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„Antarktis war ein Höhepunkt“

Sie verbringt viel Zeit im Labor, war aber auch schon im Südpolarmeer: ein Besuch bei Birgit Kürzel, Technische Assistentin am ICBM.

Sie verbringt viel Zeit im Labor, war aber auch schon im Südpolarmeer: ein Besuch bei Birgit Kürzel, Technische Assistentin am ICBM.

Seit 1992 bin ich am Institut für Chemie und Biologie des Meeres und seit 1997 in der Arbeitsgruppe „Biologie Geologischer Prozesse“ von Prof. Dr. Meinhard Simon. An die Universität Oldenburg kam ich aber schon vor über 30 Jahren. Bevor ich ans ICBM wechselte, war ich in verschiedenen Arbeitsgruppen tätig. Ich habe da schnell gemerkt: Der Job an der Uni ist der richtige für mich. Ich konnte analytisch arbeiten und das hatte ich mir immer gewünscht.

In unserer Arbeitsgruppe bin ich inzwischen für den Bereich Analytik verantwortlich. Wir untersuchen Mikroorganismen im Meer, dazu gehören zum Beispiel Bakterien. Die Proben kommen aus dem Wattenmeer, der Nordsee, aber auch aus dem Pazifik oder dem südlichen Polarmeer. Meine Aufgabe ist es, die Konzentration von Aminosäuren zu bestimmen. Aminosäuren sind Bestandteile von Proteinen und werden aus absterbenden Organismen freigesetzt. Sie sind wichtige Nährstoffe für die Bakterien. Durch die Untersuchungen finden wir heraus, welche Aminosäuren im Meer vorhanden sind und den Bakterien zur Verfügung stehen. So können wir Rückschlüsse auf die Bedeutung der Bakterien im marinen Ökosystem ziehen. Dass ich mit meinen Analysen dazu beitrage, solche Zusammenhänge herauszufinden, finde ich sehr spannend.

Heute sind diese Analysen etwas einfacher durchzuführen. Denn technisch hat sich auf meinem Gebiet viel geändert. Früher musste ich die Proben zeitaufwändig mit der Hand aufarbeiten. Heute gibt es dafür Geräte. Ich erinnere mich noch gut an unsere ersten Photometer, da musste ich die Filter selber mit der Hand auswechseln. Heute lässt sich so etwas elektronisch bedienen und einstellen.

Meinen Werkzeugkasten habe ich trotzdem noch immer griffbereit, weil auch die Geräte und Maschinen manchmal versagen. Kleinere Reparaturen kann ich selbst machen, das habe ich mir über die Jahre beigebracht. Die Berufsbezeichnung „Technische Assistentin“ trifft in solchen Fällen besonders gut zu. Unseren Studenten und Doktoranden kann ich dieses Wissen weitergeben. Das macht mir sehr viel Spaß und sorgt für Abwechslung.

Für mich ein absoluter Höhepunkt: Die Forschungsreise in die Antarktis begleiten zu können. Mit der „Polarstern“ sind wir über 3000 Kilometer von Kapstadt dorthin gefahren. Auf dem Weg und vor Ort haben wir Proben aus dem Meer entnommen. Das war total spannend! Wir waren insgesamt vier Wochen unterwegs und mussten uns auf diese Reise natürlich gut vorbereiten. Wir haben viel geplant, Kisten mit Arbeitsmaterialien gepackt und am Ende gehofft, dass wir das alles auf das Schiff bekommen. Die Arbeit war zwar sehr anstrengend, aber ich habe so tolle Erfahrungen gesammelt, dass ich jederzeit wieder mitfahren würde. So eine Forschungsreise zu begleiten war ein Traum, den ich schon lange hegte. Es ist großartig, einen Arbeitsplatz zu haben, der solche Möglichkeiten bietet.

Aufgeschrieben von: Daniela Reile

Presse & Kommunikation (Stand: 20.06.2024)  | 
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