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Mit dem Abi auch Bachelor?

Universität Oldenburg öffnet Naturwissenschaften für hochbegabte Schüler

Hochbegabte SchülerInnen können im kommenden Wintersemester erstmals in den naturwissenschaftlichen Fächern an regulären Veranstaltungen der Universität Oldenburg teilnehmen. Über die neue Möglichkeit informiert die Universität LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen in einer Veranstaltung am Mittwoch, 5. Juli 2006, 15.00 Uhr, Raum W3 1-161, Campus Wechloy. Bewerbungsschluss für eine Aufnahme in das Frühförderprogramm ist der 15. Juli 2006; die Bewerbung erfolgt über die Schulen. Wer angenommen wird, kann ab 23. Oktober erste Module in den Bachelor-/Masterstudiengängen Mathematik, Physik, Chemie und Biologie belegen. Die Leistungen werden für ein späteres Studium an der Universität Oldenburg angerechnet, sofern die Prüfungen am Semesterende bestanden sind.

Zwar sei es eher unwahrscheinlich, dass SchülerInnen den Bachelor während ihrer Schulzeit abschließen könnten, aber es sei durchaus möglich, einen nicht unerheblichen Teil der Module abzuleisten, erklärte die Initiatorin des Projekts, die Chemikerin Prof. Dr. Katharina Al-Shamery.

Für das Frühstudium müssen die SchülerInnen von ihrer Schule vorgeschlagen werden und ein strenges Auswahlverfahren durchlaufen. Eine Kommission aus HochschullehrerInnen überprüft in Tests und Gesprächen, ob sie in der Lage sein werden, den wissenschaftlichen Vorlesungen zu folgen. Die Schule verpflichtet sich, die Universität über die schulischen Leistungen der Frühstudierenden auf dem Laufenden zu halten. Schließlich müssen die Jugendlichen versäumten schulischen Unterrichtsstoff selbstständig nacharbeiten, um parallel zum Studium ihr Abitur zu machen.

Haben die SchülerInnen alle Hürden genommen und sind zum Frühstudium zugelassen worden, wird ein auf ihren persönlichen Schulstundenplan abgestimmtes Universitätsprogramm festgelegt. MentorInnen der Universität stehen ihnen dabei zur Seite. Schließlich, so Al-Shamery, verlange der gleichzeitige Besuch von Schule und Universität den Schülern ein besonderes Zeitmanagement ab.

Warum sollten außergewöhnlich begabte SchülerInnen an diesem Programm teilnehmen? „Lehrer haben oft Probleme, diese Schüler in den Unterricht einzubinden, weil sie weit mehr leisten können, als an den staatlichen Schulen gemeinhin gefordert wird, und es gleichzeitig in den großen Klassen oft nur schwer möglich ist, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen“, sagt die Wissenschaftlerin und fügt hinzu: „Im Frühstudium werden die Schüler merken, dass sie doch nicht immer alles wissen, und werden so neu motiviert.“

Etwa zwei bis drei Prozent eines Jahrgangs gehörten zur Gruppe der Hochbegabten, so die Lehrerin Erika Schmidt. Ein erheblicher Teil dieser Toptalente bliebe allerdings unentdeckt. Schmidt ist Fachberaterin für die Initiative „Hochbegabung fördern“ der Landesschulbehörde Weser-Ems, Mitorganisatorin und eine der Vertreterinnen des Kooperationsverbunds der Oldenburger Schulen, der sich um Hochbegabte kümmert.

In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Saarland sind Frühstudienprogramme bereits gesetzlich geregelt. Auch Niedersachsen plant eine solche Regelung. Die Universität Oldenburg geht diesen Schritt schon jetzt und bietet eine systematische naturwissenschaftliche Frühförderung an.


Erstmals Bewertung aller Lehrveranstaltungen möglich

Online-Evaluation durch Studierende nach erfolgreichen Pilotphasen

Mit dem Ziel, die Qualität der Lehre weiter zu steigern, findet an der Universität Oldenburg im Sommersemester 2006 erstmals eine Evaluation sämtlicher Lehrveranstaltungen statt. Der Fragebogen mit modularem Aufbau umfasst standardisierte Basisfragen zu den Veranstaltungen sowie dozentenspezifische Fragen. Konzept und Erhebungsinstrument der Evaluation wurden im Vorfeld in Fakultäten und Fachschaften zur Diskussion gestellt.

Nach zwei erfolgreichen Pilotphasen im Februar und Juni startet die Befragung unter Koordination der Stabsstelle Studium und Lehre im Juli. Der Fragebogen wird über das Lernmanagementsystem Stud.IP an die Veranstaltungen der Lehrenden angefügt. Diese können zusätzlich bis zu fünf eigene Fragen pro Veranstaltung einbinden. Vom 6. bis 16. Juli sind dann die Studierenden gefragt: sie können den Fragebogen online ausfüllen. Bei einer Mindestbeteiligung von vier Studierenden pro Veranstaltung erhalten die DozentInnen unmittelbar nach Ablauf des Erhebungszeitraums die Ergebnisse, die sie durch eigene Kommentare ergänzen und den Studierenden zugänglich machen können.

Insbesondere vor dem Hintergrund der Studienbeiträge, die zum kommenden Wintersemester eingeführt werden, sollen die Ergebnisse genutzt werden, um Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -optimierung zu initiieren.

