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Vita

Prof. Dr. Antje Wulff ist auf die Professur für Big Data in der Medizin am Department für Versorgungsforschung berufen worden. Zuvor war sie bereits seit 2022 als Juniorprofessorin an der Universität tätig. Wulff hat Wirtschaftsinformatik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart sowie Wirtschaftsinformatik – Medizin und Gesundheit an der Technischen Universität (TU) Braunschweig studiert. Anschließend war sie am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik tätig, das gemeinsam von der TU Braunschweig und der Medizinischen Hochschule Hannover betrieben wird.

Zu Wulffs Forschungsschwerpunkten gehören Computersysteme, die medizinisches Personal bei der Entscheidungsfindung unterstützen, indem sie auf Basis von Gesundheitsdaten Diagnose- und Vorhersagemodelle für Krankheitsbilder liefern. Außerdem beschäftigt sich Wulff damit, medizinische Daten zu modellieren und einen standardisierten Datenfluss zwischen Systemen und Institutionen zu ermöglichen.

Antje Wulff

Big Data in der Medizin

Neues Medizinwissen auf Basis klinischer Daten generieren

Prof. Dr. Antje Wulff ist auf die Professur für Big Data in der Medizin am Department für Versorgungsforschung berufen worden. Ein neues Gesicht an der Universität Oldenburg ist sie nicht: Zuvor war sie als Juniorprofessorin auf diesem Gebiet tätig. Die Medizininformatikerin forscht an Systemen, die medizinisches Personal im Klinikalltag bei der Entscheidungsfindung unterstützen.

 

Als Juniorprofessorin waren Sie bereits seit fast zwei Jahren an der Universität. Was hat Sie hergeführt?

Vor allen Dingen haben mich die junge und viele Möglichkeiten bietende Unimedizin und ihr Kooperationsmodell mit gleich vier Krankenhäusern in der Region gereizt. Das ist für mein Forschungsthema, bei dem es um den Austausch, die Strukturierung und Nutzung von Daten aus der Medizin geht, spannend, aber auch herausfordernd.

Woran forschen Sie genau?

Wir forschen in unserer Abteilung an der Nutzbarmachung medizinischer Routinedaten. Dazu zählen alle Daten, die im Rahmen der Gesundheitsversorgung erhoben werden, zum Beispiel Vitalwerte wie Atemfrequenz, Blutdruck, Herzfrequenz, aber auch erfolgte Therapien, Behandlungsabfolgen, verschriebene Medikamente und noch vieles mehr. Wenn man diese Daten – natürlich nach Pseudonymisierung – strukturiert zusammenbringt und entsprechende Algorithmen programmiert, kann das dabei helfen, neue Zusammenhänge zu erkennen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Auf dieser Basis erforschen wir zum Beispiel die Entwicklung von Systemen, die klinisches Personal bei Entscheidungen unterstützen, wenn es etwa darum geht, Diagnosen zu stellen oder Therapieentscheidungen zu treffen.

Was ist das Tolle an Ihrem Fach?

Die Arbeit mit einer großen Zahl von Daten ist ein sehr aktuelles Thema, und zwar in vielen Bereichen. Mit neuen Methoden aus der Informatik haben wir das Potenzial, neues Wissen zu schaffen und letztlich einzusetzen, um Menschen zu helfen. Und auch wenn das sicher genauso für andere Bereiche gilt, ist der Impact natürlich in der Medizin besonders stark. Außerdem gefällt mir die Vermittlerrolle zwischen den beiden Welten Informatik und Medizin. Auf den ersten Blick haben beide vielleicht nicht viel miteinander zu tun, aber wenn man genauer hinschaut, wird schnell klar, dass Datenverarbeitung schon immer ein Teil der Medizin war. Mir macht es Spaß, dabei mit Medizinerinnen und Medizinern und manchmal auch direkt mit Patientinnen und Patienten zusammenzuarbeiten.

Was haben Sie sich für die die nächsten Monate an unserer Uni vorgenommen?

Wir wollen weiterhin unsere Abteilung ausbauen, und ich möchte auch die medizinischen Fachbereiche der Universitätsmedizin Oldenburg und der Region kennenlernen, die ich bisher noch nicht kenne. Als Informatikerin lehre ich natürlich in der Informatik, möchte aber das Lehrangebot auch in der Medizin mit speziellen Formaten ausweiten. Ich glaube, dass ein Verständnis für die digitalen Möglichkeiten wichtig ist für Medizinerinnen und Mediziner.

Wer oder was hat Sie im Studium besonders geprägt?

Auch wenn ich heute in der Forschung bin, hat mich die praktische Erfahrung in meinem dualen Studium sehr geprägt. Das war gut, um zu sehen, was das Studium überhaupt mit der späteren Arbeit zu tun hat. Im Berufsleben hat mich dann die Arbeit in realen klinischen Umgebungen, wie an einer Universitätsklinik, geprägt. Mein allererstes Projekt hatte einen Bezug zur Kinderintensivmedizin, und es ist schon ein besonderer Moment, wenn man auf die Station kommt und dort vor Ort mit Ärztinnen und Ärzten über digitale Lösungen spricht.

Ihr Tipp fürs Überleben auf dem Campus?

Für mich am wichtigsten ist, auf dem Campus nicht nur Überleben zu wollen, sondern auch Spaß zu haben. Natürlich sollte man ein Ziel vor Augen haben und das auch stringent verfolgen. Aber dieses Ziel sollte Spaß machen, schließlich könnte es sein, dass man sich sein Leben lang damit beschäftigen wird. Wenn man etwas gefunden hat, das einem Spaß macht – egal, wie nischig es auch sein mag – lohnt es sich, mit anderen darüber zu sprechen. Nur so findet man Gleichgesinnte.

(Stand: 24.04.2024)  | 
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