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Das aktuelle Interview
"Attraktive Förderschiene"
Katharina Al-Shamery zum ERC-Workshop
UNI-INFO: Frau Al-Shamery, die Universität Oldenburg veranstaltet gemeinsam mit der Universität Bremen einen Workshop zum European Research Council (ERC). An wen richtet sich die Veranstaltung?
AL-SHAMERY: Die Veranstaltung will über diese ganz besondere Förderschiene informieren und richtet sich an zwei Fördergruppen: An junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – Nachwuchswissenschaftler und junge Professoren –, deren Promotion maximal zwölf Jahre zurückliegt, und an Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher mit internationaler Sichtbarkeit.
UNI-INFO: Was ist das Besondere am ERC gegenüber anderen europäischen Förderprogrammen?
AL-SHAMERY: Die Förderung des ERC ist eine Einzelförderung von Spitzenwissenschaftlern. Die Höhe der Summen, die vergeben werden, ermöglichen eine große Unabhängigkeit. Die Förderkriterien orientieren sich an denen der DFG. Ob ein Forschungsantrag begutachtet wird, hängt jedoch von der Bewertung der wissenschaftlichen Meriten ab. Zum Beispiel erhöhen sich die Antragschancen, wenn man eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe leitet oder Träger des Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preises ist. Das sind aber keine zwingenden Vorraussetzungen. Erwartet wird jedoch ein dokumentiertes, großes Engagement über das eigentliche Forschungsinteresse hinaus. Auch Personen aus dem außereuropäischen Ausland können sich bewerben, wenn sie ihre Forschungsarbeiten zum ERC-grant überwiegend in Europa durchführen werden. Neu in diesem Jahr ist die Förderung von kleinen Forschungsverbünden von ERC-grant Inhabern.
UNI-INFO: Welche Chancen sehen Sie für die erfolgreiche Einwerbung von Mitteln?
AL-SHAMERY: Wir haben in jüngster Zeit exzellente Kolleginnen und Kollegen gewinnen können. Wenn mir jemand besonders auffällt, mache ich ihn oder sie auf die Ausschreibungen aufmerksam. Aber natürlich treffe ich nicht alle potenziellen Kandidaten. Auch bei den erfahreneren Wissenschaflter-Innen haben wir natürlich großes Potenzial. Viele kennen aber diese sehr attraktive Förderschiene noch nicht. Sicher werden die Universitäten künftig auch nach der Anzahl der ERC-grant-Inhaber bewertet. Ich bin überzeugt, dass wir hier in den nächsten Jahren durchaus erfolgreich sein werden.
Die Fragen stellte Matthias Echterhagen
Wann: Workshop: Donnerstag, 26. Mai, 9.00 bis 15.00 Uhr
Wo: BITZ - Bremer Innovations- und Technologiezentrum
Ilka Ficken, Tel. 798-2817