Für das Wintersemester sind zwei weitere Befragungen geplant: eine Studien-eingangsbefragung zur Erhebung der Erwartungen, Ziele und Wünsche, die StudienanfängerInnen bezüglich ihres Studiums an der Universität Oldenburg haben, und eine Befragung von Bachelorstudierenden im 5. Semester zu dem von ihnen geplanten Bachelor-Master-Übergang und ihrer Zufriedenheit mit den Studienbedingungen und -strukturen.

nicola.albrecht@uni-oldenburg.de, Tel.: 0441/798-3824


Master Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

Wirtschaft, Recht und Kultur im Visier

Ein neuer Masterstudiengang „Wirtschafts- und Rechtswissenschaften“ der Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften geht im Wintersemester 2006/07 an den Start. Bewerbungen sind noch bis zum 1. September 2006 möglich.

Der Studiengang vereint, was kaum vereinbar scheint: Er bietet neben einer breit angelegten Ausbildung von „Generalisten“, wie sie insbesondere von klein- und mittelständischen Unternehmen benötigt werden, die Option zur Spezialisierung in verschiedenen Schnittfeldern von Wirtschaft, Recht und Kultur. Das Konzept, das an der Universität Oldenburg aus langjährigen Erfahrungen mit der Verbindung von Ökonomie und Recht entwickelt wurde, zielt insbesondere auf Tätigkeitsfelder in globalen Märkten und transnationalen Netzwerken und eröffnet Berufschancen in der Privatwirtschaft, dem öffentlichen Dienst und Nichtregierungsorganisationen.

Das Masterprogramm wurde als „Mantelkonzept“ entwickelt: Ein breites Spektrum von Basismodulen mit wirtschafts- und rechtswissenschaftlichen Inhalten, Fremdsprachenangeboten und Methodenlehre bildet den „Mantel“ um einen Kern optionaler Schwerpunkte. Diese Schwerpunkte sind: „Recht der Wirtschaft“, „Führung von Unternehmen und gesellschaftliche Organisation“, „Auditing, Finance, Taxation“, „Management, Entrepreneurship, Controlling“ sowie „Transnational Economics and Law“.

www.uni-oldenburg.de/studium/17659.html?id_studg=151


Professor des Jahres

Noch bis zum 4. Oktober 2006 können Studierende, Absolventen, Arbeitgeber und ProfessorenkollegInnen den „Professor des Jahres 2006“ wählen. Gesucht werden Persönlichkeiten, die sich besonderem Maße dafür einsetzen, ihre Studierenden auf den Job vorzubereiten. Eine Fachjury vergibt den Titel in vier Fachgebieten.

www.professor-des-jahres.de


5,1 Prozent Darlehen

Zu einem Zinssatz von derzeit 5,1 Prozent bietet die landeseigene NBank StudienanfängerInnen ab Wintersemester 2006/07 das „Niedersachsen-Studienbeitragsdarlehen“ an. Das Darlehen in Höhe von 500 € pro Semester wird für die Dauer der Regelstudienzeit zuzüglich vier Semester bewilligt. Antragsbeginn ist der 1. Juli 2006.

www.studienbeitraege.niedersachsen.de


Rückmeldung zum Wintersemester

Noch bis zum 25. Juli 2006 können sich Studierende durch Überweisung des Semesterbeitrags in Höhe von 214,25 € zum Wintersemester 2006/07 zurückmelden. Langzeitstudierende müssen zusätzlich die Studiengebühr für Langzeitstudierende entrichten. Sollte die Frist versäumt werden, ist eine Mahngebühr von 15,34 € fällig.

Artenvielfalt nachgewiesen

Rund 25 Studierende aus dem Arbeitskreis Naturschutz und der AG Umweltbildung der Universität Oldenburg haben am GEO-Tag der Artenvielfalt, der bundesweit an zahlreichen Orten stattfindet, in der Wesermarsch mehr als 200 Tier- und Pflanzenarten entdeckt.

Im Fokus standen Gräben und Grünlandbereiche, die charakteristisch für die Wesermarsch sind. Allein 120 Pflanzenarten wurden im Gebiet gefunden, sowie etwa 40 Vogelarten. Weitere Tierarten fanden sich in und an den Gräben, darunter die geschützte FFH-Fischart Steinbeißer (Cobitis taenia) und die in Deutschland gefährdete Libellenart Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum). Auch unter den Pflanzenarten fanden sich einige Rote-Liste-Arten, wie die Schwanenblume (Butomus umbellatus).

Den Studierenden ging es bei dieser Aktion vor allem darum, die Besonderheiten des Naturraums Wesermarsch zu dokumentieren und auf die möglichen Zerstörungseffekte durch die geplante Küstenautobahn A22 hinzuweisen.

Rückgang

Die Zahl der Studierenden ist im Sommersemester auf 10.562 gesunken. Das sind knapp 700 weniger als im Vorjahr. Ursache für den Rückgang ist hauptsächlich die Kapazitätsverringerung durch die neue Studienstruktur (Bachelor/Master). Ein anderer Grund: Studierende melden sich offensichtlich früher zum Examen an, sie benötigen weniger Semester bis zum Abschluss.

Presse & Kommunikation (Stand: 06.09.2024)  | 
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