleichtere dies ein bedarfsgerechtes Arbeiten, das im Sinne von „learning on demand“ auf individuelle Fragestellungen eingeht.

Das Angebot der Lernwerkstatt können alle in Anspruch nehmen, die an der Universität in der Lehre tätig sind oder die den Lehrenden bei der Vorbereitung der Vorlesungen und Seminare zur Hand gehen. Informationen sind auf der Homepage der Lernwerkstatt unter www.lernwerkstatt-ml.uni-oldenburg.de abrufbar.

Internetgestütztes Seminar für Pädagogikstudierende

Erstmals fand am Fachbereich 1 Pädagogik ein internetgestütztes Seminar unter der Leitung der neuberufenen Weiterbildungsexpertin Prof. Dr. Anke Hanft und dem Psychologen Michael Reinders statt. Das in Kooperation mit der Universität Koblenz-Landau veranstaltete Seminar stand unter dem Thema „Qualitätsentwicklung in Bildungseinrichtungen“ .

Obwohl internetgestützte Lehr- und Lernformen noch in den Kinderschuhen stecken, werden sie künftig gerade in der Weiterbildung von Bedeutung sein. Der Arbeitsbereich Weiterbildung halte es daher für notwendig, die Studierenden schon während des Studiums darauf vorzubereiten, sagte Hanft. Internetgestützte Lernformen könnten und sollten das Präsenzlernen aber nicht ersetzen, sondern ergänzen, wo es methodisch-didaktisch sinnvoll erscheine.

Entsprechend war das Seminars aufgebaut als didaktisch strukturierte Kombination von Präsenz- und Onlinephasen mit Studienmaterialien auf Print- und Webbasis, eingeschobenen internetbasierten Projektarbeitsphasen und traditionellen Formen der Wissensvermittlung.

Die Ansprüche an die Studierenden waren hoch. Neben den eigentlichen Seminarinhalten mussten sie sich völlig neue Arbeitsformen aneignen, die für sich schon Gegenstand eines Seminars hätten sein können. Dennoch blieben nahezu alle TeilnehmerInnen bis zum Ende dabei und nutzten die abschließende Seminarbewertung für kritisch-konstruktive, den neuen Lernformen gegenüber aufgeschlossene Kommentare und machten kompetente, pädagogisch begründete Weiterentwicklungsvorschläge. Alle hatten den Eindruck, viel gelernt zu haben und wollen im kommenden Wintersemester am nächsten internetgestützten Seminar zum Thema „Wissensmanagement“ teilnehmen.

Fächerübergreifendes Mentoring-Projekt

Zusammenarbeit mit Frauenbüros der Fachhochschule

Seit März läuft das Mentoring-Projekt Women@Tec, das von der Frauengleichstellungsstelle und dem Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität sowie den Frauenbüros der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven entwickelt wurde.

Es zielt darauf, Frauen im Studium und in der Übergangsphase vom Studium in den Beruf kompetent und persönlich zu begleiten. Junge Frauen aus der Hochschule (Mentees) werden mit berufserfahrenen Frauen aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammengeführt. Für einen Zeitraum von zunächst einem Jahr stehen die Mentorinnen ihren Mentees unterstützend und fördernd zur Seite und führen sie in die Unternehmens- bzw. Hochschulkultur ein. In dieser Beziehung kann Lernen und Experimentieren stattfinden, potenzielle Fähigkeiten können entwickelt werden - von den Mentees, aber auch von der Montorin. Begleitend finden fächerübergreifende Seminare für die Mentees statt, in denen vor allem professionelle Kommunikations- und Führungstechniken trainiert und Unterstützung bei der Karriereplanung gegeben wird.

Insgesamt können 10-15 Mentees an dem Projekt teilnehmen. Es richtet sich an

• Studentinnen in naturwissenschaftlich-technischen Studiengängen, die sich im Hauptdiplom befinden, ihren Studienabschluss und ihre berufliche Perspektive planen.

• Absolventinnen oder Nachwuchswissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen, die sich auf den Einstieg in den Beruf bzw. auf eine wissenschaftliche Karriere vorbereiten.

Interessierte Studentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen können sich bis zum 27. April bei der Frauengleichstellungsstelle, Tel. 798-3413 bewerben, interessierte Mentorinnen melden sich dort ebenfalls.

Eine Informationsveranstaltung zum Projekt Women@Tec findet Freitag, 20.April 2001, 12.15 Uhr, am Standort Wechloy (Raum W 3-1-130) statt.

Preise für Forschungsarbeiten zur Reform der Universität

Um Forschungsarbeiten zur Reform der Universität anzuregen, hat Präsident Prof. Dr. Siegried Grubitzsch einen Preis ausgelobt. Gefragt sind beispielsweise Magister-, Diplom- oder Hausarbeiten, die sich analytisch oder empirisch mit universitätsbezogenen Reformthemen auseinandersetzen, die innovative Impulse geben und die Universität im internationalen Wettbewerb profilieren. Sämtliche Bereiche von Effizienzsteigerung und Wirtschaftlichkeit über Entscheidungsstrukturen und Evaluationsprozesse bis hin zu Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen sind von Interesse. Der erste Preis ist mit 1.000 Mark, der zweite und dritte sind mit je 500 Mark dotiert.

Auch im technischen Bereich und in der Verwaltung werden Kreativität und Mitwirkung prämiert. In Ergänzung des landesweiten Vorschlagwesens führt die Universität ein innerbetriebliches Vorschlagswesen für die gesamten Verwaltungs- und Dienstleistungen ein. Die Vorschläge können sich auf den organisatorischen Aufbau, die Arbeitsabläufe und Verwaltungsverfahren beziehen oder das Verhältnis zu den Studierenden, Fragen des Umweltschutzes oder der Sicherheit am Arbeitsplatz zum Gegenstand haben. Verbesserungsvorschläge können von allen Bediensteten formlos beim Dezernat 1 eingereicht werden. Der Bewertungsausschuss setzt sich aus dem Kanzler, einem Mitarbeiter der jeweiligen Organisationseinheit, der Frauenbeauftragten und einem Mitglied des Personalrates zusammen. Die Prämie reicht von 100 bis 1.000 DM. Ihre Höhe richtet sich nach dem Einspareffekt des Verbesserungsvorschlags.

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Fördermittel für Friedensforschung

Der Projektverbund Friedens- und Konfliktforschung in Niedersachsen, angesiedelt an der Universität Osnabrück (Fachbereich Psychologie), fördert letztmalig Forschungsvorhaben, die sich mit Bedingungen und Möglichkeiten der gewaltfreien Austragung von Konflikten beschäftigen. Die Laufzeit beträgt maximal 18 Monate, Einsendeschluss: 18. Mai 2001. Informationen: Tel. 0451-969-4803 oder im Internet: http://www.psycho.uni-osnabrueck.de/fach/sozialps/

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ZFG wird gefördert

Das Zentrum für Interdisziplinäre Frauen und Geschlechterforschung (ZFG) wird für drei Jahre durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogramms für Maßnahmen der Frauen-/Genderforschung gefördert. Daher können zusätzlich zur bereits durch die von der Universität geförderten halben Stelle zwei weitere Mitarbeiterinnen für Verwaltung und wissenschaftliche Mitarbeit auf halbe Stellen eingestellt werden. Durch die Fördermittel kann der Aufbau und die Konsolidierung des Zentrums auf einer gesicherten Basis mit personellen und sächlichen Ressourchen angegangen werden.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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